SeaStar 28 - Frühjahr 2011

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Foto: Tahsin Ceylan

SZEN E

gen Gedankenaustausch. Enders verspricht auch die weiteren Arbeiten bei der Suche mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Neben zahlreichen Empfängen in Karasu steht dann noch eine Stadtbesichtigung der Megametropole Istanbul auf dem Programm , bevor es dann für Gerd Enders , nach einigen aufregenden Tagen zurück zu seiner Frau in die Heimat geht.

Tauchen an der U 20 Buchautor und Zeitzeuge Gerd Enders am Strand des Schwarzen Meeres in der Nähe der Versenkungsposition von U20

Vertreter der öffentlichen Medien bescheren dem Gast aus Deutschland einen überaus würdigen Empfang. Dem türkischen TV ist dieser Anlass sogar ein paar Sendeminuten wert. Gerd Enders ist überwältigt und tief ergriffen. „Ich fühle mich gedanklich in die Zeit meines Einsatzes am Schwarzen Meer zurückversetzt und ich bin sehr froh, dass ich das alles noch erleben darf“, so Enders wörtlich. Auch ein Treffen mit dem Wracksucher Kolay hat man extra für ihn anrangiert. So kommt es zu einem reFebruar/März 2011

Das Wrack der U 20 liegt etwa zwei Seemeilen vor der türkischen Küste nahe dem Ort Karasu, in einer Tiefe von 18 bis 22 Meter auf sandigem Grund. Der Bootsrumpf ist weitgehend noch gut erhalten und der Zeit entsprechend hat sich auch ein entsprechender Bewuchs auf ihm angesiedelt. Leider ist die Einstiegsluke stark versandet, sodass man augenblicklich nicht hinein tauchen kann. Unter dem Rumpf und in kleinen Spalten �nden auch Fische einen schützenden Unterschlupf. Zahlreiche Fischernetze umhüllen heute den Rumpf , die der Gesamtkulisse bei guten Sichtbedingungen einen mythischen Eindruck verleihen.

Seit die U 20 zum Tauchen freigegeben wurde, sollen bereits über 600 Taucher das Wrack besucht haben. Sogar Taucher aus Südamerika haben den weiten Weg nicht gescheut, um hier abzutauchen. Ambitionierte U-Boot-Fans scheuen keine Mühen, um dem Schiff aus der verlorenen Flotte einen Besuch abzustatten. Allerdings sollten Taucher ihr eigenes Equipment im Gepäck haben, denn bis auf Flaschen, Blei und zwei Tauchboo-

ten (ein großer Kutter mit viel Platz und ein stark motorisiertes Schlauchboot mit GFK-Rumpf) kann hier aktuell nichts an Ausrüstung ausgeliehen werden. Die Region um den Ort Karasu ist noch nicht auf Tauchtourismus eingestellt. So ist zur Zeit ein Besuch der U 20 nur etwas für wirklich interessierte Wracktaucher. Kontaktadresse für Taucher: www.derindenizdive.com

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