Theateralmanach 2013/14

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Richard Strauss 18

SALOME Drama in einem Aufzug Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde in der Übersetzung von Hedwig Lachmann Mit der Uraufführung von Richard Strauss‘ Salome im Jahre 1905 wurde die Tür weit aufgestoßen zu einer packenden musikalischen Moderne, die sich den Erkenntnissen der damals noch jungen Psychoanalyse nicht verschließt. Mit dem ihm eigenen musiktheatralen Instinkt hatte Strauss erkannt, wie sehr sich Oscar Wildes Skandalstück Salomé mit seiner bildreichen, aber immer punktgenau formulierten Sprache für eine Vertonung eignet. Und so schuf Strauss eine Oper, die sich keinerlei Beschränkung auferlegt, wenn es darum geht, in der Musik den nervösen Neurosen der Figuren nachzuspüren. Gleichzeitig fing der Komponist in seiner Partitur aber auch die schwüle Erotik und die flirrende Magie heißer orientalischer Nächte ein. Strauss entwarf eine in allen musikalischen Ausdrucksvaleurs schillernde Vision der Prinzessin Salome, der die Männer reihenweise verfallen. Nur der keusche Prophet Jochanaan scheint ihr widerstehen zu können. Da er sich ihrer Zudringlichkeit verweigert, findet Salomes flammende Leidenschaft erst dann ihre Erfüllung, als man ihr das abgeschlagene Haupt Jochanaans überreicht und sie dessen toten Mund küsst. Nachdem Alexander von Pfeil 2011 mit seiner Inszenierung von Giuseppe Verdis La forza del destino am Mainfranken Theater viel Anerkennung bei Publikum und Kritik fand, wird er sich nun, anlässlich des 150. Geburtstages von Richard Strauss, dessen Salome annehmen.

5. APRIL 2014, GROSSES HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG ENRICO CALESSO | REGIE ALEXANDER VON PFEIL BÜHNE PIERO VINCIGUERRA | KOSTÜME KATHARINA GAULT DRAMATURGIE CHRISTOPH BLITT


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