syntagma
REINER SELIGER UP AND DOWN KREIDearbeiten . raumskizzen
reiner seliger
up and down
kreidearbeiten . raumskizzen
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up and down
reiner seliger
up and down
kreidearbeiten . raumskizzen
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inhalt
grusswort
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Ulrich von Kirchbach ZERTRÜMMERN UND ZUSAMMENFÜGEN ALS UNERSCHÖPFLICH GESTALTERISCHER PROZESS
Dr. Heidi Brunnschweiler Authentizität – Entelechie – Zufall
Paolo Bianchi kreidearbeiten . raumskizzen anhang
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Vita Reiner Seliger, Ausstellungen, Sammlungen Bibliografie 78 Autoren 79 Impressum 80
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grusswort
Sehr geehrter Herr Seliger, sehr geehrte Frau Dr. Brunnschweiler, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, Sie heute zur ersten Einzelausstellung des Künstlers Reiner Seliger in Freiburg begrüßen zu können. Wer ab und an die Bildhauerhalle hier im E-Werk besucht, sieht immer wieder seine prägnanten Kunstwerke, die oft transportfertig bereit stehen, um anderenorts ausgestellt zu werden. Denn es ist ein besonderer Umstand − wenngleich dies auch auf andere Künstlerinnen und Künstler in Freiburg zutrifft − dass Reiner Seliger seit Jahren erfolgreich in ganz Deutschland und international ausstellt, in Freiburg jedoch kaum sichtbar ist. Reiner Seliger ist natürlich in Freiburg kein Unbekannter - die Mehrheit seiner Ausstellungen findet sich in Hamburg, Düsseldorf, München, Mannheim, Heidelberg und Siena / Italien in Galerien, Kunstvereinen, Museen und Messen weltweit. Er kann somit als ein Kunstbotschafter Freiburgs betitelt werden. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Kuratorin Dr. Heidi Brunnschweiler vom E-Werk, die diese Ausstellung gemeinsam mit Reiner Seliger möglich gemacht hat und damit einen umfassenden Einblick in das aktuelle Kunstschaffen des Künstlers für das Freiburger Publikum schafft. Reiner Seliger ist ein Multitalent. Seit den 1980er Jahren ist er in Freiburg, seit 1989 im E-Werk und erst hier hat er sich hauptsächlich der freien Kunst verschrieben. In den 60er-Jahren studierte er erst einmal Industrial Design an der
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Folkwangschule (heute Folkwang Universität der Künste) in Essen und war als Designer und Künstler in London, Mailand, Florenz und Düsseldorf tätig. Seine beeindruckendsten Arbeiten finden im öffentlichen Raum statt (z.B. Bundesgartenschau Magdeburg 1999, Landesgartenschau Weil am Rhein 1999, Luisenpark Mannheim 2001, Stadtzentrum Eskişehir / Türkei 2003, Skulpturenpark Heidelberg 2019), zum Teil auch versteckt unter freiem Himmel. So gibt es eine Vielzahl an Arbeiten, die er auf Bauschutthalden realisierte, bspw. 2003 in Eskişehir / Türkei und in Ettenheim oder auch 2010 in Freiburg. Vorgefundener Bauschutt wird dabei von Seliger zu architektonischen Gebilden bzw. hoch aufragenden Türmen zusammengetragen. Es ist faszinierend, wie aus Abfall Neues entstehen kann, das so ursprünglich und natürlich wirkt. Die Neugestaltung aus nicht mehr verwendeten Artefakten wie Steinen, Ziegeln oder auch Asphaltplatten (Museum Art.Plus, Donaueschingen) ist ein Grundmotiv Seligers, das auch in der heutigen Ausstellung zu sehen ist. Neue Materialien und vor allem Farben sind in den letzten Jahren hinzugekommen und fordern die Betrachterinnen und Betrachter heraus. Sehr geehrter Herr Seliger, vielen Dank für Ihr Engagement zur Realisierung dieser umfassenden und eindrücklichen Ausstellung hier im E-Werk!
Ulrich von Kirchbach
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Galerie 2 – in situ – film still
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ZERTRÜMMERN UND ZUSAMMENFÜGEN ALS UNERSCHÖPFLICH GESTALTERISCHER PROZESS
Anlässlich seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Freiburg präsentiert der Freiburger Künstler Reiner Seliger unter dem Titel Up + Down eine zweiteilige Werkschau. Mit neuartigen Reliefs aus Industriekreide und für den Ort entstandenen Styroporinstallationen werden die unterschiedlichen Ausstellungsräume auf unverwechselbare Weise bespielt und zueinander in Beziehung gesetzt. In der Galerie I sind neue und neuartige farbige Kreidereliefs arrangiert. Je nach Betrachtungsstandpunkt bilden sie miteinander unterschiedliche Farbklänge. Ihnen werden in der Galerie II ganz in Weiß gehaltene neue Styroporinstallationen entgegengesetzt.
1 Interview Heidi Brunnschweiler mit Reiner Seliger, 4. Februar 2020.
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Kontext Bilder von zertrümmerten Stadtlandschaften aus Kriegs- oder Katastrophengebieten sind auch heute durch die mediale Berichterstattung omipräsent. Aufnahmen von Menschen, die selbst Hand anlegen, um aus Bruchgestein eingestürzter oder zerbombter Häuser Wege frei zu räumen, werden aus Syrien oder dem Gazastreifen fast täglich übermittelt. Trümmerfelder des Zweiten Weltkrieges bilden einen zentralen Ausgangspunkt von Reiner Seligers künstlerischem Schaffen. Noch im zweiten Weltkrieg geboren, wuchs Seliger in den Trümmerfeldern des kriegsversehrten Düsseldorfs in der Nachkriegszeit auf. Zerstörung ist für ihn seither nicht primär Desaster, sondern Experimentierfeld für die künstlerische Gestaltung. Ruinen sind für ihn visuelle Erfahrungen, die er ewig mit sich trägt.1 Gebrochenes und Zerstörtes neu zusammenzusetzen, ist für Seliger denn auch eine zentrale künstlerische Methode. Mit dem zu arbeiten, was man gerade zur Verfügung hat, ist eine weitere Konstante in Seligers Schaffen. Damals gab es
kein Spielzeug, sondern nur Bauschutt. Für seine Kunst verwendet er deshalb oftmals billiges oder recyceltes Industriematerial wie Styropor, Baustahl, Fliesen oder ausgemusterte Kreidebestände. Abrisse Zunächst faszinierten Seliger Ziegelsteine wegen ihrer Nähe zu Bauschutt. Erst gebrochen zeigen sie ihr vielfältiges Innenleben. Zerbrochener Ziegelstein bringt ähnlich wie eine Edelsteindruse das Innere nach außen und offenbart seine paradiesische Ästhetik.“ 2 Seliger sagt: „Ich liebe diese Abrisse. In der Zerstörung steckt für mich eine große Ästhetik.“ Eine wichtige Werkgruppe in Seligers Schaffen besteht also aus dreidimensionalen, körperhaften Objekten, die aus zertrümmerten Ziegelsteinen aufgebaut sind. Einige davon stehen im öffentlichen Raum, z.B. im Skulpturenpark Heidelberg oder an der Wiese in Lörrach. Die Bruchtechnik („Abriss“ genannt) wendet Seliger später auch auf Glas oder Styropor an. Irgendwann entdeckte Seliger Kreide als Material mit faszinierendem Innenleben. Kreide unterscheidet sich von Ziegelsteinen durch eine leuchtende Farbigkeit und eine pulverisierte Feinstruktur. Reliefs aus Industriekreide sind eine zweite wichtige Werkgruppe in Seligers Oeuvre. Dazu benutzt der Künstler Industrieabfälle, die wegen Produktionsfehlern aussortiert wurden. Die ihm gelieferten Abfallbestände sind zwar nach Farben geordnet, stammen aber aus verschiedenen Produktionsdurchgängen. Sie weisen deshalb unterschiedliche Farbnuancen und Feinstrukturen auf, die der Künstler gezielt für seine Kreidereliefs nutzt. Für die einfach gebrochenen Reliefs klebt Seliger die abgebrochenen Kreidestücke als Strukturfelder auf eine Fläche auf. In der Freiburger Ausstellung ist das mittlere Hochformat Blue 1, 2018 mit Blautönen
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2 Idem.
ein Beispiel dafür. Faserig und trapezförmig abgerissene Stücke von Industriekreide hat der Künstler mit glatten Kuben in diversen Größen spannungsreich arrangiert. Für die Freiburger Ausstellung hat Seliger das Verfahren des doppelten Abrisses erprobt und damit die neuartigen Werke der ABR Gruppe geschaffen. Erstmals hat er die aufgeklebten Kreidestücke eines bereits fertigen Werks mit einer Zange ein zweites Mal abgebrochen. Dieser nochmalige Abbruch bringt eine ganz neue Materialität und Tektonik hervor, da die Kräfte verschieden auf die unterschiedlichen Kreidestärken und den jeweils spezifischen Klebestoff einwirken. Durch die schnelle, intuitive Aktion der nochmaligen Zerstörung von Kreideoberflächen werden Zufall, Druck und Tempo zu Gestaltungsgrößen. Eine bereits fertige Arbeit einem zweiten Gestaltungsprozess auszusetzen, birgt auch das Risiko des Scheiterns. Es ist dieser nur bedingt kontrollierbare Formprozess, der den Künstler fasziniert. Die Neugier darauf, was geschieht, wenn physikalische Kräfte unabhängig vom menschlichen Willen zum Gestaltungsfaktor werden, lässt Seliger immer wieder und von Neuem mit dem Abriss experimentieren. Das unterschiedliche Bruchverhalten des jeweiligen Materials und die potenzielle Zerstörungsgefahr beim abermaligen Gestaltungsprozess lassen sich bei der ABR Gruppe beobachten. Beim gelben Hochformat ABR Yellow cross Z, 2018 sind die großen kubischen Kreidestücke in einem regelmäßigen Raster aufgeklebt. Die hier verwendete Kreide ist porös und brüchig. Durch das abermalige Abbrechen blieben nur noch dünne, semitransparente Kreidehäute auf dem schwarzen Grund haften. Sie wirken wie Blattgold. Ihre Überlagerung mit der dunklen Leimmasse führt zu subtil changierenden Farbeffekten. Auch die anderen Kreidearbeiten sind an der Malerei orientiert. Bei o.T. ABR
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2020 werden violett-rote und grüne Kreidestücke lose alternierend auf der Fläche gesetzt. Durch den starken Kontrast scheinen sich die Flecken zu bewegen und Op-Art-Effekte zu erzeugen. Die flimmernden, leuchtenden Punkte wirken aber auch wie die Pixelstruktur von digitalen Bildschirmen. Sie wecken aber auch die Assoziation an funkelnde Sterne einer entfernten Galaxie, wenn man in den Himmel blickt. Das unterschiedliche Abrissverhaltens wird zudem durch die Dichte der auf den Untergrund gesetzten Kreiden gesteuert. Das zeigt die Gegenüberstellung von ABR white, 2020 und Yellow cross V, 2018. Im Vergleich zur weißen Kreide hielten die gelben Stücke dem Abbruch wenig Stand. Sie sind an vielen Stellen fast ganz abgebrochen, dadurch tritt der schwarze Untergrund als Krater- oder Canyon-Struktur in Erscheinung. Die rohweißen Kreidestücke hingegen sind dichter gesetzt und leisteten größeren Widerstand. Die so entstandene Tektonik gleicht mehr dem Blick von einem Weltallteleskop auf eine dichte bebaute Siedlung. Industriekreide weist gegenüber einem Aquarellkasten eine nur begrenzte Farbpalette auf. Auf dem großen, farbigen Wandrelief Kabul, 2020 kommt das gesamte, verfügbare Farbrepertoire von Wandtafelkreiden zum Einsatz. Das Relief erinnert an Kompositionsverfahren der Farbfeldmalerei mit materiellen Mitteln. Wie in der Konkreten Kunst wird das Bild ausschließlich aus plastischen Elementen konstruiert, aus Farben und Flächen. Allerdings kommen bei Seligers Relief durch die sich verjüngenden Formen Assoziationen an Türme auf. Mit Kabul spielt Seliger auf die Werkserie der von afghanischen Frauen geknüpften Teppiche des italienischen Künstlers Alighiero Boetti an. Wie Boetti hat Seliger für ABR Kabul das Konzept geliefert. Die Ausführung überließ er seiner Frau, die auch Künstlerin ist. Ausgangsmaterial für die ortsspezifischen Installationen in der Galerie II sind
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weiße Styroporplatten aus dem Baumarkt, die funktionale Verwendung in der Wärmedämmung von Häusern finden. Die rechteckigen Platten hat Seliger durch Körpereinwirkung zerbrochen und zu verschiedenen skulpturalen und architektonischen Gebilden arrangiert. Für Schneeball, 2020 hat Seliger die rechteckig gebrochenen Stücke ausgelegt und zu einem überdimensionalen Schneeball gerollt. Sieben mit Fliesen ummantelte Stahlträger (Baustützen / Sprieße, 1996) nehmen die zusammengefügten Rechtecke formal auf. Mit den polygonalen Styropor-Bruchstücken hat der Künstler zudem zwei einfache geometrische Formen aufgebaut. Schicht um Schicht sind aus den Fragmenten die Mauerringe von zwei überlebensgroßen Kegeln Kegel, 2020 und Kegelstumpf, 2020 entstanden. Wegen ihrer nur temporären Gestalt sind sie für den Künstler Skizzen. Auch wenn Seliger oft den Konkreten zugeordnet wird, gibt es über die architektonisch gebauten, einfachen geometrischen monochromen Formen Verbindungen zur Minimal- und Land Art. Gerahmt werden die architektonischen monochromen Giganten von einem Säulenwald, White Forest, 2020. Die mit Baustahl ausgegrenzten Säulenvolumen kokettieren mit den ummantelten Eisenträgern der neogotischen Industriearchitektur, deren exakte Dimensionen sie aufweisen. Diese Intervention will irritieren und zu Entdeckungen herausfordern. Das Thema der ummantelten Stahlträger wird mit den Fliesenskulpturen im Vorraum variiert. Beim Zerbrechen von Styropor macht Seliger fortwährend überraschende Entdeckungen. Wie abgerissene Felsen zeigen die körnigen Strukturen durch den Bruch ihre vielgestaltige Tektonik. Um dies hervorzuheben, hat er für Goldstück, 2012 ein Styropor-Bruchstück abgegossen. Mit dem Gold kontrastiert Seliger das billige und vergängliche Material des Styropors und spielt auf die
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alte kunsthistorische Diskussion um kunstwürdige Materialien an. Im Relief o.T. 2020 (Styropor / Acryl) sind kubisch geschnittene Styroporwürfel als monochromes Strukturspiel arrangiert. Diese beiden Styroporarbeiten sind permanent und haben deshalb für Seliger Werkstatus wie die Kreidereliefs. Die gesamte Installation in der Galerie II ist in Weiß gehalten. Alter, unterschiedliche Herkunft und Bruchverfahren des Styropors sind verantwortlich für unzählige Weißtöne. Die Kegel wirken manchmal wie Marmorabdrücke. Das Licht erzeugt zusätzliche Weißvarianten, dadurch wird der gesamte Kellerraum zu einer in den Raum verlängerten monochromen Farbfeldermalerei. Recycling und Upcycling Das Styropormaterial dieser raumgreifenden Installationen wird nach Ende der Ausstellung gelagert und geht dann für spätere Kunstaktionen in neuer Formation wieder auf Reisen. Seine Kreidereliefs sind bereits recycelte Abfallbestände. Die Kubisten und später Künstler wie Robert Rauschenberg adelten Abfallprodukte, indem sie diese als Elemente der Komposition verwendeten. In der Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts löste sich der Müll dann immer mehr aus einer formal-bildnerischen Funktion und wurde der Variabilität seiner Selbstorganisation überlassen, z.B. in den Arbeiten von Gordon Matta Clark. Seliger interessiert sich hingegen wie die Kubisten für die visuellen und bildhauerischen Eigenschaften der Abfallprodukte. Sie werden als skulpturale und bildnerische Elemente in den Materialarrangements verwendet. 3 Gegenüber einer rigorosen Unterordnung der bearbeiteten Fundstücke unter ein bildnerisches Regime, überlässt Seliger jedoch dem Zufall der Aktion und damit von ihm unkontrollierbaren Formprozessen eine wichtige Rolle.
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3 Wagner, Monika. Lexikon Des Künstlerischen Materials. Orig.-Ausg., 2. durchges. Aufl. Beck, 2010, 13–14.
Manches kann dabei auch misslingen. Recycling oder Upcycling, das heute unter jungen Künstler*innen aus Umweltaspekten ein wichtiges Thema ist, betreibt Seliger seit seinen Anfängen als Künstler. Dies verleiht seinen Werken heute große Bedeutung. Die Kindheitserfahrung in den Trümmerlandschaften im Nachkriegsdeutschland zu spielen, wirkt in Seligers Schaffen bis heute nach: Abriss, Zerstörung und das neue Zusammensetzen sind seine künstlerischen Verfahren, die er endlos variiert und unermüdlich weiterentwickelt. Der immerwährende Kreislauf von Zertrümmerung und geduldigem Zusammenfügen scheint der Versuch, die Bedrohung der Zerstörung, das Desaster des Kriegs sich fortwährend zu vergegenwärtigen und es gleichzeitig durch die ästhetische Gestaltung zu bannen.
Heidi Brunnschweiler
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Goldstück 2012 – Feingold (999,9/1000) – 4,5 x 3,7 x 2 cm 18
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Authentizität – Entelechie – Zufall
Beobachtungen zu Person und Werk bei Reiner Seliger Der Nebel um das Phänomen herum hat sich gelichtet. Die Kreativität, die wesentliche menschliche Schöpferkraft, ist aus dem Mysterium des Rätselhaften hervorgetreten. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte ist es der Kreativitätsforschung gelungen, das zentrale Charakteristikum zu identifizieren, das einen kreativen Menschen kennzeichnet: es ist die Kompetenz, die Balance zwischen zwei gegensätzlichen Eigenschaften so zu meistern, dass beide in einer paradoxalen Verbindung zusammenfinden. In der Begegnung mit Reiner Seliger zeigt sich ein kreativer Mensch, der die Kraft für seine Kunst aus der dynamischen Bewegung gegensätzlicher Eigenschaften bezieht. 1
1 Vgl. Paolo Bianchi: Die Ressource Kreativität aktivieren, in: Ders. (Hrsg.): Ressource Aktivität, in: Kunstforum International, Band 250, Verlag Kunstforum, Köln 2017, S. 68–91.
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Ausbruch aus der Uniformität ins Ungewisse Der Künstler steht hinter dem Satz: „Ich stelle in Frage und ich bewahre.“ Wir begegnen einem Kunstschaffenden, der ebenso rebellisch und ungestüm ans Werk geht wie er traditionell und konservativ seine Akzente setzt. Traditionell in dem Sinne, dass es unmöglich ist, künstlerisch zu wirken, wenn jemand ohne eine Ahnung von Kultur und Kunstgeschichte auskommt. Seliger verfügt über jenen Mut, dessen es bedarf, mit einem Werk aus der künstlerischen Uniformität auszubrechen, um jenen Neuanfang zu wagen, der ihn in die Areale des Ungewissen führt. Seliger kann von sich sagen: „Ich bin leidenschaftlich und sinnstrebig.“ Der Künstler ist mit Leidenschaft in seine künstlerischen Projekte verstrickt. Dabei agiert er aber objektiv und mit einem selbstkritischen Blick, wenn er mit seinem Tun andere „impulsiviert“. Es begeistert ihn mitzuerleben, wenn Dinge gedeihen. Wachstum braucht Pflege, hat in seiner Nähe aber auch die lebenszyklischen Aspekte von Werden und Vergehen – beides gehört in Seligers Repertoire,
spendet seiner Kunst und Kreativität die nötige Kraft und Luft. Reiner Seliger sagt es mit Überzeugung: „Ich habe Orientierung und meine Schöpfungen schaffen Orientierung. Ich bin offen und sensibel.“ Er ist alert dafür, was vor sich geht. Die imaginären Antennen ausstrecken und wahrnehmen – das ist seine Haltung gegen über Leid und Schmerz einerseits und Freude und Glück andererseits. Seine Neugier giert förmlich nach neuen Erfahrungen und Impulsen. Schwierig ist für ihn das Gefühl von Verlust und Leere. Seliger besitzt die wichtige Eigenschaft, den gestalterischen Prozess um seiner selbst zu genießen. Er ist und bleibt ein staunendes Wesen, das sich der Vergeudung des Lebens widersetzt. 2 Wenn er seine Freiburger Ausstellung „Up + Down“ nennt, dann scheint das nicht einer Entweder-oder-Logik zu folgen, sondern sich einem Sowohl-alsauch-Prinzip zu verschreiben. Hier wirkt das Polaritätsprinzip: alles was existiert, ist dual, hat Pole. Die Welt um uns ereignet sich in Gegensatzpaaren. Was unten ist, ähnelt dem, was oben ist – und umgekehrt. Unten und oben bergen mehr Gemeinsamkeiten als prima vista erkennbar wird. Mit eigener Hand vollbracht Es liegt nahe, dass Seligers Materialbilder aus Kreide eine Assoziation an das Ölbild „Kreidefelsen auf Rügen“ (1818) von Caspar David Friedrich auslösen. Als der Maler seinerzeit auf der Insel auf Hochzeitsreise weilte, war die Kreideformation noch mit Gras und Bäumen bewachsen, was den Wert als „wahrhaftiges“ Gemälde zu schmälern vermag. Ganz im Gegensatz dazu Reiner Seliger. In seinen Werken ist Kreide wirklich Kreide. Das verleiht seinen Arbeiten einen wahrhaft originären Charakter. Die Etymologie des Wortes Authentizität erfasst die Beschreibung eines verläss-
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2 Vgl. Paolo Bianchi (Hrsg.): Staunen. Plädoyer
für eine existenzielle Erlebensform, in: Kunstforum International, Band 259, Verlag Kunstforum, Köln 2019. 3 Kurt Röttgers, Reinhard Fabian: Authentisch, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 1, hrsg. von Joachim Ritter, Schwabe Verlag, Basel / Stuttgart, 1971, Sp. 691–692. 4 Regina Wenninger: Künstlerische Authentizität. Philosophische Untersuchung eines umstrittenen Begriffs (Epistemata. Würzburger Wissenschaftliche Schriften, Reihe Philosophie, 462), Diss. Univ. Göttingen, 2008, Königshausen & Neumann, Würzburg, 2009, S. 8.
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lichen Verhältnisses zwischen einer Urheberschaft und ihrer Wirkung: Authentizität leitet sich vom griechischen authéntes ab und bedeutet Urheber, Ausführer, Selbstherr. In Joachim Ritters „Historisches Wörterbuch der Philosophie“ liest man zum Begriff „jemand, der etwas mit eigener Hand, dann auch aus eigener Gewalt vollbringt“.3 Die davon abgeleitete adjektivische Verwendung authentikós bescheinigt einer Sache oder Tat, dass sie in Beziehung zu ihrem Urheber steht und in diesem Sinne als originär, zuverlässig, richtig und maßgeblich zu betrachten ist. In der Konfrontation mit den Kreidewerken von Reiner Seliger wird eine stimmige Resonanz erfahrbar. Diese ereignet sich zwischen dem mit „eigener Hand und Gewalt“ tätigen Künstler und einem Œuvre, das in seinem ästhetischen Wert eine aufrichtige, wahrhaftige und genuine Gestalt zum Ausdruck bringt. So ist die Dimension des Authentischen bei Seliger in der Beziehung zwischen Werk und Wirklichkeit auszumachen: es steht für die Eigenhändigkeit, für das Verhältnis des Werkes zu seinem Urheber auf der physisch-materiellen Ebene. Hinzu kommt, dass bei Seliger das Authentische in der Thematisierung seiner eigenen Person Evidenz gewinnt. Sein künstlerisches Handeln nährt sich aus einer aufrichtigen inneren Überzeugung, jegliches Kalkül ist ihm fremd. Sein Stil ist individuell, frei von Manier oder Beliebigkeit. Fruchtbare Liaison von Absicht und Zufall In der Kunstkritik kennt man den Vorwurf des Unauthentischen: „Chagalls Stil galt seinen Kritikern zuletzt nur noch als bloße Manier. Bei Renoir beklagte man, er habe sich in seinem neo-klassizistischen Spätwerk von sich selbst entfernt. Und Julian Schnabels Neo-Expressionismus wurde unterstellt, es handle sich um eine bloße Attitüde aus ökonomischem Kalkül." 4
Reiner Seliger hat seinen ästhetischen Wertekanon nie verlassen und sich eine durchgängige Beharrlichkeit zu seiner selbst gewählten künstlerischen Mission bewahrt. Sein Interesse gilt nicht nur der Verschmelzung von Inhalt und Form, sondern avisiert ebenso eine Poetik der Form, die sich bei ihm durch das verwendete Material verwirklicht. Sein Umgang mit der Eigensinnigkeit, Sinnlichkeit und Widerstandsfähigkeit des Werkstoffes macht dessen Materialität zu einem aktiven Mitgestalter. Das ist das eigentlich Rätselhafte und Geheimnisvolle in Seligers gleichbleibend lebendigem Werk. Seliger agiert künstlerisch zwar absichtsvoll und zielgerichtet. Es bleibt ihm jedoch auch nicht verborgen, wie sehr er dabei an Grenzen stößt. Aus diesem Grund hat er ein hohes Bewusstsein für die produktive Rolle des Zufalls, so auch des Abfalls und Zerfalls ausgebildet. Wie bei den Surrealisten hat auch bei Seliger der Zufall – und mit ihm das Unbewusste – Eingang in die Werke gefunden. Diese verkörpern weniger Stringenz als vielmehr Zufälligkeit. Der Künstler Marcel Duchamp, auch er wies dem Zufall eine große Bedeutung zu, sprach einmal davon, dass der Weg der Wahrheit im Erkennen des Zufalls liege: Die Leute „denken, alles müsse absichtlich und wohlüberlegt getan werden und so weiter. Mit der Zeit werden sie dazu kommen, den Zufall hinzunehmen als eine Möglichkeit, Dinge zu produzieren. Tatsächlich ist die ganze Welt auf Zufall begründet, oder der Zufall ist wenigstens eine Definition für das, was passiert in der Welt, in der wir leben“.5 In einem Gespräch macht Seliger deutlich, dass es nicht der Zufall ist, sondern der Künstler, der das Kunstwerk schafft, wobei dem Zufall jedoch ein nicht unwesentlicher Anteil zugeschrieben werden kann. Die Absicht eines Künstlers steht außer Frage. Für die Kunst Seligers aber ist charakteristisch, dass die Intention mit dem Zufall eine fruchtbare Liaison eingeht.
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5 Marcel Duchamp: Die Schriften: Zu Lebzeiten
veröffentlichte Texte, übers., kommentiert und hrsg. von Serge Stauffer, Ruff Verlag, Zürich 1994, 97. 6 Leone Battista Alberti: Drei Bücher über die Malerei (Della Pictura libri tre), in: Leone Battista Alberti‘s Kleinere Kunsttheoretische Schriften, Braumüller Verlag, Wien 1877, S. 45–163, hier S. 96.
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Organisch gewachsene „Archiskulpturen“ Der Renaissance-Gelehrte Leon Battista Alberti sprach einmal davon, dass die Natur gelegentlich bildliche Darstellungen hervorbringe, indem sie „an den Bruchstellen von Marmorstücken nicht selten Centauren und bärtige Gesichter von Königen male“.6 Das heisst, es sei die Natur an sich gewesen, die bereits Kunstwerke hervorzubringen vermochte. Die menschliche Kunstproduktion habe dann in einem Anknüpfen an diese naturproduzierten Kunstgebilde zu ihrer Entstehung gefunden. Indem bei Reiner Seliger ein Abreißen und Abbrechen der Kreidestücke nun Teil des künstlerischen Prozesses geworden ist, lässt sich feststellen, dass aus einem Zusammenwirken seiner absichtsvollen Kunsterzeugung mit dem zufälligen Kunstgebaren der Natur eine ästhetische Dimension sich generiert. Das Material Kreide präsentiert sich nicht mehr glatt und mit klaren Schnittflächen, sondern zeigt Spuren des Abbruchs und der Verwitterung – beeinflusst durch das Moment des Zufalls. Das Endresultat bleibt ergebnisoffen, kann nicht vorweggenommen werden. Der Künstler begibt sich in das Terrain des Wagnisses und wird selbst zu einem vom Ergebnis Überraschten. Dennoch bleibt er der Urheber der Prozesse von Entstehen und Vergehen, von Schöpfung und Zerstörung – Polaritäten, die sich ergänzen, sich ganz nah sein können und einander zu durchdringen vermögen. Material ist bei Seliger, was es schon immer war: Bedeutungsträger für die von ihm beabsichtigte Botschaft. War es früher der Ziegel, kann es heute ebenso das Styropor sein. Doch Styropor an sich ist noch kein ästhetischer Stoff. Erst von Reiner Seliger in einen Sinnzusammenhang gebracht, etwa im Freiburger „Up + Down“-Ausstellungsprojekt, wird er mit architektonischer und skulpturaler Bedeutung aufgeladen. Als ehemaliger Industriedesigner hat er es nun, als ar-
rivierter Künstler, sinnbildlich in der Hand, den Betrachtern die Zerbrechlichkeit der Welt zu zeigen. Mit seinen organisch gewachsenen „Archiskulpturen“ macht er auf die Endlichkeit alles Irdischen aufmerksam. Das Wechselspiel zwischen Architektur und Skulptur gehört mit zu den aufregendsten künstlerischen Phänomenen des 20. Jahrhunderts. Seliger steht zwar mittendrin, sitzt zugleich aber – als nicht eindeutig zuordenbar – zwischen den Stühlen. Seit den frühen 1990er-Jahren baut er bei Wind und Wetter auf den Abfallhalden der Städte unermüdlich an seinen Steinformationen, die als „one day scultpures“ eine temporäre Existenz bekommen und gleichzeitig ein hervorstechendes Merkzeichen in der Landschaft bilden, trotz – oder gerade wegen – ihrer Flüchtigkeit. Der Schneeball als Entelechie der Styroporrolle Aristoteles hat den Begriff der Entelechie geprägt. Das bezeichnet die in einem Organismus liegende Kraft, die dessen Entwicklung und Vollendung vorantreibt. Ein anschauliches Beispiel ist der Schmetterling als eine Entelechie der Raupe. Erst als Schmetterling hat die Raupe ihre vollendete Gestalt erreicht. Aber auch die Fähigkeit des Fliegens und das Fliegenkönnen an sich erfüllt die Entelechie des Falters. Reiner Seliger spricht zwar nicht von Entelechie, doch empfindet er seine Arbeiten dann als gelungen, wenn sich die einzelnen Teile fast wie von alleine zusammenfügen und sich dabei in einer Form vollenden, die er auf diese Weise gar nicht intendiert hatte. Der Künstler ist in diesem Kontext nicht nur Gestalter, sondern auch „Vollender“; er verhilft dem im Material innewohnenden Potenzial zu seiner Verwirklichung. In einem Moment des Gespräches zeigt Seliger mit einer gewissen Begeisterung das Foto von einem Schutthaufen in Gestalt einer Kegelform. Der Künstler
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beschreibt sein damaliges Vorgehen wie folgt: „In einem ‚Akt des Aufräumens‘ schichtete ich die Ziegelsteine vom Rand zum Zentrum. Dass sich dabei die Kegelform wie von selbst in ein Gewölbe verwandelte, versetzte mich in Staunen.“ In einer Atelier-Arbeit reiht er auf einer Holzplatte blaue und grünliche, etwa 2 bis 3 cm große Kreidestücke aneinander. Die einzelnen viereckigen Teile verbinden sich an manchen Stellen zu farblich durchgehenden Linien oder auch Bögen, die, kaum wahrgenommen, schon wieder abbrechen, um an anderer Stelle neu aufzutauchen. Eine pulsierende Dynamik durchzieht die Oberfläche des Bildes, gibt die Assoziation an Wasserwirbel oder andere naturhafte Ordnungen frei. Es ist die Existenz eines fragilen Gleichgewichts von Materialeigenschaft und Gestaltungswillen, von Ordnung und Zufall, in dem Seligers reliefartige Bilder oder architektonisch anmutenden Skulpturen entstehen. Reiner Seliger arbeitet gerne mit seinen Händen, wuchtet Gewichte herum und strapaziert notgedrungen seinen Körper. Es ist also nicht verwunderlich, dass ihm ein neu entdecktes Gestaltungsmaterial große Freude bereitet – die Schweißfolie. Auf vorbereiteten Folienbahnen legt er abgebrochene Styroporstücke aus, wickelt das Ganze dann wie einen Teig oder einen Stoff zu einer Rolle. So entsteht aus einer etwa 40 cm breiten Bahn eine riesige Rolle von über 2 m Durchmesser. Dieses Bauwerk, großdimensioniert und leicht zugleich, lässt sich mit wenig Kraftaufwand formen – Seliger nennt es „Snow Ball“ (Schneeball) und vermittelt damit eine authentische Botschaft: Alles kann zur Kunst werden und – alle Kunst trägt das Flüchtige in sich.
Paolo Bianchi
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Galerie 1 30
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o.t. ABR 2020 – Kreideabriss grün/violett auf schwarzer Klebemasse – 150 x 150 cm 32
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S. 35: ABR white 2020 – Kreideabriss – Kreide weiß auf schwarzer Klebemasse – 150 x 150 cm S. 36-37: ABR white 2020 – Kreideabriss – Kreide weiß auf schwarzer Klebemasse – 150 x 150 cm – Detail 34
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S. 38-39: Galerie 1 S. 41: Blue 1 2018 – Kreidebruch blau – 100 x 50 cm 40
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Kabul 2020 – Kreideabriss auf schwarzer Klebemasse – 150 x 150 cm 42
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Black Diamond 2019 – Glasbruch auf schwarzer Klebemasse – 100 cm Durchmesser 44
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Yellow cross V 2018 – Kreideabriss gelb auf schwarzer Klebemasse – 120 x 120 cm 46
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o.T. ABR 2020 – Kreideabriss grün / orange auf schwarzer Klebemasse – 40 x 40 cm 48
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ABR Yellow cross Z 2018 – Kreideabriss gelb – 195 x 95 cm 50
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o.T. 2020 – Styropor auf Holzplatte – 150 x 150 x 20 cm 52
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Galerie 2, 2020 – Raumskizze – Styropor / Stahlstangen – Raumansicht – Maße variabel 54
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Galerie 2, White forest 2020 – Raumskizze – Styropor / Stahlstangen – Maße variabel 56
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Galerie 2, 2020 – Raumskizze – Styropor / Stahlstangen – Raumansicht 58
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Galerie 2, 2020 – Raumskizze – Styropor / Stahlstangen – Raumansicht 61
Galerie 2, 2020 – Raumskizze – Styropor – 240 x 200 cm 62
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Galerie 2, 2020 – Raumskizze – Styropor – Raumansicht 64
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Galerie 2b – Schneeball 2020 – Styropor / Plastikfolie – 240 x 80 cm – Detailansicht 66
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Galerie 2b – Schneeball 2020 – Styropor / Plastikfolie – 240 x 80 cm 68
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Galerie 2b Schneeball 2020 – Styropor / Plastikfolie – 240 x 80 cm Baustützen (Sprieße) 1996 – Stahl / Fliesen 71
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1943 1964-69 1970-71 1972-75 seit 1980
geboren in Löwenberg, Schlesien / heute: Lwówek Slaski (PL) Studium Industrial Design bei Prof. Glasenapp, Folkwanghochschule (heute: Folkwang Universität der Künste), Essen Dozent am National Institute of Design (NID), Ahmedabd (Indien) Industrial Design, Skulptur, London, Mailand, Florenz lebt und arbeitet in Freiburg und Castello di Montefioralle (IT) Preise
2000 1994 1969
Kunstpreis (Fotografie) der Stadt Bühl Kunstpreis „Hohes Haus“ (Skulptur), Konstanz nominiert zum Folkwangpreis Essen Einzelausstellungen (Auswahl)
2020 2020 2020 2019/20 2019 2019 2019 2019 2018 2018 2016 2016 2015 2015 2015 2014 2014 2013 2012 2012 2011 2010 2010 2010
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Skulpturenpark Eschborn (mit Thomas Reifferscheid) Galerie Fetzer, Sontheim an der Brenz (mit Heidi Gerullis) Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk,Freiburg im Breisgau Galerie Borchardt, Hamburg Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd Skulpturenpark Heidelberg Kunstverein Merdingen Galerie Mariette Haas, Ingolstadt (mit Ch. Dahlhausen) Galerie Linde Hollinger, Ladenburg (mit Jürgen Paas) Mannheimer Kunstverein Galerie Ulf Larsson, Köln (mit Maria Wallenstal-Schoenberg) Galerie Borchardt, Hamburg Conny Dietzschold Gallery, Sydney (Australien) Galerie an der Pinakothek der Moderne, München (mit Susanne Zühlke), Galerie Schrade, Karlsruhe Galerie P13, Heidelberg Galerie Schrade Mochental, Schloss Mochental Galerie La Ligne, Zürich (CH) Galerie Linde Hollinger, Ladenburg (mit Heidi Gerullis und Dieter Balzer) Friedrichsbau Bühl (mit Gert Riehl) Galerie P13, Heidelberg Galerie Münsterland, Emsdetten Galerie Kloster Bentlage, Rheine Museum Beckum
2010 2010 2009 2009 2008 2008 2008 2007 2007 2006 2006 2006 2006 2005 2005 2005 2005 2004 2003 2002 2002 2002 2002 2000 2000 1999 1999 1995
Museum Biedermann (heute: Museum Art.Plus), Donaueschingen (mit a. Kocks, S. Kuhn, N. Di Stefano) Galerie Hoffmann, Friedberg Galerie Schrade, Karlsruhe Museum Siegburg, Siegburg Galerie Linde Hollinger, Ladenburg BC-Galerie Pro Arte, Biberach Galerie P13, Heidelberg Museo Civico, Palazzo Pubblico, Siena (IT) (mit Angelo Liverini) Galerie Schrade Mochental, Schloss Mochental Galerie Epikur, Wuppertal (mit B. Schwarting) Galerie Zulauf, Freinsheim (mit C. Tebben) Galerie Maria Hennemann, Bonn März Galerien im Heidelberger Kunstverein Flottmann-Hallen, Herne März Galerien, Mannheim Galerie Mariette Haas, Ingolstadt Kunstverein Region Heinsberg, Heinsberg März Galerien, Mannheim (mit D. Balzer) Galerie Zulauf, Freinsheim (mit C. Tebben) Kunstverein Mannheim Kunstverein Friedrichshafen Städtische Galerie, Lahr Rittershaus, Mannheim Willy-Brandt-Haus, Berlin Galerie Aedes, Berlin Deutsches Architekturmuseum DAM, Frankfurt / Main Architekturgalerie München Architekturform Freiburg im Breisgau ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2020 2019 2019 2018 2018 2018 2017 2017
75
Galerie Kellermann, Düsseldorf Galerie Kellermann, Düsseldorf Galerie Rother Winter, Wiesbaden Galerie Borchardt, Hamburg Galerie Geiger, Konstanz Galerie Mariette Haas, Ingolstadt Museum Ritter, Waldenbuch Galerie Rother Winter, Wiesbaden
2017 2017 2016 2016 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2014 2014 2014 2013 2013 2012 2010 2010 2010 2009 2007 2006 2004 2003
Galerie Geiger, Konstanz Galerie Hoffmann, Friedberg-Ossenheim Galerie Linde Hollinger, Ladenburg Galerie Geiger, Konstanz Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart Galerie Konkret, Sulzburg Galerie Borchardt, Hamburg Kunstmuseum Düsseldorf Museum Ritter, Waldenbuch Galerie Geiger, Konstanz Conny Dietzschold Gallery, Sydney (AU) Galerie Geiger, Konstanz Kulturspeicher, Würzburg Museum Ritter, Waldenbuch Galerie La Ligne, Zürich (CH) Kunstpalast, Düsseldorf Galerie Reitz, Köln Kunstpalast, Düsseldorf Museum Ritter, Waldenbuch Galerie Bengelsträter, Düsseldorf Kunstverein Marburg Museum Ritter, Waldenbuch Kunstverein Schloss Plön, Plön Mousonturm, Frankfurt / Main kunstmessen (Auswahl)
2019 Cologne Fine Art & Design, Köln 2018 Triennale Bad Ragatz (CH) 2015 Art Fair Köln 2015 Art Fair Sydney Contemporary (AU) 2015 Art Central Hong Kong (CHN) 2014 Art Basel CH) 2014 Art Fair Köln 2013 Art Basel (CH) 2013 Art Cologne 2013 Art Paris (F) 2009 Art Cologne 2007 Art Cologne 2004-2020 art Karlsruhe
76
kunst im öffentlichen raum (Auswahl)
2013 2010 2007 2006 2006 2004 2003 2003 2000 2000 2000
Stiftung GGN, Zürich (CH) Ruhr 2010, Kulturhauptstadt Europas, Flottmann-Hallen, Herne Universität Nicosia (ZYP) art-st-urban, St. Urban (CH) Terre de Blanche, Skulptur, Antibes (F) Mannheimer Kunstverein, Skulpturenpark Eskişehir, Skulptur (TUR) Luisenpark, Skulpturengruppe, Mannheim Landesgartenschau Baden-Württemberg, Skulpturengruppe, Weil am Rhein Landesgartenschau Rheinland-Pfalz, Skulptur, Kaiserslautern Bundesgartenschau, Skulpturengruppe, Magdeburg kunstprojekte (Auswahl)
2013 2010 2008 2007 2004 2003 2002 2001
Landesgartenschau Baden-Württemberg, Sigmaringen Museum Biedermann (heute: Museum Art.Plus), Donaueschingen Kunst in fremden Gärten, Hannover Universität Nicosia, Skulpturenpark, Nicosia (ZYP) Flottmann-Hallen, Skulpturenpark, Herne Universität Eskişehir, Skulpturenprojekt, Eskişehir (TUR) Kunst in der Stadt, Lahr Blickachsen 3, Galerie Scheffel, Bad Homburg v.d. Höhe sammlungen (Auswahl)
Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch Sammlung Biedermann, Museum Art.Plus, Donaueschingen Sammlung Heinrich-Vetter-Stiftung, Mannheim Sammlung Rittershaus, Mannheim Sammlung Gertraud Hurrle, Freiburg im Breisgau Sammlung Christa Dicke, Ennepetal Sammlung Patsch-Blum, Zürich (CH) Sammlung Merkle, Ulm
77
bibliographie
2020
up and down, Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk, Freiburg im Breisgau, syntagma Verlag Freiburg, ISBN 978-3-940548-71-9 Allesinallem, Hrsg.: Galerie Borchardt, Hamburg 2019 Reiner Seliger. BEYOND, Hrsg.: Reiner Seliger, Galerie Schrade, Karlsruhe, 2016 Galerie Borchardt, Hamburg, syntagma Verlag Freiburg ISBN 978-3-940548-39-9 Skulpturenpark Prinzengarten, Sigmaringen 2013 Auf:bruch / Departure, Museum Biermann (heute: Museum Art.Plus), 2010 Donaueschingen, modo Verlag Freiburg im Breisgau Reiner Seliger: broken stuff, Stadtmuseum Galerie Münsterland e.V., Emsdetten, 2010 Kulturforum Rheine e.V., Stadtmuseum Beckum, Preysing-Verlag Ladenburg RUHR KUNSTMUSEEN, Die Sammlung, ISBN 978-3-7757-2617-7 2010 Kunstforum International Bd. 196 2009 2008 Kunstforum International Bd. 189 Reiner Seliger: SESTO, Museo Civico, Siena, Preysing-Verlag, 2007 ISBN 3-9806968-9-8 Reiner Seliger: Kreiden, Preysing-Verlag Ladenburg 2006 Reiner Seliger, AREAL, Flottmann-Hallen, Preysing-Verlag, ISBN 3-9806968-7-1 2005 Reiner Seliger, Mannheimer Kunstverein, Preysing-Verlag, ISBN 3-9806968-4-7 2004 TA – terra Architectura 03-2005 2005 Kunstforum International Bd. 170 2004 Kunstforum International Bd. 168 2004 Kunst aktuell, September / Oktober 2003 2003 Blickachsen 3, Galerie Scheffel 2001 Art Kunstmagazin Nr. 7 1999 Der Elbauenpark, Kunst in der Bundesgartenschau 1999 1999 Kunst am Bau, Baden-Württemberg 1998
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Autoren der Textbeiträge
Ulrich von Kirchbach, Erster Bürgermeister für Kultur, Bibliothekswesen, Soziales, Wohnraumsicherung und Unterkünfte, Migration und Integration, Freiburg im Breisgau Dr. Heidi Brunnschweiler, Abteilungsleiterin Bildende Kunst / Kuratorin Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg im Breisgau Paolo Bianchi, Kurator, Kunstkritiker, Kreativitätsforscher, lehrt an der ZHDK Zürich im Bereich Art Education
79
impressum
Der Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung „UP AND DOWN“ (16.02.2020 bis 29.03.2020) in der Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg kuratiert von Dr. Heidi Brunnschweiler Umschlagbild: Reiner Seliger Kreideabriss gelb auf schwarzer Klebemasse – Detail herausgeber Galerie für Gegenwartskunst, E-Werk Freiburg www.gegenwartskunst-freiburg.de Reiner Seliger www.reinerseliger.de konzept und layout Reiner Seliger Hannelore Pfeifer Typografie Charalampos Lazos Fotografie S. 8/9, 82 (film stills): © Daniel Ryser, Elisabeth Zumthor, Corifea Basel (CH) www.corifea.com alle anderen Bilder: © Reiner Seliger, Freiburg bildbearbeitung Bernhard Strauss, Freiburg www.bernhardstrauss.com 1. Auflage 2020 © syntagma-verlag, Freiburg ISBN: 978-3-940548-71-9 www.syntagma-verlag.de Alle Rechte vorbehalten Druck abcdruck GmbH Heidelberg www.abcdruck.de
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Paolo Bianchi bedankt sich bei Suzanne Pellaux als Reisebegleiterin nach Freiburg i. Br. und bei Walter Eckermann als Lektor seines Aufsatzes.
Mit herzlichem Dank fĂźr die UnterstĂźtzung an abcdruck GmbH, Heidelberg
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Galerie 2 – in situ – film still 82