RCKSTR Mag. #133 | April 2016

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Gefangen in der Realität

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Ihr Traum: Als Rapperin berühmt und endlich gehört zu werden. Ihr Albtraum: Dass sich das Vorhaben ihrer Familie, sie an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen, bewahrheitet. „Sonita“ ist ein Dokumentarfilm, der keinen kalt lässt. von Valérie Hug „Sonita“ „Erstellt euch euren Wunsch-Pass“, heisst es. Sonita, eine ab 7. April im Kino nicht dokumentierte Migrantin im Iran, weiss genau, wie der aussehen soll: Sie will eine US-amerikanische Bürgerin sein, mit Michael Jackson und Rihanna als Eltern. Denn am liebsten wäre die Protagonistin des gleichnamigen Dokumentarfilms „Sonita“ selbst so berühmt wie die beiden. In freien Minuten schreibt sie Songtexte und rappt diese ihren Freunden vor. Diese applaudieren, sind total begeistert. Doch Sonita wird postwendend auf den Boden der Realität zurückgeholt, als ihre Mutter kommt, um sie zurück nach Afghanistan zu bringen. Dort soll sie für Geld verheiratet werden. Und das so schnell wie möglich. Aber die junge Rapperin will sich nicht einfach so verkaufen lassen. Schliesslich bietet ihre Mutter Sonitas Betreuungszentrum „House of Affection“ einen Deal an: 2'000 Dollar, dafür darf ihre Tochter ein bisschen länger im Iran bleiben. Zeit, die Sonita dringend bräuchte, um ihre Lieder aufnehmen und in der Welt verbreiten zu können. Aber keiner kann diesen Preis bezahlen. In ihrer

Ohrenbetäubend

Neben Musik und viel Bier wartet das M4Music in diesem Jahr mit etwas Neuem auf: dem Soundpanzer. Wie der Name schon sagt, hat das robuste Gefährt des Künstlers Nik Nowak auch ein 4000 Wa‫ מּ‬starkes Soundsystem eingebaut. Der Berliner wird mit seinem Soundpanzer im Schi﬈au für bebende Trommelfelle sorgen. (kä‫)מּ‬ Æ Die Soundpanzer-Performance findet am 15. und 16. April um 22.30 Uhr sta‫מּ‬

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Verzweiflung fleht Sonita sogar die Regisseurin Rokhsareh Ghaem Maghami an: „Kauf mich!“ Kann sich Sonita die Zeit im Iran leisten? Oder zieht sie schon bald ihr Hochzeitskleid an? Eine mitreissende Dokumentation über die Träume und Ängste eines 18-jährigen Flüchtlings.

Anus, äh, Augen auf!

Rekordverdächtig

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Man kennt Pipilo‫מּ‬i Rist auf der ganzen Welt. Doch oﬞ vergisst man, dass die begabte VideoKünstlerin aus der Schweiz stammt. Umso schöner ist es darum, ihre Solo-Ausstellung in ihrer Heimatstadt Zürich zu besuchen – diverse Körperöffnungen im Grossformat inklusive. (kä‫)מּ‬

Ein Albumcover ist nicht nur dazu da, um die Lieblingspla‫מּ‬e im Regal besser zu finden. Es ist Kunst und Ikone zugleich. Die Ausstellung „Total Records“ zelebriert die berühmtesten VinylCover des 20. Jahrhunderts und die Fotografen, die diese Meisterwerke erschaffen haben. (kä‫)מּ‬

Æ Pipilo‫מּ‬i Rists Ausstellung läuﬞ noch bis 8. Mai im Kunsthaus Zürich

Æ„Total Records“ läuﬞ noch bis am 16. Mai im Fotomuseum Winterthur

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