RCKSTR Mag. 167

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OUTDOOR

Popup-Training SOME LIKE IT DRAUSSEN

#167 | JUNI 2019

Die Tage werden länger, wärmer, schweisstreibender. Und somit können wir nun auch das Fitnessprogramm vom häufig etwas übelriechenden, viel kostenden Fitnessstudio nach aussen verlagern und unsere Pheromone direkt in die heisse Sommerluft strömen lassen. Freeletics-Anhänger zum Beispiel kennen sich damit bestimmt bereits aus, denn Pop-up-Trainings sind ja nicht erst seit gestern ein Thema, sondern werden zum Beispiel in Australien, Amerika und England schon lange angeboten – in riesigen Pärken, auf Spielplätzen oder direkt am Strand. von Michèle Bianchi

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Richtige Fans von Outdoortraining machen dies jedoch nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig so. Zum Beispiel Gregory Narmont, Bootcamp-Coach und Personal Trainer (cooach.ch). Er trainiert am liebsten das ganze Jahr über draussen – im Regen, im Schnee, im Sonnenschein. Hart, aber sehr herzlich und vergnüglich sind auch die Bootcamps (eigene Erfahrung!): Viele Körpergewichtsübungen, verbunden mit Elementen aus dem Crossfit und Functional Training. Wer sich nach 60 Minuten nicht voll ausgepowered hat (geh mal in ein Training bei Matthias von adrenalics.com), bestitzt entweder bereits Muskeln aus Stahl und eine Ausdauer für fünf oder hat einfach nicht mitgemacht. Dafür ist die Bilanz der verbrauchten Kalorien umso höher, und erwiesenermassen ist HIIT (High Intensity Intervall Training) eine gute Methode, ungeliebte Fettpolster loszuwerden. Die Bootcamps bei Emanuel (uegos.ch), adrenalics.com und Gregory sind deshalb auch alle in Intervalle aufgeteilt. Alles geben, dann wieder Pause. And repeat, repeat, repeat. Go Both Ways Diese hochintensiven Workouts lassen sich ideal mit Yoga- und Pilates-Elementen kombinieren und ergänzen – zum einen als eigene Bodyweight-Übungen und Warm-up, und zum anderen auch zur Regeneration. «Go Both Ways» ist ein Begriff, der immer beliebter wird: zuerst ein intensives Training, dann Regeneration mit einer Yin Yoga Session

– perfect Match. Und genau dies kann man neuerdings auch nach Lust und Laune relativ spontan direkt online buchen. Zum Beispiel (Achtung Werbung) bei mir (michelejbianchi.com), und wenn du Lust hast gleich zusammen mit Freunden und Playlist. Aber auch adrenalics.com oder fit4tip.ch bieten neuerdings eine Möglichkeit, sich online oder per App direkt für eine HIIT- oder Yoga-Klasse einzuschreiben und zu zahlen, was es einem wert ist. So wird der Zugang zu Bewegung erleichtert und Fitness demokratisiert – der Grundgedanke hinter der Adrenalics-Plattform. Patrick, Roy und Matthias von adrenalics.com sind überzeugt, dass die Hemmschwelle, sich zu bewegen, runtergesetzt werden muss. Auch das Prinzip von fit4tip.ch basiert auf der Idee von Locals, die einen während des Reisens auf Walking Tours mitnehmen und für die man zahlt, was es einem wert war. Pay what you want, quasi. Aber auch Spass muss dabei sein – ich selbst, Gregory, Emanuel wie auch Adrenalics verbinden ihre Stunden immer wieder mit Spiel-Elementen und Musik, damit nicht nur die schnöde Disziplin im Vordergrund steht. Denn was einem Spass macht, macht man auch weiter. Und das wäre ja auch der Sinn der Sache. Falls du spätestens jetzt die Schuhe geschnürt hast und voll ready bist, draussen deine Kurven zu shapen oder den Bizeps zu stählen, immer zuerst schön langsam und auch die Einsteigertipps beachten:

Tipps für Einsteiger Von Emanuel, uegos.ch, Personal Trainer und Street Workout Profi: «Das wichtigste ist Geduld und Regelmässigkeit. Mit einfacheren Übungen wie Dips und Squats oder Planks mit dem eigenen Körpergewicht anfangen und sich langsam an andere Übungen tasten, z.B. Muscle up. Eine starke Mitte (Core) ist Ausgangslage von allen Calisthenics-Übungen.»

Von Michèle, Personal Trainerin und Coach: «Sonnencreme, Gleichgewichtssinn, die eigene Kreativität und den Spass nicht zuhause lassen.»

Klingt machbar, oder?

Von Gregory, cooach.ch , Personal Trainer und Bootcamp-Coach: «Korrekte Ausführung ist wichtig. Wenn möglich zu zweit trainieren, damit man sich gegenseitig kontrollieren kann. Gut aufwärmen, langsam steigern und immer die volle Range of Motion trainieren.»


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