ScieNews Oktober 2011

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Beruf

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Nach dem Doktor ist vor dem Master Der Weg vom Vertriebsspezialist zum Mikroskop-Entwickler David Spannagel, ScieNews Peter Kaiser hat an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg Molekulare Biotechnologie studiert und promovierte anschließend in der Biophysikalischen Chemie. In diesem Artikel könnt Ihr erfahren, wie sein Arbeitsalltag als Spezialist für Mikroskopie-Systeme aussieht und warum er jetzt noch ein Fernstudium begonnen hat.

Schon während seines Bachelorstudiums hat Peter seine Schwerpunkte so gewählt, dass er oft die Möglichkeit hatte, mit modernen Mikros­kopen zu arbeiten. Während seiner Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart beschäftigte er sich mit künstlichen Zellumgebungen aus Protein­ nanofasern, die das Fibronectin der Zellmatrix imitieren, wofür er die Fluoreszenz- und Rasterkraftmikroskopie nutzte. Mittlerweile hat er eine echte Leidenschaft für die Mikroskopie entwickelt. Heute ist er Vertriebsspezialist für Mikroskopie-Systeme bei der Firma Visitron Systems in Puchheim nahe München. Wenn Forscher für ein Projekt ein neues high-end Mikroskop benötigen, ist Peter ihr Ansprechpartner. In einem ersten Gespräch schildern sie grob ihre Vorstellungen. Was sollte das Mikroskop können? Welchen Etat gibt es? Aus diesen Informationen erarbeitet er gemeinsam mit seinen Kunden eine passende Lösung. Nach einem erfolgreichen Angebot installiert er das System vor Ort und steht noch über Jahre bei Fragen zu Betrieb, Erweiterung und Instandhaltung bereit. Dabei ist er häufig unterwegs, etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit verbringt er auf Geschäftsreisen, wobei er Einblicke in verschiedene Labore in ganz Deutschland erhält. Der Rest seiner Arbeitszeit teilt sich auf in Telefonate mit

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btS-Alumnus Peter Kaiser wurde nach seiner Promotion in der Biophysikalischen Chemie Spezialist für Mikroskopie-Systeme.

Kunden und Zulieferern, Besprechungen mit seinen Kollegen und Schreibtischarbeit wie Abrechnungen, Bestellungen und die Planung von neuen Mikroskopie-Systemen. Zukünftig möchte er sich noch stärker mit der Entwicklung von neuen Mikroskopie-Systemen beschäftigen, weshalb er kürzlich ein Fernstudium für einen Master in Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Optik begonnen hat. Überhaupt findet Peter das Konzept vom kontinuierlichen Lernen sehr wichtig und rät Studenten daher, ihre Praktika und Schwerpunkte den Neigungen nach zu wählen. So kann man austesten, in welche Richtung man gehen möchte und mit ein bisschen Glück findet man dann auch genau den richtigen Job. Während seines Studiums hat Peter viel in der btS bewegt. So war er nicht nur Vorstand der Geschäftsstelle Heidelberg, sondern auch mehrere Jahre im Bundesvorstand aktiv. Zudem hat er die btS während seiner Promotion im Vorstand des Young European Biotech Networks vertreten. So hat er zum Beispiel die Youth Conference on European Life Sciences Careers, die 2009 in Frankfurt stattgefunden hat, federführend organisiert.

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