Rizzi & Co Vol. 6

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RIZZI

AUSGABE 01/2018 DEUTSCHLAND: 6,80 EURO

DAS LEBEN IST SCHÖN

SCHWEIZ: 9,80 SFR; ÖSTERREICH: 7,60 EURO

& C O.

BEEF aus Baden Stilvoll zubereitet von Chefkoch Sebastian Holy PLUS Super-Köche: Poletto, Werner & Provenzano

TALK IN TOWN

MARGRET MERGEN MARC MARSHALL PETER KRUSE FRANK ELSTNER

Lifestyle de luxe Wohlfühloasen mit Glamour-Faktor: Stylishe Hotels, coole Golfplätze & Detox am Meer

BADEN-BADEN NIGHTLIFE

SUMMER-SEAFOOD

TREND-DRINKS


Wie wir 70 Jahre Porsche feiern? Indem wir mit Ihnen auf die Zukunft anstoĂ&#x;en. Dazu sind Sie herzlich eingeladen. Feiern Sie mit uns den Sportscar Together Day am 09. Juni bei uns im Porsche Zentrum Baden-Baden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Porsche Zentrum Baden-Baden Gerstenmaier Sportwagen Baden-Baden GmbH LandstraĂ&#x;e 75 76547 Sinzheim Tel. 07221 9849-31 www.porsche-baden-baden.de


Editor's Welcome Liebe RIZZI & Co-Freunde, wir sind sehr stolz und glücklich darüber, wie gut unser Magazin bei Ihnen ankommt. Wir wollen uns auf diesem Erfolg aber nicht ausruhen. Auch in der aktuellen Ausgabe präsentieren wir Ihnen kulinarische Highlights, z. B. Beef aus der Heimat (S. 44), die wichtigsten Events der Region (z. B. 750 Jahre Gut Nägelsförst) und Reise-Trends mit Wohlfühlfaktor, z. B. die Kanaren (S. 80). Dazu noch spannende Menschen aus Kultur, Wirtschaft und Genuss. Und ich verspreche Ihnen: Ein großer Sommer erwartet uns! Baden-Baden und der Rest der Welt stehen ganz im Zeichen des Sports: die Fußball-WM und die Große Woche auf der Galopprennbahn in Iffezheim. Neben den glamourösen Events, die unserer Stadt ihren Glanz verleihen, sind es vor allem die besonderen Menschen, u. a. Oberbürgermeisterin Margret Mergen (S. 100), Star-Architekt Peter Kruse (S. 102), Chefkoch Sebastian Holy (S. 44), Entertainer Marc Marshall (S. 16) und Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser (S. 26). Genauso wichtig ist das stimmungsvolle Ambiente, wie z. B. bei unserem Dinner-Talk im RIZZI oder dem kulinarischen Koch-Gipfel mit Mario Provenzano und Bernd Werner in „The Grill“ (S. 58). In diesem Sinne wünsche ich Ihnen unvergessliche Momente in unseren Restaurants und einen spannenden Sommer in Baden-Baden! Ihr Peter Schreck

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INHALT NEWS

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Life & Style Lifestyle-Trends, Deko-Tipps & more

8 Hotspots Club Bernstein, Lichtentaler Allee & more 10 Moments Dîner en Blanc, Oldtimer-Meeting & more 12 Delicate Food Burger, Superfood & feinste Küche 14 Cool Drinks Sommerdrink 2018, vegane Limo & Gin FACES

16 Dinnertalk Prominente Gesprächsrunde im „RIZZI“ 24 Tessa Schulze Geisthövel 26 Andreas Mölich-Zebhauser 32 Reinhard Hofmann 34 Frank Elstner und ANIMA 40 Wolfgang Setzler

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42 Thomas Schindler 7UP FOOD & DRINKS

43 7 up Faces Dagmar Kögel, Dr. Marc Schöpflin & Co. 44 Beef Sebastian Holy zeigt neueste Trends 52 Interview Cornelia Poletto 54 Porträt Walter Köhler und „Laib & Leben“ 58 Küchenconnection Badische Spitzenköche 62 Genuss vor Ort Weingut Nägelsförst

7UP PLACES

67 7up Food & Drink Rosétrends, Austern & Co. 68 Place to be Geroldsauer Mühle & Interview Gabriel Götz 74 Hotspot Hotel „Liberty“ & Interview Jürgen Grossmann 80 Reisetrends Wohlfühloasen auf den Kanaren

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84 Stadt-Porträt Neuer Markenauftritt Baden-Baden 86 Sport & Style Die schönsten Golfclubs in Baden 7UP LIFESTYLE

90 7up Places Museum Frieder Burda, Fitness-Tempel & Co. 92 Style Report Shopping in Baden-Baden 100 Interview Margret Mergen 102 Porträt Peter Kruse 106 Report Vickermann & Stoya

7UP

112 7up Party-Events Night Beat Angels, Küchenparty & Co. 118 Rizzi & Friends Drei Fragen an Constantin Hatz


IMPRESSUM HERAUSGEBER: Peter Schreck Palais Gagarin GmbH & Co. KG, Lichtentaler Straße 13, 76530 Baden-Baden info@rizzi-baden-baden.de

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PRODUKTION & REALISATION: Readytoshow, die Medienagentur – Jürgen Stollberg, Aschmattstraße 8, 76532 Baden-Baden, info@readytoshow.biz CHEFREDAKTEURIN: Valerie van Dijk ARTDIRECTOR: Babette Münchenbach MITARBEITER DIESER AUSGABE: Anne Kathrin Koophamel, Marlen Heeger, Elena Raddatz, Conny Rau-Spors, Karin Reimold SCHLUSSREDAKTION: Sandra Hoffmann FOTOS:

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Shutterstock, Breaks Spirituosen, Morlock Fotografie, Jan Bürgermeister, Elena Winterhalter, Marlen Müller/ Knesebeck Verlag; Blumengalerie Knorr, Jonathan Lovekin / Dt. Ausg.: Dorling Kindersley Vlg., La Louve, Dominic Kamp, Sonja Bell, Ruinart, Cucumis, Gräfe und Unzer/ Patrycia Lukas, Paul Gärtner, Michael Gregonowits, Andrea Kremper, Lesley LeslieSpinks, Monika Rittershaus, Thomas Straub, Vladimir Shirokov, WSM, Reinhard Hofmann, Anima Tierwelt, Wolfgang Setzler, Atelier Altenkirch, United Charity , eazyliving sports, Jan Reiff, Studio Lassen, Bäckerei & Konditorei Köhler, Weinwelt Nägelsförst, Acoustics Veranstaltungstechnik, Kirill Wagner, Liberty, Tietge Publishing, Museum Frieder Burda, Stefanie Renk / RAD Entertainment, Fa. Liliane Goschy-Fritz, Iberostar Anthelia, Wave Sisters Surfcamp, Princesa Yaiza, Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH, stockbild, Golf Club Baden-Baden, Hofgut Scheibenhardt, Golfclub Bruchsal, Baden Hills, Golfclub Soufflenheim, Luppold, Antiquariat im Baldreit, B.-B. Impressionen; TUMI, Best of Baden-Baden/Gerhard Dinger, HTC , Novum, Stadt BadenBaden, Kruse Architekten, Pernod Ricard Deutschland, GinSTR Stuttgart Dry Gin, Bénazet Vodka, Klaus Schultes, Papier Fischer

LEITUNG MARKETING & ANZEIGEN: Elena Winterhalter info@rizzi-baden-baden.de REPRODUKTION: Otterbach Medien KG GmbH & Co., Rastatt DRUCK: abcdruck GmbH, Heidelberg, www.abcdruck.de VERTRIEB: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG, Rheinfelden Rizzi & Co. ist in ausgewählten Bahnhofsbuchhandlungen, an Kiosken und Flughäfen für den Preis von 6,80 Euro (Schweiz: 9,80 SFR, Österreich: 7,60 Euro) erhältlich.

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LIFE & STYLE

SOMMERFRISCHE FÜNF SCHNELLE DEKO-TIPPS FÜR JEDEN DINNER-TISCH UND JEDEN ANLASS

Tischdeko sieht immer so leicht aus – und doch gelingt es oft nicht. Clemens Knorr von der gleichnamigen Blumengalerie (www.blumengalerie-knorr.de) weiß Rat.

AUFS PFERD GEKOMMEN DAS RIZZI WARTET ZUR GROSSEN WOCHE MIT EINEM SCHIMMEL AUF

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a steht ein Pferd auf dem Flur ... und zwar auf dem des RIZZI. Und was für ein Prachtross! Zur Großen Rennwoche im Sommer wird unser eigener Schimmel mit poppigem Rizzi-Branding die Gäste begrüßen. Im Vorjahr war das Pferd noch goldfarben, dieses Jahr kommt es noch edler und minimalistischer daher. Es ist eines von vielen Plastiken, die sich während der Galoppwoche über ganz Baden-Baden verteilen. Übrigens: Weil es so schön ist, durfte das Rössl auch schon zum Frühlingsmeeting Deko-Pate stehen. www.rizzi-baden-baden.de

TREND MINIMALISMUS AUTORIN LINA FACHMANN ENTRÜMPELT WOHNUNG UND KOPF. FÜR MEHR ZEIT ZUM GLÜCK Einfach mal leicht machen, sich einfach mal befreien vom Unnötigen: Die Hamburger Autorin gibt in „Einfach leben“ (Knesebeck, 24,99 Euro) Tipps, wie viele Klamotten Sie wirklich brauchen und wie Sie mit wenig viel glücklicher werden. Denn Minimalismus heißt nicht nur reduzieren, es heißt vor allem bewusst verzichten, konzentriert leben.

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- Füllen Sie mehrere kleine hübsche Vasen mit bunten Blumen, Gräsern oder Blättern. Ordnen Sie diese nebeneinander an. - Stecken Sie einen Kranz aus Blütenköpfen. Die Kranzunterlage kaufen Sie im Geschäft. Versuchen Sie, in gleicher Höhe zu stecken. - Stecken Sie Blätter von Ahorn, Linde oder Kirschlorbeer fächerförmig in eine Schale. Eine Blume als Akzent ist der Hingucker. - Sammeln Sie Ihren eigenen Wiesenstrauß. Bitte in lauwarmes Wasser stellen! - Befestigen Sie Gräser um eine Schale mit einem Gummi. Am Ende ein Band darüberlegen. In die Mitte stellen Sie nach Belieben Blumen.


TASTEFUL

Casino Baden-Baden • Kaiserallee 1 • 76530 Baden-Baden • Tel. +49 (0) 7221 30 24-0 • www.casino-baden-baden.de


HOTSPOTS

CLUBBING VOM FEINSTEN ZWEI DISCOTHEKEN MISCHEN DAS NACHTLEBEN IN BADEN AUF

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ie Nacht ist in Baden-Baden immer jung. Einer der glamourösesten und angesagtesten Clubs ist der Club Bernstein (Foto oben). Mit Stil und Style geht es hier durch die Nacht bei heißem Sound, Special Drinks – und das in bester Gesellschaft. Black und House

Music klingen ein paar Kilometer entfernt von den Turntables: Das La Louve (Foto rechts) setzt neue Meilensteine im Karlsruher Nachtleben. Im Hirschhof, der mit einer harten Tür aufwartet, werden „Nights to remember“ geboren. www.bernstein-club.com, www.la-louve.com

MUSIK UND MEHR Wir vom RIZZI sind natürlich Fan der Lichtentaler Allee. Unsere Prachtstraße ist im Sommer am schönsten, egal ob flanierend oder mit Pferdekutsche. Zum echten Szene-Treff entwickelt sie sich, wenn die Philharmonie zu einem ihrer Konzerte aufspielt oder eine der Gartenführungen die Farbenspiele der Natur erklärt. www.baden-baden.de

Auf der RIZZI-Terrasse entspannen Lauschiger kann ein Plätzchen kaum sein: Immer freitags gibt es bei den „Sunset Vibes“ auf der Terrasse des RIZZI erstklassige Cocktails und Weine, feine Köstlichkeiten wie Austern und Tartar und einen entspannten Lounge-Sound von namhaften DJs. So wird die wunderschöne Terrasse direkt an der Lichtentaler Allee vor allem im Juni und Juli zum Hotspot, der das Wochenende perfekt einläutet. Termine finden Sie unter www.rizzi-baden-baden.de/sunset-vibes2018

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ES IST DIE LEISTUNG, DIE ZÄHLT. ES IST EIN LÄCHELN, DIE SIE BESONDERS MACHT.

DIE SERVICEQUALITÄT BEI WACKENHUT

www.wackenhut.de


MOMENTS

DINER EN BLANC DAS EDELPICKNICK GANZ IN WEISS

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ein einfaches Picknick, sondern ein stilvolles und spontanes „Galadinner“ unter freiem Himmel, bei dem jeder sein eigenes Essen und die Getränke selbst mitbringt. Seit 2015 findet das „Diner en Blanc“ auch in Baden-Baden statt. Dieses Jahr am 29. Juli. Eingeladen sind alle, die Lust auf einen besonderen Sommerabend haben. Das Besondere: Der Veranstaltungsort wird erst in letzter Minute bekannt gegeben und der Dresscode lautet: weiß. Infos gibt‘s unter: www.diner-en-blanc-baden-baden.de

OLDTIMER-MEETING Unter Fachleuten gilt es als „Deutschlands schönstes Oldtimer-Treffen“, vom 13–15. Juli 2018 ist es wieder soweit: Zum 42. Mal werden mehr als 350 Oldtimer aus neun Jahrzehnten den Baden-Badener Kurgarten zieren. Als Ehrengastmarke stehen dieses Jahr Fahrzeuge der Marke Ford im Mittelpunkt. Aber nicht nur Automobilbegeisterte kommen bei der Veranstaltung auf ihre Kosten. Die Besucher erwartet ein umfangreiches Rahmenprogramm. Höhepunkte sind die Gartenparty am Abend mit Lichtilluminationen und der Auftritt einer Jazz-Band. www.oldtimer-meeting.de

FASZINIERENDE FOTOSAFARI Für den gebürtigen Baden-Badener Dominic Kamp ist Fotografie pure Passion. Als Banker bei einer Schweizer Privatbank sucht er privat immer wieder den Ausgleich in der Natur. Seine Begeisterung gilt dabei vor allem Landschaft und Tierwelt. Erst im April 2018 war er in Botswana/Afrika. Dort konnte er ein besonderes Highlight mit der Kamera festhalten: ein Leopard auf Antilopenjagd. Aufnahmen unter: www.dominickamp.de

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DELICATE FOOD

DAS GEHEIMNIS DES RIZZI-BURGERS Das A&O eines guten Burgers ist nicht nur die Güte von Fleisch, Käse und der übrigen Zutaten. Erst die Qualität des runden Brötchens macht ihn perfekt. Die Laugen-Buns im RIZZI-Burger werden nach einem eigens entwickelten Rezept vom Bäcker unseres Vertrauens hergestellt. Immer lecker, immer knusprig. www.rizzi-baden-baden.de

SUPER FOOD & DRINKS Gut essen, gesund ernähren. Diesem Anspruch trägt „Superfood & Organic Liquids“ in Berlin-Mitte Rechnung. Speisen & Getränke kann man im Laden genießen oder mitnehmen. Das von Ernährungsberatern erstellte Angebot wird aber auch geliefert. Die Macher Julia und Julian garantieren den guten Geschmack ihrer veganen, vegetarischen, gluten- und milchfreien Lebensmittel. www.superfoodsberlin.com

ZUM KÜSSEN KÖSTLICH IT’S A LIFESTYLE, NOT A DIET! NACH DIESEM MOTTO LEBT LAURA KOERVER HEUTE

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ach einem Leben im Modebusiness, nach hektischen Mittagspausen und langen Partynächten mit unausgewogener Ernährung, Müdigkeit, fehlender Energie und Infekten, suchte Laura Koerver nach einem gesünderen Lebensstil. Mit „Laura‘s Deli“, einem in Düsseldorf ansässigen Café und Restaurant, erfüllte sie sich ihren Traum. Und mit ihrem Buch „Kiss the Cook: Unwiderstehliche Rezepte für ein gesundes Leben“ (Gräfe und Unze, 19,99 EUR) lässt sie uns an ihren Clean-Food-Genüssen teilhaben. Martina Schrecks Lieblingsrezept aus Lauras Werk: „Sashimi Poke-Bowl“ mit Lachs wildem Brokkoli, Edamer Käse und Reis. „Zum Küssen köstlich“, findet sie (r.).

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Qualität seit

1783!

Barkeeper aus aller Welt schätzen Schweppes für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse und die ausgezeichnet hohe und konstante Premium-Qualität.


COOL DRINKS

HOLY BERRY DEN ULTIMATIVEN SOMMER-SONNENDRINK HAT UNSER „LORD OF SPIRIT“ FAOUZI BACCOUCHE KREIERT. GIBT ES IM RIZZI, THE GRILL UND IM CLUB BERNSTEIN.

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er Wein-Cocktail auf Rosé-Basis passt als Aperitif ebenso gut wie als „ständiger Begleiter“ an lauen Sommerabenden. Mit seinen frischen, sehr aromatischen und harmonischen Ingredienzien wird das spritzige Getränk von Bartender Faouzi in diesem Jahr viele treue Freunde finden. Und so können Sie den „Holy Berry“ auch zu Hause kredenzen: 1 Teil (100 ml) Rosé-Wein trocken (je dunkler, desto besser) 1 Teil (100 ml) Tonic 1 cl Maraschino (weißer Kirsch-Likör) 2 cl frischer Zitronen- oder Limettensaft Garnitur aus verschiedenen Beeren und frischer Minze So wird´s gemacht: Alle Zutaten in ein hohes Weinglas geben, mit Eis vermischen, zuletzt Tonic Water hinzugeben.

BREAKS DRY GIN Der Hype um das Trendgetränk unserer Zeit geht weiter. BREAKS Premium Dry Gin (www.breaks-gin.com) wird in Karlsruhe auf traditionelle London Dry Art hergestellt – jede Flasche mit handschriftlicher Nummer. Zu testen im Club Bernstein, der diesen Sommer auch stylishe GIN LOVERS-Events veranstaltet. Freitags & samstags ab 21:00 Uhr. www.bernstein-club.com

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GENIALE DURSTLÖSCHER

Cucumis heißen die neuen Erfrischungsgetränke mit Mineralwasser in diversen Geschmacksrichtungen. „Cucumber“ (auf Gurkensaft-Basis mit einem Hauch Basilikum) ist vegan. Aus Bio-Anbau empfiehlt sich „Camomile“ (auf KamillenBasis mit Honig). Mit einer Lavendel-Bergamotte-Mischung kommt „Lavender“ daher. Leute, das zischt! www.cucumis-drinks.com



„EIN BISSCHEN GLÜCK GEHÖRT DAZU“ MANCHMAL ÄNDERT SICH DAS LEBEN VON EINEM TAG AUF DEN ANDEREN. EINE RUNDE AUS BADEN-BADENER PROMINENTEN TRAF SICH ZUM DINNERTALK IM RIZZI WINEBISTRO & RESTAURANT, UM VON SPANNENDEN WENDEPUNKTEN AUS IHREM LEBEN ZU BERICHTEN. UND WIE WICHTIG ES IST, BEI ALLEN VERÄNDERUNGEN SEINE EMOTIONALE HEIMAT ZU BEWAHREN.

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DINNERTALK FACES

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eben bedeutet Veränderung. Man hat Ziele, Wünsche, Pläne – setzt alles auf eine Karte – doch der Ausgang ist ungewiss. Genau diese Erfahrung haben auch die vier Baden-Badener Prominenten aus Entertainment, Wirtschaft und Medizin gemacht. Beim stimmungsvollen Dinner im Restaurant RIZZI erzählen sie von ihren Erfahrungen, von Höhen und Tiefen und von dem unschätzbaren Wert, auch in schwierigen Lebensphasen eine Heimat zu haben. Baden Racing Geschäftsführerin Jutta Hofmeister, Medizinerin Henriette Lerner, Nobel-Hotelier Andreas Rademacher und Sänger Marc Marshall genossen den Abend. Küchenchef Sebastian Holy verwöhnte die Runde mit einem Mosaik vom weißen Spargel mit gegrillten Langostinos, Loup de mer mit Jamón Ibérico und Filet vom Milchkalb „Wellington Art“ mit Trüffelpüree sowie zum Dessert mit Himbeere auf Blätterteig mit Mascarpone und Zitronentarte. Jutta Hofmeister: Ich bin ein Kalenderblatt-Fetischist. An meinem Geburtstag stand dort ein Spruch zum Thema Wendepunkte. Er stammt von Henry Ford und lautet: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Das wurde mein Lebensmotto. Nach 36 Jahren erfolgreicher Karriere beim Daimlerkonzern, habe ich mich gefragt, was jetzt noch kommt. Noch ein paar Jahre mehr immer dasselbe mit einer WochenendEhe? Oder nochmal was ganz anderes machen, etwas Heimatnahes? Und in diese Gedanken hinein, kam dann der Anruf aus Baden-Baden. Ich habe noch nie ein Pferd besessen, kann nicht einmal reiten und bekam das An-

Perfekter Starter: Mosaik vom Spargel mit gegrillten Langostinos und Wildkräutervinaigrette

Die Runde aus regionalen Promis und dem Team von RIZZI & Co diskutierte über „Wendepunkte“ in ihrem Leben

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FACES DINNERTALK Gaumenschmaus: Loup de mer mit Jamón Ibérico, SchmetterlingsBohnen und geräuchertem Risotto

gebot, Geschäftsführerin von Baden Racing zu werden. Am Anfang völlig abwegig, dachte ich. Am Schluss: Warum eigentlich nicht? Marc Marshall: Genau das habe ich mir auch gedacht! Denn wer glaubte, dass aus mir einmal automatisch ein Sänger würde, weil mein Vater einer ist, der irrt sich. Ich musste von früh auf dafür kämpfen. Mein erster Auftritt mit sieben Jahren war eine Katastrophe. Ich hatte versagt, aber kam von der Bühne und wusste: Jetzt erst recht! Ich werde Sänger, weil ich das besser kann. Aber es blieb ein Kampf. Mit Mitte Zwanzig war ich am Boden: zwei kleine Kinder, nichts verdient, keinen Ton mehr getroffen.

„Nach 36 Jahren bei Daimler wollte ich noch einmal etwas ganz anderes machen“ Jutta Hofmeister

Das Motto von Baden Racing Geschäftsführerin Jutta Hofmeister lautet „neugierig bleiben, egal in welchem Lebensalter“

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Dann kam ein „Engel“ zu mir und brachte die Wende. Er sagte: „Du bist ein fantastischer Sänger, aber du singst schlecht“. Dann besorgte er mir einen neuen Lehrer und von da an ging es steil bergauf. Henriette Lerner: Ich kann das gut verstehen. Mein zweites Leben begann mit dem Umzug nach Deutschland. Als Ungarin bin ich in Rumänien geboren und gehörte dort zu


DINNERTALK FACES Sänger Marc Marshall berichtete über seinen ganz persönlichen Werdegang - mit Höhen und Tiefen

einer verfolgten Minderheit. Meine Großmutter wurde in ein KZ nach Russland verschleppt, weil sie einen deutschen Namen hatte. Dort wurde meine Mutter geboren. Ich habe dann in Rumänien studiert und die Tage gezählt, bis ich endlich nach Deutschland kam. Heute habe ich eine Spezialpraxis für Hightech-Zahnmedizin mit 22 Angestellten im Herzen Baden-Badens.

Thema: Situationen, die das Leben verändern

„Wenn du weißt, wo du herkommst, kannst du auch weggehen.“ Marc Marshall

Andreas Rademacher: Auch mein Lebensweg nahm in frühen Jahren schon überraschende Wendungen. Ich bin als Deutscher mit zwei Pässen in Amerika geboren, im New Yorker Stadtteil Queens. Mein Vater arbeitete in der Hotelerie. Da gehörte Umzug zum Alltag: U.a. wohnten wir in New Jersey und später in Uptown Manhattan. Als ich 16 Jahre alt war, verkündeten mir meine Eltern, dass sie zurück nach Deutschland ziehen wollten, um dort ein Hotel zu übernehmen. Es gab 250 Angebote, darunter zwei spannende Optionen: BadenBaden und Bad Reichenhall. Dass sich meine Eltern für den „Kleinen Prinzen“ in Baden-Baden entschieden, war für uns ein Glücksfall. Ich sprach wenig deutsch als ich ankam, aber

Küchenchef Sebastian Holy kreierte gemeinsam mit dem RIZZI-KüchenTeam ein grandioses Menü

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FACES DINNERTALK die Stadt an der Oos wurde schnell zu meiner neuen Heimat. Jutta Hofmeister: Auch ich hatte schon lange mit Baden-Baden geliebäugelt, schon zu meiner Daimler-Zeit. Mein Mann und ich kauften uns damals sogar hier eine Wohnung – fürs Alter. Irgendwie hat es mich an meinen Geburtsort Neustadt an der Weinstraße erinnert. Ich bin in einfachen Verhältnissen geboren. Das Werksstudium bei Daimler ist deine große Chance die Welt zu erobern, haben meine Eltern gesagt. Jetzt fühlt es sich für mich ein bisschen an, wie nach Hause zu kommen. Marc Marshall: Je älter ich werde, desto mehr versuche ich das, was man Heimat nennt, bei mir selbst zu finden. Das wird immer schwerer in einer Gesellschaft, die nur auf den Status der Menschen, den zählbaren Erfolg schaut. Den wichtigsten Leitsatz in meinem Leben habe ich von meiner Mutter. Sie ist eine extrem stabile Frau, die uns mit übermenschlicher Kraft zusammenhielt und gegen den öffentlichen Druck abschirmte. Zu mir sagte sie: Wenn du weißt, wo du herkommst, kannst du auch weggehen. Ich bin 300 Tage im Jahr auf Tour. Aber immer, wenn ich zurück nach Baden-Baden komme, lasse ich in meinem Auto die Fenster herunter, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint, rolle durch meine Stadt und denke: daheim. Henriette Lerner: Dieses Gefühl kenne ich leider nicht. Hinter Heimat steckt bei mir ein großes Fragezeichen. Auch emotional. Aber ich genieße an Deutschland die Stabilität, die Sicherheit. Du kannst dir hier etwas aufbauen, was

Zahnarzt-Koryphäe Henriette Lerner sprach über ihre Definition vom Begriff „Heimat“

Begeisterte die Gäste: Filet vom Milchkalb „Wellington Art“ in Morchelrahm, konfierter Karotte und Trüffelpüree

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DINNERTALK FACES Das kulinarische Finale: Himbeere auf Blätterteig mit Mascarpone und feiner Zitronentarte

Bestand hat. Wir sind auf einer Bühne und nichts ist erotischer als Erfolg. Meine Lebensphilosophie ist aber eine etwas andere: Ich glaube, es gibt einen Sinn, warum wir geboren wurden. Wir sind verpflichtet, im Rahmen unsere Talente und Möglichkeiten die Welt zu bereichern. Diese Message versuche ich auch an meine Tochter weiterzugeben.

Andreas Rademacher („Der Kleine Prinz“ und „Belle Epoque“) erzählte seine Lebensgeschichte

„Wir sind verpflichtet, im Rahmen unserer Talente, die Welt zu bereichern.“ Henriette Lerner

Andreas Rademacher: Was meine Eltern an mich weitergegeben haben, war neben all ihrer Erfahrung und Lebensweisheit natürlich auch die Liebe zum Gastgeben. Das Hotel zur Belle Epoque haben wir nach meinen Wanderjahren in der internationalen Hotelerie gemeinsam umgebaut und eröffnet. Von beiden Hotels hoffe ich, dass sie über Generationen in unserer Familie bleiben. Marc Marshall: Die Familie ist überhaupt der Schlüssel zu allem. Für mich ist es das Schönste, wenn mein Sohn abends spontan mit seinen Freunden bei mir vorbeikommt, ich mich dann fein bekochen lasse und wir alle gemeinsam einen wunderschönen Abend verbringen.

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FACES DINNERTALK

RIZZI-Runde SPANNENDE GESPRÄCHE UND FEINSTE KÜCHE. DIESE ERFOLGREICHEN GÄSTE KAMEN ZUM DINNERTALK INS „RIZZI“

Jutta Hofmeister

Andreas Rademacher

Marc Marshall

Henriette Lerner

Managerin mit Know-how. Nach dem BWL-Studium in Stuttgart arbeitete die gebürtige Pfälzerin mehr als 30 Jahre lang in unterschiedlichen Führungsaufgaben bei der Daimler AG. Seit April 2016 ist Jutta Hofmeister die neue Geschäftsführerin von Baden Racing, der Betreibergesellschaft der Galopprennen in Iffezheim.

Nobel-Hotelier mit Leib und Seele. Nach seinem Abitur war Rademacher zehn Jahre lang für internationale Hotelgruppen wie z.B. Ritz-Carlton tätig, bis er im Alter von knapp 30 Jahren in das Hotel „Der kleine Prinz“ seiner Eltern einstieg. Heute führt er neben diesem mit Frau Monja und Schwester Melissa auch das Hotel „Belle Epoque“.

Sänger aus Leidenschaft. Mit sieben Jahren schon auf der Bühne. Nach dem Abitur hat er in L.A. Jazz und dann Klassik in Karlsruhe studiert. Der vielseitige Entertainer komponiert, textet, produziert. Er singt in den großen Konzertsälen, moderiert TV-Sendungen und begrüßt seit 2008 die Großen des Jazz bei dem Festival „Mr. M’s Jazz Club B.-Baden“.

Medizinerin mit Sinn für besondere Ästhetik. Wenn die gebürtige Rumänin nicht in ihrer exklusiven „HL Dentclinic & Academy“ im Herzen Baden-Badens arbeitet, spricht die Zahnärztin auf der ganzen Welt auf Kongressen über modernste Technologien, Implantologie, Parodontologie, Oralchirurgie und Ästhetische Zahnmedizin.

RIZZI & CO - DIE GASTGEBER

Valerie van Dijk Printredakteurin für verschiedene Titel von Hubert Burda Media. Seit 2012 TV-Redakteurin bei Kimmig Entertainment GmbH. Freiberufliche Chefredakteurin des Rizzi & Co Magazins.

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Jürgen Stollberg Studium der Philosophie an der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Zehn Jahre Chefredakteur für verschiedene Titel. Seit 2007 Inhaber der Medienagentur READYTOSHOW.

Elena Winterhalter Bachelor in BWL und Kultur & Freizeitmanagement. Seit 2015 Marketing-Leiterin bei RIZZI & CO in Baden-Baden. Rechte Hand von GourmetGastronom Peter Schreck.


Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot • Krombacher Privatbrauerei 5 7 2 2 3 K r o m b a c h • A m R o t h a a r g e b i r g e • w w w. k r o m b a c h e r . d e

Eine Perle der Natur.

Mit Felsquellwasser gebraut.


FACES TESSA SCHULZE GEISTHÖVEL

„Stolz bin ich auf mein Team, das bei Events unglaubliche Leistung abliefert.“

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TESSA SCHULZE GEISTHÖVEL FACES

WÜNSCHE ERFÜLLEN IST IHR JOB Sie liebt die Gastronomie und ist seit bald 20 Jahren in Baden-Badens Top-Locations federführend – Tessa Schulze Geisthövel ist aus der Branche nicht mehr wegzudenken.

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ls Geschäftsführerin von RIZZI & CO Catering & Events, RIZZI WineBistro & Restaurant, Club Bernstein & The Grill im Casino Baden-Baden zählt das Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle zu Ihrem jüngsten Projekt. Was macht für Sie dort den Reiz aus? Von Lichtental die Schwarzwaldhochstraße entlang, biege ich um die Kurve vor der Geroldsauer Mühle und bin jeden Tag beeindruckt. Erst mal von der Location an sich, dem Gebäude und der Verbundenheit mit der Natur. Der Standort macht diesen Arbeitsplatz einfach so besonders. Vor allem, wenn man von der Innenstadt Baden-Badens hinausfährt, erwartet einen hier eine Natur-Oase. Ich finde, man hat gleich eine ganz andere Erdung.

Das Wirtshaus lädt nicht nur zu gutem Essen ein, sondern hat sich als beliebter Veranstaltungsort etabliert. Woher kommen die Besucher? Der Umkreis der Gäste rund um Baden-Baden wird immer größer. Uns besuchen Wanderer, Tagestouristen, internationale Gäste und natürlich die Baden-Badener selbst. Außerdem richten wir Hochzeiten, Familienfeste, Firmenfeiern und Tagungen aus. Wir durften auch bei besonderen Anlässen, wie dem G20-Gipfel in Baden-Baden, die Geroldsauer Mühle im Rahmen einer Abendveranstaltung präsentieren. Der Schwarzwald-Abend für die Finanzminister war der Auftakt des internationalen Treffens. Ob Kunden-Feier oder selbst organisierte Events – wie gelingt es Ihnen mit RIZZI & CO Catering alle Wünsche zu erfüllen? Jede Veranstaltung ist individuell zu betrachten und jeder hat seinen eigenen Anspruch. Kleiner oder großer Kreis, feiner oder rustikaler – das klären wir alles in einem persönlichen Beratungsgespräch. In den Betrieben RIZZI & CO geben wir alles, um die Wünsche unserer Gäste zu erfüllen – egal, welchen Inhalts. Jedes Fest beginnt mit

einer Idee oder einer Vision, sei es der Wunsch nach einer besonderen Location oder ein Motto, das zum Leben erweckt werden will. Diese Vorstellungen wollen wir nicht nur umsetzen, sondern noch übertreffen! Sie müssen stets auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Gehört zu Ihrem Beruf auch ein gewisses Improvisationstalent? Immer. Improvisationstalent braucht man in der Gastronomie, das ist eines der wichtigsten Komponenten, wie auch Flexibilität. Wenn die Sonne plötzlich herauskommt, muss man reagieren, um jedem Gast das perfekte Erlebnis gestalten zu können. Ob es der Biergarten-Gast ist, der sein Mühlenbier trinken will oder bei einer Hochzeit, wenn der Champagner-Empfang spontan auf der Terrasse stattfindet. Dazu braucht man natürlich ein gut eingespieltes und funktionierendes Team. Auf welche Veranstaltung in den von Ihnen geführten Restaurants sind Sie besonders stolz? Ein besonderes Event für alle war die Eröffnung vom Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle und von The Grill, weil die gesamten Teams eine unglaubliche Leistung abgeliefert haben. Wir reden noch oft über diese einmaligen Erlebnisse. Es war ein gewaltiger Ansturm, eine logistische Herausforderung. Denn an beiden Events wurden mehrere tausend Gäste kulinarisch verwöhnt. Für wen würden Sie gerne mal ein Fest organisieren? Für meine Oma! Klar ist es toll, wenn wir Persönlichkeiten empfangen dürfen, wie Bill Clinton, der im Leo’s zu Mittag gegessen hat oder die Hochzeit von Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern, die wir catern durften. Doch den 90. Geburtstag meiner Oma in der Geroldsauer Mühle auszurichten, darüber würde ich mich wirklich sehr freuen.

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FACES ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER

ALLES NUR KEIN

MITTELMASS 20 JAHRE FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN. STARS WIE ANNA NETREBKO UND WELTBEKANNTE ORCHESTER WIE DIE BERLINER PHILHARMONIKER SIND MITTLERWEILE STAMMGÄSTE. EIN OPERNHAUS AUF WELTNIVEAU. ZU VERDANKEN IST DIES NICHT ZULETZT IHM: ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER

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ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER FACES Die „Bernstein Dances“ von John Neumeier werden im Oktober 2018 wiederkommen

H

ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER übernahm 1998 als Intendant und Geschäftsführer die Leitung des Hauses. Eine Herausforderung, denn dem noch jungen Projekt drohte schon kurz nach der Eröffnung die Pleite. Mit dem richtigen Gespür und seiner Leidenschaft für Musik gelang dem gebürtigen Hamburger die Rettung des Festspielhauses BadenBaden, das heute international bekannt ist.

err Mölich-Zebhauser, Sie kommen aus einem sehr musikalischen Haus. Die Mutter Sopranistin, der Vater Pianist und Operndirigent – wie sehr hat das Ihren späteren Werdegang beeinflusst? Schon sehr stark, wie man daran sieht, dass ich jetzt fast 20 Jahre Intendant des Festspielhauses Baden-Baden bin. Es hat mich insoweit geprägt, als ich selbst in meiner Kindheit schon in der Oper und auf der Bühne gestanden bin. Ich trat mit meiner Schwester auf der Bühne in der Operette auf und habe dann geschauspielert in Fernsehserien. Natürlich habe ich bei meinem Vater auch Klavier spielen gelernt, aber eigentlich war es einfach so: Die Musik um mich herum war völlig selbstverständlich. Der vorm Spiegel dirigierende Vater, die singende Mutter – das hat mich geprägt.

Sie haben in Hamburg, München und Frankfurt gelebt und gearbeitet, bevor Sie 1998 nach BadenBaden kamen. Von der Großstadt in die Provinz. Wie schwer fiel Ihnen der Wechsel? Vor zwanzig Jahren haben Männer anders gedacht. Man hat nicht gedacht: Ich will jetzt nach Berlin gehen, weil es da so furchtbar hip ist. Damals haben sich Männer mehr für die Jobs interessiert. Mich hat einfach gereizt, wieder in die klassische Musik zurückzufinden. Und dann ergab es sich durch einen Zufall, dass dieses Haus eben vor dem Abgrund stand und man händeringend nach einem neuen Intendanten gesucht hat. Unter anderem hat man auch mich gefragt und ich habe sofort ja gesagt. So sind Männer: Sie haben manchmal keine Ahnung, ob etwas zu schaffen ist. Und es war für mich die größtmögliche Herausforderung. Da habe ich nicht lange nachgedacht.

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FACES ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER Szenenbild „Aida“, inszeniert von US-Regisseur Robert Wilson. 2019 ist er wieder im Festspielhaus

Was hat Sie denn besonders gereizt? Sie sagen ja, es war eine Herausforderung? Die Akustik des Hauses. Und ich habe schon ziemlich schnell dieses visuelle Spannungsfeld geliebt. Wenn man hier draußen vorbeifährt, erst der alte Bahnhof und dahinter ein völlig neu gebautes Opernhaus. Dieser Gegensatz ist produktiv geworden fürs Denken. Denn es ist einfach schön, wenn Sie in ein altes Gebäude hineingehen und in einem neuen Gebäude landen. Das hat viel Charme gehabt. Aber vor allem war’s die Akustik. Und dass es sozusagen ein „empty space“ war, in dem man fast alles neu erfinden konnte. Das hat mich gereizt. Vom Programm bis zum Marketing kam alles auf den Prüfstand.

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Wie war Ihr erster Eindruck von Baden-Baden? Wie wurden Sie aufgenommen? Skeptisch. Es hat keiner was von mir gewusst. Man wusste nur, ich habe neue Musik gemacht und bin im

„Baden-Baden war damals verschlafener.“ Kohlenpott aufgewachsen. Und das ist ja beides – auf den ersten Blick – nicht besonders Baden-Badenkompatibel. Baden-Baden war damals auch ein Stück weit verschlafener als es heute ist. Nunmehr leben Sie seit 20 Jahren hier, sind sozusagen der „Vater des Festspielhauses“, haben die

Institution zum Erfolg geführt. War der Standort dafür möglicherweise von Vorteil? Ja sicherlich. Allerdings kann man ja nicht erwarten, dass das Publikum allein aus dieser Stadt kommt. Das größte Opernhaus Deutschlands in einer kleineren Stadt zu bauen – da braucht es natürlich die Städte im weiteren Umfeld. Aber es war auch ein wirklicher Neuanfang möglich, was es in einer großen Stadt nicht gewesen wäre. Es gab zwar durch den Fehlstart eine Menge Sorgen, aber dadurch gab es auch etwas sehr Magisches, nämlich dass jeder Schritt nach vorne eine Überraschung war. Wir hatten ja nicht viel Zeit. In einem halben Jahr mussten wir unter Beweis stellen, dass es doch irgendwie geht. Geschafft haben wir das, denke ich, durch


ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER FACES Robert Wilson führte auch bei „Der Freischütz“ im Jahr 2009 Regie in Baden-Baden. Viktor & Rolf kreierten die Kostüme

Nicht nur Klassik-, auch Popkonzerte finden im Festspielhaus statt. Hier: Sängerin Anne-Marie im Rahmen des SWR3 New Pop Festivals 2017

Die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle sind seit 2013 fester Bestandteil der Osterfestspiele in Baden-Baden

eine nüchterne Ehrlichkeit. Wir haben aufgehört, irgendwie die Weltsensation zu versprechen, sondern wir haben immer gesagt: ‚Wir versprechen nur das, was wir ziemlich sicher glauben, halten zu können. Aber versprechen auf keinen Fall mehr; dann ist nämlich die Überraschung weg.‘ Die haben wir jetzt über 20 Jahre hinweg doch immer wieder herstellen können. Zuletzt mit der großen Aktion, die Berliner Philharmoniker mitsamt neuer Osterfestspiele von Salzburg an die Oos zu entführen. Das ist für Baden-Baden ein echter Glücksfall. 20-jähriges Jubiläum des Festspielhauses. Ein erstes großes Highlight waren die Osterfestspiele mit Wagners „Parsifal“ und das Festwochenende im April.

Auf welche Highlights dürfen wir uns in den kommenden Monaten noch freuen? Zunächst auf „Der fliegende Holländer“. Auch eine WagnerOper, aber konzertant mit fantasti-

„Balance zwischen Neues entdecken & Stärken erhalten“ schen Sängern. Dann im Sommer kommt Mozarts „Zauberflöte“ mit Rolando Villazón, der erstmals die Partie des Papageno singen wird. Darauf sind viele gespannt. Und kurz darauf singt Anna Netrebko im Juli die Titelpartie in Francesco Cileas Oper „Adriana Lecouvreur“ – ein richtiger Krimi.

Sie haben in Ihren Anfangsjahren einmal den Satz gesagt: „Wir als Festspielhaus halten den Grundsatz hoch: Mittelmaß ist der Tod“ … Ja, eigentlich zitiere ich hier Rainer Werner Fassbinder. Der Satz hat sich mir so ein bisschen eingeprägt, als ich mich damals 1998 selber gefragt habe: Was werden denn jetzt deine Leitplanken sein? Und dann war schnell klar: Mit mittlerem Niveau werde ich hier nur auch noch den letzten Blumentopf von der Hotelbalustrade runterfallen lassen können, aber nicht das Festspielhaus zum Blühen bringen. Erstes Prinzip war daher ganz konsequent an die am schwierigsten zu gewinnenden, an die besten Künstler des Planeten heranzukommen. Und das haben wir, glaube ich, recht erfolgreich

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FACES ANDREAS MÖLICH-ZEBHAUSER

geschafft. Das Zweite war, dass wir nicht nur den Künstlern ein Paradies schaffen wollten, sondern auch dem Publikum. Daher haben wir uns einfach die Freundlichkeit zum Prinzip gemacht. Damals in der Zeit war das gar nicht üblich – vor allen Dingen nicht in Theatern und Kaufhausketten. Was schätzen Sie denn besonders an Baden-Baden und den Bürgern der Stadt? Dass der Baden-Badener seine Offenheit für Neues immer mehr entwickelt hat. Baden-Baden hat sich extrem verändert. Noch in den neunziger Jahren, nach einer langen Phase des – sagen wir mal – nicht gerade rasanten Aufstieges, war der Baden-Badener missgelaunt und wenn einer eine Idee hatte, hat er gesagt: „Blödsinn, wird nie funktionieren.“ Das war die Grundhaltung. Und die hat sich erstaunlich geändert. Dass das Burda-Museum nach dem Festspielhaus als großes Statement kam, hat auch damit zu tun, dass Baden-Baden weltoffener wurde. Sie sind ja auch schon seit einiger Zeit hier. Gibt es denn mittlerweile so etwas wie einen Lieblingsort, abgesehen vom Festspielhaus? Ich mag sehr die Lichtentaler Allee. Dort gibt es so viele tolle grüne Plätze zum Sitzen. Ich liebe zum Beispiel die Terrasse vom Brenners Parkhotel, wo man wie in einer Wunderwelt essen und trinken kann – das Plätschern der Oos inklusive. Ich liebe auch gegenüber das Burda-Museum. Was wünschen Sie sich denn für die Zukunft des Festspielhauses? Ich wünsche mir für die Zukunft eine gute Balance zwischen neuen Ideen und einer gewissen Ernsthaftigkeit im Umgang mit Musik und Inszenierungen. Die heutige Stärke und Bedeutung des Hauses kann dazu beitragen, dass es gelingt.

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Weltstar Anna Netrebko wird im Sommer 2019 das letzte Konzert in der Ära des Intendanten MölichZebhauser singen

Früher der Wartesaal des Alten Bahnhofes in Baden-Baden, heute das eindrucksvolle Foyer des weltberühmten Festspielhauses


© Werbeagentur von Schickh

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FACES REINHARD PORTRÄT HOFMANN

Der Mann, der Uli Hoeneß das Gefängnis erspart hätte TROTZDEM IST REINHARD HOFMANN FEST DAVON ÜBERZEUGT, DASS SICH STEUERBETRUG NICHT LOHNT

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in Mann wie ein Baum. Man sieht Reinhard Hofmann seine sportliche Vergangenheit als Zehnkämpfer an. Beruflich machte er sich als Steuerfahnder einen Namen, gab den sicheren Beamtenjob aber auf und ging als Steuerberater in die freie Wirtschaft. Später gründete er das Internationale Wirtschaftsforum Baden-Baden und diskutierte mit klugen Köpfen Zukunftsfragen. Hofmann kann gut loslassen: Die Steuerkanzlei hat er verkauft. Schließlich hat alles seine Zeit. Jetzt geht es um andere Konten des Lebens, auf denen man einzahlen und abheben kann. Und das Erfolgserlebnis, seinen Mandanten mit Fachwissen Geld zu retten, fehlt ihm nicht, weil er noch ein paar ausgewählte Mandanten hat. „Aber ich genieße es, mehr Zeit zu haben. In den Hoch-Zeiten 1985–2011 habe ich 300 Unternehmen betreut.“ Da war der 14-Stunden-Arbeitstag an der Grenze zur Selbstausbeutung Usus. Ein Ehrgeiz, den er von den Eltern geerbt hat. „Ich war immer pflichtbewusst, ein Besessener. Und es war auch eine super Zeit.“

Hofmann mit Regine Sixt und Friedensnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk, ehem. Präsident der Republik Südafrika

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Finanzexperte Reinhard Hofmann

Heute sieht er sich als Steuermann seines Lebens. Ein Silver Ager, der der Welt noch viele Ideen zu geben hat. Zum Beispiel als Dozent an der Dualen Hochschule in Karlsruhe, wo er sein Wissen an kommende Generationen weitergibt. Er bedauert nur, dass der Beruf des Steuerberaters so ein trockenes Image hat. „Uns ist nichts Menschliches fremd.“ Hofmann ist sicher, er hätte sogar einem Steuersünder wie Uli Hoeneß das Gefängnis ersparen können: „Sein Steuerberater hätte die Schadenssumme viel höher anzeigen müssen, dann wäre Hoeneß davongekommen. Ich habe immer bei der vermuteten Schadenssumme doppelstöckig draufgesattelt, damit meine Mandanten sicher sind, nicht hinter Gitter zu müssen.“ Mitleid mit Uli Hoeneß hat er nicht: „Er ist das Risiko eingegangen und hat dafür gebüßt. Obwohl er mit seinen Geschäften keine Gewinne gemacht hatte, wusste Hoeneß, dass er Illegales tut.“ Es heißt, der Steuervermeidungstrieb sei stärker als der Sexualtrieb. Was rät der Experte Leuten, die das Finanzamt betuppen wollen? „Ich rate strikt davon ab. Das Risiko ist viel zu groß. Das Finanzamt zu bescheißen, ist kein Kavaliersdelikt. Ich zahle auch ungern Steuern, aber ich weiß, dass eine Gesellschaft ohne Steuerpflicht nicht existieren kann. Hauptsache, es wird mit unserem Geld Sinnvolles gemacht.“ Außerdem gäbe es so viele legale Möglichkeiten der Steuervermeidung. Reinhard Hofmann, der sich auch als Anwalt des Mittelstands sieht, sagt, diesem würden viel zu viel an Steuern abverlangt: „Der Spitzensteuersatz von 42,0 Prozent beginnt zu früh, schon ab 54.058 Euro im Jahr. Das sind doch keine Großverdiener. Die Leistungsträger der Gesellschaft fühlen sich da geschröpft. Nicht ganz zu Unrecht, finde ich. Aber das absolut gerechte Steuersystem, dem alle zustimmen, wird es nie geben.“


NICHTS GEHT ÜBER DIE MÉTHODE TRADITIONELLE.

Das größte Geheimnis der »méthode traditionelle«, die

nellen Herstellungsprozeß, sondern vor allem im Faktor

unser Gründer Georg Christian von Kessler einst aus der

Zeit. Mindestens zwei und bis zu fünf Jahre reifen unsere

Champagne mit nach Deutschland brachte, steckt nicht nur

Spitzensekte auf der Flasche, bevor sie den Grad an Köst-

in den erlesenen Grundweinen oder im komplexen traditio-

lichkeit erreicht haben, der das lange Warten wert war.


FACES FRANK ELSTNER UND ANIMA

Wildnis zum Greifen nah

IN „MENSCHEN DER WOCHE“ LUD FRANK ELSTNER SPANNENDE PERSÖNLICHKEITEN ZU SICH INS STUDIO EIN. FÜR RIZZI & CO TRAF DER TIERSCHÜTZER NUN DIE GESCHÄFTSFÜHRERINNEN DER ANIMA TIERWELT MARIA WRUCK UND DAVINA SCHMITZ IN DER GEROLDSAUER MÜHLE.

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Gleichgesinnte: Frank Elstner zusammen mit Maria Wruck (l.) und Davina Schmitz (r.)


FRANK ELSTNER UND ANIMA FACES

es ändert häufig wenig an ihrem Kaufverhalten. Wir wollen mit dem Schaubauernhof zeigen, dass es auch anders geht und Impulse zum Umdenken geben. Elstner: Wann war die Geburtsstunde von Anima? Wruck: Die Idee keimte vor ziemlich genau sieben Jahren. Wir suchten uns das passende Gelände und seit vier Jahren schrauben wir jetzt mit allen Beteiligten an Zoo- und Baugenehmigungen. Erstere haben wir seit ein paar Tagen auf dem Schreibtisch.

Oberhalb von Sasbachwalden entsteht der 50 Hektar große Tierpark Anima, in dem es für Besucher auch Übernachtungsmöglichkeiten geben soll. Die Eröffnung ist für 2020 geplant

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ie Baden-Badenerinnen Maria Wruck und Davina Schmitz kennen sich seit Kindertagen. Beide vereint das Herzblut für Tiere. Nun machen sie ihren Traum wahr. Oberhalb von Sasbachwalden entsteht ihre Anima Tierwelt Breitenbrunnen, die im Frühjahr 2020 eröffnen soll. Frank Elstner ist schon jetzt begeisteter Anhänger dieses Vorhabens. Elstner: Welche Tiere werden in der Anima Tierwelt leben? Schmitz: Uns ist es wichtig, dass die Besucher die im Schwarzwald heimischen Tiere erleben. Dazu gehören natürlich auch solche, die früher einmal hier gelebt haben, wie beispielsweise Wolf, Bär und Luchs. Auch Otter und Biber waren einmal im Schwarzwald verbreitet. Einige dieser Arten sind zum Glück wieder dabei, ihren Weg zurück in unsere Wälder zu finden. Weitere tierische Bewohner der Anima Tierwelt sind Fuchs und Dachs, Wisent, Rot- und Schwarzwild, also Hirsche und Wildschweine, und einige Wildvogelarten, wie etwa Gänsegeier, Uhu oder Käuzchen.

Natur erlebbar machen Elstner: Was ist Ihr Konzept? Schmitz: Das Besondere an der Anima ist das Zusammenspiel von Natur und Tierwelt: Auf unserem Gelände gibt es einerseits wunderschöne aber streng geschützte Flächen, wie unsere Orchideen- und Arnikawiesen. Andererseits gibt es ursprüngliche Waldbereiche, die von sich aus schon idealer Lebensraum für die Wildtiere sind, die bei uns leben. Unsere große Herausforderung ist es, all das dem Besucher nah und unmittelbar erlebbar zu machen. Dafür werden wir so zaunfrei wie möglich bauen. Wruck: Nicht vergessen darf man natürlich unsere Bauernhoftiere. Hier geht es uns darum, den Besuchern zu vermitteln, was Nutztierhaltung überhaupt bedeutet. Wenn man aktuell einen Blick in die Verkaufsangebote der Discounter wirft, sieht man beispielsweise Schweinefleisch für unter zwei Euro pro fünfhundert Gramm. Das ist zum Teil günstiger als Gemüse. Dass dabei nicht nur die Qualität, sondern auch das Tierwohl auf der Strecke bleiben, scheinen viele Menschen zwar zu wissen, aber

„Wir wollen zeigen, welche Tierwelt genau vor unserer Haustür liegt.“ Elstner: Sie reden von einem Gebiet von 50 Hektar. Ist das groß genug für Sie? Wruck: Das sind immerhin etwas mehr als 50 Fußballfelder. Uns ist wichtig, dass wir das Gelände nicht für die Tiere künstlich umformen, sondern schon naturgegebene

Die tiergestützte Therapie des dort ansässigen Animotion Instituts hilft Menschen mit psychischen Erkrankungen

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FACES FRANK ELSTNER UND ANIMA

Elstner: Sie planen ein gastronomisches Angebot. Kann man denn auf dem Gelände auch übernachten? Schmitz: Aktuell ist geplant, dass wir unsere Gastronomie auch für Wanderer zugänglich machen, das heißt der Eintritt in die Anima ist nicht zwangsläufig nötig. Übernachtungsmöglichkeiten sind auch geplant. Wir möchten hier Waldchalets und Baumhäuser anbieten, in denen die Besucher dann auch das Nachtleben der Tiere – das teilweise einen Unterschied zum Tag darstellt – erleben dürfen. Wer kann schon von sich behaupten, bei den Wölfen geschlafen und erlebt zu haben, wie sie den Mond anheulen? Am nächsten Morgen erklären wir dann auch, dass Wölfe eigentlich gar nicht den Mond Auf dem Gelände in bis zu 800 Metern Höhe planen sie eine abwechslungsreiche Welt für die Tiere. Durch versteckte Zäune sind die Besucher live dabei, wenn der Luchs den Baum hochklettert oder erleben hautnah, wie sich auf der Lichtung die Wildschweine im Dreck suhlen

Bereiche, die das ideale Habitat der jeweiligen Tierart darstellen, nutzen. Elstner: Der Tierpark soll auf bis zu 800 Metern Höhe entstehen. Wie kamen Sie auf den Schwarzwald? Wruck: Der Schwarzwald bietet eine so umfangreiche Flora und Fauna, in die man sich eigentlich nur verlieben kann. Zudem sind wir hier aufgewachsen und wer die Gegend einmal kennengelernt hat, der möchte sie nur ungern missen. Von daher haben wir bei der Suche nach einem passenden Gelände natürlich erst

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einmal direkt vor der Haustür gesucht und wurden zum Glück auch fündig.

Die Welt der Tiere bestaunen Elstner: Was kostet der Eintritt? Wruck: Darüber haben wir uns natürlich Gedanken gemacht, endgültige Preise stehen aber noch nicht fest. Wir wollen den Eintrittspreis möglichst fair für alle Besucher gestalten. Im Mittel wird der Preis bei etwa 10 Euro pro Person liegen, für Kinder, Senioren und Familien planen wir attraktive Angebote.

„Der Wolf kommt. Darum greifen wir das Thema Herdenschutz auf.“ anheulen, sondern so untereinander kommunizieren. Elstner: Jetzt wollen Sie ja auch Wölfe ansiedeln. Was sagen die Schäfer? Schmitz: Regionale Schäfer sind von unseren Wölfen sicherlich nicht betroffen, da die Tiere in der Anima Tierwelt leben und so keinerlei Gefahr für Schafherden darstellen. Das Thema Wolf bekommt man ja gerade aus Norddeutschland in letzter Zeit oft zu hören und auch im Schwarzwald wurden die ersten wilden Wölfe gesichtet. Darum greifen wir das Thema Herdenschutz thematisch auf, nämlich mit Eseln und Hunden. Elstner: Klären Sie mich auf. Was heißt Herdenschutz mit Eseln und Hunden? Wruck: Man mag es im ersten Moment nicht glauben, aber Esel sind nicht nur


FRANK ESLTNER UND ANIMA FACES

Der TV-Showmaster im Gespräch mit den Geschäftsführerinnen der Anima Tierwelt in der Geroldsauer Mühle

sehr intelligent, sondern auch wehrhaft. Kommen sie in eine Situation, in der sie sich einem Angreifer ausgesetzt sehen, schreien und treten die Tiere, um den Angreifer zu vertreiben. Als Unterstützung der Esel haben wir Herdenschutzhunde. Dieses Team schützt die Schafherde vor Angreifern. Schmitz: Für die Besucher spannend ist auch unsere wilde Lichtung. Hier haben wir eine Freifläche, die Zugang zum Wildschwein wie auch zum Wolfsgehege hat. Durch Schleusen können wir diese Lichtung für die eine oder die andere Tierart im Wechsel öffnen. Für die Wildschweine ist es eine Fläche für die Futtersuche und zum Suhlen. Zurück in ihrem Wildschweingehege, ist die Lichtung für die Wölfe frei und für sie ein aufregendes Schnuppererlebnis. Integriert ist

noch eine Hütte, aus der unsere Gäste alles mitverfolgen können. Elstner: Wen brauchen Sie alles für die Umsetzung? Schmitz: Da haben wir tatsächlich einiges auf unserer Liste: Tierpfleger, einen Tiergarteninspektor, unseren

Zoodirektor, der auch gleichzeitig der leitende Biologe sein wird. Außerdem Pädagogen, Bürokräfte, Mitarbeiter für die Kasse und im Gastronomiebetrieb und viele mehr. Insgesamt rechnen wir mit rund 50 Mitarbeitern inklusive uns beiden. (schmunzelt) Zwei wilde Bäche fließen durch das Gelände, die zu einer Seenlandschaft für Wassertiere wie Otter, Waschbär, Marderhund und Biber gestaltet werden. Auch Wasserspielbereiche und ein Barfußpfad erwartet die Besucher

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FACES FRANK ELSTNER UND ANIMA

Elstner: Das heißt, Sie beide wollen da richtig arbeiten? Wruck: Natürlich. Die Anima ist für uns nicht einfach ein Projekt, das man plant und dann von anderen betreiben lässt. Für uns ist es tatsächlich eine Passion, in die wir viel Herzblut investieren und die wir auch kontinuierlich weiterentwickeln wollen. Elstner: Sie haben auch das Animotion Institut für tiergestützte Therapie gegründet. Schmitz: Ja, uns hat die Arbeit, die Dr. Rainer Wohlfarth in seinem Institut für tiergestützte Therapie in Freiburg leistete, sehr begeistert. Gemeinsam gründeten wir das Animotion Institut für tiergestützte Therapie, das heute schon ein Teil der Anima Tierwelt ist.

Tiere hautnah: Tatkräftige Unterstützung erhalten sie von Eckhard und Christian Wiesenthal mit deren Tiergestaltungsbüro. Für den Umbau der Gebäude auf dem Gelände konnte Architekt Peter Kruse ins Team geholt werden

„Für uns ist es eine Passion, in die wir viel Herzblut investieren.“ Wir möchten hierdurch und mit unseren Tieren Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen und sie auf ihrem Weg in ein normales Leben unterstützen. Darüber hinaus wird der Schwerpunkt der Animotion darauf liegen, Fachpersonal aus den Bereichen Therapie und Pädagogik in der tiergestützten Therapie aus- und weiterzubilden, um diese Art der Therapie weiter zu etablieren. Elstner: Was ist das für eine Therapie? Schmitz: Die Möglichkeiten der Therapie mit Tieren ist sehr umfangreich. Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise, dass sich die Menschen dem Tier gegenüber viel leichter öffnen können, als es in der Interaktion mit einem Therapeuten häufig der Fall ist. Ein weiterer Bereich ist die

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Interaktion. Hier übernimmt der Mensch Verantwortung für das Tier, geht mit ihm spazieren, bereitet Futter zu, baut eine Hundehütte. Hier geht es darum, aktiv zu werden und körperlich etwas zu tun. Der dritte Part hat etwas mit Achtsamkeit zu tun. Da wird das Tier geputzt, gestreichelt und mit ihm interagiert. Das löst bei uns Gefühle aus und hilft vielen Menschen sich für weiterführende Therapieansätze zu öffnen. Elstner: Welche Menschen gehören zu Ihrem inneren Kreis, die Ihnen bis hierhin geholfen haben? Wruck: Zum einen wären da Eckhard und Christian Wiesenthal, die uns mit ihrem Tiergestaltungsbüro tatkräftig

unterstützen. Unser Architekt aus Baden-Baden, Peter Kruse, Dr. Rainer Wohlfahrt, der Leiter des Animotion Instituts mit seiner Frau Bettina. Das Team umfasst natürlich noch mehrere helfende Hände, für die wir sehr dankbar sind, aber das ist der harte Kern, der an der Planungsphase beteiligt ist. Elstner: Was wünschen Sie sich im Moment? Wruck: Dass wir weiterhin im Zeitplan bleiben, schlussendlich im Frühjahr 2020 eröffnen und unseren Besuchern ein tolles Erlebnis im Schwarzwald bieten – und bei einigen einen kleinen Beitrag zum Umdenken im Sinne von Natur und Tierwelt leisten können.



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FACES WOLFGANG SETZLER

DER DOKTOR fürs Baugewerbe

DR. WOLFGANG SETZLER, GRÜNDER UND INHABER DES INSTITUTS „WSM“, IST ALS BERATER FÜR DIE BAUBRANCHE BIS HEUTE WELTWEIT UNTERWEGS. URLAUB MACHT ER SELTEN. DENN ENTSPANNEN KANN SETZLER AM BESTEN IN SEINER HEIMATSTADT BADEN-BADEN, DER „KLEINSTADT MIT WELTSTADTFLAIR“.

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WOLFGANG SETZLER FACES

W

enn Unternehmen, insbesondere aus der Bau- und Ausbaubranche, nicht mehr weiter wissen, haben sie im Idealfall seine Nummer gespeichert. Dr. Wolfgang Setzler, Gründer und Leiter des Instituts für Absatzforschung und kundenorientiertes Marketing (WSM) mit Sitz in Achern, analysiert gemeinsam mit seinem Team, wo es hakt und findet Lösungen. Als promovierter Ökonom weiß er dabei nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht, was wichtig ist, um Unternehmen wieder wettbewerbsfähig zu machen. Er selbst hat das Handwerk von der Pike auf gelernt. Am Anfang seiner Karriere stand ganz praktisch die Ausbildung zum Maler- und Lackierermeister – in Baden-Baden, seiner Heimatstadt, die er bis heute für einen der schönsten Flecken auf der Welt hält. „Baden-Baden hat für mich den Charme einer Kleinstadt und den Geist, den Spirit, einer Weltstadt“, schwärmt Setzler. „Die Stadt hat ganz kurze Wege. Man trifft immer, jeden Tag, irgendeinen interessanten Menschen.“ Alte Schulfreunde, jemanden, den man beruflich kennt und manchmal sogar international bekannte Persönlichkeiten – selten habe er an einem Ort so viele spannende

Menschen kennengelernt. „Ich bin stolz darauf, dass ich Baden-Badener bin und trage das auch nach draußen“, sagt Setzler.

Rückkehr zu den Wurzeln

Als ehemaliger Geschäftsführer eines deutschen und europäischen Wirtschaftsverbandes sowie früherer Gesellschafter eines osteuropäischen Farben- und Lackunternehmens war Dr. Wolfgang Setzler jahrelang ständig auf Achse, hat mehr Nächte in Hotels auf der halben Welt als im heimischen Baden-Baden verbracht. Vor zwanzig Jahren entschied er sich dann dazu, wieder zu seinen Wurzeln zurückzukehren. In Achern, ganz in der Nähe seiner Geburtsstadt, fand Setzler den perfekten Standort für sein Institut. Seine Tätigkeit vergleicht er dabei gerne mit der eines „Unternehmensdoktors“. „Wenn Sie als Mensch krank werden, dann gehen Sie zum Arzt. Wenn Unternehmen Schwierigkeiten haben, dann kommen sie zu mir. So wie der Arzt eine Kreislaufanalyse macht, machen wir eine wirtschaftliche Analyse“, führt Setzler aus. Nachdem man festgestellt habe, ob es bei einer Firma im Bereich Innovation, Marketing oder Werbung hapere, könne man direkt und

WIE MIR JEAN-CLAUDE JUNCKER ZUM GEBURTSTAG GRATULIERTE Jean-Claude Juncker traf Dr. Wolfgang Setzler zufällig an seinem letzten Geburtstag beim Spaziergang in der Lichtentaler Allee. Neben einem spontanen Schnappschuss gab‘s vom Präsidenten der Europäischen Kommission die besten Geburtstagswünsche. Baden-Baden ziehe überhaupt jede Menge Promis an, erzählt Setzler. Wie den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. „Den habe ich beim Kaffee in der Innenstadt kennengelernt und mit ihm direkt über einen aktuellen FAZ-Artikel diskutiert.“

Der Firmensitz vom Institut für Absatzforschung und kundenorientiertes Marketing, kurz „WSM“, befindet sich in Achern

schnell Lösungen bieten. Für jedes Thema biete die WSM spezielle Experten, was nicht nur Kosten, sondern auch viel Zeit spare.

Beruf als Berufung

Wenn Dr. Wolfgang Setzler von seinem Werdegang spricht, fällt sofort auf, dass seine Arbeit für ihn schon immer mehr Berufung als tägliche Pflichterfüllung gewesen ist und auch weiterhin bleiben soll. Denn auch wenn er schon seit einiger Zeit im Ruhestand sein könnte, hält er immer noch regelmäßig Seminare ab, schreibt Fachbücher (aktuelles Buch „Grenzen des Wachstums“) und gibt Coachings in Betrieben. „Wertschätzung und Achtsamkeit, das ist die Triebfeder der Zukunft“, meint der erfahrene Betriebswirt. Genau diese Werte versuche er auch immer wieder und gerade jungen Berufsanfängern in seinen Seminaren zu vermitteln: „Ich habe in meinem Leben sehr viele tolle Menschen kennengelernt. Die haben aus mir das gemacht, was ich heute bin. Und das, was ich jetzt heute tue, das ist einfach „Danke“ sagen an die nächste und an die übernächste Generation.“

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FACES THOMAS SCHINDLER Design at its best: Die Räume bieten Gästen moderne Eleganz

Mehr als ein Spiel ELEGANZ, UNTERHALTUNG UND HOTSPOT: DAS CASINO BADEN-BADEN IST EIN ORT, DER MIT IMMER NEUEN IDEEN UND VERANSTALTUNGEN AUFWARTET

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enn Thomas Schindler durch das Casino BadenBaden geht, trifft er immer wieder auf Menschen, die in der Stadt den Ton angeben. Längst ist Deutschlands bekanntestes Casino nicht nur für seine exzellente Unterhaltung bekannt, sondern auch als ein Ort, an dem Leute zusammenkommen, um sich in eleganter aber ungezwungener Atmosphäre auszutauschen. Die Devise des Direktors ist seit jeher: „Der Gast steht im Mittelpunkt unseres Interesses, er hat es verdient, den bestmöglichen Service zu erhalten. Nur wenn der Gast sich geschätzt fühlt, dann besucht er uns erneut.“ Der Erfolg des Casinos ist auch darin begründet, dass es für Besucher immer Neues zu entdecken gibt. So bietet das Casino neben Roulette, Poker, Black Jack und dem Club Bernstein zum Beispiel auch Lesungen und Konzerte an. Oder auch die fantastische Terrasse des Restaurants „The Grill“, auf der man im Sommer bis spät in die Nacht essen kann. www.casino-baden-baden.de

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Thomas Schindler ist seit vier Jahren Direktor des Casinos


7up Faces

FIT MIT PILATES

Die gebürtige Duisburgerin Iris de Hoogd kam nach ihrem Sportstudium in den Schwarzwald und ist geblieben. Mehr zu ihren Kursen: www.pilates-badenbaden.de PR-FRAU

Nachdem sie jahrelang für große Modekonzerne gearbeitet hat, gründete Ina Lohr-Nehmer vor über 15 Jahren ihre eigene Agentur mit Sitz in Karlsruhe/ Baden-Baden und München. Sie zählt zu den bekanntesten PRFrauen Deutschlands und berät international Unternehmen.

SCHÖNER LÄCHELN

Kleider machen Leute, Zähne machen Gesichter. Getreu diesem Motto bietet die Baden-Badener Zahnarztpraxis Dr. Schöpflin das Rundumprogramm für ein perfektes Lächeln. Von Formkorrekturen über Bleaching bis hin zu Korrekturen des Zahnfleischverlaufes und Implantaten – Dr. Marc Schöpflin und sein Team nehmen ihren Patienten mit einfühlsamer Behandlung auch die letzte Furcht vorm Zahnarzt. www.drschoepflin.de

SKI-ARCHITEKT

GUTES ERSTEIGERN

Als studierter Architekt gilt die Leidenschaft des Gaggenauers Florian Kohlbecker schon lange dem Skifahren. Heute nutzt er sein architektonisches Wissen auch für den Sport und entwirft spezielle Holzski. www.blackforestskis.com

Ein Startplatz bei der Silvretta Classic Rallye im Montafon? United Charity, unter der Schirmherrschaft von Dagmar Kögel, versteigert Besonderes für den guten Zweck. www.unitedcharity.de

BANKER AUS BADEN Seit 2012 leitet Thomas Pörings nunmehr die Geschicke der Volksbank Baden-Baden Rastatt eG als Vorstandsvorsitzender. Der Jurist aus Baden-Baden hat das Bankgeschäft von Grund auf gelernt, in Frankfurt, New York und Berlin gearbeitet vor seiner Rückkehr in die Heimatstadt. Letztes Jahr erst feierte die Volksbank 150-jähriges Jubiläum. Aktuelles Zukunftsprojekt: der Neubau der Gernsbacher Filiale.

SCHLAGERSTAR

Im Februar hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Nach seiner knapp 50-jährigen Karriere als Schlagersänger dürfte Tony Marshall mit einer der bekanntesten Deutschen sein. Im Mai wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Baden-Baden ernannt.

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FOOD & DRINKS BEEF

BEEF FÜR LADYS & GENTLEMEN

WUSSTEN SIE EIGENTLICH, DASS MÄNNER UND FRAUEN EIN GANZ UNTERSCHIEDLICHES GESCHMACKSEMPFINDEN HABEN? VOR ALLEM BEIM FLEISCH! LESEN SIE MAL, WIE RAFFINIERT UNSER KÜCHENCHEF AUS DIESER GESCHLECHTERSPEZIFISCHEN UNGLEICHHEIT DEN PERFEKTEN GENUSS ZAUBERT

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BEEF FOOD & DRINKS

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FOOD & DRINKS BEEF

Küchenchef Sebastian Holy befreit das „Dry Aged“ Beef vom Fett, bevor er es fachmännisch portioniert. Dry Aging (Trockenreifung des Fleisches) ist das älteste Verfahren der Fleischreifung und wurde für die internationale Gourmetküche verfeinert

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BEEF FOOD & DRINKS Holzbefeuert und mit unterschiedlichen Hitzezonen auf Ring und Platte des Ofyr-Grills zaubert Grill-Fan Sebastian Holy feinstes Fleisch und knackig frisches GemĂźse zum kulinarischen Hochgenuss

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FOOD & DRINKS BEEF

Die perfekte Mischung für männliche und weibliche Gaumen: gut marmoriertes Kotelett mit kernigem Biss und kräftigem Geschmack für die Herren; Damen bevorzugen eher zarte, magere Rinderfilets. Allen Stücken gemeinsam ist die Herkunft: Fleckvieh von Bauern und Metzgern aus der nahen Umgebung

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BEEF FOOD & DRINKS

Eine herrliche Kombination von Meeresfrüchten mit Fleisch: Färsenfilet vom Rind mit Hummer oder Garnelen. Hier mit Artischocke, Karotte, Kartoffelpüree und Blattspinat. Das ist Surf‘n‘Turf!

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FOOD & DRINKS BEEF Drei „Musketiere“ im Dienst des guten Geschmacks (v. l.): Sebastian Holy, der als Patron die Küchen von RIZZI und Geroldsauer Mühle betreut, mit Bernd Glasstetter, dem Metzger seines Vertrauens, und Bernhard Heinzler, der in luftigen Ställen und auf saftigen Weiden vorzugsweise Simmentaler Rinder hält

EIN GEHEIMREZEPT

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ie gute halbe Stunde Fahrt durch den mittleren Schwarzwald nach MalschVölkersbach ist für Sebastian Holy keine reine Landpartie. Seit Jahren arbeitet er vertrauensvoll mit Metzgermeister Bernd Glasstetter zusammen. Schließlich geht es um nicht weniger als das perfekte Beef für die Gastronomiebetriebe von Peter Schreck, der von Holys „Spirit“ und Qualitätsbesessenheit begeistert ist. Hat Holy Zeit, verbindet er den kleinen Ausflug nach Malsch mit einem Besuch beim benachbarten Landwirt Bernhard Heinzler, der auf seinem Vorzeigehof das stattliche Fleckvieh hält, auf dass es der 38-jährige Küchenchef meist abgesehen hat. Übrigens: Erste Meriten holte sich der Sauerländer aus Neuenrade in seiner Lehrzeit auf Sylt,

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und später lernte er in der „Traube Tonbach“ die große Gourmetküche kennen. Schließlich kreierte er als Chefkoch des Wirtshauses zur Geroldsauer Mühle gemeinsam mit Peter Schreck den beliebten „Rizzi-Style“. Für RIZZI & CO verriet Holy das Rezept seiner beliebten Fleischmarinade. HOLYS FLEISCHMARINADE (für 6 Personen) 200 ml natives Olivenöl 1 Schalotte (feine Würfel) ½ Knoblauchzehe (feine Würfel) 1 TL grober bunter Pfeffer 2 TL geräucherte Paprika (Piment d‘Espelette) 1 TL Chili Abrieb einer ½ unbehandelten Zitrone 1 cl Cognac 2 EL frischer Koriander (grob gehackt)

Alles im Mörser gut vermischen, nur Koriander und Zitronenabrieb erst zum Schluss dazugeben. Marinade eine Stunde stehen lassen, damit sich die Aromen entfalten können. Eignet sich für Fleisch und Fisch. Kann vorm Braten, oder – noch besser – auch nach dem Braten mit der Marinade bestrichen werden. So entfalten sich die frischen Aromen noch besser. Guten Appetit!


BEEF FOOD & DRINKS

Bernd Glasstetter und Sebastian Holy begutachten die besten Stücke, die demnächst auf dem Brennholzgrill des Küchenchefs landen werden. Dry Aged-Beef für Rib Eye und Roastbeef muss 21 bis 28 Tage in Kühlkammern bei circa 60 Prozent Luftfeuchtigkeit reifen, bevor es vom Knochen gelöst wird

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FACES CORNELIA POLETTO

Von Hamburg nach  Shanghai ALS HAMBURGERIN LIEGEN IHR FERNWEH UND ABENTEUER IM BLUT. JETZT WAGT SICH MEISTERKÖCHIN CORNELIA POLETTO SOGAR AN DIE EROBERUNG ASIENS

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rau Poletto, warum haben Sie bewusst darauf verzichtet, sich erneut einen Michelin-Stern zu „erkochen“? Als ich mein Sterne-Restaurant wegen Abriss der Immobilie schließen musste, wollte ich einfach nur schön kochen. Und ich fand die Idee toll, meinen Gästen die Möglichkeit zu geben, all das, was wir in unserer Küche verwenden, auch zu Hause nutzen zu können: von frischem Fisch über Gewürze bis hin zum besten Olivenöl. So ist meine Gastronomia „Cornelia Poletto“ entstanden – ein Restaurant mit angeschlossenem Feinkostladen. Entspannter ist es ohne den Stern allerdings nicht, das hatte ich mir anders vorgestellt (lacht). Mein grandioses Küchenteam wäre sicher stolz, wenn wir uns wieder einen Stern erkochen würden. Die Entscheidung von damals bereue ich nicht, blicke heute aber gelassener auf das ganze Thema.

Als ausgewiesene „Könnerin“ der mediterranen Küche sind Ihre Italienisch-Kochkurse besonders beliebt. Aber nun haben Sie auch die „Shanghai-Küche“ im Programm. Wie kamen Sie darauf? Die „Shanghai-Küche“ hat sich durch mein Engagement vor Ort in China ergeben. Gemeinsam mit meinem Kooperationspartner „Zwilling“ stehe

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ich kurz davor, unser erstes gemeinsames Restaurant zu eröffnen – eben in Shanghai. Natürlich nimmt man aus der Region Inspiration und Ideen mit. Diese versuche ich immer mal wieder mit meinen mediterranen, italienischen Kreationen zu vereinbaren. Ich finde es total spannend, dass in China beispielsweise viele Dumplings, die man bei uns als Ravioli oder Tortellini kennt, zubereitet werden. Man kann wunderbar einen Spagat zwischen der klassischen Peking-Ente und italienischer Küche wagen. Peking-Ente könnte man ja auch mal in mediterraner Weise in einer Pasta verarbeiten …

Sie sind öfter Gast in BadenBaden. Gibt es Spezielles aus der Region, das Sie als Anregung für Ihre Küche mitgenommen haben? Es gibt hier immer wieder Parallelen zu meiner Küche. Wenn ich an Maultaschen denke, dann denke ich auch an italienische Pasta, ganz klar. Und jetzt haben wir beispielsweise eine „Schwarzwälder Kirsch“-Kreation für die Speisekarte in Shanghai eingeplant, weil die Chinesen an deutschen Klassikern interessiert sind und an der Geschichte der verschiedenen Gerichte. Viele wurden schon von Ihnen bekocht, ohne sich dessen bewusst zu sein: Gäste der Deutschen Bahn oder Lufthansa. Als Mutter einer Tochter waren Sie berufen, KinderMenüs zu kreieren, und als zweifache „Hundemama“ haben Sie auch für andere Vierbeiner Futter entwickelt. Was haben wir noch von Ihnen zu erwarten? Momentan konzentriere ich mich voll und ganz auf mein Shanghai-Projekt, aber es kommt auch noch eine neue Staffel der Sat.1-Show „The Taste“. Und Lust auf ein neues Buch hätte ich auch mal wieder. Es gibt also garantiert noch viel Neues.

Cornelia Poletto liebt es, Neues für ihre Küche zu entdecken. „Wie kürzlich in Asien ,Buddhas Hand‘, ein Zitrusgewächs. Es verleiht Speisen das gewisse Etwas. Ganz toll!“


CORNELIA POLETTO FACES

„Jetzt bringe ich Schwarzwälder Kirsch auf chinesische Speisekarten!“

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FOOD & DRINKS LAIB & LEBEN

WALTER KÖHLER: UNTERNEHMER MIT

LAIB & LEBEN Immer die Qualität hoch - und alles mit allem in Balance halten. Auf die Weise, gewürzt mit ein paar knackigen Ideen schuf der geniale badische Bäckermeister mit dem großen Unterhaltungstalent eine wahrhaft „dufte“ Bäckerei-Kette. Der Firmeninhaber selbst ist eine echte Perle seiner Zunft

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ie After-Work-Partys, die Walter Köhler jeden dritten Mittwoch im Monat im Parkoffice in Boom-Town Karlsruhe veranstaltet, gehören längst zum festen Termin im Kalender der örtlichen Society. „Feierabend“ nennt der umtriebige Unternehmer das Event und berichtet voller Begeisterung von dem Spaß, der regelmäßig in der angesagtesten seiner zahlreichen Bäckereifilialen steigt. „Wir haben DJs in der Bäckerei, machen aus dem Tresen eine Getränke-Theke, haben jede Menge Spaß mit Kunden, Freunden und Geschäftspartnern“, so Köhler. „Es ist immer sehr gut besucht und der ideale Hotspot für Netzwerker.“ Und natürlich auch oft ein Laufsteg der Eitelkeiten. „Da kommen echt tolle Leute und es stehen auch mal zehn Ferraris in der Ludwig-Erhard-Allee. An solchen Abenden lassen wir es richtig krachen.“ Selbstredend ist Köhler immer mit an vorderster Front. „Seit fünf Jahren schon, aber ich muss auch immer da sein.“ Denn die Party läuft nur mit ihm. So wie fast all seine Unternehmungen, seit Walter Köhler vor 39 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder den traditionsreichen, elterlichen

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Lebensfreude pur. Seit Walter Köhler für „Laib & Leben“ auch die „Feierabend“-Partys erfand, mutierte er zum Zeremonienmeister der lokalen Society


LAIB & LEBEN FOOD & DRINKS


FOOD & DRINKS LAIB & LEBEN

Stylish, sehr modern und gemütlich. Schließlich ging „Laib & Leben“ aus der väterlichen Köhlers-Landbäckerei hervor

Bäckereibetrieb in Graben-Neudorf bei Bruchsal übernahm.

Mit dem Bruder im Tandem Die Köhler-Jungen waren bestens vorbereitet für ihre neue Aufgabe: Walter, der gelernte Bäckermeister und Betriebswirt, ist der innovative Kopf des Unternehmens. Bruder Manfred ist Konditormeister und der Mann mit dem technischen Verständnis. Beide bilden bis heute das perfekte Tandem. Walter Köhler: „Man redet ja nicht über Umsätze, aber als wir die Bäckerei von unserem Vater übernahmen, hatten wir einen Gesamtumsatz, den wir heute in einer Woche schaffen.“ Fragt man den Erfolgsmann, der ein ausgewiesener Freund britisch nobler Lebensart und Autos ist, nach den drei Dingen, die ihm im Leben am Wichtigsten sind, reichen ihm drei Punkte nicht. „Natürlich die

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Firma, die Familie, mein Hund, meine Freunde und Bekannten, aber auch Gutes zu tun und die Freiheit, unangepasst zu sein. Ich bin kein Krawatten-Mann, habe mit meinen 67 Jahren noch immer lange Haare und umgebe mich mit Leuten, die zu meinem Leben passen. Wie mein Geschäftspartner Peter Schreck. Ich bin froh, dass ich in ihm auch einen guten Freund gefunden habe. Uns verbindet viel und ich bewundere ihn sehr. Natürlich auch für das, was er im Leben geschaffen hat.“

Personal Trainer ist der Hund Vor allem anderen steht für Walter Köhler die Gesundheit an erster Stelle. Das war nicht immer so, gibt er ehrlich zu. „Ich war früher noch wilder als heute und hab’s wohl ein bisschen übertrieben. Zu viel Stress, zu viel geraucht – und leider auch eine erbliche Vorbelastung, von der

ich nichts wusste.“ Seitdem hält er sich fit, achtet auf sich und seinen Körper. Gemeinsam mit Banou, seinem sehr speziellen Personal Trainer: „Er ist ein Magyar Vizsla, ein achtjähriger ungarischer Jagdhund und großartiger Fitnesspartner. Mit ihm bin ich täglich dreimal auf Achse. Manchmal nur spazieren, aber auch laufen. Momentan geh‘n wir es vielleicht ein bisschen zu gemütlich an, aber das ändert sich auch wieder. Doch auf eines achte ich immer: Wenn ich Stress habe, dann nur positiven Stress. Ich darf ja zum Glück viele Dinge tun, die mir Freude machen.“ Ganz nach seinem Motto, dass stets alles in Balance gehalten werden muss: „Und immer nach dem Konzept, das wir mit ,Laib & Leben‘ verfolgen: ,Nur das Beste!‘ Das heißt für mich: täglich ein Stück erstklassige Brotkultur.“


LAIB & LEBEN FOOD & DRINKS Fruchtig-lecker. Ein Blick auf das kulinarische Angebot, das beim „Feierabend“-Event in Karlsruhe aufgetischt wird

Walter Köhler zieht sein Qualitäts-Konzept, das hinter dem Projekt „Laib & Leben“ steht, konsequent durch

Herrlich lecker! „Beste Zutaten und niemals ConvenienceProdukte“, ist Walter Köhlers Devise Vor der „Laib & Leben“-Filiale in der Karlsruher Ludwig-Erhard-Allee. An jedem dritten Mittwoch im Monat ist Party. Drinnen wie draußen

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FOOD & DRINKS SUPERKÖCHE

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SUPERKÖCHE FOOD & DRINKS

BADISCHE GENUSSCONNECTION Es muss was dran sein an dem kulinarischen Grundempfinden, das aus unterschiedlichen Charakteren die großartigsten Köche macht. Mario Provenzano und Bernd Werner könnten gegensätzlicher nicht sein. Und doch verbindet sie das badische Genuss-Gen. Es treibt die beiden Meisterköche zu absoluten Höchstleistungen an

MARIO PROVENZANO

SEIT 24 JAHREN CHEFKOCH BEI PETER SCHRECK (U.A. „THE GRILL“)

BERND WERNER

STERNEKOCH AUF SCHLOSS EBERSTEIN

Was war das schönste Kompliment, das Ihnen je ein Gast gemacht hat? „Lieblingskoch“!

Was war das schönste Kompliment, das Ihnen je ein Gast gemacht hat? Mario Adorf sagte mal bei einer BAMBI-Verleihung, er hätte noch nie bei einer Großveranstaltung so gut gegessen.

Wer war der größte Promi, den Sie mal bekochen durften? Viele, die leider schon verstorben sind: Michael Jackson, Lady Di, Steve Jobs, Liz Taylor, Ayrton Senna. Aber auch Clinton, Lindenberg und Tina Turner waren meine Gäste. Mit ihr waren wir danach sogar noch ein Bier trinken …

Wer war der größte Promi, den Sie mal bekochen durften? Das war 1995 Michail Gorbatschow. Der frühere sowjetische Staatspräsident war total hin und weg von meinem geschmortem Kalbsbries. Er konnte nicht genug davon kriegen.

Was ist für Sie „typisch deutsch“? Kaffee und Kuchen ist Pflichttermin am Sonntagnachmittag und Sonntagabend wird Tatort geschaut.

Was ist für Sie „typisch deutsch“? Disziplin, Ehrgeiz, Fleiß und Perfektion. Also alles, was ich versuche, meinen Auszubildenden auch zu vermitteln.

Was ist für Sie „typisch italienisch“? Dolce Vita … was sonst?

Was ist für Sie „typisch italienisch“? Laue Sommernächte, Antipasti und fruchtige Weißweine.

Sie kochen meisterhaft. Verwöhnen Sie in Ihrer Freizeit auch Ihre Familie – oder wer bringt zu Hause das Essen auf den Tisch? Ich nicht! Ich wurde oft gefragt, ob ich nicht an Familienfesten wie Geburtstagen, Jubiläen, Taufen oder Hochzeiten kochen könnte. Wir haben eine sehr, sehr große Familie und ich war immer dabei – aber nur zum Feiern, nie zum Kochen. Andernfalls hätte ich nichts von den tollen Festen gehabt.

Sie kochen meisterhaft. Verwöhnen Sie in Ihrer Freizeit auch Ihre Familie – oder wer bringt zu Hause das Essen auf den Tisch? Meistens mein Sohn und ich. Meine Spezialität sind klassische Küche, schnelle Gerichte und Braten, mein 18-jähriger Sohn Nico ist dagegen unser Grillmeister und Experte der asiatischen Küche. Aber wenn Nudelgerichte auf den Tisch kommen, ist meine 16-jährige Tochter Alina gefragt. Sie ist die ungekrönte Pasta-Königin.

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Ochsenfleisch

Fleisch- und Wurstspezialitäten

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…zartgereifte Sternequalität für Kenner


SUPERKÖCHE FOOD & DRINKS

Sie sind Offenburger. Was hat Ihnen die Heimat gegeben? Den badischen Dialekt – der bleibt, obwohl ich Jahre auf Schiffen gekocht und die Welt bereist habe …

Sie sind Offenburger. Was hat Ihnen die Heimat gegeben? Bodenständigkeit, meine wunderbare Großfamilie und kulinarisches Grundempfinden der badischen Küche.

Wenn Sie sich mal woanders hin wünschen, wohin wäre das? Nicht in die Hölle zu kommen.

Wenn Sie sich mal woanders hin wünschen, wohin wäre das? München! Ich liebe die Biergärten, den Englischen Garten und die Bayerische Küche.

Welchen Wein bevorzugen Sie? Alles außer Glühwein

Welchen Wein bevorzugen Sie? Weißwein! Weißburgunder und Sauvignon Blanc.

Welche Küche (weltweit) mögen Sie persönlich am liebsten? Die südamerikanische und die asiatische Küche.

Welche Küche (weltweit) mögen Sie persönlich am liebsten? Die asiatische Küche.

Welchen Ihrer Berufs-Kollegen bewundern Sie am meisten? Alejandro Morales vom „Parador La Huella“ in Jose Ignacio/ Uruguay. Der Typ kocht in einer einfachen Hütte am Strand mit absolutem Weltniveau. Das Lokal gilt als eines der besten lateinamerikanischen Restaurants. Echt geil!

Welchen Ihrer Berufs-Kollegen bewundern Sie am meisten? Eckart Witzigmann. Nicht nur, weil er einer der größten Köche ist, ich bei ihm im Münchner Aubergine gearbeitet und dort meine Frau kennengelernt habe. Ich schätze seine Lebensweisheit und seine Persönlichkeit.

Haben Sie eigentlich Hobbys? Hobbys keine, Sünden genug.

Haben Sie eigentlich auch Hobbys? Im Winter fahre ich Ski, im Sommer Mountainbike.

Wo und mit wem machen Sie Urlaub? Wo ist mir total egal, Hauptsache meine besten Freunde sind dabei. Ohne die würde es mir einfach keinen Spaß machen.

Wo und mit wem machen Sie Urlaub? Ich gehe jedes Jahr Skilaufen mit meinem Bruder Gerd, fliege mit guten Freunden nach Mallorca, mit Frau und Kindern in die Ferne – zum Beispiel nach Kapstadt und noch mal in die Schweiz in den Schnee.

Wobei erholen Sie sich am besten? In Ruhe ein Buch lesen zu können.

Wobei erholen Sie sich am besten? Gartenarbeit! Macht Spaß und den Kopf frei.

Verraten Sie uns, welcher der schönste oder wenigstens der zweitschönste Moment Ihres Lebens war? Ganz klar: die Geburt meines Sohnes.

Verraten Sie uns, welcher der schönste oder wenigstens der zweitschönste Moment Ihres Lebens war? Gern beide: Die Geburt der Kinder und das Kennenlernen meiner Frau Roswitha 1992. Das war meine Sternstunde.

MARIO PROVENZANO Der gebürtige Offenburger mit den italienischen Wurzeln verdiente sich erste Meriten als Schiffskoch. Auf diesem Weg bereiste er alle Welt, bevor er vor fast einem Vierteljahrhundert in Baden-Baden sesshaft wurde. Die Einflüsse seiner internationalen Erfahrungen und kulinarischen Erlebnisse spiegeln sich in der Speisekarte in „The Grill.

BERND WERNER Seit 2006 hält der Offenburger den MichelinStern auf Schloss Eberstein in Gernsbach fest. Zuvor schon war sein Berufsweg eine Sternenstraße: Ritter Durbach (Lehre), Talmühle Sasbachwalden, Aubergine München u.v.m. Dazu: Praktikum in der Auberge d’Ill. Und sieben Mal in Folge richtete Werner die BURDA-Bambi-Verleihung kulinarisch aus.

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FOOD & DRINKS WEINGUT

750 Shades of Wine

SEIT 1268 WERDEN AUF DEM KLOSTERBERGFELSEN AM RANDE DES SCHWARZWALDES, AM „NEGELSBRAUNEN FORST“, REBEN ANGEPFLANZT. DIE ERSTEN WEINSTÖCKE BRACHTEN ZISTERZIENSERINNEN AUS DEM BURGUND MIT. HEUTE FEIERT GUT NÄGELSFÖRST 750. WEINBAU-JUBILÄUM

Das historische Gut NÄGELSFÖRST ist inzwischen ein hochmoderner Weinbau-Betrieb

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WEINGUT FOOD & DRINKS

gestiegen, dass es in großen Betrieben keine One-Man-Show mehr geben kann. Wir arbeiten im Startup-Modus: Jeder im Team bringt seine Stärken ein.

Ein hipper Pinot Grigio

Auf 33 Hektar gedeihen Riesling und Burgunder, Chardonnay, Sauvignon blanc und Gewürztraminer sowie Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot und Tempranillo

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er Mann lebt Wein. Steffen Röll, Betriebsleiter des Badischen Weinguts NÄGELSFÖRST, denkt sogar bei der Frage nach seinem Alter an den goldenen Rebensaft: „Ich entstamme dem ursprünglich ruppigen Jahrgang 1981.“ Nun gut, den hat der 37-Jährige für sich ganz prima ausgebaut. „Ich bin ja auch im Weinberg aufgewachsen“, sagt er und meint das heimische Hohenlohe.

Langer Dornröschenschlaf Sie leiten Weingut NÄGELSFÖRST seit der Übernahme 2016 durch eine Familie aus dem bayerischen Mittelfranken. Mit welchen Zielen gingen Sie an die Aufgabe heran? Von Anfang an war allen Beteiligten klar, dass es sich nicht um kurzfristige Renditen- oder Glamour-Fragestellungen handeln kann. Dazu war

„Wir arbeiten im Start-up-Modus. Jeder bringt seine Stärken ein.“

der Dornröschenschlaf zu lang. Also bleiben wir demütig und sichern zuerst einmal das Dutzend Arbeitsplätze vor Ort und fördern das Baden-Badener Rebland. Mit der ersten Lese sind Sie gleich gut gestartet. Haben Sie erreicht, was Sie sich vorgestellt hatten? Natürlich noch nicht. Es ist viel aufzuarbeiten. Detailarbeit ist bei mehr als 80 Weinbergparzellen gefragt, um individuell die richtigen Entscheidungen für die gefragten Weintypen am Markt zu treffen. Daneben lernen wir täglich mehr über das einzigartige Klima & Terroir und sind glücklich, neben den jungen Mitarbeitern auch erfahrene alte „Hasen“ im Team zu haben. Sie gehören zur jungen Weinmacher-„Generation Pinot“. Was unterscheidet Ihre Art, ein Gut zu führen und Weine auszubauen von traditionellen Weinbauern? Früher, und auch oft heute noch, war es üblich, ein Weingut patriarchisch zu leiten. Das kann man „Handschrift“ nennen, andererseits sind die Anforderungen bis heute so

Leitet Sie bei Ihrer Arbeit auch der Gedanke, dass Sie eine jahrhundertealte Tradition weiterführen? Tradition und Handwerk sind fundamentale Grundlagen. Ebenso die Demut vor der Natur. Aber wir müssen auch eine zukunftsfähige Balance finden. So lassen wir uns im Tagesgeschäft weder von Strohfeuern leiten, noch von einer historischen Geschmackslinie wie der ‚Ruländer Spätlese süß‘. Übrigens werden heutzutage genau diese Trauben – früher geerntet – herangezogen, um den hippen ‚Pinot Grigio‘Weißwein zu erzeugen. Zum 750-jährigen Jubiläum haben Sie ein Meistercuvée in der Tonflasche kreiert. Was ist das Besondere an diesem NÄGELSFÖRST-Wein? Die Verbindung von Tradition und Innovation. Einerseits die Tonflasche und der lange in Fässern gereifte Rotwein in traditioneller Machart, anderseits die zukunftsweisenden

Erfahrungen als Önologe holte sich Winzer Steffen Röll unter anderem auch in Norditalien und Niederösterreich

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FOOD & DRINKS WEINGUT

In der Strauße des Weingutes kann man zünftig feiern und feinen Wein genießen

Betriebsleiter Steffen Röll und Kellermeisterin Annette Bähr – zwei kreative Köpfe des erfahrenen NÄGELSFÖRSTTeams

Vorgaben an Verpackungsdesign, Ästhetik und Qualität. So wurde der historische Werkstoff Ton durch eine Glasierung den heutigen Anforderungen an Sauerstoff-Diffusion in den Wein angepasst.

1268 erste Pinot Noir-Reben Das Weingut wurde 1268 von Zisterzienserinnen gegründet. Gibt es Aufzeichnungen über alte Weine, die in den letzten Jahrhunderten entstanden sind? 750 Shades of Wine sozusagen? So viele wohl nicht, aber wir können durchaus auf historische Erkenntnisse zugreifen. Auch Dank der klösterlichen Geschichte sowie der Heimat der Weinreben. Die Zisterzienserinnen der Abtei Lichtenthal erkannten das Potenzial und pflanzten auf dem Klosterbergfelsen erstmals Pinot Noir-Reben an, die sie aus dem Mutterkloster aus Cîteaux im Burgund mitgebracht hatten. Sie selbst bezeichnen sich als „Winemaker, Troubleshooter,

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Die Weinmacher des Baden-Badener Guts wollen noch hoch hinaus

Alchemist“. Troubleshooter spricht für starke Nerven. Aber Alchemist? Sehen Sie sich als jemand, der flüssiges Gold herstellt? Eine Portion Humor und Selbstironie benötigt man im landwirtschaftlichen Alltag. Wein ist kein alleiniges Naturprodukt, sondern wird stets auch durch kulturelle Einflüsse geprägt. Und trotz aller Fortschritte auf vielen Gebieten entsteht feiner Wein noch immer durch Fleiß und gute Arbeit im Weingarten. Da können weder „flying winemaker“ noch Alchemisten Wunder bewirken.


So vielfältig wie Ihre Gäste – unser Heißgetränke-Sortiment. Den Gast verwöhnen, seinen Geschmack treffen und seine hohen Ansprüche erfüllen. Dabei unterstützen wir bei J.J.Darboven Sie gerne mit einer einzigartigen Marken- und Sortenvielfalt an Kaffee-, Tee- und Kakaospezialitäten. Profitieren Sie davon – und von unseren maßgeschneiderten Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen. www.darboven.com www.facebook.com/jjdarboven



7up Food& Drink

STAHLHART UND MESSERSCHARF Ergonomisch perfekt gestylt mit superscharf geschliffener, schön verzierter Edelstahlklinge. Unsere STEAKMESSER verdoppeln nicht nur das Essvergnügen – die schneidigen Besteckteile mit individueller THE GRILL-Gravur lassen sich auch ganz legal erwerben. Wir verkaufen die Steakmesser im Sechser-Set. Entweder in der Boutique des Casino Baden-Baden oder online über unsere Website www.gutscheine-baden-baden.com.

ROSÉWEINE

… sind nach wie vor die Summer-Drinks schlechthin. Darum empfehlen wir zum einen den CHÂTEAU MINUTY CRU CLASSÉ CUVÉE PRESTIGE ROSÉ. Oder Sie wählen – falls Sie dem gefallenen Traumpaar Angelina Jolie und Brad Pitt nachtrauern – den Wein mit der extravaganten Lovestory: JOLIE PITT & PERRIN MIRAVAL PROVENCE ROSÉ. Im Gegensatz zu den zwei Promis liegt ihr erfrischender Rosé total im Trend. Beide Weine sind natürlich im THE GRILL und im RIZZI erhältlich.

DER HIGHBALL ZUR WM

In den USA der 40er Jahre erstmals aufgelaufen, zur Fußball-WM 2018 der Treffer: der Moskow Mule! Limette, Eiswürfel, 1 Teil Wodka, 3 Teile Ginger Beer (evtl. mit Angosturabitter) in einer Kupfertasse verrühren. TOR!

SPITZEN-EISDIELE

Das HOKEY POKEY in der Stargader Straße in Berlin ist der Hit. Nun hat Eispatissier NICO ROBERT noch eine Filiale in der Hauptstadt: Berliner Straße. Zum Anbeißen: „Hokey Pokey“ mit echter Bourbon Vanille und KaramellKnusperstückchen.

KULT-KOCHBUCH

Mit „Vegetarische Köstlichkeiten“ (Dorling Kindersley, 29,90 EUR) schenkte Kult-Koch YOTAM OTTOLENGHI den Freunden der pflanzlichen Ernährung ein weiteres Standard-Werk. Ottolenghis Gerichte vereinen die Küche seiner israelischen Heimat mit Texturen und Geschmäckern der Mittelmeerküche sowie asiatischen Einflüssen.

RUINART

COOL UND IMMER IM TREND

Im Magazin RIZZI & CO stellen wir Ihnen vor, was angesagt ist. Das Beste: Die meisten der trendigen Getränke und Gerichte können Sie in unseren Restaurants und Bars bestellen. Wie die „Fines de Claire Austern“, die im „RIZZI“ am Augustaplatz in Baden-Baden auf der Karte stehen. www.rizzi-baden-baden.de.

Exklusives Geschenk gesucht? Dann ist der BLANC DE BLANC JAHRGANGSCHAMPAGNER von Ruinart garantiert das Richtige. www.ruinart.com

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PLACES GEROLDSAUER MÜHLE

HOTSPOT MIT

HEIMATFLAIR NUR WENIGE KILOMETER VON DER INNENSTADT BADEN-BADENS ENTFERNT WARTET EIN KLEINES PARADIES AM TOR ZUM SCHWARZWALD: DIE GEROLDSAUER MÜHLE. NICHT NUR DURCH SEINE EINMALIGE WEISSTANNEN-KONSTRUKTION BEEINDRUCKT DAS BELIEBTE AUSFLUGSZIEL, DAS IN DIESEM JAHR SEINEN DRITTEN GEBURTSTAG FEIERT

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GEROLDSAUER MÜHLE PLACES

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PLACES GEROLDSAUER MÜHLE

Im großzügigen Gastraum lassen sich die zünftigen Speisen in tollem Ambiete mit Bildern von Sebastian Wehrle wunderbar genießen

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leich am Ortseingang steht sie: die Geroldsauer Mühle. Märchenhaft liegt Europas größtes Weißtannengebäude am Fuße der majestätischen Ausläufer des Schwarzwalds und ist inzwischen nicht nur für Naturliebhaber und Wanderer ein fester Begriff. Denn innerhalb von nun fast drei Jahren hat sich das Konzept von Geschäftsführer Martin Weingärtner bewährt. Es locken der Mühlenmarkt mit regionalen Produkten, eine Bäckerei und eine Metzgerei sowie ein origineller Accessoireladen, Veranstaltungsräume und Gästezimmer. Zudem kehren die Besucher gerne ins Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle ein. Besonders im Frühling und im Sommer genießen die Gäste dort die Idylle des hübschen Tales. Nur wenige Kilometer von Baden-Badens Innenstadt entfernt lassen Besucher im großzügig angelegten Biergarten die Seele baumeln und lauschen

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Im 1000-Einwohner-Ort Geroldsau steht Europas größtes Weißtannengebäude. Allein 12 Kilometer Holzbalken aus dem Schwarzwälder Charakterbaum wurden hier verbaut


GEROLDSAUER MÜHLE PLACES

TERMINE

Maibaumstellen 30.04.18 Traditionell von Hand wird der Maibaum von örtlichen Vereinen in Geroldsau gestellt. Ab 18 Uhr mit musikalischer Begleitung

Natur pur: Artig ziehen die Füchse Minka und Riko die Besucher bei einer buchbaren Kutschfahrt über die Wiesen und durch die Wälder ihrer Heimat

Wirtshaus BBQ 28.06.18 Die Grillsaison startet in der Geroldsauer Mühle ab 17.30 Uhr. Ein Fest für alle Fleischliebhaber Fußball WM 2018 14.06.–15.07.18 Public Viewing mit großer Leinwand

Sommer-Open-Air 22.07.18 Highlight: Freier Eintritt zum Sommer-OpenAir mit der Band „Freigang“ im Biergarten Der Mühlenmarkt bietet ein ausgewähltes Sortiment an regionalen und biologischen Lebensmitteln In der guten Stube erwartet die Gäste badische Gastfreundlichkeit und Heimatflair mit offenem Kamin inmitten traditioneller und moderner Bauweise

Mühlengeburtstag 18.–19.08.18 Zum dritten Geburtstag der Geroldsauermühle gibt es ganzer Ochs am Spieß und Mühlenbier. Am Samstag zudem eine große Ausstellung von 11–16 Uhr, Kutschfahrten und vieles mehr. Sonntag: Frühschoppen Herbstfest 06.–07.10.18 Zünftiges Oktoberfest am Samstag mit der Band „T-Bones“, ab 19.30 Uhr, Dresscode: Tracht. Am Sonntag: Frühschoppen und Erntedank-Brunch im Rehgarten (11–15 Uhr), um 13 Uhr Erntedank-Feier mit Gottesdienst und Segnung der Ernte

Traditionelle Speisen und Mühlenbier stehen unter anderem auf der vielseitigen Speisekarte des Wirtshauses

Keschde Fescht 08.–14.10.18 Rund um die Edelkastanie geht es im Mühlenmarkt und im Wirtshaus Weitere Infos zu Terminen unter www.wirtshaus-geroldsauermuehle.de

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PLACES GEROLDSAUER MÜHLE

dem wildromantischen Grobbach. Ob im Außenbereich oder in der guten Stube – hier nehmen sich Gemütlichkeit und Heimatflair an der Hand. Natürlich findet man auf der üppigen Speisekarte typisch zünftige Schwarzwälder Wirtshausküche. Von Lammhäxle und Black Forest Burger über knusprige Flammkuchen und Schwarzwald-Forellenfilet bis zu Weißwurstsalat und Süßkartoffelstampf – jedem Gericht zugrunde liegt der Anspruch der Regionalität. Wenn die lauen Abende sich nähern, wartet die Geroldsauer Mühle nunmehr schon traditionell mit saisonalen Highlights auf. Im Frühling wird das Maibaumstellen zum Event, dann startet die Grillsaison mit dem Wirtshaus BBQ, im Juli ist das Sommer-Open-Air Programm und beim Mühlengeburtstag im August werden all die schönen Stunden des Leuchtturmprojekts stolz gefeiert.

Regionalität wird hier groß geschrieben. Je nach Saison präsentiert der Küchenchef sein kulinarisches Können. Ob zur Spargelzeit im Frühling, BBQ im Sommer oder wilde Gerichte und Edelkastanien im Herbst – Hauptsache aus der Heimat

„Bei uns steht die Lebensfreude im Vordergrund, nicht die Etikette!“ GABRIEL GÖTZ IST GELERNTER KOCH UND BETRIEBSLEITER IM WIRTSHAUS. DAS KULINARISCHE WOHL SEINER GÄSTE IST SEIN ANSPRUCH.

Herr Götz, Sie sind Betriebsleiter im Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle seit der ersten Stunde. Auf was sind Sie besonders stolz? Ich habe hier eine spannende Aufgabe. Das Objekt mitzugestalten ist wie ein kleines Kind, das man erzieht, dem man laufen lehrt, sprechen beibringt. Stolz bin ich darauf, dass die Konzeption von den Gästen so gut angenommen wird.

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Dass es nicht nur am Anfang einen Hype gab, sondern dass sich die Mühle etablieren konnte. Dieser Zuspruch freut mich außerordentlich. Das Konzept heißt regional. Was kommt im Wirtshaus auf den Teller? Beispielsweise beziehen wir unser Fleisch aus Baden-Württemberg, wenn es geht noch etwas enger. Wir arbeiten mit regionalen Metzgern zusammen. Ob Rind, Kalb, Schwein oder unsere beliebten Maultaschen, die wir selber machen. Auch Gemüse, wie etwa Kartoffeln oder Salate, sind aus der Region. Wir brauchen doch keinen Rucola aus Italien, wir haben so wunderschönen Kopfsalat hier. Und generell gilt: Wir kochen alles frisch. Sie sind als Weinkenner bekannt. Gibt es zu wirklich jedem Gericht den passenden Wein? Ja, den gibt es. Prinzipiell aber soll der Gast selbstverständlich trinken, was ihm schmeckt. Wenn er Lust hat, ein Glas Weißwein zu rotem Fleisch zu trinken, dann soll er das gerne tun. Die Lebensfreude steht im Vordergrund und nicht die Etikette. Wir sind ein Wirtshaus.

Was können Sie an Getränken noch empfehlen? Natürlich unser Mühlenbier, das die Alpirsbacher Klosterbräu für uns braut, ein naturtrübes Kellerbier. Passend zum Essen, ob geschmortes Rinderbäckchen oder Schweinsbraten, haben wir auch ein wunderschönes JahrgangsFlaschenbier. Das ist feinperliger, etwas kräftiger und malziger im Geschmack – ein sehr schöner Essensbegleiter und einfach ein Genuss. Was denken Sie, was macht die Geroldsauer Mühle so erfolgreich? Das Gesamtkonzept. Wir arbeiten eng mit allen Beteiligten zusammen, ob Mühlenmarkt, Metzgerei, Bäckerei Dreher oder die Gästezimmer der Familie Weingärtner. Alle „Zahnräder“ greifen hier ineinander, wir arbeiten miteinander, um uns stetig zu verbessern. Beispielsweise buchen viele Veranstaltungsgäste auch Zimmer im Gästehaus. Wir erhalten unser Mühlenbrot direkt aus dem Holzofen der Bäckerei Dreher, Obst, Gemüse und Fleisch unter anderem aus dem Mühlenmarkt und der Metzgerei.



PLACES HOTSPOTS

FREI SEIN

HINTER ALTEN GEFÄNGNISMAUERN LÄDT DAS LIBERTY HOTEL IN OFFENBURG HEUTE ZUM VERWEILEN EIN. WO ES EINST NUR GALT, SEINE ZEIT ABZUSITZEN, ERWARTET DIE GÄSTE HEUTE EIN ORT DES BLEIBENWOLLENS. MIT DER RESPEKTVOLLEN RESTAURATION DES GEBÄUDES HAT ES DAS 2017 ERÖFFNETE LIBERTY ZUM DESIGN-HOTEL GESCHAFFT

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HOTSPOTS PLACES

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ast ehrfürchtig geht man über die langen Hotelflure des Liberty, während Schritt für Schritt das Licht behutsam per Bewegungsmelder hochgedimmt wird. Nicht nur das Lichtdesign spielt mit dem Eindruck, dass man sich hier in früheren Zeiten nicht frei bewegen konnte. Die alten Original-Zellentüren erinnern schließlich an die Unfreiwilligkeit der damaligen „Gäste“. Zugleich verleihen die warmen Farben, Lichtquellen und das Eichenparkett den Etagen des alten Offenburger Gefängnisses ein WohlfühlAmbiente. Ein herausfordernder Kontrast, dem sich die beiden Eigentümer Dietmar und Christian Funk gestellt haben. Insgesamt fünf Jahre dauerte die Planung und die Umsetzung des heutigen Designer-Hotels mit 38 Zimmern und Suiten. Das Credo: den historischen Charakter des Vorderhauses (Bauzeit: 1843–1845) und des zwischen 1847 und 1849 entstandenen Hinterhauses erhalten.

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PLACES HOTSPOTS

Historische Zeitzeugen: Die originalen Zellentüren wurden aufwändig restauriert. In jeder Durchreiche befindet sich ein Bild aus der Justizvollzugsanstalt vor ihrer Umwandlung zum Hotel

Altes bewahren und mit Neuem verbinden: Ein Glaskubus spannt sich heute über den ehemaligen Gefängnishof, verknüpft so die beiden Zellen-Bauten und beherbergt die Lobby, das Restaurant „Wasser und Brot“ und die „White & Brown Bar“. Für das leibliche Wohl haben die Hotelbesitzer mit Jeremy Biasiol einen Sternekoch ins Haus geholt, der nicht nur für die Gäste des Liberty mit allerlei Kulinarischem aufwartet. Man möchte ein Restaurant für alle sein. Seit der Eröffnung im Herbst 2017, als die Neugierigen die ganze Straße hinab anstanden, zieht es Interessierte in den einstigen Knast. Den Gedanken an etwas Einengendes legen sie bereits im Foyer des Hotels ab. Denn dann stehen sie in einem offenen, Licht durchströmten Raum, mit freiem Blick ins nächste Stockwerk. Wuchtige Fabriklampen hängen von der hohen Decke, imposant steht der Bücherturm von zehn Metern Höhe neben dem gläsernen Aufzug, der von der Lobby in das Obergeschoss gleitet. Dort befinden sich die Hotelzimmer und Suiten sowie eine Lounge mit Bibliothek. Zum Verweilen lädt der Pianospieler ein, dessen Melodien von der Empore wehen. Und inmitten dieser Kulisse, zwischen vergitterten Fenstern und warmem Sandstein, leuchtet der Schriftzug: „Liberty is the key to feel free“.

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Von der Lobby führt der Weg hinab zum rustikalen Weinkeller. Das Gewölbe wurde von Putz und Farben befreit und anschließend behandelt. Die ursprüngliche Steinkonstruktion ist nun sichtbar

Mehr als 160 Jahre lang verbüßten hier Inhaftierte ihre Gefängnisstrafen: Von badischen Revolutionären bis zu den NS-Opfern und auch der Schäuble-Attentäter. Im Jahr 2009 schloss der Knast


HOTSPOTS PLACES

Nicht nur für Hotel-Gäste: Im Restaurant „Wasser und Brot“ brutzelt Sterne-Koch Jeremy Biasiol, an der „White & Brown Bar“ werden Cocktails kredenzt

Aus dem einst kargen Gefängnishof ist eine gemütliche Hotellobby mit Restaurant geworden. Im hell konstruierten Glaskubus erinnern die vergitterten Fenster und schweren Stahlträger an die Vergangenheit

Für die Zimmer und Suiten wurden jeweils zwei bis drei alte Zellen miteinander verbunden und das Mehrfachgewölbe freigelegt, wie etwa im „Executive Room“

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PLACES INTERVIEW

Interview

DER ARCHITEKT JÜRGEN GROSSMANN HAT EINE SCHWÄCHE FÜR GEBÄUDE MIT GESCHICHTE …

Der gebürtige Bühler war beim Hotel Liberty in Offenburg als Architekt beteiligt, begleitete die ersten beiden Planungsjahre. Er mag historische Immobilien

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ie Liste historischer Gebäude, denen sich Jürgen Grossmann annimmt, ist lang. Vor fünf Jahren hat er die Villa Erlenbad in Sasbach erworben und aus dem Schwesternwohnheim des Klosters ein Haus mit modernen Wohnungen und Apartments, Boutiquehotel, Physiotherapiepraxis und Steakhaus gemacht. Von Baden-Baden über Bühl bis Kehl , wo er bald Straßburgs erstes Hotel mit Blick auf den Rhein bauen will – sein Wirkungskreis ist in der Region unverkennbar – auch in Offenburg … Herr Grossmann, ich habe gelesen: Sie saßen neulich für ein paar Stunden im Knast ... Das ist richtig. Wir waren in Offenburgs altem Vorzeige-Zuchthaus von 1848 und wissen Sie was: Es war herrlich!

In Baden-Baden hat er das ehemalige Hotel Hirsch erworben und renoviert

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Die Villa Erlenbad in Sasbach, ein ehemaliges Kloster, hat er zu einem multifunktionalen Gebäude entwickelt

Bei Wasser und Brot? So heißt das Restaurant im Liberty, das stimmt. Ein sehr schöner Platz im heute überdachten ehemaligen Gefängnishof. Und der Name „Wasser und Brot“ hat nun gar nichts mehr mit dem zu tun, was heute auf den Teller gezaubert wird.

„Es wäre eine Sünde gewesen, es abzureißen.“ Wie kommt man auf die Idee, aus einem Gefängnis ein Hotel zu machen? Das Thema der Neustrukturierung von Bestandsimmobilien ist generell eines der Hauptthemen meiner Unternehmensgruppe. In Kehl haben wir das Gefängnis komplett in Wohnungen umgenutzt, in Offenburg haben wir ein besonders schönes Hotel aus dem Knast entwickelt. Das Liberty ist heute Mitglied in der Kollektion der Design Hotels, in welcher die coolsten Hotels der ganzen Welt versammelt sind.

Der Badische Hof in Bühl war für ihn eine Herzensangelegenheit. So kaufte er die denkmalgeschützte Liegenschaft

Die Villa Erlenbad in Sasbach haben Sie in anderthalb Jahren in ein multifunktionales Gebäude verwandelt. Üben Hotels und Restaurants einen besonderen Reiz auf Sie aus? Das kann ich so nicht sagen. Es ist vielmehr so, dass ich es nicht sehen kann, wenn Sie verrotten. Das Mutterhaus der Franziskanerinnen war kurz vor dem Abriss, als ich es erworben habe. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass es als Hotel errichtet wurde. Es steht an einem wunderschönen Ort und es wäre eine Sünde gewesen, es abzureißen. Heute ist es der Stolz von Obersasbach.


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LIFESTYLE KANAREN

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KANAREN LIFESTYLE

Die Kanarischen Inseln

DETOX DE LUXE MITTEN IM ATLANTIK HABEN YOGA, MODERNSTE SPA-HOTELS UND SPORT-CAMPS HOCHKONJUNKTUR. DENN NIRGENDS LÄSST SICH EIN NEUER LEBENSSTIL BESSER AUSPROBIEREN ALS AUF INSELN WIE TENERIFFA, FUERTEVENTURA ODER LANZAROTE

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eele und Geist, Urlaub und Detox: Immer mehr Menschen suchen in ihren Ferien nicht nur Entspannung, sondern wollen sich und ihrem Körper etwas Gutes tun. Ob durch Fasten, durch Sport, durch Meditation oder durch eine neue Perspektive ist ganz individuell. Wichtig ist für die meisten dabei, ihrem Alltag zu entfliehen und etwas ganz Neues auszuprobieren, etwa eine Ayurveda-Kur, eine Hydro-Kur im orientalien Spa, ein Yoga-Retreat oder eine Sportart wie Surfen zu erlernen.

Eine Auszeit und zugleich einen Neubeginn bieten die Kanarischen Inseln in vielfältiger Weise. Auf Teneriffa, Lanzarote, Fuerteventura oder Gran Canaria finden Urlauber das Plus an Service – umgeben von einem milden Klima, traumhaften Küstenstreifen und den rauen Wellen des Atlantiks. Die Hotels und Retreats sind auf die Balance zwischen Action und Ruhe ausgelegt und bieten Paaren, Singles als auch Familien unterschiedliche Angebote – je nachdem welcher Urlaubstyp Sie sind ...

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LIFESTYLE KANAREN

Iberostar Anthelia auf Teneriffa

TENE

RIFFA

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eniger Stress, weniger Gewicht und ein wahres Gefühl wie neugeboren: Wer einmal die F. X. Mayr-Kur ausprobiert hat, schwört darauf. Im Hotel Anthelia auf Teneriffa lässt sich eine Detox-Woche im Fünf-Sterne-Ambiente auf einer der schönsten Inseln der Kanaren erleben und auskosten. Dr. Gustavo Pezzini gilt als wahrer Detox-Papst. Seit 2012 leitet er das F. X. Mayr-Zentrum auf Teneriffa, das im Iberostar seine Heimstätte gefunden hat. Ihm geht es nicht nur um die Wiederherstellung eines intakten Darms, sondern auch die Prävention: „Es ist eine bewusste Reinigung von Körper, Geist, Seele und Psyche, vom ganzen Menschen“, sagt Pezzini. Die Kur hilft bei Bluthochdruck, entschlackt und lindert sogar chronische Krankheiten. Zusätzliche Gymnastikeinheiten sorgen dafür, dass die Pölsterchen noch schneller schmelzen und der Körper geformt wird. Das Anthelia bietet neben einem personalisierten Menü, das auf die Vorlieben des Gastes zugeschnitten ist, spezielle Detox-Massagen an. Das Luxushotel liegt außerdem direkt am Strand, so dass der Urlaub bei aller Disziplin nicht zu kurz kommt. Weitere Informationen unter: www.mayrkurspace.com

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Eine Auszeit für die Seele, eine Pause für den Körper: Im Hotel Anthelia entspannt die Seele und der Körper schaltet automatisch auf Urlaub


KANAREN LIFESTYLE

Hotel Princesa Yaiza & Surfcamp „Wavesisters“ auf Lanzarote

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esichtsbehandlungen, Massagen, Hydrotherapie, Entspannungs- und Wellnessrituale – im Luxushotel Princesa Yaiza auf Lanzarote werden Gäste mit Algen, Heilschlamm und Salzpackungen im Thalasso-Spa gepampert. Durch die wertvollen Mineralien wird der Körper, vor allem aber auch die Haut, wieder in Einklang mit sich gebracht. Der Urlaub beginnt schon nach der ersten Wellness-Behandlung. Danach hat man noch mehr einen Blick für den kolonialen Baustil des Hotels, der den unverstellten Blick auf das Meer und die Küste freigibt. Genau darum, und um die perfekte Welle, geht es im Camp der Wavesisters. Hier lernen Frauen mit Gleichgesinnten binnen einer Woche, wie sie die Bretter beherrschen. Fernab von Vergleichsdruck fällt es vielen leichter, sich mutig und manchmal auch etwas tollpatschig in die Wellen zu schmeißen. Denn nur so, wenn es einem zuerst einmal egal ist, wie das Surfen aussieht, lernt man das Brett, die Wellen und das Meer für sich zu beherrschen. Für mehr Gleichklang und die innere Mitte bieten die Wavesisters noch extra jeden Tag ein vielseitiges Yoga-Programm an. Mehr Infos unter: www.princesayaiza.com/de und www.wavesisters.com

FUER TE V

Thalasso-Therapie und Traumpanorama: Das Hotel Princesa Yaiza vereint Wellness, Urlaub und Luxus auf hohem Niveau

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Ran ans Bord, rauf auf die Welle: Im Wochenkurs der Wavesisters lernen Frauen, wie sie das Meer für sich beherrschen

Retreat Yogafriends auf Fuerteventura

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M Fünf Gästezimmer stehen in der Villa zur Verfügung. Jeweils morgens und abends gibt es einen Yogakurs. Dazwischen bleibt eine Menge Zeit, die Insel zu erkunden oder am Pool zu chillen.

antras findet man in dieser Umgebung auf Fuerteventura genügend. Außerdem einen engen Zugang zur Natur, zu natürlichen, gesunden Lebensmitteln und zum eigenen Körper. In einer modernen Villa bietet Yogafriends ein- oder mehrwöchige Retreats für jedes Level an. Das Motto des Camps: „Klein, aber fein“, wie Trainerin Annette sagt. Auch Anfänger werden in die täglich stattfindenden Morgen- und Abend-Kurse integriert. „Der Fokus liegt oft auf den Grundlagen, da viele Yogis auch nach zehn oder 20 Jahren sich hier noch verbessern können. Unsere Kurse sind bunt gemischt.“ Die Yogafriends gehen von natürlichen Bewegungsmustern gemäß des Hatha-Yogas aus. Ein besonderer Fokus liegt auf der Atem-Technik. „Bei vielen Menschen ist aufgrund von Alltagsstress die Fähigkeit natürlich zu atmen stark eingeschränkt und macht grazile Bewegungen fast unmöglich.“ Info: www.yogafriends.eu

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PLACES BADEN-BADEN

New Look for Baden-Baden INTERNATIONAL UND EINZIGARTIG – DAS IST DIE KURSTADT 2018. PASSEND DAZU AUCH DER NEUE MARKENAUFTRITT, DEN DIE BADEN-BADEN KUR & TOURISMUS GMBH VORGESTELLT HAT

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eue Plakate, die Tradition mit Moderne verbinden und dazu der englische Claim: „The good-good life“. Jung und cool, aber dennoch traditionsbewusst wirkt die Tourismusmarke Baden-Baden. „Der neue Look war notwendig, weil sich einfach die Leistungsträger der Stadt im Laufe der Zeit verändert haben“, erklärt Nora Waggershauser, Tourismus- und Kongresschefin, die optische Verjüngungskur. So hätte mit dem im Casino neu dazugekommenen Restaurant „The Grill“ sowie dem „Club Tourismus- und Kongresschefin Nora Waggershauser vor dem wohl bekanntesten Gebäude der Stadt, dem Kurhaus

Bernstein“ und auch dem Hotel „Roomers“ in letzter Zeit eine Angebotsweiterentwicklung stattgefunden, mit der sich auch das Tourismusmarketing entsprechend verändern müsse. Schließlich wolle man auch die Gäste richtig ansprechen. Internationalität gehört dabei zum Selbstverständnis. Neben Restaurant- und Hotelneueröffnungen hat die Stadt natürlich viele weitere, gerade auch kulturelle Highlights zu bieten. Neben Festspielhaus, Museum Frieder Burda und dem altehrwürdigen Kurhaus mit Casino, bie-

„Die Leistungsträger der Stadt haben sich verändert.“ tet Baden-Baden zudem prächtige Parkanlagen und eine hervorragende Gastronomie-Szene. Um das alles auf den Punkt zu bringen, hat man sich für einen kurzen, aber einprägsamen Claim entschieden: „The good-good life“. Good-good, doppelt gut, oder wie auch Bill Clinton schon vor einiger Zeit über die Stadt titelte: „Baden-Baden is so nice, they had to name it twice.“ Eine Botschaft zieht sich durch alle Bilder und die Sprache des neuen Markenauftritts: Baden-Baden ist die große Stadt der Lebenskultur. Gerade in kultureller Hinsicht hat die Kurstadt an

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Zunehmend jüngeres Publikum zieht es in die Kurstadt. Die neuen Plakate kommen entsprechend frisch daher

der Oos auch diesen Sommer wieder einiges für Einwohner und Gäste zu bieten. Bald schon beginnt die OpenAir-Saison mit den Sommernächten im Juni und dem Kurpark-Meeting parallel zur Großen Woche. Beide Events finden vorm Kurhaus Baden-Baden statt, einer traumhaften Kulisse, die sich in dieser Zeit in eine lange Gourmet-Meile verwandelt. Zusätzlich werden jeden Abend wechselnde Bands für die richtige Stimmung sorgen. Seit dem letzten Jahr ist eine ganz besondere Veranstaltung dazu gekommen, die in der Art deutschlandweit sicherlich einzigartig ist. Jedes Wochenende tritt die Philharmonie Baden-Baden in dem Konzertpavillon vor dem Kurhaus auf. Still sitzen und nur zuhören muss dabei keiner. Wer will, kann unter freiem Himmel Tango tanzen. Ja, tanzen ist sogar ausdrücklich erwünscht. Da ist es wieder, dieses besondere Lebensgefühl von Baden-Baden. Eine Stadt, die je nach Lebensstil oder Lifestyle seiner Gäste, entweder Kulisse oder Bühne sein kann, aber erst durch die Menschen richtig lebendig wird. „The good-good life“ eben.


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PLACES GOLFCLUBS

Alles auf PLATZREIFE ABWECHSLUNGSREICHE PARCOURS UND ANSPRUCHSVOLLE FAIRWAYS SÄUMEN DIE REGION BADEN-BADEN. HIER PRÄSENTIEREN SICH DIE SCHÖNSTEN GOLFCLUBS, DEREN GESCHICHTE UND AMBITIONEN SOGAR BIS INS 19. JAHRHUNDERT REICHEN. EINE ECHTE EINLADUNG FÜR ALLE RASENSPORTLER

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GOLFCLUBS PLACES

Der Golf Club Baden-Baden befindet sich inmitten eines malerischen Panoramas

GOLF CLUB BADEN-BADEN Am Fuße des Fremersberges liegt der Golf Club BadenBaden. Im Hinblick auf andere Parcours wirkt er mit seinen „nur“ Par 64 (Länge 4.260 Meter) eher beschaulich. Dabei ist die 18-Loch-Anlage mit allerhand spieltechnischen Raffinessen gespickt, die nicht nur für Golfer mit niedrigen Handicaps zur willkommenen Herausforderung werden. „Klein, aber oho“, nennt Clubmanager Gerhard Kaufmann die Platzverhältnisse im Vergleich zu vielen modernen Anlagen, die lang, breit und flach sind. Wer am Loch 11 seinen Blick vom Fremersberg zum Alten Schloss über den Merkurberg bis hin zur Rheinebene, zum Straßburger Münster und den Vogesen schweifen lässt, der genießt „Golf total“. Stolz ist man nicht nur auf die Landschaft, die vom malerisch thronenden Schwarzwald geprägt ist. Schließlich hat der Golf Club Baden-Baden eine beeindruckende Geschichte. Bereits 1893 beschloss Reverend T. Archibald White zusammen mit einem amerikanischen Konsul in Baden-Baden das Golfspiel einzuführen. Im Jahre 1901 war es dann so weit: Gleich neben dem Bahnhof im Baden-Badener Stadtteil Oos wurde der erste Golfplatz eingeweiht. Die Anlage am Fuße des Fremersberges entstand 1927/28. Mit seiner nunmehr 110-jährigen Tradition darf sich der Golf Club Baden-Baden mit dem Titel drittältester Golfclub in Deutschland schmücken. Tipp: Nach der Golfrunde lässt es sich gut auf der Clubhaus-Terrasse mit Blick über das 18. Grün entspannen.

Im traditionellen Clubhaus lässt es sich nach dem Golfspiel gut entspannen

GOLF CLUB BADEN-BADEN Spielbahnen: 18-Loch Gesamtfläche: 34 Hektar Mitglieder: 700 Gründungsjahr: 1901 Besonderheit: Mit 110 Jahren ist er der drittälteste Club in Deutschland.

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PLACES GOLFCLUBS

HOFGUT SCHEIBENHARDT Gerade mal drei Kilometer von der Autobahnanschlussstelle Karlsruhe-Süd entfernt, finden Rasensportler ein Idyll von einem Golfplatz vor. Denn der Golfclub Hofgut Scheibenhardt mutet von seiner Optik an barockes Flair. Nahe des gleichnamigen Hofguts, das ursprünglich erstmals 1698 als Jagdschloss erbaut wurde, blieben die Architekten dem Barockstil aus dem 17. Jahrhundert auch auf dem umgebenen Gelände treu. So ziehen sich die 18 Spielbahnen geschmeidig durch die Rheinebene auf der insgesamt 80 Hektar großen Anlage. Für gute Spieler laden die attraktive Seenlandschaft und Biotope zu einer reizvollen Golfrunde ein. Damit jeder

Schlag sitzt, bietet der Platz einen großzügigen Übungsbereich für Profi-Golfer und die, die es einmal werden wollen. Mit Driving-Range, Chipping-, Pitching- und Puttinggrün erlaubt der Club übrigens auch Nichtmitgliedern den Zutritt auf das Trainingsgelände. Das nötige Equip­ment führt der gut sortierte „Proshop“ des Hofguts. Golfschläger, Elektrotrolleys, Kleidung und Accessoires oder Schlägerfitting gehören zu den Schwerpunkten des Dienstleisters vor Ort. Im Restaurant „Das Scheibenhardt“ lässt sich der Golftag in alten Gehöftmauern bestens ausklingen. Tipp: Ein besonderes Highlight erwartet die Golffreunde in der zweiten Rundenhälfte auf dem Inselgrün der Bahn 15.

Nahe des Schlosses tauchen die Golfer in ein sportliches Abenteuer im Stil des Barocks ein

Seenlandschaften prägen das Anlagenbild

HOFGUT SCHEIBENHARDT Spielbahnen: 18-Loch Gesamtfläche: 80 Hektar Mitglieder: 1.000 Gründungsjahr: 1993 Besonderheit: barockes Flair, gute Verkehrsanbindung

GOLFCLUB BRUCHSAL Vom Rheintal kommend schmiegt sich der Golfplatz Bruchsal an die erste Hügelkette des Kraichgaus – der badischen Toskana. Wer hier den Schläger schwingt, der spürt die Handschrift des englischen Golfplatzarchitekten Jeremy Pern, der Anfang der 90er Jahre den Meisterschaftsplatz dort eingebettet hat: Tückische Bunker, blinde Annäherungen und überraschende Perspektivwechsel machen das Spiel zu einem spannenden Rundgang und das für alle Handicaps. Darüber hinaus bietet der Club mit der 9-LochAnlage eine gute Übungsmöglichkeit plus Golfschule für Trainingsfleißige. Auf insgesamt 100 Hektar sorgt der stetige Wind für wechselnde Bedingungen und Abkühlung im Sommer. Zu regionalen Spezialitäten im Grünen laden die Club-Restaurants „Lago“ und „das kleine Feine“ ein. Tipp: Besonders beliebt bei Mitgliedern und Gästen sind die regelmäßigen Turniere für jedermann.

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GOLFCLUB BRUCHSAL Spielbahnen: 18-, 9-Loch Gesamtfläche: 100 Hektar Mitglieder: 1.000 Gründungsjahr: 1992 Besonderheit: für Naturverbundene, Kraichgauer Hügellandschaft


GOLFCLUBS PLACES

BADEN HILLS Es war die Royal Canadian Airforce, die das Golfspielen auf dem heutigen Gelände von Baden Hills eingeführt hat. Mithilfe des kanadischen Golfplatzarchitekten Les Furber entstand hier die reizvolle Symbiose aus Naturbelassenheit und präzisem Platzdesign. Parkähnlicher Baumbestand und große Ginsterfelder prägen das Bild der 55 Hektar großen Anlage. Durch die besondere Bodenbeschaffenheit – sandig und zugleich wasserdurchlässig – kommen Golfspieler ganzjährig auf ihre Kosten. Offene Bahnen und anspruchsvolle Doglegs, ebene und wellige Fairways, drei Wasserhindernisse sowie breakreiche Greens fordern die Konzentration bis zum letzten Loch. Tipp: Die sehr kurzen Wege zum BADEN HILLS Spielbahnen: 18-Loch nächsten Tee Gesamtfläche: 55 Hektar erlauben auch einen Gang über Mitglieder: 900 36 Loch oder eine Gründungsjahr: 1982 schnelle Runde Besonderheit: ganzjährig geöfffür eilige Spieler. net, direkt am Baden-Airpark

Traumhafte Kulisse: nahe des Rheins mit Blick auf den Schwarzwald

Unweit von Baden-Baden liegt ein europäisches GolfplatzSchmuckstück

GOLFCLUB SOUFFLENHEIM Mit 33 Grüns und 18 Seen gehört dieser Golfplatz wohl zu den exklusiven Anlagen: der Golfclub Soufflenheim. International und von Baden-Baden ein Katzensprung entfernt, erwartet die Sportler eine insgesamt 140 Hektar große Naturlandschaft, geschaffen vom Weltklasse-Golfer Bernhard Langer. Ob auf dem Meisterschaftsplatz (18Loch), der 9-Loch-Bahn oder auf dem Weg zur Platzreife an der 6-Loch-Anlage – im nahen Elsass finden ambitionierte Golfer, Hobbyspieler und Einsteiger in den Rasensport alle eine herausfordernde Partie. Tipp: Das Clubhaus GOLFCLUB SOUFFLENHEIM lädt auf einer Spielbahnen: 18-, 9-, 6-Loch Fläche von über Gesamtfläche: 140 Hektar 1.200 m² auf ein schönes Gläschen Mitglieder: 600 französischen Wein Gründungsjahr: 1996 und elsässische Besonderheit: Weltklasse-Golfer Köstlichkeiten ein. Bernhard Langer designte die Anlage

Abwechslungsreiche Bahnen machen jede Partie zu einem spannenden Sporterlebnis

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7up Places

NATURDENKMAL

GEROLDSAUER WASSERFALL Was für eine Hammer-Location. Nur rund 700 Meter von der GEROLDSAUER MÜHLE entfernt befindet sich das geologische Naturdenkmal GEROLDSAUER WASSERFALL. Ein Spaziergang dorthin lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Besonders natürlich vor oder nach einem köstlich kulinarischen Mahl im Wirtshaus bei Küchenchef Sebastian Holy. Für Gartenfans ist die Umgebung des Wasserfalls besonders interessant: Dort wurden im 19. Jahrhundert unzählige Rhododendron-Büsche gepflanzt, denn die Standortbedingungen sind einfach ideal: saure Böden und Halbschatten.

STYLE AUF HÖCHSTEM NIVEAU „Wer heute nichts tut, lebt morgen wie gestern“, ist das Motto von LILIANE GOSCHY-FRITZ, das sie ihrem ganzheitlichen Fitnessprojekt vorangestellt hat. Ihr elegantes Institut für „Personal Training – Physiotherapie – Kosmetik“ in der Baden-Badener Luisenstraße beherbergt fantastisch ausgestattete Räumlichkeiten – ein echter Wohlfühltempel! www.lilianegoschyfritz.de

ES WERDE LICHT IM BURDA-MUSEUM Längst genießt das Museum Frieder Burda in Baden-Baden Weltruf. Dem wird auch der nächste Künstler gerecht, dessen Werke der Kunsttempel vom 9. Juni –28. Oktober 2018 zeigt: JAMES TURRELL, 1943 in Los Angeles geboren, zählt zu den wichtigsten Künstlern unserer Zeit. „In großformatigen, atmosphärischen Installationen wird Licht scheinbar materialisiert und der Besucher in Grenzbereiche der Wahrnehmung geführt“, so das Museum. Die Werkschau aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers entsteht übrigens in enger Zusammenarbeit mit James Turrell. www.museum-frieder-burda.de

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PLACES 7UP

MAX-GRUNDIG-KLINIK IN BÜHL

DA PIETRO – EIN KLASSIKER Dem jungen Padrone sieht man es nicht an, doch Marlon Marinelli feiert voller Stolz „sein“ 50-Jähriges. Papa Pietro Marinelli hatte die Pizzeria „da Pietro“ in den 60ern eröffnet und sich mit seiner kauzigen Art einen sehr speziellen Ruhm erworben. Marlon, der das Werk des verstorbenen Pietro fortführt, setzt auf hervorragende süditalienische Küche und ausgesuchte italienische Weine gepaart mit italienischer Leichtigkeit. Wohl darum ist das „da Pietro“ als älteste Pizzeria Baden-Badens noch immer ein beliebter Treffpunkt in der Kurstadt. www.da-pietrobaden-baden.de

Von den zahlreichen Gesundheitseinrichtungen in und um BadenBaden gehört die Max-Grundig-Klinik zu den renommiertesten. Als ärztlicher Direktor der idyllisch auf der Bühler Höhe gelegenen Fachkliniken der Inneren Medizin und Psychosomatik, wirkt PROF. DR. CURT DIEHM. Diehm ist nicht nur gern gesehener Experte in TV-Sendungen, seine Kolumnen zu zahlreichen medizinischen und lebensverbessernden Themen sind äußerst lesenswerter Kult: Gesundheitsmagazin bei www.max-grundig-klinik.de

ROOMERS BADEN-BADEN

DAS LUXUS-HOTEL DER EXTRA-KLASSE

Die Kurstadt hat eine neue Wohlfühl-Oase. Das Hotel Roomers in der Lange Straße wurde von Italiens Designer-Legende PIERO LISSONI gestaltet und von den Hoteliers des Jahres 2018 Micky Rosen & Alex Urseanu betrieben. Absolut erlebenswert! www.roomers-badenbaden.com

TALENTSCHMIEDE THEATER Im Sommer gehört das Theater Baden-Baden am Goetheplatz vor allem den jungen Leuten. Theaterinteressierte Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren haben im JUGENDCLUB U22 erneut die Gelegenheit, den Theaterbetrieb vor, hinter und auf der Bühne kennenzulernen und in einem Workshop das Stück WER IST WIR UND WAS HAT BARBIE DAMIT ZU TUN? zu erarbeiten, das natürlich auch aufgeführt wird. www.theater.baden-baden.de

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LIFESTYLE STYLE-REPORT

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STYLE-REPORT LIFESTYLE

Baden-Baden

SHOPPING

UNLÄNGST ZUR TREND-STADT DEUTSCHLANDS AUSGERUFEN, TUT SICH AUCH IM EINZELHANDEL EINIGES. MIT EDLEN MARKEN, FILIGRANEN JUWELENATELIERS UND RARITÄTEN BIETEN EXPERTEN EIN EINKAUFSERLEBNIS, DAS MIT DEM IN METROPOLEN MITHALTEN KANN

JUWELENATELIER LUPPOLD

MODE NOVUM

INKA LEDERWAREN

ANTIQUARIAT IM BALDREIT

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LIFESTYLE STYLE-REPORT

Juwelenatelier Luppold ZEITLOS SCHÖN: DIE VON HAND GEFERTIGTEN SCHMUCKSTÜCKE ÜBERDAUERN TRENDS

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ie Wünsche ihrer Kunden machen für Matthias und Ingrid Luppold ihre Arbeit immer zu etwas Besonderem. „Es ist einfach schön, wenn man die Wertschätzung an unserem Schmuck von unseren Kunden erfährt“, sagt Matthias Luppold. „Wir sind stolz darauf, ein Teil der Vielfalt des Einkaufsangebotes von Baden-Baden zu sein.“ Dieses Jahr feiert das Familienunternehmen 60-jähriges Jubiläum, das Goldschmiedemeister Matthias Luppold seit 1995 fortführt. Neben der großen Auswahl der bestehenden Schmuckkollektion, spielt die Anfertigung von individuellen Einzelstücken auf Wunsch der Kunden eine immer gewichtigere Rolle. „Eine zeitlose klare Formensprache zeichnet unser

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Schmuckdesign aus. Trotzdem bleiben wir offen für trendbetonten Schmuck“, sagt Ingrid Luppold. Feinste Farbedelsteine, Brillanten und Edelmetalle sind die Grundlage eines jeden Schmuckstückes, das im eigenen Werkstattatelier im Herzen Baden-Badens liebevoll angefertigt wird.

JUWELENATELIER LUPPOLD Merkurstraße 7 76530 Baden-Baden www.juwelenatelier-luppold.de Öffnungszeiten: Di.–Fr. 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr, Sa. 9 bis 13 Uhr

Luppolds Ketten passen zur Jeans als auch zum Abendkleid

Sinn für Schönes: Jedes Stück ist einzigartig


STYLE-REPORT LIFESTYLE

INKA Lederwaren / No. 8 SEIT 65 JAHREN SETZT DIE FAMILIE KAISER AUF QUALITÄT, TRENDS UND DAS BESONDERE ETWAS

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as individuelle Gespräch mit den Kunden, Freude an guten Produkten und der persönliche Service liegen der Familie Kaiser der Läden INKA Lederwaren und No. 8 schon immer am Herzen. Jedoch hat sich das Geschäft über die Jahre verändert, sagt Felix Kaiser, der das Familienunternehmen in der dritten Generation leitet. „Baden-Baden war noch nie so jung wie heute. Dem versuchen wir Rechnung zu tragen, indem wir auf Messen immer wieder neue Trends aufspüren. Hauptsache es hebt sich etwas von dem ab, was alle haben.“

INKA bietet eine große Auswahl an Gepäck, wie Aluminium-Koffer von TUMI

Im No. 8 werden auch Accessoires wie Handschuhe, Hüte und Tücher verkauft

Felix Kaiser führt das Familienunternehmen in der dritten Generation

INKA LEDERWAREN / NO. 8 Sophienstraße 26 + 8 76530 Baden-Baden www.inka-baden-baden.de Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10 bis 18.30 Uhr, Sa. 10 bis 16 Uhr

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LIFESTYLE STYLE-REPORT

Exklusivität und Design spiegeln sich überall im Showroom

Die Brüder Arzt führen das 150 Jahre alte Unternehmen in die Moderne

Novum bietet besondere Unikate

NOVUM

NOVUM EIN ALTES HANDWERK WIRD IN DER SOPHIENSTRASSE ZELEBRIERT – MIT GROSSEM ERFOLG

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chte Kürschner sind selten geworden, eine wahre Rarität quasi, doch in Baden-Baden ist das uralte Handwerk, das Tierfelle zu edlen Mänteln und Jacken verarbeitet, noch aktiv. Die Gebrüder Bernhard und Klaus-Dieter Arzt halten Tradition, Wertigkeit und qualitative Standards hoch – und haben in ihrem Pelzstudio

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von mehreren hundert Quadratmetern eine einmalige Oase für maßgeschneiderte Pelz-Unikate geschaffen. Frauenherzen wird hier nicht nur sprichwörtlich warm ums Herz, sie pochen auch deutlich schneller! Dazu kümmern sich die beiden sym­ pa­ thischen Brüder Bernhard und KlausDieter Arzt um spezielle Wünsche,

Sophienstraße 5, 76530 Baden-Baden www.novum-arztundarzt-pelze.com Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10.30 bis 13 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr, Sa. 10.30 bis 16 Uhr

Pelzreparatur und die Neugestaltung von Fundus-Stücken. Neben Pelzen bietet Novum auch edle Leder- und Kaschmirmode sowie Schuhe und Taschen von internationalen Labels an. Besonderes i-Tüpfelchen: Wer gerade nicht weiß, wohin mit seinem Pelz, der kann ihn bei Novum perfekt klimatisiert lagern.


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LIFESTYLE STYLE-REPORT

Eine Schatzkiste für Bücherfans ist das Antiquariat in der Innenstadt

Antiquariat im Baldreit

Alte Bestände werden gerne genommen

JE SELTENER, DESTO BESSER: BESONDERE BUCHEDITIONEN SIND EINES DER KERNSTÜCKE DES GESCHÄFTS

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as, was es nicht mehr gibt, ist die Leidenschaft von Christopher Pfleiderer: das Suchen vergriffener Bücher. „BadenBaden beschert uns wegen Einrichtungen wie dem Festspielhaus und dem Frieder Burda Museum eine große Menge kultivierter und interessierter Kunden. Es gibt alteingesessene Familien, die mit Traditionsbewusstsein lange gesammelt haben und unser Geschäft mit An- und Verkäufen interessanter und wertvoller Bücher stützen”, sagt der Geschäftsmann. Besonders begehrt sind Bücher, die es nur in geringer Auflage gibt, die eine Widmung des Autors haben oder eine Sonderedition sind. „Die Interes-

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sen der Kunden sind so unterschiedlich, wie die Leute selbst”, sagt Pfleiderer. Er selbst pendelt regelmäßig nach Zürich. „Ich mag Baden-Baden wegen seiner topographischen Lage, der herrlichen Natur und den kurzen Wegen im Alltag.”

ANTIQUARIAT IM BALDREIT Baldreitstraße 3 76530 Baden-Baden www.baldreit.de Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 14 Uhr

Christopher Pfleiderer ist immer auf der Suche nach ausgefallenen Editionen


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FRÜHER WAREN BÜROS FUNKTIONAL ODER SCHÖN. FRÜHER!

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Entdecken Sie die neue Art der Bürokonzeption! Besuchen Sie ab Juni 2018 unser Pop-Up Office am Ettlinger Tor / Rondellplatz in Karlsruhe und lassen Sie sich begeistern von den Möglichkeiten der modernen Büro-Einrichtung. Zusammen mit unseren Partnern Haworth, Nespresso Professional und PapierFischer präsentieren wir Ihnen aktuelle Trends, spannende Konzeptionsbeispiele und wechselnde Veranstaltungen zum Thema Arbeitswelten. Mehr Informationen unter fischer-office.de In Kooperation mit


LIFESTYLE MARGRET MERGEN

Zwischen Parkanlagen und mondänem Ambiente – die Innenstadt strahlt Harmonie aus Margret Mergen ist seit vier Jahren Oberbürgermeisterin von Baden-Baden

„Wir müssen mit der Zeit gehen“ SEIT JEHER ZIEHT BADEN-BADEN GÄSTE AUS ALLER WELT IN SEINEN BANN. AUCH FÜR OB MARGRET MERGEN HAT DIE STADT EINE FASZINIERENDE ANZIEHUNGSKRAFT UND SIE WILL DIESE IN DIE ZUKUNFT FÜHREN

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MARGRET MERGEN LIFESTYLE

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ie war erste Bürgermeisterin in Karlsruhe und Heilbronn. Seit 2014 ist Margret Mergen Oberbürgermeisterin von BadenBaden. Im Rizzi & Co.-Interview erklärt die Wahl-Badenerin, vor welchen Herausforderungen die Weltstadt steht und warum dieses Fleckchen Erde ihr Herz eroberte. Frau Mergen, was reizt Sie so sehr an diesem Amt? Man kann auf der kommunalen Ebene tatsächlich Dinge initiieren, begeistern und realisieren. Ob das nun bauliche Dinge sind oder ganze Stadtquartiere neu zu entwickeln. Mir geht es eigentlich darum, Lebensräume zu gestalten, wo sich die Leute wohlfühlen, leben, sich aufhalten und sagen, „Ja, die Stadt ist mein Zuhause, da möchte ich gerne meine Familie gründen, arbeiten, meine Freizeit verbringen.“ Ist es nicht auch schwierig eine so gewachsene Kulturstadt auf Kurs zu halten? Das ist wohl eine der spannendsten Aufgaben hier in Baden-Baden. Die Schönheit der letzten 200 Jahre, in der sich die Stadt so entwickelt hat, zu kultivieren und auf der anderen Seite natürlich Neues zuzulassen. Wir dürfen nicht die Haltung einnehmen, wir stülpen eine Käseglocke über die Stadt und dann ist alles gut. Dafür wandeln sich die Anforderungen der Bevölkerung, auch der Arbeitswelt und die Mobilität viel zu schnell. Also man muss mit der Zeit gehen und die Qualitäten bewahren.

wachsen. Eine zweite große Facette ist die Kultur, die vor allem vor 20 Jahren noch einmal ganz neu belebt wurde, etwa mit dem Festspielhaus und dem Museum Frieder Burda. Es kam ein neues Wiederaufblühen der Kulturstadt. Mein Anliegen ist es auch, die normale Vitalität einer Stadt hier stärker zu verankern. Durch moderne Arbeitsplätze, um attraktiv zu sein für junge Leute. Damit diese nach der Schule auch in der Stadt bleiben und Baden-Baden ein Stück weit in die Zukunft führen – als aktive und kraftvolle Stadt.

„Man darf keine Käseglocke über die Stadt stülpen.“ Eine zukunftsträchtige Investition ist etwa auch die Sanierung des Leopoldplatzes in der Innenstadt. Wir wollen die Baustelle im Laufe diesen Jahres abschließen. 2017 haben wir sozusagen den Keller aufgeräumt, Leitungen und Kanäle neu gelegt. Was viele nicht wissen, unter diesem Platz verläuft ein großer Bach, der Rotenbach, der in die Oos mündet. Jetzt geht es darum, den „Teppich“ darauf zu gestalten.

Die Besonderheit an diesem Platz ist, dass er seit 125 Jahren immer wieder auf der Agenda der Stadt steht. Denn es fahren viele Busse darüber, durch deren besondere Druckwirkung auf den Untergrund in der Kurve verschieben sich die Steine. In den vergangenen Jahrzehnten ging der Platz immer nach nur wenigen Jahren kaputt. Jetzt haben wir uns für eine bestimmte Technik entschieden mit Beton und ich hoffe nun, dass der Platz länger hält. Gibt es für Sie einen besonderen Ort in der Stadt, gar einen Lieblingsplatz? Es gibt so viele ... was ich immer wieder eindrucksvoll finde, sind die Burgen und Berge rund um die Stadt, z. B. der Merkur. Dort hat man einen unglaublichen Blick bis nach Frankreich, aber auch hoch in den Schwarzwald hinüber und unten im Tal die Idylle der Stadt – und das ganze dann noch untermalt mit den Gleitschirmfliegern, mit denen ich dann gerne mitspringen würde. Was empfehlen Sie Ihren Freunden? Ich fange mit zwei, drei Tipps an und am Ende habe ich zehn, fünfzehn Vorschläge in der Mail. Dann müssen sie halt häufiger kommen. So ist das richtig. (lacht)

Der Hausberg der Stadt: Der Merkur ist beliebtes Ausflugsziel sowohl für Bewohner als auch für Touristen. Auf über 600 Metern Höhe genießt man einen wundervollen Ausblick

Die Stadt lebt vom Kurbetrieb und Tourismus. Braucht Baden-Baden ein weiteres Standbein? Ja, das ist eine ganze Agenda, die wir gemeinsam mit dem Gemeinderat besprochen haben. Baden-Baden hat große Stärken im Bereich der Wohlfühlstadt, Wellness, Gesundheit, Parkanlagen, Gastronomie und Hotellerie. Das ist traditionell ge-

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LIFESTYLE PETER W. KRUSE

EIN BADISCHES KUNSTSTÜCK

Für das Museum Frieder Burda erhielt Peter W. Kruse die Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis. Dieses Projekt machte den Baden-Badener nun endgültig unersetzlich für seine Heimatstadt. Seither packt der Star-Architekt ein Großprojekt nach dem anderen an

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PETER W. KRUSE LIFESTYLE

Peter W. Kruse widmet seine Passion der Kurstadt. Sein Credo: arbeiten vor der Haustür. Zum Glück ist er Baden-Badener

W

enn Peter W. Kruse in einen Raum kommt, hat er sofort ein Bild vor Augen, wie dieser aussehen könnte. Dieses große Talent des Architekten, gepaart mit einer Art Demut und Respekt vor bereits Erschaffenem, machte ihn in kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Auftragnehmern – vor allem in der Kurstadt Baden-Baden. „Durch die Revitalisierung kann man vieles erhalten, was sonst verloren gehen würde“, erklärt Kruse. „Ich bin jemand, der nicht gerne wegwirft, weil da auch viel Energie reingesteckt wurde“, sagt er anerkennend.

„Die Verbindung von Alt und Neu reizt mich“ Zeitgemäße Architektur an denkmalgeschützten Gebäuden ist sein Stil. „Die Verbindung von Alt und Neu ist es, die mich reizt, antreibt und inspiriert“, erzählt er leidenschaftlich. Seine Passion und sein künstlerisches Ich studierte der Diplom-Ingenieur in Karlsruhe an der Universität Fridericiana. 1998 machte sich Kruse selbstständig, hielt sich vorerst mit kleineren Projekten über Wasser. Doch sein Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten. Nur ein Jahr später bekam er den Auftrag für den Umbau der historischen Trinkhalle. „Es war eine sehr kurze Abgabefrist. Und wir waren die schnellsten“, meint er rückblickend. Eine Bescheidenheit, die sich der 53-Jährige bewahrt hat. „Die Trinkhalle war ein Schlüsselprojekt für uns. Daraus hat sich sehr viel Positives entwickelt.“ Der Wettbewerb um die Neugestaltung des Bénazetsaals im Kurhaus zum Beispiel. Ein weiteres spannendes und angesehenes Projekt für Kruse: „Wir mussten dort eine

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LIFESTYLE PETER W. KRUSE

Sprache finden, wobei der alte Saal nicht durch Modernes vergewaltigt wird“, erklärt er. Eben eine „zeitgemäß harmonisierende Gestaltung“. Als Newcomer in der Stadt machte er sich schnell einen Namen. 2002 folgte die Anfrage für das Museum Frieder Burda: ein Ritterschlag für den Ingenieur. Auch weil dabei die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Architekten und Pritzker-Preisträger Richard Meier begann. „Schon als Student habe ich diesen Architektur-Gott verehrt, pilgerte nach Frankfurt, wo er sein erstes deutsches Projekt, das Museum Angewandte Kunst, schuf.“

„Ich habe wahnsinnig viel Glück gehabt“

Im Jahre 2004 plante und baute das Büro Kruse Architekten einen Flugzeughangar auf dem Baden-Airpark

Kruse selbst erhielt für das Museum Frieder Burda die bedeutende Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis. Doch dieser Karrieresprung hatte zwei Seiten. „Nach dem Projekt gingen die Aufträge zurück. Wir wurden in eine Schublade gesteckt.“ Der „Museums-Macher“ musste sich erst mit seiner neuen Rolle zurechtfinden, es folgte neues Klientel. Mit dem Großprojekt des namhaften Kurhauses war der Architekt wieder auf Kurs. „Ich habe wahnsinnig viel Glück gehabt“, sagt er im Nachhinein. „Aber ich habe auch immer daran geglaubt, dass es klappt“, fügt er hinzu. Dass sich Kruse seiner Heimatstadt verschrieben hat, erklärt seine persönliche Philosophie: „Ich bemühe mich und kämpfe, Projekte vor der Haustür Als Wettbewerbssieger gehörte neben der Gestaltung des Bénazetsaals auch der alpine Dachgarten am Kurhaus

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Diese Widmung von Pritzker-Preisträger Richard Meier auf dem Plan für das Museum Frieder Burda war ein Ritterschlag für ihn


PETER W. KRUSE LIFESTYLE

Spielen im Freien: Nach dem Vorbild von Monaco entstand ein Glas-Pavillon im Casino. Er schließt an den Gastronomiebereich von „The Grill“ an

zu bekommen. Das ist für mich effiziente Lebens- und Arbeitszeit. Bei allem Erfolg ist sich der Ingenieur aber über die glücklichen Fügungen sehr bewusst. „Nach der Maueröffnung gingen Anfang der 90er Jahre viele in den Osten. So entstand im Westen eine kleine Architektenlücke“, erzählt er. Baden-Baden kam in eine Aufschwungsituation, in der sich der stolze Kurstädter über die Jahre perfekt etablieren konnte. Ob im legendären Brenners Parkhotel & Spa, wo er die Konzeptplanung der Villa Stephanie sowie die UmgeNicht mehr lange und eines der ältesten Grandhotels öffnet seine Pforten. 2019 will der Architekt mit dem Umbau fertig sein

staltung der Gastronomie entwickelte oder die aktuellen Arbeiten am Europäischen Hof – Peter Kruse freut sich über seinen Beitrag am Stadtbild von Baden-Baden. „Der Europäische Hof ist eines der ältesten Grandhotels und auch das erste Luxushotel“, sagt er stolz. Und auch hier geht sein Konzept von Alt und Neu auf. Links und rechts bleiben die denkmalgeschützten Gebäude erhalten und werden mit einem modernen Zwischenbau aus Glas verbunden. Geplant ist die Hoteleröffnung 2019. „Es

gibt keinen schöneren Ort für mich“

Nach diesem beeindruckenden Werdegang bleibt nur noch eine Frage: Treibt es den erfolgreichen Architekten nicht doch mal raus in andere Weltstädte? „Für mich gibt es keinen schöneren Ort als Baden-Baden. Ich bin tief dankbar, hier auf die Welt gekommen zu sein“, antwortet Kruse beherzt. Grund für diese Verwurzelung ist nicht zuletzt seine Familie. „Schon mein Urgroßvater war Dekorationsmaler. Ich finde auch immer wieder etwas von meinem Großvater, der seine Arbeiten signiert hat“, erzählt er über das Gebäude, anno 1840, in dem heute sein Büro ist. Einst war es der Firmensitz seiner Vorfahren, dann Wohnhaus. „Mein Vater wurde hier im Haus geboren.“ Nachhaltigkeit im besten Sinne ist auch die Umwandlung zum Weinladen für seine Frau. „Den 180 Jahre alten Keller hier habe ich aus Respekt vor meinem Elternhaus und aus Liebe zu meiner Frau in einem Projekt gebündelt.“

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LIFESTYLE REPORT

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REPORT LIFESTYLE

VEGAN SCHUH soll er sein, der

VICKERMANN & STOYA GEHEN MIT DER ZEIT, ABER NICHT MIT TRENDS: IN DEM SORTIMENT DER BADEN-BADENER SCHUHMACHER-MANUFAKTUR FINDEN SICH AUCH VEGANE HERRENSCHUHE. RIZZI & CO. HAT DEN UNTERNEHMER MICHAEL WERTHEIMER BEI AUSWAHL, ANPROBE UND DEM ERSTEN GANG SEINER MASSGEFERTIGTEN SCHUHE BEGLEITET

E

s ist eine Haltung, kein Trend“, sagt Michael Wertheimer. Der Geschäftsmann trägt nur noch und ausschließlich handgefertigte Schuhe – aus Alcantara statt aus Leder. „Die Schuhe sind 100-prozentig vegan, das ist mir wichtig, da es auch sonst zu meinem Lebensstil passt“, sagt Wertheimer. „Ich trage kein Leder und keine Wolle, aber im Bereich Schuhe war es eine große Herausforderung, weil Kunstleder keinerlei Tragekomfort hat.“ Deshalb fragte er bei den Schuhmachern Vickermann und Stoya an, ob sie tierfreundliche, sprich ohne Leder, Gerbstoffe oder Fell, produzierte Schuhe herstellen könnten. Und sie konnten. In einem ersten Schritt wurden Michael Wertheimers Füße vermessen. Nicht nur die Länge, sondern auch Breite, Knöchel, Umfang des Großzehs, von der Ferse bis zum kleinen Zeh sowie die Neigung des Spanns … Das Maßband erfasst jede Eigenheit, jedes Überbein, vermeidet jede Druckstelle

oder Formungenauigkeit. Denn: Kein Fuß ist wie ein anderer, er ist nahezu so individuell wie ein Fingerabdruck. Millimeter für Millimeter arbeitet sich Schuh-Profi Martin Stoya an Michael Wertheimers Fuß entlang. „So entsteht eine Art Blaupause des Fußes.“ Er setzt außerdem auf einen Schaumstoff-Abdruck der Sohle,

sich für ein Paar klassische Schnürschuhe aus einem flaschengrünen Leder – eben jenem veganen Alacantara mit grau-brauner Sohle aus Kork. Aufgrund der Messdaten fertigt Stoya dann eine erste Skizze auf Papier von der Sohle an, ehe ein 3D-Modell entsteht, nachdem der Leisten aus Buchenholz modelliert wird. Vickermann: „Der Leisten ist die Basis, hier muss alles stimmen. Es geht hier um Millimeter, das erfordert höchste Konzentration.“

Millimeter für Millimeter wird der Fuß erfasst

Die erste Anprobe glückt

damit er den Leisten passgenau fertigen kann. „Bei einem ersten Auftrag dauert die Modellbesprechung rund eine Stunde“, erzählt Matthias Vickermann. „Die Kunden wählen Form und Schnitt, Farben und Sohlenmaterial aus, für viele ist es das erste Mal, dass sie sich mit ihren Füßen näher beschäftigen.“ Michael Wertheimer entscheidet

Danach wird der Schaft gepudert und das vegane Alcantara eng und fest über das Holz gezogen und provisorisch festgetackert. Anschließend wird die Sohle aus Kork aufgebaut, der Absatz modelliert und alles mit Nägeln fixiert. Nach etwa drei Wochen steht das erste Pass-Modell und der Kunde wird zu einer Anprobe gebeten – und die Mühe, Konzentration und Handar-

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LIFESTYLE REPORT

Die Auswahl des Materials fällt vielen Kunden schwer. Michael Wertheimer entscheidet sich für ein grünes AlcantaraLeder und eine graue Sohle

beit hat sich bereits hier gelohnt. „Bei 80 Prozent ist das erste Passmodell so gut, dass die Leute sofort mit dem Modell-Schuh loslaufen wollen. Ich habe sogar Kunden, die dieses Modell behalten und gar nicht mehr das echte Paar Schuhe möchten.“ Auch bei Michael Wertheimer sitzt der Modell-Schuh sprichwörtlich wie angegossen.

„Der handgefertigte Schuh ist extrem robust.“ Bambus für Tragekomfort „Er ist angenehm, allerdings ist es ungewohnt, dass ein Schuh so eng und fest am Fuß sitzt“, sagt der Baden-Badener Unternehmer. Doch: Daran habe er sich schnell gewöhnt. „Wenn man sonst oft Sneaker trägt, ist so ein Maßschuh einfach eine ganz andere Nummer.“ Im Fall von Michael Wertheimer wendet Vickermann noch einen kleinen Trick an, um den Komfort zu

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erhöhen: Der Innenschuh wird mit Bambus ausgekleidet, damit der Fuß nicht schwitzt. „Wie wir das genau machen, bleibt aber ein Geheimnis“, sagt Vickermann. Denn: Allzu viele Schuhhersteller für Maßgeschneidertes gibt es nicht mehr in Deutschland, schon gar nicht im veganen Bereich.

Es kaufen mehr Männer Auffällig: Zu 85 Prozent kommen Männer zu Vickermann und Stoya. „Frauen kaufen eher kurzlebige, moderne Schuhe. Bei Männern sind die Schwankungen geringer. Manche Modelle wie den Oxford-Schuh gibt es seit 80 Jahren und sie sind immer noch gefragt.“ Der handgefertigte Schuh an sich ist extrem robust – bei guter Pflege. „Der Abrieb ist gering und allenfalls eine neue Sohle sollte man sich hin und wieder leisten“, sagt Matthias Vickermann. Den Leisten hebt der Manufakturist auf. „Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, möchte meistens ein zweites Paar handgefertigte Schuhe, weil sie mit denen von der Stange nicht zu vergleichen sind.“

Millimeterarbeit für die Blaupause: Der Fuß des Kunden wird nicht nur in der Länge, sondern auch in Breite und Höhe akkurat vermessen


REPORT LIFESTYLE

Der Leisten und die Sohle werden am Ende zusammengefügt. Vickermann und Stoya heben alle Leisten auf – damit der Kunde beim zweiten Mal weniger lange warten muss

Echte Handarbeit in der Schuh-Manufaktur. Die Sohle samt Absatz wird Stück für Stück aufgebaut, damit ein optimaler Tragekomfort entsteht

Ist der Kunde ausgiebig Probe gelaufen, wird der eigentliche Schuhe nach dem Modell gefertigt: Wieder wird das Leder über den Schaft gezogenen, fixiert, die Sohle samt Absatz aufgebaut und alles zusammengefügt.

Wartezeit fünf Monate Vickermann und Stoya fertigen so etwa einen Schuh pro Tag – im Schnitt, nicht tatsächlich. Denn die Wartezeit für einen maßgefertigten Schuh von der Manufaktur dauert bis zu fünf Monate – eine wirklich lange Spanne auch für Michael Wertheimer: „Klar, das war insofern nervig, dass ich eine unglaublich große Vorfreude auf den Schuh hatte und es kaum erwarten konnte. Aber: Gute Dinge

brauchen eben Zeit.“ Am Ende hat sich das Warten aber doch gelohnt, wie Michael Wertheimer zugibt. Als er den Schuh in der Werkstatt schließlich abholen darf, schlüpft er neugierig sofort hinein – und strahlt. Er muss den Schuh nicht einlaufen, sondern ist sofort begeistert, dass er sich wie eine zweite – vegane - Haut um Hacke, Spitze und Schaft fügt. „Der Tragekomfort ist hoch, der Schuh fühlt sich stabil an und ist richtig bequem.“ Und: Auch Wertheimer wird schnell zum „Wiederholungstäter“ und hat inzwischen drei Paar vegane Schuhe. „In Grün, in Schwarz, in Braun – damit komme ich sehr gut durchs Leben.“

MATTHIAS VICKERMANN (GESCHÄFTSFÜHRER VON VICKERMANN & STOYA ) Über die Jahre hat Matthias Vickermann tausende Schuhe gefertigt. Seine Tipps für den perfekten Schuhkauf: „Handgefertigte Schuhe sind wesentlich robuster als solche von der Stange. Ein Mann braucht etwa fünf gute Paar – mehr habe ich auch nicht. Zur Grundausstattung gehört nach wie vor der Klassiker, ein schwarzer Oxford-Schuh. Den können Sie sowohl im Alltag zu Anzug oder Jeans tragen, als auch bei gesellschaftlichen Verpflichtungen am Abend. Selbst auf Ihrer Hochzeit wird er sich gut machen! Für das Wochenende empfehle ich einen braunen Derby-Schuh, der sportlich ist, aber Stil hat. Für den Winter noch eine Stiefelette mit Gummisohle, für den Hochsommer einen Slipper oder Loafer. Fertig ist die Garderobe.“

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7up

NACHT DER ENGEL

PartyEvents

IM CLUB BERNSTEIN

Die Flügel glitzern, die Reifen wirbeln und die Artisten zeigen ihr Bestes: Die Veranstaltung „Night Beat Angels“ im Club Bernstein in Kooperation mit dem Europa-Park war ein voller Erfolg. Für eine ganze Nacht verwandelte sich der Club Bernstein zum Hotspot der fliegenden und tanzenden Engel, zu einem Club, der weit mehr kann als mit lässigen Beats auftrumpfen. Während die Gäste beim Dinner in „The Grill“ kulinarisch verwöhnt wurden, raubte die Show manch einem den Atem – a night to remember!

Die Akrobaten des Europa-Parks faszinierten die Zuschauer

Coole Show-Einlagen, sexy Beats: Das war das Event „Night Beat Angels“

Champagner für die Gäste

Durch die Nacht in bester Atmosphäre – das geht im Club Bernstein

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PARTY-EVENTS 7UP Stilecht und gemütlich geht es in der Geroldsauer Mühle zu

NEXT TIME: 28. 01. 2019

KÜCHENPARTY

Abhilfe gegen den kleinen Hunger gibt es auch

IN DER GEROLDSAUER MÜHLE Die besten Partys finden in der Küche statt. Und das ist auch im Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle nicht anders. Mit Ochs am Spieß und einem breiten kulinarischen Angebot verzauberte das Wirtshaus seine Gäste mit seinem Schwarzwälder Flair und vielen Highlights. Freunde trafen Freunde, Fremde wurden zu Freunden und die Nacht war lange zu jung, um nach Hause zu gehen ... www.wirtshaus-geroldsauermuehle.de

Gastgeber Peter Schreck freute sich über die positive Resonanz

Das Wirtshaus erstrahlte in zauberhaftem Lila

Bis in die Nacht wurde gefeiert

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7UP PARTY-EVENTS Der Club Bernstein startet jetzt mit neuem GIN-Tasting

GIN LOVERS IM ANMARSCH

BEIM GIN-TASTING GIBT ES BEATS IM GLAS Der Club Bernstein wartet jetzt mit der Reihe „Gin Lovers“ auf. Und wie könnte es anders sein: Coole Leute treffen dabei ab 18. Mai auf lässige Drinks und kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Zum Auftakt wird GINSTR aus Stuttgart seine Mixturen für Gin Lovers kredenzen. www.bernstein-club.com

SUMMER FEELINGS

SHOWTIME AUF DER „THE GRILL“-TERRASSE Am 20. Juli können die Gäste bei gutem Wetter auf der Terrasse des Casino Restaurants „The Grill“ bei Sushi & Beef, Cocktails und extravaganten Bénazet Vodka-Kreationen eine Welt voller Tanz und Akrobatik mit den internationalen Künstlern und Artisten des EuropaParks erleben. Ab 21 Uhr sorgt das Showballett auf der Terrasse mit tollen Choreographien für das perfekte Summer Feeling, während die Damen vom „Trio Bellissimo“ mit hochkarätiger Akrobatik begeistern. Weiter geht es ab 23 Uhr im Club Bernstein mit dem „Duo Alansia“, das mit seinen ästhetischen Bewegungen in der Luft als auch am Boden für Highlights sorgt. Nach einer glamourösen Burlesque-Einlage startet die Party-Night mit den „Glamour Gems“, einer einzigartigen Kombination aus DJane Elle mit internationalen Sänger/innen und einer hochkarätigen Percussion Performance von Valerio Lombardo. www.casino-baden-baden.de Tischreservierungen unter: www.the-grill-baden-baden.de

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Sie bieten Ihren Gästen gerne mal was Neues? Überraschende Food-Cocktails gemixt aus Niehoffs Vaihinger Säften!

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7UP PARTY-EVENTS Bénazet Vodka und der Club Bernstein feiern die „Bénazet Vodka Night“

NEXT EVENT: TURF VIBES ZUM FRÜHJAHRSMEETING, AM  02. 06. 2018 MIT DJ DAVID HOFFMANN

BÉNAZET VODKA NIGHT

KLANGVOLLES IM GLAS

Lifestyle und Kult - wie auch Bénazet Vodka und der Club Bernstein. Gemeinsam feiern sie am 15. Juni eine „Bénazet Vodka Night“, die sich speziell an alle Vodka-Liebhaber wendet. Bénazet präsentierte erst kürzlich in Kooperation mit dem Casino Baden-Baden die neue Edition Bénazet Unfiltered Vodka. Wie der klassische Bénazet Blanc wird er aus französischem Winterweizen hergestellt und destilliert. Im Geschmack zeigt sich Bénazet Unfiltered als ein intensiver, dabei aber sehr ausgewogener Vodka. Der Charakter dieses Vodkas aus Baden-Baden ist unvergleichlich kraftvoll und vielschichtig. www.bernstein-club.com und www.benazet.de

Die Auswahl ist breit und exzellent

Schlemmen und probieren

Genuss pur in stylisher At­mo­sphä­re von „The Grill“

TOSKANA-ABEND

BESONDERES MENÜ MIT EDLEN TROPFEN

Edles im Glas, Feines auf dem Teller: In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin der Weinhelden GmbH Pia von DrabichWaechter verkosteten RIZZI-Gäste in exklusiver Atmosphäre einen ganzen Abend besondere Weine aus der Toskana. Auch das korrespondierende Dinner war ein großer Erfolg. www.rizzi-baden-baden.de/rizzi-events

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7UP PARTY-EVENTS

Als Weltmeister gehen wir auf den Platz – und feiern auch so

WM-FIEBER IN DER GEROLDSAUER MÜHLE

NEXT EVENTS:

BEIM (KÜHLEN) MÜHLENBIER LASSEN SICH (HEISSE) SIEGE GUT FEIERN Der Ball rollt wieder und ganz Deutschland feiert – ach was: fiebert mit! Und am besten schaut man natürlich die Fußball-WM ab 14. Juni auf der ganz großen Leinwand mit Familie und Freunden. Alle Deutschlandspiele sind live im Biergarten des Wirtshauses zur Geroldsauer Mühle zu sehen. Dazu

gibt es auf jeden Fall auch finale Matches ab dem Viertelfinale. Und mal ehrlich: Wo lässt es sich besser über die Abwehr-Taktik und die Schiedsrichter-Entscheidung diskutieren als bei einem kalten, erfrischenden Mühlenbier? Eben! www.wirtshaus-geroldsauermuehle.de

WIRTSHAUS-BBQ AM 28. 06. 2018

SOMMER OPEN AIR MIT DER BAND FREIGANG, AM 22. 07. 2018

3. MÜHLENGEBURTSTAG AM 18. & 19. 08. 2018

Im Biergarten der Geroldsauer Mühle wird es Public Viewing geben 116 | RIZZI & CO


MS EUROPA 2 – DIE GROSSE FREIHEIT IN DEN LÄNDERN DES LÄCHELNS – VON COLOMBO NACH SINGAPUR Tradition und Moderne, besinnliche Stille und futuristische Bauten. Weiße Strände und farbenfrohe Kulissen – all das und noch mehr: Erleben Sie die facettenreiche Vielfalt Asiens.

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LIFESTYLE RIZZI & CO FRIENDS

3 Fragen an ... T

radition, Innovation und immer ein Hauch Eleganz: Papier Fischer aus Karlsruhe und das RIZZI verbindet viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Seit Jahren bezieht RIZZI vom Karlsruher Familienunternehmen Bürobedarf wie Papier, Stifte oder Druckerpatronen. Die Veranstaltungen von Papier Fischer werden regelmäßig von RIZZI kulinarisch umrahmt. Geschäftsführer Constantin Hatz, 33, schätzt das RIZZI seit seiner Schulzeit in Baden-Baden – am meisten für Sashimi-Tuna und Bio-Lachs.

Herr Hatz, welche Bedeutung hat Papier im Zeitalter der Digitalisierung? Papier hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Eine von Hand geschrie-

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bene Karte ist nicht zu ersetzen, genauso wie eine schöne Hochzeitseinladung, die auf tollem Papier gedruckt ist. Gleiches gilt für Danksagungen, Einladungen oder wichtige Notizen. Wer etwas auf Papier schreibt, am schönsten wirkt das Schriftbild mit einem Füller, schreibt bewusster. Sie richten Büros in ganz Deutschland ein. Wie kann jeder seinen Arbeitsplatz verbessern? Der Arbeitsplatz sollte grundsätzlich immer im 90°-Winkel zum Fenster ausgerichtet sein. Wichtig ist, dass der Bürostuhl optimal auf den Körper eingestellt ist. Wir empfehlen außerdem die Arbeit an einem SitzSteh-Arbeitsplatz. Bei primärer Arbeit am Computer sollte man auch

Constantin Hatz

mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich bewegen. Was ist Ihr Geheimnis als erfolgreiches Familienunternehmen? Wir beobachten und reagieren auf die starken Veränderungen im Handel – so investieren wir beispielsweise weiterhin in den Ausbau unserer Onlineshops. Wir sehen in der Digitalisierung viele Chancen. Die Kompetenz unserer Mitarbeiter als Fachberater wird in Zukunft wichtiger denn je. Im Zusammenhang mit der Gestaltung von neuen Arbeitswelten eröffnen wir im Mai in der Karlsruher Innenstadt beispielsweise ein „pop up office“. Hier stellen wir neue und moderne Arbeitswelten vor.



James Turrell, Ganzfeld APANI (Venice Biennial 2011), 2011. Installation, LED, 16 × 12 × 6 m © James Turrell; Foto: Florian Holzherr

James Turrell 9. Juni — 28. Oktober 2018 THE SUBSTANCE OF LIGHT