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AVA. KÖLN HAT SOUL

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TEXT MAXIMILIAN BEST

Damiano von Erckert - das ist der Name eines jungen Burschen, der letztes Jahr das Label "ava." gründete und seitdem eine Hit-Platte nach der anderen veröffentlicht. Mit dabei auf "ava." - persisch für Ton oder Geräusch - sind Murat Tepeli, Lowtec, Christopher Rau und auch von Erckert selbst. Was den 22-Jährigen antreibt und was sein Vater damit zu tun hatte, erklärt er uns in seiner Kölner Wohnung in der Südstadt. Damiano ist nicht wie die meisten seiner Freunde zu elektronischer Musik gekommen. Er wurde nicht mit in Clubs geschleppt, ihm wurden keine Platten aufgedrängt und er hat auch nicht zu oft "Berlin Calling" geguckt. Bei ihm war das alles anders: Zwischen 199� und 1998 war sein Vater im Ruhrpott Resident-DJ eines Clubs namens Nachtcafe. Und dort kamen die Leute nicht wegen irgendwelchen

herumreisenden Star-DJs in den Laden. Die Residents standen im Zentrum der Aufmerksamkeit, erzählt der heute 22-Jährige, somit auch sein Vater. Der hat damals angefangen, Black Music mit House zu mixen, was zu der Zeit für diese Gegend noch relativ untypisch war. Er wächst also schon mit den cheesigen Housetunes von Strictly Rhythm und Nite Grooves auf. Später zieht Damiano dann weg aus dem Pott in Richtung Köln. Er lernt seinen Label-Kollegen Funkycan kennen, der zu dem Zeitpunkt schon zwei Technics 121� besitzt und sogar ein bisschen ProduktionsKnow-How. Damiano beschäftigt sich aber erst einmal mit anderen Stilen. Punk, HipHop und R'n'B stehen höher im Kurs als alles Elektronische. Mit Funkycan und seiner ersten Ableton-Version findet er aber schnell wieder den Anschluss an House und fängt an, eigene Tracks zusammenzubasteln. Die ersten Kontakte in die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen werden geknüpft und die ersten Studiobestandteile zusammengekauft.

17.09.2012 10:57:16 Uhr


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