08 Analyse der April Zuchtwerte 38
MAGAZIN FÜR NUTZTIERZUCHT APRIL 2021
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DIE ERSTEN ZEHN DES ROSENMONTAGSSPECIAL SEITE 78
Kompetenz für Nutztiere
Mit Geschäftsführer Jens Kirch im Gespräch Online-Auktionen souverän gemeistert
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INHALT
ES BRAUCHT COURAGE
→ 10 - 15 ZWS HOLSTEINS NACHKOMMENGEPRÜFT
… um Ideen zu verwirklichen. In diesem Heft stellen wir Ihnen den neuen Geschäftsführer Jens Kirch vor. Seine Antworten im Interview vermitteln Aufbruchsstimmung. Er verbindet Verantwortung mit Leidenschaft. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Orientierung. Punkte auf die wir hinarbeiten. Punkte für die wir einstehen. Couragiert haben wir neue Ideen in der Umsetzung unserer Auktionshighlights bei Fleischrindern und Milchrindern in Angriff genommen und digital umgesetzt. Lob geerntet, Kritik eingesteckt. Beides motiviert uns, die neu eingeschlagenen Wege zu prüfen, zu optimieren und zu perfektionieren. Lesen Sie in unserer Rubrik Marktplatz ein erstes Resümee. Innovationsgeist zeigen unsere Jungzüchter, die die Tage der Züchterjugend ersetzen mussten. Sie haben einen Motto-Fotowett-
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bewerb ins Leben gerufen, der begeistert angenommen worden ist. Die ideenreichen Ergebnisse finden Sie in dieser Ausgabe. In der Abteilung QControl berichten wir über Neuerungen bei den Bewertungskriterien im Milchkontrollbericht und die neue Netrind-App fürs Smartphone. Die Seiten der Schauberichte füllen dieses Mal die Analysen der April-Zuchtwertzahlen bei Holstein und Fleckvieh. Liebe Kundinnen, liebe Kunden, das Leben steckt voller Herausforderungen. Wichtig ist dabei, die Chancen zu erkennen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jede Menge positive Energie und eine anregende Reise durch diese digital geprägte Ausgabe unserer QZEIT. → JEANETTE WEINBACH
→ 26 - 28 EXTERIEURKRACHER MILCHRINDER
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→ FLEISCHRINDERTAGE IN ALSFELD – EIN AUFZUG IN DREI AKTEN Seite 66
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INHALT
INHALT 04 Qualität und Effizienz in einer neuen Dimension 08 Der RZG in zukunftsweisender Gewichtung 10 ZWS Holsteins nachkommengeprüft 16 ZWS Holsteins genomisch
→
22 ZWS Fleckvieh 24 Single-Step – die leise Revolution
Über das Miteinander schafft man Leistung: Interview mit Qnetics Geschäftsführer Jens Kirch
26 Exterieurkracher Holstein und Fleckvieh
Seite 38
32 Top-Genetik in unseren Fleischrinderherden
28 German Dairy Show abgesagt 28 Feddersen ade 29 Kennzeichnung von Klon-Nachkommen 30 Betriebsreportage Markus Wehner 34 Exterieurkracher Fleischrinder 35 Neuigkeiten aus der Herdbuchzucht 36 Gebrauchskreuzungen bei Milchkühen 38 Interview mit Geschäftsführer Jens Kirch 40 Team Character 42 Vom Bullen zur Kuh 44 Dreirassenkreuzung: Fluch oder Segen? 46 Neue Technik in den Ställen 48 „Flüssigfütterung“ bei Milchkühen 50 Schnappschüsse aus der Praxis 52 Die neue App NETRINDmobil 54 Arbeiten mit dem neuen MLP-Parameter DSCC 57 Den zweiten Schnitt im Blick 58 Anpassungen im MLP-Bericht 60 Online-Angebote Tiergesundheit 61 HEMAP 61 Die Jahresberichte 2020 sind da 62 Sonderkollektion einmal anders 66 Fleischrindertage in Alsfeld 72 Zuchtbullenauktion Dornburg online 74 Vermarkten in Corona-Zeiten 76 So liefen die Absetzerauktionen im Winter
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78 Jungzüchter Fotowettbewerb 81 Jungzüchter – der Film 81 Fleischrinder-Jungzüchter sind optimistisch 86 Kurz und knackig 87 Termine
→ 34 - 35 79
EXTERIEURKRACHER FLEISCHRINDER
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Wir züchten mit den Besten, weil unsere Zusammenarbeit starke Werte schafft
QUALITÄT UND EFFIZIENZ IN EINER NEUEN DIMENSION Seit dem 1. Januar 2021 agiert die PhönixGroup mit ihrem neu konsolidierten Zuchtprogramm offiziell am Markt für Rindergenetik. Die sechs deutschen Partner, Rinderallianz, RBB, RSH, RUW, Qnetics und RBW, vereinen rund 60 % der weiblichen HolsteinPopulation in Deutschland und führen im Jahr über 1,5 Millionen Besamungen durch.
Die Arbeitsgemeinschaft Zucht ist ein breit aufgestelltes Team aus Spezialisten, das sich mehrfach monatlich abstimmt, in welche Richtung die züchterischen Geschicke der PhönixGroup gelenkt werden. „Dabei herrscht von Anfang an eine sehr konstruktive und gemeinschaftliche Atmosphäre“, lobt Hartwig Meinikmann das Arbeitsklima innerhalb der AG Zucht. Hartwig Meinikmann und Ingo Schnoor haben wir als Sprecher dieser Arbeitsgemeinschaft zum Interview gebeten, um unseren Mitgliedern die züchterische Arbeit der PhönixGroup und die Vorteile des neuen Zuchtprogramms einmal genauer zu erläutern.
zur Verfügung stehenden Ressourcen dazu effizient zu nutzen. Die Schätzung des Bullenbedarfs orientiert sich an den Zahlen des stationseigen produzierten Spermas der Phönix-Partner. Wir planen für das nächste Jahr den Ankauf von rund 90 schwarzbunten und 30 rotbunten Bullenkälbern und versuchen dabei natürlich, diese nur aus allerbesten Quellen zu akquirieren. Das angestrebte Niveau bleibt bei rund 120 angekauften Bullenkälbern jährlich mit einem Zugriff auf 1,3 Millionen Holsteinkühen im Zuchtgebiet der PhönixGroup. Die weibliche Seite spielt also für das Zuchtprogramm eine große Rolle. Wie gestaltet die PhönixGroup die Bearbeitung der weiblichen Population?
Von der PhönixGroup haben viele Rinderhalter mittlerweile schon gehört. Doch wie genau gestaltet sich das neue Holstein-Zuchtprogramm, das sich hinter diesem Namen verbirgt?
Meinikmann: Oberstes Ziel ist es, allen Züchtern ein optimales Bullenportfolio anzubieten und die uns nun QZEIT APRIL 2021
Schnoor: Unser Bestreben ist die Bearbeitung der besten weiblichen Tiere „direkt“ vor der Haustür. Wir wünschen uns einen Anteil von 70 bis 80 % heimischer Rinder, die von uns dann intensiv züchterisch genutzt werden können. An der Spitze haben wir sogenannte „Top-Donoren“, mit denen wir intensivste Reproduktion über OPU, IVP und ET planen, so dass wir von ihnen am Ende 30 bis 40 Embryonen gewinnen wollen.
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↓ INGO SCHNOOR Sire-Analyst bei der RSH, ist 48 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Wankendorf/Plön. Auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen, absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre und im Anschluss das Fachabitur. Es folgte ein Agrarstudium an der FH Kiel. Von dort kam er 1997 zur RSH. Hier war er zuerst als Klassifizierer tätig, bevor er im Oktober 1998 die Verantwortung für das Zuchtprogramm der NOG übernahm. Mit dem Ende der Bullenmütterprüfung im Jahr 2012 wurde das NOG-Zuchtprogramm für die Holsteins harmonisiert und Ingo Schnoor übernahm zunehmend Aufgabenbereiche in internationalen Selektionsgebieten wie den USA, Niederlanden, Luxemburg und Dänemark.
Bei dieser starken Konzentration auf die genetische Spitze darf man auch die genetische Vielfalt nicht aus dem Auge verlieren. Auch hier ergeben sich neue Vorteile durch den großen geographischen Wirkungskreis der PhönixGroup. In den unterschiedlichen Regionen herrschen nicht nur verschiedene züchterische Philosophien, sondern es kommt auch unterschiedliche Genetik zum Einsatz.
Welche Kriterien sind denn für die PhönixGroup Sire-Analysten entscheidend, damit ein Bullenkalb angekauft wird?
Meinikmann: Der RZG und RZ€ sind für uns beim Ankauf eindeutig die beiden Leitplanken, an denen sich die Selektion der Bullenkälber anlehnt. Das gilt ebenso für die weibliche Seite. Auch das Exterieur spielt für uns QZEIT APRIL 2021
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weiterhin eine Rolle, zudem die Gesundheitszuchtwerte und weitere Parameter, die vielleicht am Ende bei Nichtbeachtung die Vermarktungsfähigkeit des Bullen einschränken. Die Bullen, die wir als PhönixGroup ankaufen, wandern alle in einen Bullenpool, aus dem sie nach einem Verteilschlüssel den Stationen zur Auswahl angeboten
werden. So hat jede Organisation mal die „erste Wahl“ aus dem Bullenpool und die Chance, sich den „Klassenprimus“ herauszupicken. In Bezug auf die Abstammung haben wir jetzt durch die PhönixGroup den Vorteil, dass wir die Anzahl der auf den Stationen angekauften Bullen mit ähnlichen Pedigrees besser im Blick haben. Wir kön-
↓ HARTWIG MEINIKMANN Der Abteilungsleiter Zucht bei der RUW ist 56 Jahre alt und wohnt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Steinfurt. Nach dem Agarstudium in Göttingen und diversen Praktika, unter anderem in den USA, ging es für den westfälischen Landwirtssohn nach Stuttgart. Dort sammelte er erste Berufserfahrung bei der VSR, einem Vorgänger der RBW. 1994 wechselte er dann zur RUW und prägt nun seit 20 Jahren als Abteilungsleiter Zucht dort das züchterische Bild. Mit dem Beginn der PhönixGroup leitet er zusammen mit Ingo Schnoor die AG Zucht, die das gemeinsame Zuchtprogramm erarbeitet hat.
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Zur AG Zucht der PhönixGroup gehören: Holger Reimer (RA), Torsten Dalle (RBB), Ingo Schnoor (RSH), Hartwig Meinikmann, Uwe Müller, Willi Flaßkamp (alle RUW), Bernd Koch (QNE), Monika Nörr und Thomas Kopf (beide RBW)
nen nun effizient darauf achten, dass wir die nötige Varianz erhalten und die Bullen sich bei der späteren Vermarktung nicht „selbst im Weg stehen“. Stichwort ähnliche Pedigrees und Vermarktungsfähigkeit. Was qualifiziert einen Bullen als Bullenvater und wie motivieren Sie Ihre Züchter, erfolgversprechende Anpaarungen vorzunehmen?
Schnoor: Landwirte, die mit uns diese Anpaarungen besprechen, sind natürlich von den aktuellen züchterischen Trends bereits vorgeprägt. Wir müssen ein hohes Maß an Vertrauen vom Landwirt entgegengebracht bekommen, um auch mal eine Anpaarung durchzusetzen, bei der der eingesetzte Bulle vielleicht nicht absolut der höchste in den Zuchtwerten ist. Wir stehen dabei dem Landwirt gegenüber in der Pflicht, dass das Produkt unserer Überlegungen auch auf dem Markt Absatz findet. Auch hier muss man den Erhalt der Blutlinienvielfalt und die Orientierung an der Top-Liste in Einklang bringen.
Wenn wir das Gespräch jetzt also richtig summieren, hat die PhönixGroup gleich drei Eisen im Feuer, um optimale Zuchterfolge erzielen zu können?
Meinikmann: Meiner Meinung nach ist das charmante an der PhönixGroup die Zusammenführung von verschiedenen, züchterisch erfolgreichen Pfaden. Sowohl die enge Betreuung bei der Anpaarungsplanung und Zusammenarbeit mit unseren Züchtern vor Ort als auch die Arbeit mit Stationsdonoren und den modernen Reproduktionstechniken ET, OPU und IVP sowie als dritte Säule der Import von interessanter Genetik in Form von Embryonen aus dem Ausland sind für uns alle kein Neuland. Aber dass wir diese drei Sparten nun auf diesem maximal hohen Niveau fahren können, ist der herausragende Fortschritt für uns in der PhönixGroup.
Effizienteres Zuchtprogramm, höchste Produktqualität, Senkung der Kosten durch Synergieeffekte sind Vorteile für die Organisationen der PhönixGroup. Welche Vorteile haben die Landwirte?
Meinikmann: Unsere Landwirte bekommen ein sehr hohes Maß genetischer Qualität von immer dem gleiMeinikmann: Gerade die Hornlos-Zucht hat durch chen Anbieter. Sie haben zudem durch die Größe des die intensive genomische Selektion extrem an Fahrt Zuchtprogrammes auch hohe „Versorgungssicherheit“ aufgenommen. Im RUW-Gebiet hat sich die Hornlosund maximale genetische Genetik bereits über mehVielfalt, auch innerhalb rere Jahre etabliert und der Holsteins. Durch höhenimmt nun auch im gesamre Kosteneffizienz der kostten Phönix-Zuchtprogramm ”Der Landwirt hat bei spieligen Zuchtprogramme eine wichtige Rolle ein. Die können die Preise längerHolsteins und Red Holsteins ET-Ver träge w urden f ür fristig auf dem bisherigen alle PhönixGroup-Partner nun eine bisher nicht da Niveau gehalten werden. vereinheitlicht. Hornlose Der Landwirt hat bei Holgewesene AuswahlmöglichAnpaarungen werden nun steins und Red Holsteins um 300 € höher, nämlich keit an genetischen Optionen nun eine bisher nicht da mit 1.000 €, bezuschusst. gewesene Auswa hlmögfür seinen Betrieb. “ Schließlich werden hornlichkeit an genetischen lose Bullenkälber am Ende Hartwig Meinikmann Optionen für seinen Betrieb. auch ver traglich besser bezahlt als die gehörnten Schnoor: Aber wir wollen ja Kollegen mit einem identinicht nur von den Holsteins schen Zuchtwertniveau. reden, mit dessen Zuchtprogramm sich dieses Interview maßgeblich befasst hat. Die einzelnen Partner unterhalten auch Zuchtprogramme für die Rassen Fleckvieh, Der Handel mit wertvoller Genetik beschränkt sich Jersey, Brown Swiss, Angler, Rotbunt Doppelnutzung und ja nicht nur auf das Bundesgebiet. Wie plant die Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind. Durch den PhönixGroup züchterisch international zu agieren? neuen Zusammenschluss werden auch diese Rassen weiter gefördert. Schnoor: Die Zuchtarbeit auf dem internationalen Parkett ist für uns ja nicht neu. Wir planen, im Jahr rund 1.000 → MAIK KALTHAUS, MELANIE GOCKEL Embryonen aus dem Ausland zu importieren. So können wir unseren interessierten Züchtern auch Genetik, die im eigenen Land nicht verfügbar ist, kostengünstig zur Verfügung stellen. Diese stammt hauptsächlich weiterhin aus führenden Holstein-Ländern, in denen wir schon vorher auch bestehende Geschäftsbeziehungen hatten. So können wir weiterhin von unserem guten Ruf als solvente Kunden für die ausländischen Partner profitieren.
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DER RZG IN ZUKUNFTSWEISENDER GEWICHTUNG Der RZG vereint alle wichtigen Schwerpunkte des Zuchtziels für die deutsche Holsteinrasse. Im April 2021 wird er nach der letzten Überarbeitung in 2008 in einer neuen Zusammensetzung veröffentlicht.
Insbesondere die Gesundheitszuchtwerte (RZGesund und RZKälberfit), die seit ihrer Einführung 2019 die Bullenselektion in den Betrieben zunehmend beeinflussen, finden nun direkt Berücksichtigung. Bisher war die Gesundheit der Kühe über Hilfsmerkmale wie den RZS, den RZR und den RZN im RZG berücksichtigt. Der RZM sinkt zugunsten der Gesundheitszuchtwerte auf einen Anteil von 36 %, bleibt damit aber weiterhin der bedeutendste Zuchtwert im neuen RZG. Die schon heute hervorragenden Milchleistungen der Deutschen Holsteins erlauben eine Verschiebung der Gewichtung zu mehr Gesundheit, was zusätzlich wirtschaftliche Vorteile durch die Vermeidung von Behandlungskosten Der RZG ist die Basis und krankheitsbedingten Leistungsfür Gesundheit und einbußen bringt. Leistungsstärke von Milchviehherden Außerdem tritt die deutsche Holsteinweltweit zucht der bisweilen vorgetragenen gesellschaftlichen Kritik an der modernen Milchwirtschaft mit der Neugewichtung des RZG aktiv entgegen und setzt einen klaren Fokus auf das Tierwohl.
→
Die Hereinnahme des RZGesund erlaubt es, das Hilfsmerkmal RZS aus dem RZG zu streichen, da der RZGesund als direktes Merkmal der Eutergesundheit fungiert. Aber auch der RZN und der RZR verlieren zugunsten des RZGesund und RZKälberfit an Gewicht. Da sich die beiden neuen Zuchtwerte positiv auf diese Merkmale auswirken, wird die niedrigere Gewichtung jedoch nicht den Zuchtfortschritt in diesen Merkmalen mindern.
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Als weitere kleinere Änderungen werden das Exterieur um den Komplex „Körper“ erweitert und der Kalbezuchtwert RZKm um den RZKd ergänzt. Der neue RZG ermöglicht es Landwirten, gezielt auf hohe Milchleistungen und eine gute Gesundheit ihrer Tiere zu züchten und wird gleichzeitig den sich wandelnden Ansprüchen an die moderne Milchwirtschaft gerecht. → ANKE ROLFES, BRS
↓
DER RZG GARANTIERT
→ Höchste Sicherheit durch exzellente Datenqualität
• 90 % aller Deutschen Holsteins
unter Milchleistungsprüfung nach ICAR-Richtlinien
• ICAR- und ISO-zertifizierte
Zuchtwertschätzung durch Rechenzentrum vit
• Gemischte Lernstichprobe
mit über 40.000 Bullen und 180.000 Kühen → Optimal angepasste Gewichtung an die deutsche Herden- und Betriebsstruktur
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Warum: Leistung, Funktionalität und Nachhaltigkeit schließen ein gutes, formalistisch korrektes Exterieur nicht aus oder anders ausgedrückt: 100.000 Liter-Kühe haben immer ein brauchbares, funktionstaugliches Exterieur, sie müssen aber keineswegs „exzellent“ eingestuft sein. Mit dem neuen RZG beschreiten wir einen zukunftsorientierten Weg, hin zu noch mehr Gesundheit und Langlebigkeit unserer Milchviehherden.
Gesundheit (RZGesund)
18 %
→ Mit Zuchtwerten den wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen vorbeugen → Reduzierte Tierarztkosten → Weniger krankheitsbedingte Leistungseinbußen
→
→ Der Gesamtindex mit Exterieur für eine funktionale Herde → NEU: mit 49 % Gesundheit, Kälberfitness und Nutzungsdauer für mehr Tierwohl und betrieblichen Erfolg
15 %
→ Feste und melkbare Euter → Gute Fundamente für den Laufstall und die Weide → Ausbalancierte Körper
7 % Nutzungsdauer (RZN)
18 %
→ Für ein langes, produktives Leben → Senkt die Remontierungsrate in der Herde → Verteilt die Aufzuchtkosten auf mehr Laktationen
Exterieur
(20 % Körper, 35 % Fundament und 45 % Euter)
Fruchtbarkeit (RZR)
→ Reduziert die Besamungskosten → Ermöglicht optimales Erstkalbealter
RZG
3 %
Kälberfitness (RZKälberfit)
→ Gesunde und vitale Jungtiere → Weniger Aufzuchtverluste
Milchleistung (RZM)
36 %
→ Für wirtschaftliche Kühe mit zuverlässig guten Leistungen → Marktangepasstes Verhältnis von Fett– und Eiweißmenge
Die ganze Kuh im Blick – über Generationen
3 %
Kalbeverlauf (1,5 % RZKm und 1,5 % RZKd)
→ Weniger Totgeburten → Weniger Verletzungen der Geburtswege und leichtere Kalbungen für Kuh und Kalb
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ZWS HOLSTEINS NACHKOMMENGEPRÜFT
AM PULS DER ZEIT Zwei Jahre nach der erfolgreichen Einführung der Gesundheitszuchtwerte und ein Jahr nach der Etablierung des RZ€ wird jetzt der RZG angepasst. Zur April-Zuchtwertschätzung wurde eine grundsätzliche Umstellung des Gesamtzuchtwertes vorgenommen.
Mal schauen, was die Zuchtwertschätzung mit neuer RZG-Berechnung bringt?
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ZWS HOLSTEINS NACHKOMMENGEPRÜFT
TOPLISTE SCHWARZBUNT PHÖNIX
→
Einstand nach Maß für den Allrounder Beatclub
NAME
VATER
SEMINO BONUM
RZG
RZ€
RZM
RZE
RZN
RZR RZGes
MT
KÖ
FT
EUT
Silver
159
2435
148
125
133
107
Balisto
149
1962
147
125
127
86
121
106
106
111
122
114
109
115
111
119
STRONGHOLD
Supershot
147
2097
145
99
127
105
119
93
110
102
95
MELVIEW
Missouri
145
1865
148
110
121
MESSENGER
Missouri
144
1856
127
110
137
102
107
111
89
105
113
98
126
99
85
108
115
PALAU
Puma MR
144
1789
131
114
128
MEDON
Missouri
144
1630
143
122
115
108
119
108
96
104
117
87
116
113
87
116
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PROFILER
Profit
143
1740
125
117
121
120
125
105
99
105
119
MARTINIUS
Missouri
143
1896
137
106
127
METAXA
Missouri
143
1741
142
117
114
108
118
108
74
119
105
100
110
110
91
111
118
AVICII
Araxis
142
1566
120
123
128
122
117
94
109
117
117
BEATCLUB
Beatstick
141
1588
125
126
126
DECLIC
Dozer
140
1677
131
111
116
98
117
110
103
123
115
114
120
95
112
102
110
CYRANO
Cinema
140
1498
132
120
120
SEVEN UP
Supershot
138
1609
123
112
133
102
115
105
94
121
114
110
111
96
93
108
115
BURNING
Board
137
1481
145
111
107
100
107
112
108
112
99
BLONDIN
Barcley
127
981
132
KINGSTON
Kingpin
125
733
128
119
102
92
101
113
95
117
113
132
100
94
102
114
110
105
133
BIG POINT
Bookem
124
884
123
113
116
94
103
99
98
109
114
ARGUS
Anton
121
803
128
115
105
92
92
111
104
111
108
→ SCHWARZBUNT Durch diese Neuausrichtung in Verbindung mit der sehr hohen jährlichen Abschreibung kam es in der Top-Liste zu einigen Umrangierungen. Darüber hinaus wurde wie in jedem Frühjahr die Basisverschiebung bei allen Merkmalen vorgenommen. Basis bilden jetzt alle Kühe der Geburtsjahrgänge 2015 bis 2017.
Bei überdurchschnittlicher Größe und Kapazität ist die Beckenlage zu beachten. Die Euter (122) sind hervorragend. Auch für Roboterbetriebe kann er empfohlen werden. Leider ist Semino bereits abgegangen und es gibt nur noch wenig Sperma.
Die neue Nr. 2 ist jetzt Bonum. Seine 3.800 TöchPHÖNIX-BULLEN – tern machen die Zahlen IHRE PERFEKTE WAHL sicher und konstant. Mit „Es ist Zeit, die wichtigen RZG 149 ist Bonum, der aus Der Startschuss für unser neuen Erkenntnisse der Kuhfamilie von Shottle gemeinsames Phönix-Zuchtstammt, der höchste von 32 programm fiel am 1. Januar der letzten Jahre in den RZG Balisto-Söhnen. Auch im 2021. Seitdem arbeiten unseeinfliessen zu lassen! “ re Sire-Analysten an den Exterieur weiß er mit RZE 125 besten Zuchtprodukten für Dr. Stefan Rensing, vit zu gefallen und kann für Fä rsenbesa mungen und Ihre Ställe. Zusammen wolAMS-Betriebe empfohlen len wir Ihnen die Cremé de werden. Stronghold steht mit RZG 147 jetzt auf Platz 3 la Cremé bieten. Aber sehen Sie selbst: Fulminant zurück und ist der höchste Supershot-Sohn. Er stammt aus der an der Spitze der Topliste ist der Silver-Sohn Semino mit erfolgreichen dänischen Bullenmutter Myself VG 87. RZG 159 und zehn Punkten Vorsprung auf die Nr. 2. Semino wurde bereits als genomischer Jungvererber Seine Töchter haben in der zweiten Laktation stark zugestark eingesetzt. Er stammt aus einer Vollschwester legt. Mit RZN 127, RZR 105 und RZGesund 119 liefert er von Battlecry vom bekannten Zuchtbetrieb De-Su. langlebige fruchtbare Kühe. Die Eutervererbung sowie die Weiter im Pedigree folgen Numero Uno, Massey und Melkbarkeit müssen bei der Anpaarung beachtet werden. Ramos. Semino vererbt enorme Inhaltsstoffe mit +0,50 % Melview platziert sich mit RZG 145 auf Platz 6 und ist der Fett und +0,26 % Eiweiß. Mit RZN 133 und RZGesund 121 ist Semino stark in den funktionellen Merkmalen. höchste Missouri-Sohn. Er geht über VG 86 Snowman, QZEIT APRIL 2021
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ZWS HOLSTEINS NACHKOMMENGEPRÜFT
VG 88 Planet, EX 93 Outside auf Windy-Knoll–View Promis EX 95 zurück. Melview ist mit +3.140 kg Milch der mit Abstand höchste Milchmengen-Vererber Deutschlands. Seine mittelrahmigen Töchter sind problemlose Laufstallkühe und haben leicht gewinkelte Hinterbeine mit trockenen Gelenken sowie drüsige, festansitzende Euter mit tendenziell längeren Strichen. Die Nutzungsdauer, Eutergesundheit und Kälberfitness sind prima. Der zweite Missouri-Sohn in den Top 10 ist Messenger, ein Halbbruder zu Stronghold. Bei jetzt 750 Töchtern kommt Messenger auf RZG 144. Auffallend sind seine sehr hohen Werte für Mortellaro-Resistenz (DDcontrol 122), Nutzungsdauer (137) und Gesundheit (126). Bei der Anpaarung sollten aber Beckenbreite und Körpertiefe beachtet werden. Ihm folgt Palau, der als Gewinner dieser Zuchtwertschätzung bezeichnet werden kann. Der Puma MR-Sohn steigt um vier Punkte im RZG. Vor allem durch diese Steigerung sowie die Verbesserung im RZN schiebt er sich auf Rang 10 vor. Es folgen mit Medon und Martinius zwei weitere MissouriSöhne. Martinius hat bereits über 4.700 Töchter, die ihn auf Platz 6 der töchtergeprüften RZ€-Bullen heben. Beide Bullen vererben die problemlose mittelrahmige Laufstallkuh. Die ebenfalls hoch platzierten Profiler (v. Profit) und Avicii (v. Araxis) sind in der Leistungsvererbung dagegen etwas knapper einzuschätzen. Der Neueinsteiger Hype vom Dezember bekam 900 Töchter hinzu und musste leichte Einbußen hinnehmen. Der Spross aus der Outside Kora-Familie zeichnet sich durch hohe Inhaltsstoffe und gute funktionale Merkmale aus. Als neuer Vererber betritt Beatclub die Bühne der töchtergeprüften Bullen. Sein RZG von 141 verschafft ihm eine glänzende Ausgangsposition in der Topliste.
→
GESUNDHEITSZUCHTWERTE UND KÄLBERFITNESS → Die in 2019 für Schwarzbunt und Rotbunt eingeführten Gesundheitszuchtwerte und die Kälberfitness werden ab April 2021 in den RZG aufgenommen. Außer RZGesund mit 18 % Gewicht sowie RZKälberfit mit 3 % sind jetzt auch die direkten Kalbezuchtwerte mit 1,5 % im RZG enthalten. → Dem Komplex der Gesundheit und Fitness wird in der Summe ein Gewicht von 49 % zugewiesen. → Die Leistung umfasst noch ein Gewicht von 36 % (-9 %) → Das Exterieur wird unverändert mit 15% gewichtet. Bisher waren im RZG nur Fundament und Euter berücksichtigt, jetzt geht auch der Körper mit 3 % ein.
Der Beatstick-Sohn aus einer Doorman-Mutter, aus der vererbungssicheren Classy-Familie, hat ein hochinteressantes Pedigree. Bei +441 kg Milch bringt er mit +0,26 % Fett und +0,14 % Eiweiß hohe Inhaltsstoffe. Beatclub-Töchter stehen im mittleren Rahmen, haben breite Becken, parallel gestellte Hinterbeine mit super Klauen sowie drüsige hoch und fest angesetzte Euter mit längeren Strichen. Mit RZRobot 133 sind sie auch für AMS-Betriebe bestens geeignet. Hohe Werte für Nutzungsdauer, Gesundheit, Melkbarkeit und Färsentauglichkeit runden sein Profil ab.
→
Seven Up lebt und ist ein guter Spermaproduzent
CAS Mary ist eine der vielen guten Töchter von Kingston. Ihr Besitzer Henning Caspar ist überaus zufrieden mit dem Einsatz des Kingpin-Sohnes in seiner Herde.
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Wolfhard Schulze
ZWS HOLSTEINS NACHKOMMENGEPRÜFT
→ DIE FARBE ROT Cyrano konnte sich zu diesem Schätztermin deutlich verbessern. Der Cinema-Sohn stammt aus der ShotglassTochter Galerie VG 87 von Jochen Geisel, Niedergrenzebach, und geht auf die bewährte Grietje-Familie zurück. Bei +1.481 kg Milch gefallen die harmonischen Töchter durch besonders gute Fundamente in allen Positionen und eine flüssige Bewegung sowie drüsige, hoch und fest aufgehängte Euter mit längeren Strichen. Abgerundet durch die sehr guten Gesundheitsmerkmale und eine prima Kälberfitness kann Cyrano als neuer Allrounder breit eingesetzt werden. Darüber hinaus ist Cyrano ein starker Befruchter.
Effektiv steigert sich im RZG um zwei Punkte auf 145 und erklimmt damit die Spitzenposition. Der frühe Effort-Sohn aus der Vollschwester von Perfect Aiko RDC kommt bei sehr guten Werten für Fundament (122) und für Euter (123) auf RZE 133. Die mittelrahmigen Töchter überzeugen mit viel Stärke, Körpertiefe und offener Rippe. Die fest aufgehängten Euter sind drüsig und zeigen ein gutes Zentralband. RZGesund (120) und RZN (130) sind deutlich positiv.
Mit Seven Up kristallisiert sich einer der besten SupershotSöhne heraus. Internationale Topvererber wie Rubicon und Kerrigan stammen aus derselben Kuhfamilie. Bei +920 kg Milch vererbt Seven Up positive Eiweißprozente. Seine mittelrahmigen harmonischen Töchter sind perfekte Laufstallkühe mit passender Beckenlage, guten trockenen Gelenken, sehr guten Klauen und drüsigen, fest angesetzten Eutern. Sie überzeugen mit guten Kalbeeigenschaften, guter Fruchtbarkeit und hervorragender Stoffwechselstabilität. Daneben vererbt Seven Up eine gute Kälberfitness und ist für Roboterbetriebe bestens geeignet.
Swissbec Power musste diesmal Effektiv vorbeiziehen lassen. Er steigert seine Töchterzahl auf 1.471 Töchter (685 bewertet). Power ist ein absoluter Outcross-Vererber für Rotbunt. Als Durango-Sohn aus der Mogul-Tochter Talina EX 90 geht er auf die bekannte Zuchtkuh Vidia Demello Ravisante EX 91 zurück. Power wurde zwar in der Schweiz gezogen, hat aber kanadische Wurzeln im Betrieb Vidia Holsteins. Aufgrund seines Pedigrees und der hervorragenden genomischen Zuchtwerte war er bereits als Jungvererber im In- und Ausland gefragt. Power-Töchter sind rahmige typvolle Kühe mit trockenen Gelenken Die uniformen, formalistisch und paralleler Hinterbeinstellung. fehlerfreien Power-Töchter
Im Exterieur bleibt der Kingpin-Sohn Kingston erste Wahl. Kingston hatte im letzten Jahr einen vielbeachteten Einstand mit allerbesten Exterieurzahlen, die durch die vielen guten Töchter untermauert wurden. Bei jetzt 1.523 Töchtern (742 bewertet) ist er mit RZE 132 sehr konstant. In Kombination mit überdurchschnittlicher Melkbarkeit, längeren Strichen und niedriger Zellzahl ist Kingston damit auch eine der ersten Empfehlungen für Roboterbetriebe (RZRobot 130).
Mit 133 ist und bleibt er ein überragender Maßstäbe Eutervererber. Power vererbt hoch, fest und breit angesetzte Euter mit enormer Leistungsbereitschaft. Die viel beachtete Töchtergruppe bei Zukunft Rind 2020 hat dies ebenso bestätigt, wie auch viele erfolgreiche Töchter bei Schauen in der Schweiz. Powers Vererbung von Leistung, Funktionalität und Exterieurqualität machen ihn zu einem Ausnahmebullen. Power ist für Färsenbesamungen geeignet.
←
setzten qualitativ neue
TOPLISTE ROTBUNT PHÖNIX NAME
VATER
RZG
RZ€
RZM
RZE
RZN
EFFEKTIV
Effort
145
1605
126
133
130
95
POWER
Durango RDC
138
1303
130
128
117
ARGUS P
Apoll P
138
1527
142
118
105
APOLL P
Aikman RDC
135
1504
147
109
PACE RED
Pat-Red
134
1351
124
RED IMPACT
Effort
133
1407
125
APEROL P
Apoll P
133
1407
FRANCIS
Fageno
132
DREAMBOY
Debutant
131
LASER PP
Label P
131
1217
121
PAYBACK
Perfect Aiko RDC
130
949
128
BRETAGNE
Brekem RDC
130
1058
119
129
ELAIKAN P
Kansas P
126
1007
118
ENDERS
Effort
125
842
108
RZR RZGes
MT
KÖ
FT
EUT
120
106
112
122
123
112
105
108
94
112
133
97
105
106
104
95
124
112
90
103
129
104
94
108
114
122
110
111
104
82
113
118
112
121
96
113
95
108
100
114
130
112
118
101
109
118
101
98
112
1452
116
118
131
106
111
105
99
102
123
1240
135
118
104
100
105
110
99
99
124
117
119
111
115
120
93
115
112
132
108
79
110
103
111
107
134
119
116
107
115
96
110
132
114
111
103
110
96
95
119
109
124
115
98
117
93
100
121
120
QZEIT APRIL 2021
13
14
→
BASIS DER ZUCHTWERTSCHÄTZUNG SIND NUN DIE JAHRGÄNGE 2015 BIS 2017 Durch die Neuerungen im RZG und die Basisverschiebung ergeben sich im Schnitt die folgenden Veränderungen im Bereich der schwarzbunten Topbullen (TOP 250, Vergleich ZWS Dezember 2020 zu April 2021):
TOPBULLEN
RZM
RZE
RZN
RZR RZKm
RZKd RZGes RZKfit
RZG
SBT TÖ.GPR.
-2,5
-1,4
-1,8
-0,5
-0,2
-0,7
2,7
-0,8
-5,2
RBT TÖ.GPR.
-2,3
-1,1
-0,5
-0,4
0,8
-0,7
1,5
-0,9
-5,2
SBT GEN.
-3,0
0,9
-2,5
-1,6
-0,4
-1,0
-5,9
-1,0
-3,1
RBT GEN.
-2,7
1,6
-1,9
-1,2
0,4
-0,03
4,9
-0,7
-2,4
hat sich Pace Red mit inzwischen fast 1.000 Töchtern in den Top 10 etabliert. Er bestätigt seine Zuchtwerte in der Leistung, bei den Gesundheitsmerkmalen und im Exterieur. Seine Töchter sind spätreif und benötigen etwas Zeit zur Entwicklung. Francis rangiert jetzt mit RZG 132 auf Platz 17 bei ebenfalls 1.000 Töchtern. Er ist ein Fageno-Sohn aus der Vollschwester von Dixieland. Francis kombiniert +0,60 % Fett und +0,25 % Eiweiß mit guter Milchmenge und hervorragenden Eutern (123). Bei mittleren Körpermaßen vererbt er eine gute Gesundheit (RZGesund 111), eine hohe Nutzungsdauer (RZN 131) und eine gute Kälberfitness (KFit 109).
Apoll P-Tochter EHS Snow Anna EX 90 von Martin Biederbick liefert Leistung und Exterieur in einem Paket.
Einer der Gewinner vom April ist Eloped Red. Mit RZG 139 kommt er auf Rang 2. Dies realisierte der SympaticoSohn mit Wurzeln bei Lead Mae mit einer Steigerung im RZN um drei Punkte und einem leichten Plus im RZE bei jetzt 710 Töchtern. Der ausgesprochene Milchmengen-Vererber Apoll P, der sich schon längere Zeit in der Spitze hält, kommt jetzt mit RZG 135 auf Rang 7. Von ihm haben bereits 4.000 Töchter gekalbt. Mit Argus P (Nr. 4) und Apo Red PP (Nr. 6) sind jetzt erstmals zwei seiner Söhne höher platziert. Sie ähneln in der Vererbung ihrem Vater. Vor allem Betriebe, die bereits Apoll P-Töchter melken, setzen ihn wieder ein. Bei guter Nutzungsdauer sollte die Melkbarkeit beachtet werden. Bei den töchtergeprüften Vererbern QZEIT APRIL 2021
Dreamboy kommt auf 700 Töchter und konnte seine Position verteidigen, vor allem dank einer Steigerung im RZM. Der Debutant-Sohn bringt mittelrahmige Töchter und ist ein sehr guter Eutervererber sowie ein ausgesprochener Leichtkalbebulle (RZKd 117). Laser PP (Label P x Ladd P) steht bei jetzt 862 Töchtern in den Top 20. Er bleibt in der Leistung (RZM 121) und im RZE 117 konstant. Die Klauengesundheit (114) und Mortellaro-Resistenz (DDc 112) kann Laser PP deutlich verbessern. Mit den ersten Töchtern taucht auch der heterozygot hornlose Elaikan P in der Topliste auf. Dieser Spross aus der Familie von Rainyridge Tony Beauty EX 94 vererbt bei fast 1.000 kg Milch leicht negative Inhaltsstoffe. Seine mittelrahmigen Töchter haben eine passende Beckenlage und überzeugen mit trockenen, parallel gestellten Hinterbeinen. Die drüsigen Euter sind fest angesetzt und haben längere Striche. Die Gesundheit, die Melkbarkeit und die Kälberfitness sind weit überdurchschnittlich. → BERND KOCH
ZWS HOLSTEINS GENOMISCH
Optimistisch in die Zukunft.
PHÖNIX DOMINIERT DIE TOPLISTE
Nina Kleemann
Bei den genomischen Bullen bestimmen die Phönix-Bullen die Richtung. So stehen neun der Top 10-Vererber und 35 der Top 50 in den Ställen der Phönix-Partner. Den Betrieben steht damit eine vielseitige Auswahl an Topbullen zur Verfügung.
→ SCHWARZBUNT Angeführt wird die Liste vom Freemax-Sohn Foreman mit einem phänomenalen RZG von 171. Seine Mutter ist die Rubicon Tochter SHA Grumeti, die zur Spitze der deutschen Zuchtwertkühe zählt. Foreman punktet mit Top-Leistungszuchtwerten in Kombination mit hohen Zahlen in der Gesundheit. Seine Töchter stehen im mittleren Rahmen und haben tadellose Fundamente sowie robotertaugliche Euter mit längeren Strichen. Star P RDC, der höchste Solitair P-Sohn, verbessert sich auf Platz 2. Er wird im Zuchtprogramm sowohl für Schwarz- als auch für Rotbunt stark eingesetzt. Seine
Stärken liegen gleichermaßen in Leistung, Gesundheit und Exterieur. Ihm folgt mit Bender der höchste BaliSohn, der aus einem Embryonenimport stammt. Bender verfügt über den höchsten Gesundheitszuchtwert (RZGesund 139) und den besten Zuchtwert für Töchterfruchtbarkeit (RZR 131). Er lässt mittelrahmige Nachkommen erwarten, die sich auf guten Fundamenten bewegen und über hervorragende Euter verfügen werden. Hinzu kommen eine hohe Euter- und Klauengesundheit, gute Kalbeeigenschaften und Kälberfitness. Die Beckenlage sollte allerdings beachtet werden. QZEIT APRIL 2021
15
16
ZWS HOLSTEINS GENOMISCH
Freemax-Sohn Foreman führt mit RZG 171 die Liste der schwarzbunten Nachwuchsvererber an.
Gladius, der Listenführer vom Dezember, folgt mit RZG 165 auf Rang 4. Gladius ist ein Gazebo-Sohn aus dem D-Stamm von Kaack in Mözen. Er kombiniert Milchpower mit Nutzungsdauer und Gesundheit und wurde bereits stark als Bullenvater eingesetzt. Mit Carenzo folgt der höchste VH Crown-Sohn in der Topliste. Er geht mit der Kombination VH Crown x Federal x Commander auf die Mutter von Stronghold zurück. Carenzo ist ein ausbalancierter Bulle, der in allen wichtigen Merkmalen Zuchtfortschritt erwarten lässt. Auf Rang 6 folgt mit Hardy der einzige Hagar-Sohn in der Topliste. Hardy vererbt extrem hohe Inhaltsstoffe (+0,58 % Fett, +0,20 % Eiweiß) sowie beste Nutzungsdauer (131) und Gesundheit (134). Migel gehört mit +2.100 kg zu den Milchmengenvererbern. Dieser Milktime-Sohn aus einer Rubi-AspTochter wurde ebenso wie sein Vollbruder Milkland RDC von Marco Hellwig als Embryo nach Deutschland importiert. Migel vererbt optimal gelagerte Becken, die zudem schön breit sind. Des Weiteren überzeugt er mit korrekter Hinterbeinwinkelung und genügend Stärke in der Vorhand. Gleichzeitig werden seine Kälber leicht geboren und haben gute Kalbeeigenschaften. Mit einem zusammengefassten Zuchtwert für die Gesundheitsmerkmale von 132 spielt dieser auch abstammungsmäßig interessant gezogene Bulle in der 1. Liga. Mit Frisbee RDC folgt ein weiterer Freemax-Sohn in den Top 10. Er zeichnet sich durch deutlich positive Inhaltsstoffe bei guter Milchmenge aus. Das Glanzstück ist die Eutervererbung mit AMS-Eignung. DIE TOP 10 VERVOLLSTÄNDIGT CAMDEN RDC
Camden ist auf Grund der überdurchschnittlichen Zuchtwerte für sämtliche Kalbemerkmale ein idealer Färsenbulle. Sein Zuchtwertaufbau verspricht viel Milch und positive Inhaltsstoffe. Der in den Niederlanden gezüchQZEIT APRIL 2021
Balingo (Vater Bali) entstammt derselben Kuhfamilie wie die Nr. 1 der töchtergeprüften Bullen, Semino.
tete Solitair-Sohn aus einer Imax-Tochter überzeugt mit hohem RZ€ von 2.694 sowie RZGesund 121. Er wird vom Rahmen passende Nachkommen liefern, die sehr typvoll sind, sich auf Fundamenten mit hohen Klauen bewegen und über sehr gute Euter verfügen. On Top kommt sein Rotfakor. Mit Clapton folgt ein weiterer, sehr starker VH CrownSohn aus Cameron x Barcley. Mit RZE 138 gehört er zu den Top-Exterieurbullen, der auch in den funktionellen Merkmalen überzeugen kann. Mit Aerosmith folgt auf Platz 12 der erste Aristocrat-Sohn. Seine Stärken sind hohe Inhaltsstoffe, gesunde Qualitätseuter, gute Töchterfruchtbarkeit, Kälberfitness und Nutzungsdauer. Dublin wartet mit RZG 161 und RZ€ 2.698 auf. Der Durable-Sohn stammt aus der Kuhfamilie der weltberühmten Roylane Shot Mindy VG 86. Er kombiniert hohe Leistung (+1.557 kg) mit positiven Inhaltsstoffen (+0,14 % Fett, +0,08 % Eiweiß) und einer guten Nutzungsdauer (RZN 125). Hinzu kommen hohe Zuchtwerte in allen Gesundheitsmerkmalen (RZGesund 127) und fitte Kälber. Korrekt gewinkelte Hinterbeine (102) mit guter Mobilität (Bewegung 108) sowie robotergeeignete Euter (RZRobot 118) mit längeren Strichen und optimaler Melkbarkeit (RZD 99) runden sein schönes Vererbungsprofil ab. Balingo hält sich mit RZG 159 stabil. Der Bali-Sohn geht über die Shep-Tochter Denise auf die Vollschwester von Battlecry zurück. Er stammt somit aus derselben Kuhfamilie wie Semino, die Nr. 1 der nachkommengeprüften Vererber. Balingo vererbt bei +1.774 kg Milch gute Inhaltsstoffe. Seine mittelrahmigen Töchter haben Spitzenfundamente in allen Positionen und eine gute Bewegung. Überzeugend sind auch seine exzellente Nutzungsdauer (123) sowie alle Gesundheitsmerkmale (126) und die Kälberfitness (117). Subento kommt jetzt auf RZG 157. Mit Subzero x Styx Red x Montross und Wurzeln bei Sully Shottle May EX 91 hat
17
ZWS HOLSTEINS GENOMISCH
TOPLISTE SCHWARZBUNT PHÖNIX
↓
Benz verliert im töchterbasierten Zuchtwert und das hat Auswirkungen auf Sohn Best Benz
NAME
VATER
FOREMAN
Freemax
BENDER
Bali
GLADIUS
Gazebo
165
CARENZO
VH Crown
164
2479
HARDY
Hagar
163
2469
MIGEL
Milktime
162
2608
142
FRISBEE RDC
Freemax
162
2405
147
CAMDEN RDC
Solitair P
162
2694
154
CLAPTON
VH Crown
162
2378
AEROSMITH
Aristocrat
162
2534
DUBLIN
Durable
161
BALINGO
Bali
SUBENTO
Subzero
MARPON
Martin
RZG
RZ€
RZM
RZE
RZN
RZR RZGes
MT
KÖ
FT
EUT
171
2961
158
132
127
116
165
2605
128
129
136
131
122
106
110
118
123
139
98
95
121
126
2734
157
126
122
105
128
112
103
119
116
142
141
128
134
128
131
117
122
110
116
119
131
115
134
84
95
120
131
121
127
113
132
101
119
111
110
133
122
99
127
104
105
117
128
124
123
102
121
119
105
109
116
138
138
126
117
128
115
99
121
131
147
134
119
117
124
115
110
101
135
2698
148
119
125
112
127
116
99
109
114
159
2579
147
116
123
116
126
112
95
121
106
157
2451
147
118
128
113
119
105
99
109
117
156
2079
131
135
124
109
131
106
103
120
128
MILKLAND RDC Milktime
155
2341
152
123
119
95
120
109
122
110
110
BEST BENZ
Benz
155
2473
146
116
132
111
115
113
93
118
108
CAPITANO
Cabo
154
2235
132
122
127
113
130
102
110
110
117
PREDAR
Pursuit
154
2140
127
128
125
120
130
102
102
123
119
BALSTEIN
Bali
153
1867
130
138
118
117
128
100
114
117
133
DAUER
Durable
153
1999
136
137
121
113
117
119
104
120
128
PROUDMAN
Prosperous
152
1950
133
136
117
102
127
117
106
109
134
ESQUIRE
Esperanto
152
2163
126
122
133
103
133
105
102
121
112
BEN-LOUIS
Benz
150
1980
138
133
118
103
124
122
101
117
126
STAR P RDC
Solitair P
166
2730
147
124
129
111
130
97
106
114
120
SINAN PP
Simon P
157
2453
149
122
125
102
123
116
103
110
115
HAVANO PP
Hotspot P
149
1973
139
125
118
104
120
121
96
117
116
HANSEN PP
Hotspot P
148
1841
132
126
119
114
122
107
95
113
125
ADISSIO PP
Adlon P
143
1591
125
125
119
117
120
106
116
111
116
HORNLOS
er ein exklusives Pedigree. Bei +1.219 kg Milch vererbt Subento deutlich positive Inhaltsstoffe. Er verspricht bei guter Stärke leicht abfallende Becken, sehr gute Klauen und drüsige robotertaugliche Euter sowie eine überragende Nutzungsdauer und Fruchtbarkeit. Marpon hat mit Martin x Bandares ein interessantes Pedigree. Dazu ist er der einzige Martin-Sohn in der Topliste und stammt aus der bewährten Classy-Familie, aus der auch Beatclub hervorgegangen ist. Marpon vererbt beste Fett- und Eiweißprozente und ist mit RZE 135 ein Top-Exterieurvererber. Mit RZGesund 131 ist er auch hier ein Spitzenbulle. Da der Bulle Benz mit seinem ersten töchterbasierten Zuchtwert verloren hat, hat das auch Auswirkungen auf
seinen Sohn Best Benz. Er bleibt mit RZG 155 aber nach wie vor der höchste Benz-Sohn. Best Benz vererbt eine hohe Milchleistung (+1.655 kg) mit neutralen Inhaltsstoffen (+0,02 % Fett; +0,04 % Eiweiß) und eine extrem hohe Lebensdauer (RZN 132). Ein echter Meister ist Best Benz auch bei den Gesundheitsmerkmalen (RZGesund 115). Fruchtbare Kühe (RZR 111) mit gutem Albkalbeverhalten (RZKm 104) sowie niedrigen Zellzahlen (RZS 112) und robotertauglichen Eutern (RZRobot 116) sind seine Markenzeichen. Ben-Louis ist ebenfalls ein kompletter Benz-Sohn aus der Jelyloe-Familie. Hohe Inhaltsstoffe, tadelloses Linear, Spitzeneuter, hohe Nutzungsdauer und Gesundheit kann man von ihm erwarten.
QZEIT APRIL 2021
18
Alex Arkink
Capitano hat mit Cabo x Battlecry x Sargeant x Bookem ein hoch interessantes Pedigree mit Wurzeln bei der überragenden Jelykoe EX 90.
Der Durable-Sohn Dauer (MV Gymnast) ist mit RZE 137 einer der neuen Top-Exterieurbullen. Seine milchtypischen Töchter haben breite Becken, beste Fundamente und hoch angesetzte Euter mit super Strichplatzierung sowie guter Melkbarkeit. SIMON P-SÖHNE BESTIMMEN DAS HORNLOSSEGMENT
Mit Sinan PP und Sampler PP erscheinen die ersten Simon P-Söhne in der Topliste. Mit RZG 157 sind sie die höchsten reinerbigen Hornlosbullen in Deutschland. Während Sinan PP deutlich mehr Milch vererbt, hat Sampler PP die höheren Inhaltsstoffe. In den funktionellen Parametern sind beide stark. Havano PP hat sich mittlerweile als höchster homozygoter Hotspot P-Sohn herauskristallisiert. Hohe Inhaltsstoffe, TopFundamente, beste Gesundheit und Kälberfitness sind von ihm zu erwarten. Hansen PP ist ebenfalls ein homozygoter Hotspot P aus der Kuhfamilie von Shottle. Durch beste Fett- und Eiweißprozente, sehr gute Allroundqualitäten und robotertaugliche Vorzeigeeuter mit guter Melkbarkeit erfreut er sich großer Beliebtheit. Adissio PP, der auf Wesswood-HC Rudy Missy EX 92 zurückgeht, kombiniert eine hohe Milchleistung mit starken Eiweißprozenten. Seine gute Fruchtbarkeit und Gesundheit sowie ein fehlerloses Linear und für AMS-Systeme geeignete Euter runden sein Profil ab. QZEIT APRIL 2021
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Auch aus der so erfolgreichen Jelykoe-Familie stammt außerdem der Nr. 1 Cabo-Sohn Capitano. Spitzenwerte für RZGesund (130) und RZN (127) sowie gute Kalbeeigenschaften sind hier garantiert. Mit Predar kommt der erste Pursuit-Sohn aus der Superhero-Tochter Mabella VG 89 aus der Gold-N-Oaks Marbella-Familie in den Einsatz. Er bietet ein komplettes Vererbungsprofil, hohe Fettprozente und beste Funktionalität.
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19
ZWS HOLSTEINS GENOMISCH
TOPLISTE ROTBUNT PHÖNIX NAME
VATER
FLIGHT RED
Rubels Red
165
2637
141
131
131
105
SIMPLY RED
Solitair P
162
2509
139
129
132
110
GINGER
Gywer RDC
161
2438
150
137
120
96
SONY RED
Solitair P
159
2253
127
139
132
PERFORMER
Paladin
159
2600
137
113
134
GARNIER
Gywer RDC
158
2383
155
137
111
102
114
120
109
116
128
GLOBAL
Gywer RDC
158
2143
133
144
123
114
124
104
108
124
136
REDBACK
Rubels Red
158
2310
142
132
125
105
123
112
107
121
120
SWINGLOOK
Swingman
155
2251
144
130
117
103
124
116
117
114
118
SPORTSMAN
Spark Red
152
2153
150
131
111
99
113
122
98
126
117
JALIBO
Jacuzzi
151
2023
124
123
123
111
130
89
96
115
125
SANTORIN
Santorius RDC
147
2049
145
123
110
111
108
109
116
105
117
MARLUT
Manana Red
144
1847
133
125
121
106
115
116
97
109
124
SPONSOR P
Solitair P
162
2815
158
115
125
107
120
119
109
108
104
SPOILER P
Solitair P
160
2470
139
131
126
115
122
114
95
125
121
SECURITY P
Solitair P
160
2231
135
142
125
116
126
107
106
126
133
SAILOR PP
Solitair P
158
2498
148
118
121
103
123
109
106
111
112
MONEY P
Match P RDC
157
2402
142
127
121
110
119
101
101
119
122
SOLITAIR P
Salvatore
157
2404
144
126
127
107
119
113
105
114
119
SOMERO PP
Solitair P
157
2353
145
127
124
97
123
109
110
118
116
SOLDAN PP
Solitair P
146
1818
141
129
113
101
110
109
102
105
132
MISTRAL PP
Marsden P
140
1724
133
117
113
106
113
111
91
114
114
LARBICK PP
Lucky PP
139
1371
117
130
118
101
126
107
92
100
143
RZG
RZ€
RZM
RZE
RZN
RZR RZGes
MT
KÖ
FT
EUT
132
100
129
111
100
113
132
103
118
121
120
119
112
118
124
117 110
126
108
98
126
132
131
98
98
108
114
HORNLOS
←
Kuhfamilien, wie die von Jelykoe EX 90 sind immer ein Garant für gute Vererber
→ ROTBUNT Die neue Topliste wird von Solitair P-Söhnen bevölkert. Allerdings hat sich mit Flight Red ein Rubels Red-Sohn an die Spitze gesetzt. Er stammt aus der Born P-Tochter Poppe Fienchen 1569, die mit dem Gywer-Sohn Freestyle und dem Swingman-Sohn Swinglook zwei weitere Topvererber hervorgebracht hat. Flight Red hat in allen Zuchtwertsegmenten überragende Zahlen. Sperma darf allerdings erst in einigen Wochen erwartet werden. Als höchster Solitair P-Sohn steht Simply Red auf Platz 2. Er stammt aus dem bekannten D-Stamm von Niermann und glänzt mit fantastischen Gesundheits- und Nutzungsdauerzuchtwerten. Dabei ist er für Färsenbesamungen geeignet. Es folgen Sponsor P und Spoiler P auf ähnlichem Niveau. Sponsor stammt aus einer Pat-Red-Mutter und punktet mit viel Leistung. Spoiler P, der aus einer Styx Red stammt, hat das bessere Linear und ist ein sicherer Färsenbulle (RZKd 125). Bei beiden gibt es allerdings Probleme in der Spermaversorgung.
Seine Mutter ist eine Vollschwester von Stuntman. Security P kombiniert Leistung (+1.151 kg) mit neutralen Inhaltsstoffen, Nutzungsdauer (RZN 125) und sehr gutem Exterieur (RZE 142). Seine Stärken sind die hervorragenden Fundamente (126) mit allerbester Mobilität
Simply Red ist der höchste der zahlreichen Solitair P-Söhne. Es fehlt ihm allerdings das begehrte P im Namen.
Ebenfalls RZG 160 hat Security P (Solitair P x Styx Red). Er geht auf die populäre, enorm langlebige Coba-Familie von Oelhorst Holsteins in den Niederlanden zurück. QZEIT APRIL 2021
20
↓
Ginger ist als der höchste Gywer-Sohn ein echter Überflieger
Alex Arkink
Ginger ist der höchste Gywer-Sohn in der Topliste und einfach ein Alleskönner.
(Bewegung 120) und exzellente Euter (133) mit gut platzierten Strichen. Gute Gesundheitsmerkmale und eine optimale Melkbarkeit (RZD 114) machen den Färsenbullen breit einsetzbar. Die gleiche Blutkombination hat Sony Red, der allerdings nicht hornlos ist. Auch er überzeugt mit ausgezeichnetem Exterieur und hoher Nutzungsdauer. Von den reinerbig hornlosen Solitair P-Söhnen rangiert Sailor PP, der aus einer Lucky PP-Tochter stammt, mit RZG 158 auf Platz 18. Er ist ein absoluter Allrounder und wird stark eingesetzt werden. Der von Marco Hellwig gezogene Somero PP, der auf der Mutterseite mit Styx Red x Ezio ein interessantes Pedigree hat und auf Golden Oaks Perk Rae Red P EX 90 zurückgeht, vererbt +2.000 kg Milch sowie ein sehr schönes Linear bei RZG 157. Beliebt ist auch Soldan PP, der auf Scientific Debutante Rae EX 92 zurückgeht. Soldan PP züchtet viel Milch aus Spitzeneutern sowie gute Nutzungsdauer und Melkbarkeit. Ginger hat mit der Kombination Gywer x Salvatore x Riverboy x Brekem ein exklusives Pedigree. Mit RZG 161 und RZ€ 2.438 ist er auf Rang 5 platziert. Bei sehr hoher Leistung (+2.202 kg Milch) hat Ginger ein traumhaftes Exterieur (RZE 137). Er ist robotertauglich (RZRobot 127) bei sehr guter Melkbarkeit. Beste Gesundheitsmerkmale (RZGesund 120) und Kalbeeigenschaften (RZKd 119, RZKm 115) runden sein Profil ab. Weitere interessante Gywer-Söhne sind Garnier und Global, die ebenfalls aus Salvatore-Töchtern stammen und auf RZG 158 kommen. Garnier gehört mit einem RZE von 137 ebenfalls zu den besten verfügbaren Exterieurbullen. Beeindruckend ist nach wie vor sein enormes Leistungspotenzial. Einen Zuchtwert für Fettmenge von mehr als 100 kg findet man bei keinem anderen Bullen in der TOP 50. Die Melkbarkeit (RZD 88) sollte allerdings beachtet werden. Getoppt werden beide noch von Global, der mit RZE 144 keine Wünsche offen lässt, bei allerdings etwas knappen Eiweißprozenten. QZEIT APRIL 2021
Bei Sportsman ist Leistung garantiert: Einen Zuchtwert von +3.016 kg Milch liefert der Spark Red-Sohn.
Eine Alternative ist Performer mit RZG 159 auf Platz 12 eingeordnet. Er ist ein Paladin-Sohn aus einer Mega Watt RDC-Tochter, die auf Rainyridge Tony Beauty EX 94 zurückgeht. Performer kombiniert hohe Milchmenge (+1.651 kg) mit guter Nutzungsdauer (RZN 134), was die Basis für eine hohe Lebensleistung bildet. Der Gesundheitsspezialist (RZGesund 131) vererbt den immer mehr in den Fokus tretenden mittleren Rahmen (Größe 99, Stärke 101, BCS 105) und eine gute Melkbarkeit. Sportsman ist ein exklusiver Spark Red mit Wurzeln bei Comestar Laurie Sheik VG 88. Mit +3.016 kg Milch ist er der überragende rotbunte Leistungsvererber. Sportsman vererbt Spitzenfundamente (126) sowie Qualitätseuter, die für AMS-Systeme geeignet sind, und ist auch für Färsenbesamungen zu empfehlen. → BERND KOCH
Hutera-Tochter Urle vom Betrieb Walter Weiland, Kißlegg-Schwenden in der 2. Laktation © Wolfhard Schulze
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10 JAHRE EUROGENETIK UMSJUBIL Ä PIEL MIT ! NS GEWIN LEN PREISEN L ERTVO
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Seit 10 Jahren arbeiten die Trägerorganisationen in Deutschland und Österreich unter dem Namen EUROgenetik im Fleckviehzuchtprogramm eng zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich das größte Bullenangebot bei Fleckvieh weltweit. Pünktlich zum Jubiläum zeigen auch die Ergebnisse der SingleStep-Zuchtwertschätzung ein konkurrenzloses Angebot in Vielfalt und Qualität.
www.eurogenetik.com QZEIT APRIL 2021
22
ZWS FLECKVIEH
→ Zuchtwertschätzung Fleckvieh im Frühling 2021
MIT SINGLE-STEP IN EINE NEUE ÄRA Die Änderungen im Zuchtwertschätzungsverfahren revolutionieren die Fleckviehzucht. Der enorme Zugewinn von Daten der genotypisierten Kandidaten und weiblichen Tieren in den letzten zehn Jahren erlaubt die Umstellung der Zuchtwertschätzung auf das sogenannte Single-Step-Verfahren, welches eine deutlich höhere Genauigkeit und bessere Prognose bieten soll.
Dieses vollendete Euter, das keine Wünsche offen lässt, gehört zu Getrude aus dem Stall von Stefan Enzenhofer in Österreich.
KeLeKi
QZEIT APRIL 2021
ZWS FLECKVIEH
Ein großes Team engagierter Wissenschaftler aus Bayern, Baden-Württemberg und Österreich hat diese Umgestaltung gestemmt. Nach einem internen Probelauf im Januar ist das Verfahren nun offiziell. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie auf Seite 24 und 25.
Die Liste der Qnetics-Jungvererber wird von Mainhattan und Wake Up P angeführt. Beide verbinden eine hohe Milchmengenvererbung mit bester Eutergesundheit. Für die Besamungen von Rindern sind sie nicht passend. Impossum und Halloween haben etwas im Zuchtwert eingebüßt. Hofbieber bleibt durch seinen überragenden Euterzuchtwert sehr interessant.
↓
In Verbindung mit Änderungen beim Fleischwert und bei der NutDie Eurogenetik stellt zungsdauer ergeben sich für die LisIm Angebot der reinerbig hornacht der TopTen-Bullen te spürbare Veränderungen. Aktuell losen Bullen bereichert der alternativ profitieren offensichtlich die Bullen gezogene Potent PP (Polledking PP x Maximum P) das Portfolio. Durch des Eurogenetik-Verbundes besonders vom Systemwechsel. Neue Nummer 1 der töchterseine Blutführung ist ein breiter Einsatz möglich. Damit geprüften Bullen ist Vollendet (Raldi x Weburg), ein steht auch er sinnbildlich für unser Bemühen, mit Ihnen exzellenter Eutervererber mit viel Milch, bester Fitals unsere Kunden, als Züchterinnen und Züchter ness und Nutzungsdauer. Nach dem soliden Whatever den optimalen Zuchtfortschritt der Rasse Fleckvieh (Wohltat x Everest) mit gewaltigem Fleischwert und auch in einem kritischen gesellschaftlichen Umfeld zu realisieren. dem bekannten hornlosen Leistungsvererber Irregut PS zaubert sich Hokuspokus (Hurly x Narr) in die Listenspitze. Dank außergewöhnlicher Blutführung und In der Rinderzucht gibt es keinen Stillstand. Das Bemüeinem fehlerfreien Gesamtpaket inklusive schaufähigem hen um die optimale Zuchtwertschätzung für die Ansprüche der zukünftigen Milchviehgenerationen Exterieur wird er in vielen Betrieben eingesetzt werden. treibt uns an. Daher schätzen wir die erzielten Ergebnisse sehr positiv ein und mit der Eurogenetik und Phönix sind Mit Eventim (Evergreen x MG) und Maienstein P wir mit starken Partnern bestens aufgestellt. (Mahango P x Everest) stehen auch Qnetics-Bullen im Wiedereinsatz, deren erste Töchter in Hessen voll über→ HEIKO GROB zeugen können, auch wenn sich das bei noch knappen Sicherheiten nicht in jedem Linear-Detail widerspiegelt. Während Eventim mit fast 1.000 kg Milch ein Bulle für Milchmenge und Rahmen ist, stellt Maienstein P den klassischen Doppelnutzungsvererber dar. Beste Bemuskelung bei solider Leistung und sehr schöne Euter sind seine Vorzeigeattribute. Mit Incrime PS (Incredible PP x Marmor) hat sich ein weiterer mischerbig hornloser Bulle positiv entwickelt. Er stammt aus einer Linie bester Dauerleistungskühe und seine Töchter sind groß und milchtypisch mit sehr gut aufgehängten Eutern. Allerdings ist er nicht für Rinderbesamungen geeignet.
Vollendet, die neue Nummer 1 der töchtergeprüften Bullen, liefert formschöne Kühe mit super Eutern.
JUNGVERERBER SORTIEREN SICH NEU
Bei den genomischen Jungvererbern gibt es unter den neuen Bedingungen viele neue Namen im Spitzensegment. Hamlet P (Hermelin x Mahango P) konnte stark zulegen und erreicht mit GZW 148 ein traumhaftes Niveau. Von der Reform profitiert haben auch Easy, McFly P, Holowitz und Ephraim. Bei diesen Bullen hat sich die Verfügbarkeit deutlich gebessert.
KeLeKi
QZEIT APRIL 2021
23
24
ZWS FLECKVIEH
SINGLE-STEP DIE LEISE REVOLUTION Seit 2011 wird die genomische Zuchtwertschätzung bei der Rasse Fleckvieh in nahezu unveränderter Form durchgeführt. Die aktuellen Verfahren basieren für alle Merkmale auf einer Lernstichprobe aus töchtergeprüften Bullen mit sicheren Zuchtwerten.
Alex Arkink
Blick nach vorn: Maienstein PTochter Nikita aus dem Stall Meisinger in Hippelsbach.
→
Kuhlernstichprobenprojekte ermöglichen bessere Schätzung von Gesundheitszuchtwerten
Die Zuchtwertschätzung wird dabei in zwei Stufen organisiert. In einer 1. Stufe werden Zuchtwerte ohne Einbeziehung von genomischen Daten berechnet, die sogenannte konventionelle Zuchtwertschätzung. In einer 2. Stufe werden dann Ergebnisse aus der 1. Stufe mit den Genotypen in der Lernstichprobe in Verbindung gebracht. Mit den hier geschätzten Zusammenhängen
QZEIT APRIL 2021
werden genomische Zuchtwerte für genotypisierte Tiere, die nicht in der Lernstichprobe enthalten waren, abgeleitet. Da es sich um zwei klar getrennte Schritte handelt, bezeichnen wir diese Verfahren als zweistufiges „TwoStep-Verfahren“. Neben unserem Angebot der Herdentypisierung bei Fleckvieh werden das Projekt FleQS in Bayern, das Projekt FoKUHS in Österreich und das Projekt Fleckfficient
ZWS FLECKVIEH
in Baden-Württemberg durchgeführt. Alle Projekte haben zum Ziel, eine breite Basis an genotypisierten Kühen mit erfassten Phänotyp-Daten zu schaffen. Im Vordergrund stehen dabei die Daten für neue Gesundheitsmerkmale, Klauengesundheit und Exterieur neben der breiten Palette an Merkmalen aus bestehenden Leistungsprüfungen und sonstigen Erfassungen. Mittlerweile ist hier schon eine stattliche Anzahl an Genotypen von weiblichen Tieren aufgelaufen. Die im länderübergreifenden Zuchtwertschätzteam vereinigten Rechenstellen in Deutschland und Österreich haben sich zum Ziel gesetzt, die vorliegenden Informationen zukünftig in möglichst optimaler Weise für die Zuchtwertschätzung zu nutzen. Der Schlüssel dazu sind die sogenannten einstufigen („Single-Step“) Verfahren. Wie der Name schon sagt, wird in diesen Verfahren versucht, die Informationen aus der konventionellen und genomiNeues Schätzmodell schen Zuchtwertschätzung weitgehend in einem Rechenschritt bei der Nutzungsdauer parallel zu nutzen. bringt Veränderungen
→
Dieses Vorgehen verspricht einige Vorteile. Zum einen sind alle genotypisierten Tiere (Kühe und Bullen) mit Leistungsinformation damit automatisch ein Teil der Lernstichprobe. Zum anderen kann die genomische Information so in die Zuchtwerte der gesamten Schätzpopulation einfließen, was zu einer genaueren Schätzung der nicht-genotypisierten Verwandten führt. Durch die Nutzung aller vorhandenen Informationen kommt es zu einer Steigerung der Sicherheiten bei den bisher schon genomisch geschätzten Merkmalen und hier insbesondere bei den jungen Kandidaten. Bei den neuen Merkmalen müssten bei einer Umsetzung im Two-Step-Verfahren erst ausreichend Bullen mit jeweils vielen erfassten Töchterinformationen vorliegen, um eine befriedigende Qualität der Schätzung zu erreichen. Hier verspricht man sich durch die direkte Nutzung der genotypisierten Kühe mit entsprechend erfassten Merkmalen im Rahmen des Single-Step-Verfahrens deutlich schneller Zuchtwerte mit einer befriedigenden Vorhersagequalität. Das spielt insbesondere bei Gesundheitsmerkmalen oder den neuen Merkmalen der Klauengesundheit eine entscheidende Rolle und genau hier wird mit den Kuhlernstichprobe-Projekten die benötigte Datengrundlage geschaffen. EXTERIEURMERKMALE BILDETEN DEN ANFANG
Für Fleckvieh wurden die ersten Single-Step-Verfahren für die 23 Exterieur-Merkmale bereits im August 2019 eingeführt. Das Verfahren hat sich gut etabliert und zeigt den erwarteten Anstieg der Sicherheiten für junge Selektionskandidaten. Der weitere Ausbau des Verfahrens für alle Merkmale der bisherigen Zuchtwertschätzung stellte eine enorme Herausforderung dar. In den verschiedenen Merkmalsbereichen sind in
FAZIT Die jetzt erfolgten Änderungen der Verfahren der Zuchtwertschätzung bei Fleckvieh stellen einen großen Fortschritt in der Zucht dar. Möglich wird dieser durch die umfangreiche Typisierung von weiblichen Tieren und die Bestätigung dieser Daten durch die Erfassung von Leistungs-, Fitnessund Exterieurzahlen. Die Rasse Fleckvieh befindet sich weltweit im Aufwind und hat nun ein zeitgemäßes leistungsfähiges Zuchtwertschätzungssystem. Der Dank gilt allen Wissenschaftlern und Funktionären, die das möglich gemacht haben.
der Vergangenheit sehr spezialisierte und angepasste Auswertungsmodelle etabliert worden. Diese erfordern nun auch zum großen Teil spezielle Vorgehensweisen im Rahmen des Single-Step-Verfahrens. Das kann in Einzelfällen, wie beispielsweise in der Nutzungsdauer, soweit gehen, dass ein vollständig neues Zuchtwertschätzmodell entwickelt werden muss, weil mit dem bisherigen Modell keine Umsetzung des SingleStep-Verfahrens möglich ist. Auch bei den Fleischmerkmalen erfordert die Umstellung deutliche Änderungen am bisherigen Vorgehen. Das bedeutet natürlich auch, dass es so zu einigen Änderungen in den geschätzten Zuchtwerten kommen wird, die an sich nichts mit der eigentlichen Nutzung genomischer Information im Single-Step-Verfahren zu tun haben. EINFÜHRUNG IM APRIL 2021
Insgesamt lässt sich bereits jetzt abschätzen, dass die komplexen zeitgebundenen Abläufe in der bisherigen Zuchtwertschätzung durch das Single-Step Verfahren zukünftig weiter an Komplexität zunehmen und eben nicht einfacher werden. Die positiven Aspekte der resultierenden Zuchtwerte überwiegen nach den bisherigen Erfahrungen aber deutlich und deshalb wurde die Einführung der neuen Verfahren zur ZWS im April 2021 umgesetzt. Die ersten Kandidatenläufe werden für den Mai erwartet, eventuell kann schon ab August mit einem kürzeren Turnus gerechnet werden, so dass dann alle zwei Wochen Ergebnisse verfügbar sind. → HEIKO GROB
QZEIT APRIL 2021
25
26
PASSION MILCHRIND
EXTERIEURKRACHER Zeitraum 1. September 2020 bis 31. Januar 2021
Dirty Rae erhielt in der 2. Laktation die MaximalPunktzahl von EX 90 und führt die Liste der jüngeren Kühe an.
HOLSTEINS JÜNGERE KÜHE
HLM No
DE 06 66732949
Duty-Free/Sensation
HLM Pa
DE 06 67146463
Kerrigan/Numero Uno
HWH Nikita
DE 06 66997354
Board/Sargeant
JD Alona
DE 06 66986455
Jetset/Atwood
Lasa
DE 06 67163879
Bumblebee/Goldday
Loreen
DE 16 03529839
Doorsopen/Atwood
Miss Molly
DE 05 39054794
Epochal/Super
Missy
DE 06 67094571
Mission P/Penley
Nadya RBT
DE 06 67030973
Mission P/Shotglass
Raven RBT
DE 06 66866159
Akyol Red/Ladd P
RZG Poesie RBT
DE 06 67006076
Apoll P/Laron P
Sabine
DE 06 66872750
Scotty/Baxter 2
Sally RBT
DE 06 67059639
Scotty/Windbrook
Thekla
DE 06 66929949
Bushman/Delice
Tinka
DE 06 67025623
Maserati/Castor
WR Dianne
DE 05 39686142
Beemer/Bodrum
WS 255
DE 05 39854320
Guarini/Planet
ZHW Dajana RBT
DE 06 67059160
Awesome/Durango
ZZ Gellara
DE 16 03595680
Belcaro/Commander
876
DE 06 67151816
Roxy B/Elite
Alabama
DE 03 60940183
Undenied/Atwood
CHH Bella
DE 06 67168544
Adagio/Satchel P
Emilia
DE 16 04010316
Sunlight/Chevrolet
GWH Charis
DE 16 04010309
Awesome/Goldwin
Ivanka Red RBT
DE 03 60515086
Jordy/Absolute-Red
Ms Arianna
DE 06 67046580
Defiant/Regiment
HOLSTEINS ÄLTERE KÜHE
Dirty Rae
DE 16 03826012
McCutchen/Atwood
2 90 89 90 90 90 Michael Beyer, Pöppschen
GHO Cloud No.9
DE 16 03440549
Delta/Fever
Nabali
DE 16 03799581
Doorsopen/Sargeant
2 90 88 90 90 90 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
Lila
DE 16 03306617
Ladd P/Baxbody
Astrid
DE 06 66872736
Godewind/Worldwide
2 90 90 90
Pandora
DE 16 03497422
Explosiv/Damion
BT Maria
DE 06 66993645
Mario/Jasper 2
2 90 90 89 88 89 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
RZB Lorina
DE 06 66809326
Rainy/Deuce
CHH Bärbel
DE 06 66978399
Board/Mogul
2 90 89 89 88 89 Christ GbR, Grüsen
Kitty
DE 06 66455346
Platinum/Pronto
CHH Nebraska
DE 06 66978465
Adagio/Aikman
2 88 88 89 89 89 Christ GbR, Grüsen
HLM Natascha
DE 06 66732812
Duty-Free/Lauthority
HLM La
DE 06 66965388
Classic/Shotglass
2 89 89 89 88 89 Ralf Hellmuth, Haina
ZZ 564
DE 16 03308020
Casual/Ruacman
WFD August
DE 16 03761774
Octane/Destined
2 88 89 88 90 89 Martin Rübesam, Wiesenfeld
570
DE 06 66887923
Awesome/Atwood
78
DE 06 66984922
Jetset/Mogul
2 88 88 85 90 88 Bernd Hochgrebe, Haubern
Blacky
DE 06 66682656
Godewind/Brawler
Berta RBT
DE 06 67044100
Apoll P/Samir
2 88 88
87 88 88 Axel Waßmuth, Hertingshausen
CAS Bratolo2
DE 06 66779189
Defender/Shottle
CAS Blüte
DE 06 67146600
Power/Beacon
2
87 88
87 88 88 Caspar GbR, Heimertshausen
DM Dolly RBT
DE 06 66846220
Dixieland/Shoreham
CAS Lady-K
DE 06 67193717
Kerrigan/AltaIota
2
87 86 89 89 88 Caspar GbR, Heimertshausen
Elica P
DE 06 66770051
Atwood/Laron P
Combo
DE 16 03892406
Bonhof/Gormio
2
87 86 88 90 88 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
Escana
DE 06 66770042
Braxton/Mad Max
GMH Lucill RBT
DE 06 67062134
Agent-Red/Sabiner
2 86 86
GWH Jolandy
DE 16 03633406
Joyride/845646
HLM Sa
DE 06 67146477
Doorman/Lightning
2 89 88 88 88 88 Ralf Hellmuth, Haina
HLM Nathalie
DE 06 66965288
Fitz/Goldday
Patty
DE 06 66993623
Pat-Red/Bombero
2 90
87 88 88 88 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
JD Lisa
DE 06 66806775
Tychip/Fever
RZB WhitePower RBT
DE 06 67046508
Power/Colt 45 P
2 88
87 88 89 88 Volke/Hauck GbR, Wetterburg
Ronja
DE 06 66848119
Acrobat/Torben
SEI Kamil
DE 06 67035421
Arvis/Savard
2
RZB Pansy
DE 06 66557289
Stormatic/Lightning
SPH Ronja
DE 06 66959629
Silver/Jacey
2 90 89 88 88 88 Jochen Geisel, Niedergrenzebach
SPH Luna
DE 06 66847152
Golddust/Windbrook
ZZ 239
DE 16 03595421
Adventure/Hefty
2 88 89 88
87 88 Zuchtzentrum Gleichamberg eG
SPH Yakira
DE 06 66847142
Silver/Domain
Fay
DE 16 04046162
Devour RDC/Doorman
1 88 88 88
87 88 Martin Rübesam, Wiesenfeld
WFD Jenny
DE 16 03784581
Durango/Atwood
43
DE 06 66881491
Brazzle/Roy
2
87
87
Lilli
DE 06 64221792
Aftershock/Outside
79
DE 06 66984919
Traminer/Forlan
2
87 86 85 88
ZZ 79
DE 16 02814964
Baltimor/Dalt
126
DE 16 03703944
Bonhof/Barclay
2 85 85 86 88
87 Agrargen. Ilm-Saaleplatte, Eckolstädt
Lajakiba RBT
DE 06 66451332
Laptop PP/Florian
150
DE 16 03892449
Come On/Snowfox
2
87 86
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
Dani
DE 06 66595639
Gunnar/Lonar
189
DE 16 03706051
Big Point/Mascol
2
87 86 88 86
EHS Corinna RBT
DE 06 66774866
Dixn Red/Ladd P
204
DE 16 03781641
Rocky/Gormio
2 86 88 86
Holstein
DE 16 03497407
G Dreams/Atom
213
DE 16 03863106
Ludwig/Damion
2 85
Rena
DE 06 66881521
Nordkap/Goldday
223
DE 16 03835557
Gerd/Nordkap
2
Else
DE 06 66571670
Gillespy/Xacobeo
400
DE 06 66870952
Subito/Elburn
2 85
GMH Helene
DE 06 66940825
Akyol Red/Carall
408
DE 06 67024516
G-Force/Goldrush
2
HLM Britanie
DE 06 66732901
Millennium/Aftershock
429
DE 16 03951665
Ingmar/Goldfink
2 88
JD Agnes
DE 06 66806774
Tychip/Andy
618
DE 16 03823609
Mercury/Ironman
2 85 86
Lauri
DE 06 66595668
Label P/Windspiel
682
DE 16 03951715
Vroni P
DE 06 67064404
Ed Red PP/Golden Way
1007
GMH Panama
DE 06 64092222
Picolo/Shottle
87 89
87 89 Jochen Wagner, Ober-Mörlen
87 89 88 Garthe u. Metz GbR, Ellershausen
87 89 88 Ortfried Jäger, Bockendorf
87 86
87
87 87
87 86 88
87 Bernd Hochgrebe, Haubern
87 Pflanzen- u. Tier. AG Großbrembach 87 Pflanzen- u. Tier. AG Großbrembach 87 Agrar-GmbH Bienstädt
87
87
87 Agrargenossenschaft, Bad Sulza
87
87
87 Jörg Schneider, Frankenberg
87 85
87 Jörg Schneider, Frankenberg
87 86
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
87
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
Barcley/Great Day
2 86 85 88
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
DE 16 03838148
Xapper/Mont Blanc
2
87
87
87
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
1109
DE 16 03823946
Percher/Bolto
2
87 86
87
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
1374
DE 16 03838345
Solero/Monopoly
2 86 86
87
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
1427
DE 16 03838494
Elate P/Maddock
2
87
87
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
1593
DE 06 67050635
Maserati/Goldday
2 88 86 86
87
87 Wentrot GbR, Hebenshausen
Amy RBT
DE 06 67092707
Power/PerfectAiko
2 86
87
87
87
87 Michael Knaust, Gudensberg
BHJ Lily
DE 06 67017160
Orinoco PP/Admiral
2 84
87
87
87
87 Olaf Fackiner, Dainrode
BT Macme
DE 06 66993615
Acme RDC/–
2
87 86 86
87
87 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
Caroline
DE 06 67030633
Kerrigan/Silver
2
87
CAS Lady-Rock
DE 06 67025460
Rocky/Bolton
2
87 88 86 86
87 Caspar GbR, Heimertshausen
Editha
DE 16 03787502
Kerrigan/Chevrolet
2
87
87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
Ehla
DE 06 67012219
Defender/Elite
2 88
Eila
DE 16 03630817
Kerrigan/Chevrolet
2
87 88 86 86
87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
Emely
DE 16 03787501
Kerrigan/Chevrolet
2
87 88
87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
Emilia
DE 06 67007590
Exeter/Mont Blanc
2 86 88 85 88
87 Ortfried Jäger, Bockendorf
Goldamin
DE 16 03823551
Goldday/Benjamin
2
87 88 86
87 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
HLB Liga
DE 06 67131027
Kerrigan/Casual
2 86
87
87 Michael Mütze, Geismar
QZEIT APRIL 2021
87 88
87 Norbert Breithecker, Ellar
87
87 89 87
87 86
87
87 84 88 87 86 87
87
87 86 87 86
87
87
87 Michael Mütze, Geismar
87 Wolfhard Nixdorf, Oberkaufungen
GMH Mathilde RBT DE 06 66379801
Bama-Red/Pitbull
HLM Be
DE 06 66391113
Adonis-Red/Goldwin
HLM Pledge
DE 06 66391112
Fernand/Pagewire
Jörl
DE 16 03102390
Daimler/Ramos
Kosima
DE 06 66280827
Renauld/Forbidden
554
DE 16 03468430
Lazio/Jeff
Britney
DE 06 66774845
ArchiveRed/Numero Uno
GMH Cosy RBT
DE 06 66660808
Albano/Lawn Boy P
Johanna RBT
DE 06 66722920
Dixn Red/Colibri
RZG Claudia
DE 06 66572735
Big Point/Pronto
Selma
DE 16 03552619
Bachmann/Sallas
Uno
DE 03 57989331
Gold Chip/Mr.Sam
314
DE 16 03674854
Grasdorf/Matson
Bailey P RBT
DE 06 66662619
Mr. Marco/Wilson
BT Grace RBT
DE 06 66647493
Absolute-Red/Hvezda
CAS Dana
DE 06 67025427
Bradnick/Worldwide
CAS Sherry
DE 06 67025409
Impression/Shottle
PASSION MILCHRIND
87 85
87 Ralf Hellmuth, Haina
Caty
DE 06 66595633
Rapper P/Ramos
3 89 86 90 87 88 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt
2 88
87 88 86
87 Ralf Hellmuth, Haina
CPR Korea
DE 06 66840757
Primus/Tableau
3
2 86
87
87
87
87 Wilke GbR, Wincherode
CPR Limette
DE 06 66840826
Mercury/Elite
3 89 88 90 87 88 CPR-Holsteins KG, Rhenegge
2 85
87 86
87
87 Ortfried Jäger, Bockendorf
EHS Roberta RBT
DE 06 66845968
Aximo/Belvin
3 90
87 Ottmar Helfrich, Haingründau
Elli RBT
DE 06 66820208
Lemon/Satin
3 90 88
87 88 88 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
87 Agrargen. Niederpöllnitz e.G.
GHH Lana
DE 03 58929197
Joyride/Sid
3 86 88
87 89 88 Ortfried Jäger, Bockendorf
87 Burkh.u.Petra Scheu, Buchenau
GWH Talona
DE 16 03633439
Raptown/Sanchez
3
87 86
87 89 88 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
87 Florian Viering, Landau
HLM La
DE 06 66965264
Jetset/Numero Uno
3
87
2 88 88
2 88 90
87 85
2 89 86 86
87
2
87 88
87 86
2
87 86 89 86
87
87 88 88 88 CPR-Holsteins KG, Rhenegge 87 89 87 88 Martin Biederbick, Sudeck
87 88 88 88 Ralf Hellmuth, Haina
87
87
87 Marion Trümner, Schiffelbach
HLM Le
DE 06 66732948
Chevalier/Enforcer
3 90 90 88 86 88 Ralf Hellmuth, Haina
2 88 86 88
87
87 Ortfried Jäger, Bockendorf
JD Emely
DE 06 66624114
Impression/Baxter 2
3 89 90 86 89 88 Ortfried Jäger, Bockendorf
2 88 88 86
87
87 Botthof/Bieker GbR, Niederklein
JD Verena
DE 06 66624109
Defiant/Kirby
3 86
2 88 90 88 84
87 Jochen Wagner, Ober-Mörlen
Marlene
DE 09 50904606
Eraser P/Parker P
3 88 88 88 87 88 Knauer GbR, Platz
2 88 88 86
87
87 Jochen Wagner, Ober-Mörlen
Naemi
DE 06 66826721
PowerballP/Fidji
3 88 89 90 87 88 Marion Trümner, Schiffelbach
2 88 88 85
87
87 Jörg Schneider, Frankenberg
Panacotta
DE 06 66913991
Impression/Roy
3
87 88 85
87 Merten GbR, Landau
Paris
DE 16 03497498
McCoy/Duty
3 86
87 88 88 88 Ellen Hille, Berlingerode
2 88
87 86
87 Rainer Schermuly, Niederbrechen
Rosalinde RBT
DE 06 66917621
Escoban/Sid
3 86
87 88 88 88 Jordan GbR, Wittges
2 88
87 88 86
87 Agrar-GmbH Bienstädt
RZB Dozz Rae
DE 06 66557250
Dozz/Cameron
3 86 88 88 89 88 Olaf Fackiner, Dainrode
2 86
87
87 86
87 Volke/Hauck GbR, Wetterburg
Sally RBT
DE 06 66881547
Lazar P/Applejax
3 88
87
87 Zuchtzentrum Gleichamberg eG
Sharon
DE 06 66861137
Big Point/Shottle
3 89 88 90 86 88 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
87 Behrend GbR, Langenthal
Widell
DE 06 66611913
Epochal/Contrast
3 90 90 90 85 88 Raude Holstein GbR, Altendorf
87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
ZZ 334
DE 16 03595337
Maserati/Shrewd
3
2 88 88
2
87
2 86 86 1
87
87 88 86 86
1 86 88 1
87
87
87
87 88 86 86
1 86
87 86
87
87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw. 87 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
87 86
1
87 86 86
1 86
87
87
87 Manfred Uhrig, Sulzbach
87 86
87 Manfred Uhrig, Sulzbach
4 90
91 90 92
91 Michael Beyer, Pöppschen
4
91
92 90 92
91 Waisagrund Agrar GmbH, Crock
4
91
93
91 91
91 Ellen Hille, Berlingerode
3
91 90
92 90
91 Caspar GbR, Heimertshausen
5
91
4
87
87 90 88 Rainer Schermuly, Niederbrechen
87 88 88 88 88 Zuchtzentrum Gleichamberg eG
91 89 90 89 90 Ralf Hellmuth, Haina
DE 06 66420377
Arkemheen/Waldemar
5
87 88 90 89 89 Hess.Staatsdomäne Frankenhausen
91 90 90 90 Harald Hamel, Buchenberg
4 90
91 89 90 90 Zuchtzentrum Gleichamberg eG
3
91
91 90 88 90 Hubert Hecker, Geismar
3
91
91 90 88 90 Jochen Wagner, Ober-Mörlen
3
87 89 88 88 88 Florian Viering, Landau
DEUTSCHES SCHWARZBUNTES NIEDERUNGSRIND Blüte
3 90
87 88 88 Ortfried Jäger, Bockendorf
87 Andreas Ahrens, Ballhausen
87 88
1
92
91
91 89 90 Caspar GbR, Heimertshausen
91 90 89 90 90 Michael Mütze, Geismar
3 88 88 89 91 90 Hartmut Kalhöfer, Rhadern 3
91 90 90 89 90 Hartmut Kalhöfer, Rhadern
3 89
92 90 89 90 Gerbothe-Wiesner GbR, Obersachsw.
3 89 90
91 90 90 Ralf Hellmuth, Haina
3 89 89 90 90 90 Ortfried Jäger, Bockendorf
Die Power-Tochter RZB White Power aus dem Stall Volke/Hauck unterstreicht mit VG 88 die Vererbungsqualität ihres Vaters.
3 89 88 90 91 90 Wolfhard Nixdorf, Oberkaufungen 3 90 89 3 90 3
91 90 90 Manfred Uhrig, Sulzbach
91 89 89 90 Jochen Geisel, Niedergrenzebach
92 90 89 89 90 Jochen Geisel, Niedergrenzebach
3 90 89
92 90 90 Martin Rübesam, Wiesenfeld
6 90 90 88 88 89 Jochen Wagner, Ober-Mörlen 6 86
92 89 88 89 Zuchtzentrum Gleichamberg eG
5 90 88 90 88 89 antonius: gemeinsam Mensch, Fulda 4 90 90 88 89 89 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt 4 88 89 90 89 89 Martin Biederbick, Sudeck 4 89 89 89 90 89 Ellen Hille, Berlingerode 4 90 90 90 87 89 Rainer Schermuly, Niederbrechen 3 90 90 90 88 89 Michael Bergmann, Immighausen 3 88 90 88 89 89 Garthe u. Metz GbR, Ellershausen 3 89 89 88 90 89 Ralf Hellmuth, Haina 3 89 90 90 88 89 Ortfried Jäger, Bockendorf 3 90 86 88 90 89 Stiftung Diakonie, Nieder-Ramstadt 3 88
87 89 89 89 Rainer Schermuly, Niederbrechen
7 89
87 86 90 88 Garthe u. Metz GbR, Ellershausen
6
Die vielversprechende Färse Alabama des Betriebes Gerbothe-Wiesner überzeugt mit starken Körpermerkmalen, klaren Fundamenten und guten Eutermerkmalen.
87 88 88 87 88 Garthe u. Metz GbR, Ellershausen
5 89 88 88 87 88 Ralf Hellmuth, Haina 5 89 88
87 88 88 Ralf Hellmuth, Haina
5
87 87 88 Ellen Hille, Berlingerode
92 89
5 90 89 89 87 88 Wolfhard Nixdorf, Oberkaufungen 4
87 88 88 87 88 Erzeuger-Gen.Neumark e.G.
4 90 89
87 88 88 Martin Biederbick, Sudeck
4
87 90 88 Garthe u. Metz GbR, Ellershausen
87 88
4 89 88 88 87 88 Hubert Müller, Eberstadt 4 88 89 4 88
87 87 88 Karl Gleiser, Schweinsberg
91 88 87 88 Agrar-GmbH Bienstädt
4 88 90 88 87 88 Michael Mütze, Geismar 3 86 89
87 88 88 Agrar-GmbH Bienstädt
3
87 89 88 Eiffert GbR, Breunings
87
87
3 90 89
87 88 88 Wilf.u.Eckhard Hauck, Schiffelbach
3 88 89 88 88 88 Caspar GbR, Heimertshausen 3 88 89 88 88 88 Caspar GbR, Heimertshausen
Die begehrte EX-Auszeichnung mit 92 Punkten im Typ gab es für SPH Yakira. Grund genug für Jochen Geisel sie beim Fototermin in Niedergrenzebach vor die Kamera zu führen.
QZEIT APRIL 2021
27
28
PASSION MILCHRIND
FLECKVIEHKÜHE Evelis
DE 06 66737779
Polaroid/Everest
2 88 86 88 86 Frank Hofmann, Gersfeld
894
DE 06 67119659
Sturmwind/Royal
1 89 86
Fylla
DE 06 66737799
Iserschee/Hades
1 88 86 88 86 Frank Hofmann, Gersfeld
87 86 Andreas Mötzung, Obernüst
Wegen der Corona-bedingten Unsicherheiten hat der Bundesverband Rind und Schwein e.V. gemeinsam mit den an der Schau beteiligten Rasseverbänden beschlossen, die für den 9. und 10. Juni 2021 in Alsfeld Sie sieht nicht nur gut aus, sie liefert auch einen Topseller nach dem anderen: Polaroid-Tochter Evelis aus dem Stall Hofmann.
FEDDERSEN ADE
geplante German Dairy Show abzusagen. Über einen neuen Termin wird noch beraten.
Über mehr als 34 Jahre hat Dr. Egbert Feddersen an führender Position die Geschicke der deutschen Rinderzucht mitgelenkt. Besonders prägend war sein Einfluss auf die Organisation wichtiger Arbeitsfelder der deutschen und euro päischen Holsteinzucht. Ein besonderes Anliegen von Dr. Egbert Feddersen war immer auch das Schauwesen. Zwischen 1996 und 2017 hat er insgesamt 14 nationale Holsteinschauen und 2019 die neugestaltete German Dairy Show organisiert. Daneben war er über sein Engagement im Vorstand des Europäi schen Holstein Verbandes Mitgestalter vieler europäischer Holsteinschauen, unter anderem 2006 in Oldenburg. Er hat auch die Einrichtung des deutschen Preisrichterpools und die systematische Schulung von Preisrichtern über den Dachver band angeschoben und mehr fach europäische Preisrichter Workshops organisiert. Am 1. Dezember 2020 hat Dr. Jens Baltissen seine Position des Fach bereichsleiters Zucht und Genetik und als stellvertretender Geschäftsführer des BRS übernommen.
QZEIT APRIL 2021
PASSION MILCHRIND
29
KENNZEICHNUNG VON KLON-NACHKOMMEN Der Anteil der geklonten Milchrinder und deren Nachkommen nimmt vor allen Dingen bei Spitzentieren in Nordamerika zu. Damit steigt auch in Deutschland die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Nachkommen geklonter Tiere zur Zucht.
Importtieren und Kälbern aus Embryonenimporten ins deutsche Herdbuch eine Bescheinigung über die Klonfreiheit vorzulegen. Liegt diese nicht vor, so wird das Tier mit ETC gekennzeichnet.
↑
Die Bescheinigung über die Klonfreiheit von Importen gibt es bei Ihrer Herdbuchorganisation
Angesichts der gesellschaftlichen Diskussion sollte sich jedoch jeder über das Risiko im Klaren sein, dass der Einsatz von Bullen aus geklonten Tieren zukünftig Probleme bereiten kann. Hierauf wurde bereits im milchrind Ausgabe 4-2017 hingewiesen.
Um den Landwirten zukünftig bei der Auswahl von Zuchttieren mehr Transparenz zu bieten, hat der Zuchtausschuss des Bundesverbandes Rind und Schwein eine neue Regelung für die Zuchtprogramme der Rassen Deutsche Holsteins, Rotvieh/Angler, Rotbunt Doppelnutzung, Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind und Jersey verfasst.
Wenn Sie als Landwirt einen Ankauf von Embryonen oder Zuchtrindern aus dem Ausland planen, fragen Sie bei Ihrer Zuchtorganisation nach dieser Bescheinigung. Seit 1. Januar 2021 sollten Sie sich bei Abschluss des Kaufvertrags die Bescheinigung vom Verkäufer ausfüllen und unterschreiben lassen. So gibt es bei der Eintragung von Rindern und Kälbern aus Embryonen ins Herdbuch keine Probleme. Für Klontiere selbst hat der Welt-Holsteinverband (WHFF) bereits vor Jahren eine Regelung empfohlen, die eine Kennzeichnung mit „ETN“ (N für Nukleus) vorsieht. Somit lassen sich geklonte Tiere eindeutig als solche identifizieren. Von dieser Kennzeichnung leitet sich die Kennzeichnung für Nachfahren geklonter Tiere ab und nutzt das bereits geläufige „C“ für Carrier (Träger). Auch auf europäischer Ebene gibt es hier bereits Regelungen für Klon-Nachkommen in Italien, Frankreich, Ungarn und der Schweiz. Deren Gestaltung geht zum Teil über die neuen Regelungen für den deutschen Markt hinaus. → BRS
NACHKOMMEN VON KLONTIERE WERDEN MIT ETC GEKENNZEICHNET
Grundsätzlich sind Nachfahren geklonter Rinder herdbuchfähig und können bislang auch ohne rechtliche Einschränkung in der Zucht eingesetzt werden. Die neue Regelung sieht jedoch vor, diese Tiere zu kennzeichnen. Nachkommen von Klontieren werden bei den genetischen Besonderheiten mit dem Kürzel „ETC“ gekennzeichnet, wenn in den vorangegangenen drei Generationen (Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern) ein Klontier vorhanden ist. Nachkommen späterer Generationen verlieren die Kennzeichnung. Seit Januar 2021 ist bei der Eintragung von ausländischen Bullen, weiblichen
↓ Aktuell von der Neureglung betroffen sind unter anderem Söhne des Bullen Avalanche, dessen Mutter ist ein Klon von Apple, wie z. B. Unstopabull, Movin, Master und Warrior sowie die Nachkommen der Bullen Nighthawk und Nobel, die aus Klonen der Kuh Nightout stammen.
QZEIT APRIL 2021
30
PASSION FLEISCHRIND
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE FLECKVIEH- UND AUBRACZUCHT MAREK WEHNER LAGE → Schmiedefeld, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Thüringen TOPOGRAFIE → Bergland (Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald) BETRIEBSGRÜNDUNG → 1991 BETRIEBSTEILE Chillen auf den Berghängen in Lichtenhain
→ Marek Wehner GbR (seit 2016) → Lichtenhain GbR (seit 2019) WIRTSCHAFTSWEISE
MUTTERKUHHALTUNG MIT KALKÜL Geld verdienen mit Mutterkuhhaltung ist nicht möglich? Doch, es kommt auf eine positive Arbeitseinstellung, offene Augen und Ohren für neue Ideen, Mut diese zu verwirklichen und auf kleine Schrauben an, an denen man drehen kann, weiß Marek Wehner aus Schmiedefeld.
→ Biologisch (EU-Bio) PRODUKTION → Mutterkuhhaltung → Absetzererzeugung LANDWIRTSCHAFTLICHE NUTZFLÄCHE → rd. 420 Hektar, davon 50 % Mähfläche und 50 % Weide TIERBESTAND → 190 Kühe und Färsen → 5 Deckbullen RINDERZUCHT → Fleckvieh-Simmental (Herdbuch) → Aubrac (Herdbuch) VERMARKTUNG → Absetzer werden an Mäster nach Bayern verkauft
Idyllisch fügt sich die Ortschaft Schmiedefeld in das bergige Relief des Thüringer Waldes ein. Hier befindet sich der Landwirtschaftsbetrieb von Marek Wehner, der sich der Zucht von Fleckvieh-Simmental- und AubracRindern verschrieben hat. Die ortsansässige landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft befand sich in Auflösung, als Dieter Wehner 1991 ein altes Stallgebäude, 140 Hektar Grünland sowie eine handvoll SMR-Färsen aus deren Bestand übernahm. Der Grundstein des Wehner´schen Betriebes war gelegt. Das Ziel: Beweidung der umliegenden Grünlandschläge mit Rindern und Erzeugung von Absetzern zur Mast. Nach und nach wurde der Tierbestand aufgestockt. Die SMR-Rinder wurden sukzessive reduziert, FleckviehFärsen aus Bayern und Österreich zugekauft. Genetisch hornlose Fleischf leckviehbullen vom bayerischen Züchter Claus Schultes sowie von diversen Thüringer Züchtern sorgten für die Nachzucht. Nach Lehre und erweiterter Fachschule stieg Marek Wehner 1994 in QZEIT APRIL 2021
den väterlichen Betrieb ein. Mit ARBEITSKRÄFTE dem Renteneintritt des Vaters in → Betriebsleiter 2016 übernahm er den Betrieb. → 3 Vollzeit-AK Inzwischen zählte der Rinder→ 2 Teilzeit-AK bestand 140 Fleckviehkühe und Färsen. Der Betrieb hatte sich auf eine Fläche von rund 200 Hektar Grünland vergrößert. Aufgrund der politisch forcierten Flächenextensivierung und der Dürrejahre 2018 und 2019 wurde der Tierbestand verkleinert. Der Schritt hin zur Umstellung auf Bio-Produktion vollzog sich bis zum Januar 2021. Bisher konnte Wehner nur „Umstellungsware“ verkaufen. „Der monetäre Effekt der Umstellung auf Bio war kaum spürbar“, berichtet Wehner. Einzig für Schlachtkühe ließ sich etwas mehr erlösen. Dennoch bezeichnet Wehner den Schritt hin zur Bio-Produktion als richtig und zukunftsweisend, zeigen doch die gesellschaftlichen Tendenzen ganz klar in diese Richtung. Nebenbei ist auch der finanzielle Effekt, der sich aus der Flächenprämie und den Zulagen für Biobetriebe ergibt, nicht zu verachten.
PASSION FLEISCHRIND
→
Doch keineswegs sorgen im Betrieb allein Fördermaßnahmen für das Einkommen. Die wichtigste Säule des Betriebes ist die Erzeugung von QualitätsErzeugung von Mastabsetzern. Und dies hat absetzern ist eine Säule Wehner gut im Griff, wie die Kalbeergebdes Betriebes nisse der letzten Jahre eindrücklich beweisen. So wurden in der Saison 2020 von 86 Fleckviehkühen 89 Nachkommen geboren. Für Wehner spielt u. a. die Versorgung der tragenden und laktierenden Kühe mit Mineralstoffen eine entscheidende Rolle. Die jährlich in einer gestaffelten Kalbesaison von März bis Mai geborenen Kälber werden im Alter von etwa sieben Monaten an zwei Mäster in Bayern verkauft. Bevorzugt werden dem Alter entsprechend gut entwickelte, hornlose, männliche und weibliche Tiere. Auf die Frage, ob er denn auch schon über Direktvermarktung nachgedacht hat, antwortet Marek Wehner: „Ich habe in der Vergangenheit bereits mit meinem Vater diesen Versuch gestartet. Wir ließen ein paar weibliche Tiere im Schlachthof in Saalfeld schlachten, zerlegten die Fleischpartien selbst und verkauften an den Wochenenden im Winter. Die Arbeit war zeitaufwendig und mitunter auch schwer, doch fanden wir einen guten Absatz. Der Traum platzte, als der Schlachthof in Saalfeld seine Tore schloss. Den Gedanken trage ich weiter und mit meinem Stiefsohn und dessen Freundin könnten wir eine Neuauflage wagen…“ CHANCEN ERKENNEN UND ERGREIFEN
Kühe ein Ausdruck dafür, wie das jeweilige Tier mit den betrieblichen Gegebenheiten in einem Jahr zurechtgekommen ist. Wird eine Kuh hoch eingestuft, ist sie offenbar gut mit den Bedingungen klargekommen. Wird ein Tier niedrig eingestuft und rutscht damit in die Abteilung B, hat irgendetwas nicht gepasst. Möglicherweise war das Tier krank oder konnte sich in der Herde nicht durchsetzen. Solche Tiere können weiter für Absetzer sorgen, es wird allerdings kein Nachkomme zur Zucht behalten. Damit ist die Einstufung für mich keine Formalie, sondern ein Mittel zur Beschreibung meiner Arbeitsweise und ökonomisch bedeutsam.“ „Schön wäre es natürlich auch, wenn man mal einen Bullen zur Auktion bringen könnte“, gibt Wehner weiterhin schmunzelnd zu. Und auch mit den Aubrac hat er noch einiges vor. Erst kürzlich konnten zwei neue Zuchtbullen bei Familie Herget in Flörsbachtal, Hessen, erstanden werden, die den Rassetyp des Aubrac-Rindes in idealer Weise verkörpern. ÜBRIGENS…
In Frankreich, der ursprünglichen Heimat der Aubrac, ist die Verpaarung großrahmiger Fleischrassen, wie etwa den Charolais, mit den kleineren, aber robusten und milchreichen Aubrac gängige Praxis zur Erzeugung wüchsiger, fleischbetonter Absetzer. Versuchsweise wurde in Marek Wehners Betrieb mittels eines Fleckviehbullen ebenso verfahren. Jedoch konnte sich das Kreuzungsprodukt nicht mit den reinen, bereits bestens bemuskelten Aubrac-Absetzern messen. Es wird wohl der erste und letzte Versuch dieser Art gewesen sein.
Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin übernahm Mark Wehner 2019 zusätzlich den Mutterkuhbetrieb von Familie Ackermann im nahegelegenen Lichtenhain und gründete den Landwirtschaftsbetrieb Lichtenhain GbR. Familie Ackermann führte den bis dato einzigen AubracZuchtbetrieb in Thüringen mit gut 100 Tieren. Der Betrieb stand zum Verkauf und Wehner schlug zu. Gemeinsam mit den Mitarbeitern von Qnetics wurde der Herdbuchbestand aktualisiert. Nach Jahren wurden wieder Jungtiere gewogen und so konnte bereits ein Jungbulle zur Zucht verkauft werden. Zwei bayerische, auf Aubrac spezialisierte Metzger, nahmen die nicht für die Zucht vorgesehenen Rinder mit Kusshand ab.
→ MARVIN GREILING
RINDERZUCHT
Die Wehner´sche Herde umfasst gegenwärtig 90 Kühe und Färsen der Rasse Fleckvieh-Simmental sowie nochmals 100 Kühe und Färsen der Rasse Aubrac. Es werden 2 Fleckvieh- und 3 Aubrac-Bullen eingesetzt. Seine Sicht auf die Zucht erklärt Wehner so: „Die Fleckvieh-Herdbuchzucht wurde bereits von meinem Vater begonnen. Eine Fleckviehkuh sollte für mich mittel- bis großrahmig, stark bemuskelt, gesund, fruchtbar und mit einem guten Euter sowie guten Klauen ausgestattet sein. Dies sind nicht nur Merkmale, die Langlebigkeit garantieren, sondern auch wirtschaftlich relevant sind. Zurzeit werden 30 meiner Kühe in der Herdbuchabteilung A geführt. Die übrigen fallen in die Abteilung B. Mein Ziel ist es, einen Bestand zu züchten, indem alle Tiere in Abteilung A kommen. Für mich ist die Einstufung der
Qnetics in der Praxis, der neue Aubrac-Deckbulle im Thüringer Wald stammt aus dem hessischen Flörsbachtal.
Die Fleckvieh-Simmental-Herde ist fester Bestandteil einer erfolgreichen Absetzervermarktung.
QZEIT APRIL 2021
31
32
PASSION FLEISCHRIND
TOP-GENETIK IN UNSEREN FLEISCHRINDERHERDEN TOP-BULLEN DER ANGUS-ZUCHT NAME
NKO TEILZUCHTWERTE
RZF
SI. ZÜCHTER
Orpheus PP
14/4
100
119
Desperado
9/3
99
119
117
121
115
120
49/3
104
113
114
8/2
100
115
Akanji
10/2
100
Denver
48/2
Torro
TOP-BULLEN DER LIMOUSIN-ZUCHT BESITZER
NAME
63 % Kleinenberg
Schmidt/Wolf
57 % Hofacker
Schleich
119
76 % CDN
112
117
116
113
99
116
54/2
103
Kookie
52/2
Time On Ironman
Roosevelt Bacardy
NKO TEILZUCHTWERTE
RZF
SI. ZÜCHTER
BESITZER
Ideal
41/1
103
122
125
Fredy
41/2
105
122
116
130
69 % Bossoutrot
Kohlmann
128
68 % Kohlmann
Sippel/Clausen
Gustel Ps
32/4
105
118
Brandt
114
124
61 % Frank
56 % Gries
Schäfer
Nikon Ps
18/1
96
Pfeifer GbR
119
119
120
58 % FR
118
51 % Ruppel
Schröder
Takoda Pp
5/1
Kohlmann/Klemm
103
110
109
114
50 % Schmidt
110
116
70 % Hofacker
Schmidt/Wolf
Diego Ps
Schmidt
18/2
107
104
105
110
60 % Bünger
110
112
114
75 % Hoffarth
Hirschle
Egmont Pp
Schmidt
14/1
102
107
107
110
55 % Wähler
99
111
116
114
73 % UK
Gries
Daniel
Hofmann
8/1
103
109
102
110
49 % Kohlmann
42/1
106
109
107
114
70 % Heinz
Simon/Rühl
Bopper
Noah PP
51/5
92
116
108
109
72 % Kistner
43/2
98
112
111
113
76 % Heinz
Hoffarth
Kistner/Watz
Goldman Pp
23/1
108
101
103
109
63 % Zippelow
Müller
NACHKOMMENPRÜFUNG AUSSERHALB QNETICS
NACHKOMMENPRÜFUNG AUSSERHALB QNETICS Zenit
34/1
96
126
108
121
74 % Sippel
Schopsdorf
Darwin
21/1
102
119
112
121
65 % Kohlmann
Panzner
Gustav
15/3
87
131
117
121
62 % Hofacker
Brenner/Köllitsch
Berino
11/1
104
115
112
120
50 % Kohlmann
Schuh
Spencer
12/1
98
118
115
119
57 % Ruppel
Kropp
Mr Universe PP
69/5
95
122
110
118
76 % Schmidt
Böhm
Ascot
53/8
104
115
106
117
79 % Heinz
VOST
Sascha PP
10/1
94
117
116
116
59 % Gries
Euteneuer Hof
Etos
36/3
96
117
114
116
68 % Ruppel
CZ
Falco
40/2
109
106
105
114
68 % Kohlmann
Marienhagen
Eskor
26/3
102
111
115
116
60 % Hofstätter
Sichart
Emerson
68/1
105
107
107
113
76 % Heinz
Bernried
Tiguan
42/4
102
109
112
113
76 % Flamme
Trumann
Olymp
13/1
103
109
110
114
64 % Henz
Peev
Tadeus
113/2
100
108
110
111
79 % Bischoff
Lewens
TOP-BULLEN DER CHAROLAIS-ZUCHT
TOP-BULLEN DER FLECKVIEH-SIMMENTAL-ZUCHT Haakon PP
73/2
99
128
116
127
82 % Engfer
Rauschenbach
Ice Man PP
13/1
98
121
127
125
64 % Telle
RP Wöllmisse
Gabriel PP
153/39
111
105
116
118
89 % Müller
Qnetics/Bettenhausen
Monaco PP
63/4
94
122
114
118
69 % DK
RP Wöllmisse
Landmann P
28/1
101
115
113
118
51 % Berghof
Anhalt
14/2
104
113
109
117
59 % Walther
TP Kälberfeld
108/2
103
111
111
116
82 % Friedel
Pahren
Hannes
56/2
105
117
117
124
68 % Stümmler
Hofius
Taifun PP
Ninas
15/3
102
117
123
124
64 % Gries
Gläser
Jim PP
Insider
56/4
109
108
111
118
69 % Damm
Hofemeister/Ramm
Moses PP
42/1
99
114
116
116
63 % Telle
Pahren
Ninas
8/1
99
117
112
118
43 % Krause
Herchenröder
Excellent PP
35/2
110
105
108
115
61 % Bunde
Sido
Heros
57/1
117
101
108
117
68 % Schneiderbauer Herchenröder
5/1
103
114
105
115
51 % Wilke
Schneidmüller
Finn PP
12/1
111
106
106
116
56 % Stümmler
Eigenbrod
Vance PP
12/1
97
117
112
116
52 % Eichten
Bautz
Luberon
20/1
97
114
119
116
43 % FR
Stumm
Cosmo PP
53/1
102
114
112
117
81 % Tittel
Engfer
Nemo PP
26/3
108
102
118
115
60 % Strohbach
Gries/Schwantes
Lasar Pp
11/1
92
121
110
114
51 % Walther
Stahl
Milord
17/2
93
119
114
115
47 % FR
Damm/Schulte
Eros Pp
18/1
101
112
105
113
58 % Wilke
KÖG Kleinbardau
Flip PP
10/1
101
110
108
112
57 % Friedel
Koberland e.G.
Faktor PP
38/1
96
111
108
109
72 % Pieter
Heinrich
NACHKOMMENPRÜFUNG AUSSERHALB QNETICS Amadeus Sioux
3/1
104
117
111
121
54 % Reinhard
Huckestein
7/1
98
119
116
120
58 % Bierwirth
Schrell
Galileo
19/2
98
116
113
116
52 % Steinhauer
Schmitz
Haniball
42/1
109
106
109
115
51 % Brühl
Schäfer
Juventus
50/4
100
110
113
114
80 % Gries
Stümmler
Lord PP
NACHKOMMENPRÜFUNG AUSSERHALB QNETICS
TOP-BULLEN DER HEREFORD-ZUCHT Hirus P
13/1
99
117
110
117
58 % Herenomad
Klüber
Dexter PP
40/2
107
104
117
116
67 % Klüber
Gerty-Strohm-Stif.
HKL Pitt P
14/1
103
111
115
116
44 % Klüber
Schlüter
Wrabin P
33/2
105
105
111
113
61 % Herenomad
Kleinert
Sunstar P
19/2
100
108
109
110
61 % Wiegand
Eichler
TOP-BULLEN DER BLONDE D’AQUITAINE-ZUCHT
QZEIT APRIL 2021
Hilvern
48/2
94
117
108
111
60 % FR
Kömpel
Jordan
13/1
103
119
108
121
54 % Schneider
Gläser
Obelix
6/1
100
116
111
118
51 % Kömpel
Eifländer/Weism.
Morgan PP
21/3
109
100
106
109
62 % DK
Kömpel
Horion
37/3
91
117
101
107
73 % Kömpel
Stier
PASSION FLEISCHRIND
TOP 10 DER LIMOUSIN-KÜHE Der Charolais-Vererber Hannes, von Matthias Hofius, gehört weiterhin zur Spitze bei seiner Rasse.
NAME
LOM
Naomi
06.65416100
NKO VATER 4 Faignant
TEILZUCHTWERTE 111
111
108
RZF 121
SI. EXTERIEUR BESITZER 56
8 - 8 - 7 g Kohlmann, Eiterfeld
Britta
06.65405467
5 Erasmus
108
109
112
119
51
8 - 8 - 8 g Jobst, Ürzell
Yvette
06.65430240
2 Faignant
108
109
112
118
54
8 - 8 - 7 g Kohlmann, Eiterfeld
Etina
06.65424694
2 Samuel
109
111
107
118
46
8 - 7 - 7 g Möller, Archfeld
Leana
06.65301800
6 Samson
110
108
107
117
59
8 - 8 - 8 g Kohlmann, Eiterfeld
Uruyuay
07.69823110
5 Eiffel
117
101
105
117
57
7 - 8 - 7 g Bopper, Rodenhausen
Tina
06.65423187
3 Faignant
115
105
103
117
53
7 - 7 - 7 g Kohlmann, Eiterfeld
Insa
05.36959623
5 Bela
105
113
106
116
35
8 - 8 - 8 g Wiedemann, Silberg
Ironia Pp
03.56689053
3 Schack
105
108
112
115
53
6 - 6 - 7 m Gries GbR, Laubach
Jessica
06.65421837
4 Bronzo
110
106
105
115
52
8 - 8 - 7 g Brandt, Klein-Bieberau
TOP 10 DER CHAROLAIS-KÜHE
Mit seinem aktuellen Jahrgang hat der Limousin-Bulle Ideal von Stefan Kohlmann seine Position in der Top-Liste gefestigt.
Michell
06.65400615
5 Eras
117
104
107
119
53
8 - 7 - 7 g Ernst, Bottendorf
Delia 2
15.01707727
4 Heros
115
103
106
117
57
8 - 8 - 7 g Damm, Buchenau
Baileys
06.65303604
7 Carredepic
114
101
113
117
56
8 - 8 - 7 g Steinhauer, Ellar
Safari
06.65402256
6 Sesame
100
116
111
117
56
8 - 8 - 7 g Steinhauer, Ellar
Pandora
06.65413001
5 Bolero
113
102
110
117
54
Venus
06.65189796
8 Uhlan
119
94
113
116
57
Maika
16.03075391
6 Tamilly
101
115
109
116
57
7 - 7 - 7 g Agrargen. Teichröda
Savanne
06.65419227
3 Aiglon
100
113
114
116
51
8 - 8 - 7 g Mauss, Semd
Unique
06.65427313
2 Hector
97
114
117
116
44
8 - 8 - 7 g Bautz, Langenbach
Vice Rain
06.65427873
3 Froufrous
122
93
110
115
48
7 - 8 - 7 m Steinhauer, Ellar
8 - 8 - 7 g Bautz, Langenbach 8 - 8 - 7 m Steinhauer, Ellar
TOP 10 DER FLECKVIEH-KÜHE
Zu den sichersten Bullen der gesamten Fleckvieh-Szene gehört weiterhin Haakon PP, jetzt im Besitz von Petra Rauschenbach.
Weronika PP
06.65307281
5 Champion
111
113
116
126
53
Iris Ps
CZ 0941184858
4 Amir
107
116
120
126
39
Annett PP
16.03812763
3 Richard
108
111
116
122
42
8 - 7- 8 g Heinecke, Schleifreisen
Belladonna PP
06.65307263
6 Tommy
117
107
106
121
60
8 - 7 - 8 g Wilke/Siebold
Katarina PP
DK 8720100184
4 Hugo
96
122
115
121
43
8 - 8 - 8 g Walther, Frankfurt
Amy PP
05.38332019
3 Calvin
106
111
118
120
50
8 - 8 - 7 g Schneider, Volkholz
Eva P
15.01860141
8 Vampir
104
114
112
119
56
Tekla Pp
15.01738443
3 Egon
112
106
110
118
54
Bella Pp
06.65189557
11 Padua
111
105
110
117
63
9 - 8 - 8 g Wilke/Jakob
Sophie PP
09.45690395
8 Passau
112
105
108
117
60
8 - 8 - 8 g Walther, Frankfurt
7 - 8 - 7 m Ruppel, Eschenrod
8 - 8 - 7 g Wilke, Rhenegge 8 - 8 - 8 m Schneider, Volkholz
7 - 7 - 7 g Friedel, Zöllnitz 7 - 8 - 7 m Siebold, Hundelshausen
TOP 10 DER ANGUS-KÜHE
Ein beeindruckender Vertreter der Rasse Angus ist Orpheus PP, jetzt im Einsatz bei Scheuermann/ Schleich bzw. der Schmidt & Wolf GbR.
Helmy
06.65411834
5 Edge
97
118
113
117
57
Lauri
06.65407620
5 Rebell
113
104
108
117
55
7 - 8 - 7 m Ruppel, Eschenrod
Odette
13.05030915
3 Pater
100
113
114
116
52
8 - 7 - 8 m Eltetal Agrar GmbH
Edwina
06.65431677
4 Edge
96
120
108
116
51
7 - 7 - 7 m Knacker, Wüstens
Leonie
06.65401512
7 DesignPlus
104
110
109
115
60
8 - 8 - 8 g Simon, Bellings
Loreen
06.65424777
4 Transformer
109
104
112
115
58
Sindy
06.65427221
3 Joe
99
114
109
115
55
8 - 8 - 8 g Bischoff PTR, Neukir.
Loreena
06.65439422
2 Grand Slam
111
104
109
115
53
7 - 6 - 7 m Staatsdom. Beberbeck
Laura
06.65411827
6 Svenson
116
101
103
114
55
8 - 7 - 7 g Ruppel, Eschenrod
Marleen
06.65439765
3 Torro
100
110
114
114
53
7 - 7 - 7 g Flamme, Rhenegge
7 - 7 - 7 g Staatsdom. Beberbeck
TOP 5 DER DER BLONDE D’AQUITAINE-KÜHE Happyness
06.65405383
5 Oulou
107
113
110
120
58
8 - 7 - 7 g Kömpel, Großenlüder
Irlande
06.65405410
5 Uranus
110
103
113
116
55
8 - 7 - 8 g Kömpel, Großenlüder
Fianceä
06.65193103
7 Casimodo
115
101
102
114
57
8 - 7 - 7 g Kömpel, Großenlüder
Lisette
06.65421778
3 Digne
109
105
109
114
53
8 - 8 - 8 g Reichwein, Villmar
Mon Belle
06.65436802
2 Horion
91
122
108
114
51
8 - 8 - 7 g Kömpel, Großenlüder
TOP 5 DER DER HEREFORD-KÜHE
Wahrlich ein imposanter Bulle: der Blonde d´Aquitaine-Vererber Hilvern im Besitz der Kömpel GbR.
06.65414658
3 Xceed
115
100
109
116
51
06.65422210
2 Jarek
102
115
105
115
51
8 - 8 - 7 m Grein, Weilers 8 - 8 - 8 g Giebisch, Rinderbügen
06.65434855
2 Jackpot
103
110
112
115
47
7 - 7 - 7 m Giebisch, Rinderbügen
Bea
06.65429600
3 Elham
105
108
105
112
48
7 - 7 - 7 g Klüber, Haselstein
Vroni
06.65304453
7 Prospector
114
95
107
110
55
7 - 7 - 7 g Klüber, Haselstein
QZEIT APRIL 2021
33
34
PASSION FLEISCHRIND
EXTERIEURKRACHER Zeitraum 1. September 2020 bis 31. Januar 2021
Venecia
Die Ferry-Tochter Carmen aus dem Betrieb der Familie Pfeifer in Wiesenbach gehört zur Spitze der jungen Kühe in der Herde, was auch bei der Bewertung zum Ausdruck kommt.
FLEISCHRINDER
DE 06 65425105
Aragon/Bacchus
DE 06 65426413
Nils/Aragon
Elie
DE 09 88172387
Icaro/Suedois
Carola
DE 05 39882417
Hannes/Alonso
Dibsy
DE 06 65442954
Heros/Bismark
Donata
DE 06 65442961
Heros/Sylvain
Gloria
DE 06 65435230
Unico SC/Nelson
Granate
DE 05 38769045
Hannes/Eden
Greta
DE 05 39882410
Hannes/Norbert
Irmchen
DE 05 39882408
Hannes/Nestor
Lydia
DE 16 03857514
Junior/Luxus
Narzis
DE 05 39816769
Intrepide/Vittel
Note
FR 67 71291060
Episode/Arcenciel
O Hara
DE 06 65205605
Villecourt/Expressif
Orion
DE 07 70433743
Luxor/Colbert
Orlando
DE 06 65205596
Iguane/Carat
Petra
DE 05 39882413
Hannes/Alonso
Romanze
DE 06 65448028
Business/Bison
DE 06 65432932
Capitol/Dallas SC
FR 54 55357449
Castor/Herisson
FR 54 55357460
Castor/Forever
Baileys
CH 1201 05618589 Mondo/Granat
Linda
DE 16 03407177
Ivor/Max-Jakob
Bonny
DE 06 65416604
Campino/Venezia
Deila
DE 06 65411878
Hermes/Ruben
Ilona
DE 06 65428922
Schiller/Campino
Fraja
DE 16 03475759
Zentrum/Major Sky
Kerstin
DE 15 01374709
Valuta/Sirius
Maude
DK 41 34400564
Jimbalaya/Emil
Bella
DE 06 65444339
Tommy/Paul
Caramell
DE 03 60277426
Zeder/Ilmtal
Edeltraut
DE 15 04424167
Pancho/Graf Alis/Rob
Myliss
DE 05 38163459
Joe/Rollsroyce
5
7
8
8
M
AA Karl-Friedrich Flamme, Rhenegge
Felina
DE 06 65449262
Jamira
DE 06 65433324
Nick/Battle Cry
4
8
8
7
G
AA Friedhelm Simon, Bellings
Jan
UK9636 33007843 Glenhead/Titan
Lärche
DE 16 03547403
Architect/Dorian
4
8
8
7
M
AA Peter Jedenak, Burgwalde
Liselotte
DE 16 03551649
Henry/Hermes
Falina
DE 06 65427205
Phoenix 2/Geronimo
3
8
8
7
G
AA TZG Ernstroda GmbH, Ernstroda
Mia
DE 06 65446904
Macho/Sumo
Lea
DE 06 65438268
Americano/Joe
2
8
8
7
G
AA Friedhelm Simon, Bellings
Milly
DE 16 03724622
Frontman/Jameson
Nanny
DE 06 65435421
New Design/Idvies
2
8
8
7
G
AA Scheuermann/Schleich GbR, Erbenh.
Riva
DE 16 03574463
Jim/Rammstein
Rita 62
DE 06 65441162
El Paso/Ml.Limited
2
8
7
8
G
AA Ulrich Heinz, Wehrda
Sonne
DE 06 65435579
Imperator/Rolls Royc
Blackpetal
UK2619 02501916 Boromir/Kardinal
1
8
8
7
G
AA Marc u. Holger Born, Dodenau
Naomi
DE 06 65407521
Desperado/Quant
Essence 60
DE 06 65441160
Elevator/New Year
1
8
8
7
G
AA Ulrich Heinz, Wehrda
Areta
LU 02 99397583
Wingo/Markus
Holly
DE 06 65439758
Spirit/Edge
1
8
8
7
M
AA Artur Ruppel, Eschenrod
Nelly
DE 06 65420917
Leon Red/Milan
Red Queen
CZ 07 21719931
Bond Red/Thump
1
8
8
7
M
AA Werner Rücklinger, Eschenrod
DE 16 03273441
Hellas/Herrmann
DE 08 93531548
Janus Eric/Kiwistock
1
8
8
7
G
AA Bernd Stumm, Rohrbach
Hanne
DE 01 22306003
Pascha/Lugano
Korry
DE 06 65201702
Siggi/Marco
9
8
8
7
M ANG Martin Koch, Herzhausen
Honka
DE 06 65427595
Fred/Ace
Katy
DE 06 65413037
Herbert/Siggi
5
8
8
8
G ANG Martin Koch, Herzhausen
Uleika
DE 03 58502941
Piet/Highlight
Finja
DE 16 03778005
Santus/Rudi
3
8
8
7
M ANG TZG Ernstroda GmbH, Ernstroda
Valery
DE 06 65443260
Perry/Quinto
Heublume
DE 06 66528015
Phillip/Gus
3
7
8
8
G ANG Arthur Schubert, Neukirchen
DE 16 03273470
Ulf/Hellas
Halma
DE 06 65439490
Diesel/United
2
8
8
7
G ANG Annette Wiedelbach, Michelsrombach
DE 06 65418274
TST Nero/Callboy
Jule
DE 06 65435442
Samuel/Plautus
2
8
8
7
G ANG Andreas Fritz-Emmerich, Leidenhofen
DE 16 03168909
Canada/Highlander
Henrietta
DE 06 65440247
Newton R/Daniel
1
8
8
7
G ANG Gries GbR, Freienseen
Coco
DE 06 65425674
Bastian/Bernie
J. London
DE 06 65455308
Black Jack/Transforme
1
8
8
7
G ANG Hessische Staatsdomäne, Beberbeck
Daria
DE 06 65418284
TST Nero/Hurrikan
Mira
DE 06 65442065
Puma/Red Pedro
1
8
8
7
M ANG Michael Emmrich, Eckartsborn
DE 06 65423130
Benjamin/Geant
Prinzessin
DE 06 65450874
Petro/Martin
1
8
8
7
G ANG Andreas Fritz-Emmerich, Leidenhofen
Carmen
DE 06 65425400
Ferry/Star
DE 06 65447225
Time On/Umberto M
1
8
7
8
G ANG Friedhelm Simon, Bellings
Jacqueline
DE 06 65418290
Konrad/TST Nero
Jocker
LU 02 99344639
Eros/Venus
3
8
8
7
M
AU Florian Viering, Landau
Contess
DE 06 65439259
Ferry/Star
Gundula
DE 06 65436017
Jubilatoir/Armin
1
8
7
8
G
AU Florian Viering, Landau
Danny
DE 06 65441268
Baran/Smart
Marbella
DE 06 65409175
Ulf/Vince
4
8
8
7
G
BA Kai Firle, Bieber
Elly P
DE 06 65447764
Noah/Maxim
Polly
DE 16 02872554
Rufus/Master
6
8
8
7
M
BGA Karl Michel, Geismar
Magie
FR 57 06154367
Armoric/Clovis
La Fee
DE 01 20890193
Dan/Master
5
8
8
7
M
BGA Roger Oster, Selters
Neige
FR 57 06233166
Ibrahim/Acte
Malala
CH 1200 68944459 Kürbis/Braveheart
3
8
8
8
G
BGA Möller + Sohn GbR, Oberweimar
Ottilie
DE 06 65433039
Tigran/Bastian
DE 16 03386535
Huckleberr/Kingfisher
2
8
8
8
M
BGA Agrofarm Naturrind GmbH, Knau
Ulsa
DE 06 65436117
Hugo Rep/Bichon
DE 16 03386534
Huckleberr/Kingfisher
2
7
8
8
M
BGA Agrofarm Naturrind GmbH, Knau
Nadine
DE 06 65438323
Hoover/Stani
Dun Abelia
DE 06 65439816
Dun Calvin/Ares
1
8
7
8
M
BGA Möller + Sohn GbR, Oberweimar
Rosali
DE 05 39962625
Rolando/Konrad
Labelle
DE 06 65436092
Ultimo/Dan
1
8
8
8
G
BGA Roger Oster, Selters
Ameli
DE 06 66720218
Falun/Pegasus
DE 16 03641023
Leon/Kingfisher
1
9
8
8
M
BGA Agrofarm Naturrind GmbH, Knau
Viola
DE 09 87966178
Floyd/Ozo
DE 16 03641021
Leon/Norbert Z
1
8
8
8
M
BGA Agrofarm Naturrind GmbH, Knau
Marie
DE 06 65418577
Oktan/John
Chrissi
DE 06 65408001
Bismark/Ramses
5
8
8
7
G
CHA Torsten Herchenröder, Altenschlirf
Lobelia
DE 08 93396902
Chello/Bub
Goldi
DE 05 37809522
Ultra/Eden
5
8
7
8
G
CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
Betsi
DE 06 65427124
Till/Sambuca
4
8
8
7
G
CHA Heiko Deubel, Eschenrod
Ina
DE 05 37809540
Ultra/Nestor
4
8
8
7
G
CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
Rosalie
DE 06 65419342
Utrillo/Bison
4
8
8
7
G
CHA Gries GbR, Freienseen
Virginia
DE 06 65419410
Samuel/Necessaire
4
8
8
7
G
CHA Johannes Rabenau, Londorf
DE 06 65412220
Luke/Mathieu
4
8
8
7
M
CHA Nicole Eigenbrod, Branders
DE 06 65419419
Fahrenheit/Rethel
3
8
8
7
G
CHA Johannes Rabenau, Londorf
Danny
QZEIT APRIL 2021
Julia
PASSION FLEISCHRIND
NEUIGKEITEN AUS DER HERDBUCHZUCHT 3
8
8
7
G CHA Johannes Rabenau, Londorf
3
8
8
7
G CHA Nicole Eigenbrod, Branders
2
8
8
7
G CHA Jens-Peter Ochs, Ilbeshausen
1
8
7
8
G CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
1
8
8
7
M CHA Torsten Herchenröder, Altenschlirf
1
8
8
7
M CHA Torsten Herchenröder, Altenschlirf
1
8
8
7
G CHA Volker Dorn, Züntersbach
1
8
8
7
G CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
1
8
8
7
G CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
1
8
8
8
G CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
1
8
8
7
M CHA Siegfried Haase, Schloßvippach
1
8
8
7
M CHA Sebastian Brühl, Laisa
1
8
8
8
G CHA Jens-Peter Ochs, Ilbeshausen
1
8
8
7
G CHA Domäne Mechtildshausen, Erbenheim
1
8
8
7
G CHA Domäne Mechtildshausen, Erbenheim
1
8
8
7
G CHA Domäne Mechtildshausen, Erbenheim
1
8
7
8
G CHA Matthias Hofius, Bad Berleburg
1
8
8
7
M CHA Gries GbR, Freienseen
1
8
8
7
M CHA Nicole Eigenbrod, Branders
1
8
7
8
G CHA Sebastian Brühl, Laisa
1
8
8
7
G CHA Sebastian Brühl, Laisa
6
8
7
8
G
DEX Michael Löber, Kirchberg
2
8
8
7
M
DEX Christian Goldacker, Berka
5
8
8
7
G
FLF Gregor Meyer, Wehrheim
5
8
7
8
M
FLF Matthias Strube, Großenritte
4
8
8
8
G
FLF Gregor Meyer, Wehrheim
3
8
8
8
M
FLF Tobias Petzenberger, Eckardts
3
8
7
8
G
FLF Mario Walther, Frankfurt
2
8
8
8
G
FLF Matthias Ort, Haintchen
1
8
8
7
G
FLF Giso Jacobi, Silberg
1
8
8
8
G
FLF Matthias Ort, Haintchen
1
8
8
8
G
FLF Bernd Stumm, Rohrbach
1
8
8
7
G
FLF Carsten Jost, Ellar
1
8
8
8
G
FLF Mario Walther, Frankfurt
1
8
7
8
M
FLF Rinderproduktion GmbH, Gernewitz
1
8
7
8
G
FLF Andreas Grob, Schlitzenhausen
1
8
8
7
M
FLF Dirk Friedel, Zöllnitz
1
8
8
8
G
FLF Bernd Stumm, Rohrbach
1
8
8
8
G
FLF Michael Jakob, Haflingerhof
6
8
8
7
M
GAL Andreas Wehner, Steinwand
3
8
7
8
G
GAL Raimund Mock, Hitzelrode
3
8
8
7
M
GAL Katja Wagner, Kleingladenbach
3
8
8
7
M
GAL Carsten Kröber, Dobraschütz
2
8
8
7
M
GAL Christian Huhn, Allendorf
2
9
8
8
M
GAL Christian Huhn, Allendorf
2
8
8
7
G
GAL Harald Battefeld, Wiesenfeld
1
8
8
7
M
GAL Andreas Wehner, Steinwand
8
8
7
M
GAL Carsten Kröber, Dobraschütz
4
8
8
7
G
LIM Ralf Nos, Diebach am Haag
4
8
8
7
M
LIM Fleischrind GmbH Oberweißbach
3
8
8
7
G
LIM Uwe Müller, Metzlos
3
8
8
7
M
LIM Ralf Nos, Diebach am Haag
3
7
8
8
G
LIM Stefan Kohlmann, Buchenau
2
8
9
8
G
LIM Pfeifer GbR, Wiesenbach
2
8
8
7
G
LIM Ralf Nos, Diebach am Haag
1
8
8
8
G
LIM Pfeifer GbR, Wiesenbach
1
8
8
7
G
LIM Oliver Wiedemann, Silberg
1
8
7
8
M
LIM Karsten Watz, Vollnkirchen
1
8
8
7
G
LIM Dominic Götz, Neu-Anspach
1
8
8
7
G
LIM Ulrich Wick, Neu-Anspach
1
8
8
7
G
LIM Uwe Müller, Metzlos
1
8
8
7
G
LIM Ulrich Pflanz, Unterwegfurth
1
8
8
8
G
PIF Dennis Kolb, Heisterberg
1
8
8
7
G
PIF Dennis Kolb, Heisterberg
1
8
7
8
G
1
8
8
8
G
3
8
8
7
G
1
8
8
7
M WGA Arno Molter, Watzelhain
PS Torsten Herchenröder, Altenschlirf PS Volker Reichhardt, Diebach UCK Christian Blaufuß, Tann
↓
→ Ein etwas flaues Bauchgefühl bei der Planung des Mitteldeutschen Fleischrinderwettbewerbes hat sich leider bestätigt. Die Landwirtschaftsmesse agra in Leipzig wurde für den April 2021 abgesagt und damit eine weitere Fleischrinderschau. Die Neuauflage ist für das Frühjahr 2022 vorgesehen. → Gute Neuigkeiten gibt es für die Züchter des Roten Höhenvieh. Die Validierung des Erbfehlers DEB (Dystrophic Epidermolysis Bullosa) ist abgeschlossen. Somit kann das Merkmal DEB (Hautdefekt), welches für A-Bullen eine Freiheit voraussetzt, über eine SNP-Typisierung erfasst werden und der kostenintensive Test entfällt. An dieser Stelle wird noch einmal darauf hingewiesen, dass der Kombiantrag (MS/SNP) nur über die Herdbuchabteilungen in Alsfeld und Erfurt erstellt und angefordert werden kann, nicht über ein Labor. Die Validierung von Merkmalen geht beim Fleischrind weiter, so sind jetzt die Erbfehler Faktor 11 Deficiency (Herabsetzung der Blutgerinnung) beim Wagyu sowie das Bulldog-Gen bei der Rasse Dexter in den Mittelpunkt gerückt. → Eine Arbeitsgruppe des BRS befasst sich zurzeit mit der Entwicklung eines Gesamtzuchtwertes. Da ein Zuchtwert immer nur so gut sein kann wie seine Daten, möchte ich die Verbesserung der Datenqualität ansprechen. Jeder Züchter muss die Geburtsdaten wie Geburtsgewicht, Kalbeverlauf, Totgeburt und den Vater der Totgeburt konsequent erfassen und im VIT oder der Herdbuchabteilung melden. Nur so bekommen wir sichere Zuchtwerte, mit denen wir in der Praxis auch arbeiten können. Züchter, die ihre geborenen Kälber nicht wiegen, besorgen sich bitte ein Klauenbandmaß zur Feststellung des Geburtsgewichtes. Diese sind in den Herdbuchabteilungen zu erhalten. → WOLFRAM KNORR, TLLLR
QZEIT APRIL 2021
35
36
PASSION FLEISCHRIND
Das typische Erscheinungsbild eines Kreuzungskalbes WBB x HF: Weiß mit gestichelten Haarpartien an Kopf und Rumpf, bereits gut erkennbarer Fleischansatz am Rücken.
Über Jahre war die Thematik eher unbedeutend, doch die anhaltend schwachen Preise für Kälber, die zur Mast abgegeben werden, haben das Thema Gebrauchskreuzung bei Milchkühen wieder in den Vordergrund gerückt.
GEBRAUCHSKREUZUNGEN BEI MILCHKÜHEN MIT PLANUNG UMSETZEN Ein weiterer Grund für die zunehmende Fokussierung für dieses Thema ist die Tatsache, dass bei den heutigen Herdengrößen oft genug die Aufzuchtplätze der begrenzende Faktor sind und einige Betriebe sogar komplett auf die weibliche Nachzucht verzichten. Das gilt besonders für Standorte, bei denen die gesamte Fläche für die Futtererzeugung der Milchkühe genutzt werden kann. Dazu kommen die Betriebe, die die Herdentypisierung als Selektionsmerkmale nutzen und von den genetisch weniger interessanten Tieren keine weibliche Nachzucht mehr im Betrieb aufziehen. Bei der Auswahl der Besamungsbullen gibt es einige Kriterien, die von besonderer Wichtigkeit sind. Die zum Verkauf vorgesehenen Kreuzungskälber müssen eindeutig zuzuordnen sein und das geht am besten über die Fellfarbe der Nutzkälber. Von geradezu herausragender Bedeutung sind die Abkalbeeigenschaften, die der Bulle als Vater der Kälber mit sich bringt. Hier ist ein HöchstQZEIT APRIL 2021
maß an Normalgeburten gefordert. Ein weiterer notwendiger Punkt ist eine gute Befruchtungsleistung bei den Bullen, da diese nicht selten auch bei Problemkühen eingesetzt werden. DOMINIERENDE GENETIK
In allen Regionen Deutschlands, in denen Holsteinkühe in der Mehrzahl gehalten werden, hat die Rasse Weiß-Blaue Belgier den höchsten Anteil bei den Gebrauchskreuzungen eingenommen. Das wichtigste Merkmal, auf das die Bullen selektiert werden, sind die paternalen Kalbeeigenschaften. Nur die Vererber, deren Kälber mit einem gleichen Anteil an Normalgeburten wie reinrassige HF-Kälber auf die Welt kommen, werden in den Betrieben genutzt. Da alle verfügbaren Besamungsbullen dieser Rasse zum einfarbig weißen Farbschlag zählen, kommen die Kreuzungskälber grundsätzlich mit einem blauweiß gestichelten Fell auf die Welt und ihre Zuordnung ist damit eindeutig (so auch bei
den Qnetics-Bullen Baldur und Fantomas). In mehreren Regionen Deutschlands sind Besamungsbullen dieser Rasse inzwischen in den Top 10 nach Besamungszahlen zu finden und beweisen damit ihre Praxistauglichkeit zur Erzeugung von Kreuzungskälbern ohne eine nennenswerte Schwergeburtenrate. Zum Verkaufstermin der Kälber im Alter von zwei bis drei Wochen ist die überlegene Bemuskelung bei den Kreuzungen bereits gut zu erkennen und der abnehmende Handel honoriert die Tiere deutlich besser als reine Holsteins. Eine sinnvolle Alternative zum Einsatz von Bullen dieser Rasse stellt die genetische Kombination INRA95 aus Frankreich dar. Diese Bullen werden gezielt für die Erzeugung von Kreuzungskälbern bei Milchkühen ausgewählt und auf die Merkmale normaler Geburtsverlauf, überlegene Mastund Schlachtleistung der Nachkommen, eindeutige farbliche Zuordnung der Kälber und eine gute Befruchtungsleistung der
PASSION FLEISCHRIND
Keule ist erst im Alter von 1 bis 2 Monaten durchaus sichtbar. Aber kaum ein Milchviehbetrieb kann die Kälber allein aus Platzgründen solange behalten. Sehr ähnlich sieht es beim Einsatz von Angus-Bullen zu Kreuzungszwecken aus, denn auch hier ist grundsätzlich mit einfarbigen Kälbern zu rechnen. Auffallend ist bei einem Blick auf den internationalen Besamungsmarkt, dass in einigen Regionen die Kreuzungen mit Angus-Bullen zunehmen, um die daraus entstehenden Färsen oder Bullen über Qualitätsfleischprogramme bestmöglich zu verwerten. Dieser Trend ist in Ländern mit langer Tradition mit der Kreuzungsbesamung bei Milchkühen wie Großbritannien oder USA nicht zu übersehen. Dieses Kreuzungskalb INRA95 x Rbt zeigt sich sehr charakteristisch: hellrot gefleckt und ein deutlich ausgeprägter Muskelansatz.
Bullenempfehlung Rasse WEISS-BLAUE BELGIER WEISS-BLAUE BELGIER LIMOUSIN LIMOUSIN ANGUS CHAROLAIS FLECKVIEH-SIMMENTAL FLECKVIEH-SIMMENTAL
Bullen selektiert. Im Unterschied zu den Weiß-Blauen Name HB-Nummer Belgiern handelt es sich hierbei nicht um reinrassige Baldur 204625 Genetik. Die Bullen stellen Fantomas 204626 eine Kombination verschieNoel PP 204545 dener Ausgangsrassen dar: In Tassilo PP 204750 fast allen Fällen dominieren Zensus 204671 dabei Blonde d´Aquitaine, Charolais und Weiß-Blaue Sam PP 204703 Belgier bei den Vorfahren. Gabriel PP 603210 Die Bullen sind generell weiß Alvaro PP 603233 bis leicht cremefarben. Das Erscheinungsbild der Kreuzungskälber auf HF-Basis ist deutlich abweichend von den WBB-Typen: Häufig grauweiß oder auch hellrotweiß gescheckt, aber nicht stichelhaarig und öfter mit einem feinen Knochenbau. Das farbliche Bild ist für die Abnehmer eindeutig und in vielen Betrieben im QneticsGebiet gibt es positive Erfahrungen mit dem Einsatz von INRA95-Bullen zur Erzeugung von Kreuzungskälbern.
Die über Jahre hinweg bei Kreuzungsbesamung ebenfalls gut vertretenen Charolais-Bullen haben in den letzten Jahren an Marktanteil eingebüßt, waren die Schwankungen in punkto Geburtsverlauf doch größer als bei den anderen Rassen. Vor allem die Betriebe mit dreistelligen Abkalbezahlen pro Jahr fordern zwingend eine höchstmögliche Normalgeburtenrate. Eine vergleichsweise geringe Rolle am Markt für Kreuzungsbesamungen spielen Rassen wie Blonde d´Aquitaine, Fleckvieh-Simmental oder Piemonteser, da die Schwankungen bezüglich der Normalgeburtenrate zu groß sind oder die eindeutige Zuordnung der Fellfarbe als Kreuzungskalb (bei Fleckvieh nicht immer) gegeben ist. In einigen Holsteinbetrieben ist in der letzten Zeit zu beobachten, dass auch bei der Belegung von Färsen Fleischrinderbullen genutzt werden. Dazu werden Bullen der Rassen Angus oder Limousin über den Natursprung genutzt, teilweise auch nach zunächst erfolgter Besamung der Färsen in Reinzucht. Da die Kreuzungskälber komplett verkauft werden, ist dieser Weg für Betriebe mit relativ knapp bemessenen Aufzuchtkapazitäten eine Alternative.
Bei tendenziell weiter steigenden Herdengrößen ist auch mit einem erhöhten Anteil an Kreuzungsbesamungen zu rechnen. Bei Qnetics ist auch im Verbund mit den Phönix-Partnern ein genügend großes Angebot an Bullen mit sicherem Geburtsverlauf bei den genannten Rassen im Angebot. Inwieweit der Marktanteil für Kreuzungen für speziMARKTANTEILE AUCH FÜR elle Fleischqualitätsprogramme LIMOUSIN Unbedingt zu beachten ist, ansteigen wird, bleibt abzuwarMit einem nennenswerten Marktdass Rinder, die von Fleischten und die ersten Erfahrungen anteil sind auch Limousin-Bullen rassebullen trächtig sind, von Betrieben, die einen höhebei den Kreuzungsanpaarungen beim Verkauf in den Export ren Anteil an männlich gesexvertreten. Der hohe Anteil an grundsätzlich ausscheiden tem Sperma zur Erzeugung von normal bis leichten Geburten Kreuzungskälbern eingesetzt hat die Beliebtheit dieser Bulhaben, sind durchaus positiv. Es len gefördert. Aber das Handicap ist ohne Zweifel die ist deswegen zu erwarten, dass die Nachfrage nach Bulfast immer fehlende eindeutige Zuordnung der Kreuzlen, von denen männlich gesextes Sperma verfügbar ist, ungen hinsichtlich der Fellfarbe. Einfarbig schwarze weiter steigend sein wird. oder bei rotbunten Kühen einfarbig rote Kälber haben → JOST GRÜNHAUPT, LLH klare Nachteile bei der Vermarktung im üblichen Alterssegment. Der überlegene Fleischansatz an Rücken und
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INTERNAS
↓ ENTWEDER ODER? MAURERBRAUSE ODER PRICKELWASSER? Wenn es nach mir geht Maurerbrause WORKAHOLIC ODER WORK-LIFE-BALANCE? Für Work-Live-Balance fühle ich mich zu alt TANZGOTT ODER LOUNGER? Die Möglichkeiten für einen Paartanz sind leider rar, aber ich bin mir für Party nicht zu schade ALPENPANORAMA ODER MEERESBRISE? Ich bin Norddeutscher durch und durch SPORTSKANONE ODER KÖRPERKLAUS? Der Sportskanone fehlt´s an Zeit FALLSCHIRMSPRINGEN ODER
ÜBER DAS MITEINANDER SCHAFFT MAN LEISTUNG
AUSFLUGSFAHRTEN? Kein Kaltwasserspringer, weil ich am Leben hänge PLAYLIST ODER RADIO? Am liebsten 80er Songs aus dem Radio FLUGREISE ODER HEIMATERKUNDER? In Sachsen kenn ich jede Sehenswürdigkeit
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Zum Neujahrsstart hat Geschäftsführer Jens Kirch sein Büro in Alsfeld bezogen. Der gelernte und studierte Landwirt ist Einigen bereits als das Gesicht an der Spitze der ZVE in Lohfelden bekannt. Seine Routine in betriebswirtschaftlichen Analysen erleichtert es ihm, einen Überblick in die vielfältigen Arbeitsbereichen der Qnetics zu bekommen.
INTERNAS
Was waren Ihre Beweggründe für den Wechsel in die Geschäftsführung bei Qnetics?
Was für Eindrücke konnten Sie während Ihrer Einarbeitungsphase gewinnen, können schon eigene Schwerpunkte daraus erarbeitet werden?
Wenn man Lust auf Kühe und eine enge Bindung zur Landwirtschaft hat, ist es eine Auszeichnung sich dieser reizvollen Aufgabe zu stellen. Der Erfolg der täglichen Arbeit innerhalb der ZVE hängt weniger vom eigenen Können, als von politischen Entscheidungen ab, und diese Situation kann sehr belastend sein. Ein Motivationsschub war für mich, dass ich bei der lokalen Tätigkeit mit meinen Entscheidungen Akzente setzen kann und ich sehe, dass was ich angeschoben habe, geht in die richtige Richtung. Meine Arbeit wird für mich leichter messbar. Die facettenreiche Tätigkeit mit Ehrenamt, Mitarbeitern und Mitgliedsbetrieben verlangt nicht nur fachliche sondern auch zwischenmenschliche Kompetenz. Die Verantwortung für die Gestaltung der Milchproduktion in Thüringen und Hessen ist ein weiterer Ansporn. Über alle Arbeitsfelder hinweg finde ich ein motiviertes Team mit Sach- und Fachkompetenz vor, das durch Austauschintensivierung innerhalb der Abteilungen noch gepuscht werden kann. Es gibt viele Themen, die ineinandergreifen. Meine Intension ist es nicht, die besten Teilbereiche noch zu verbessern, sondern eher, da wo Potenzial brach liegt, neue Möglichkeiten zu entwickeln. Um Arbeitsbelastungen zu reduzieren bietet es sich an, technische Möglichkeiten effektiver zu nutzen. So muss die Rechnungserfassung automatisiert werden, was wir bereits angestoßen haben.
„Der Ehemann und Vater eines Sohnes beschreibt sich selbst als kuhverrückt von Kindes-Beinen an. Wir stellen Ihnen den neuen Geschäftsführer im Gespräch vor. “ Jeanette Weinbach
EDV und Co. geht aber noch weiter: Es gibt beispielsweise eine App für die Besamungserfassung. Warum nicht für die Vermarktung? Ich kann mir vorstellen, dass es für den Qnetics-Mitarbeiter nützlich und viel effektiver ist, die benötigten Informationen direkt vor Ort abzurufen, als den umständlichen Weg über die Zentrale einschlagen zu müssen. Die Daten potenzieller Verkaufstiere sind sofort verfügbar und können direkt im Stall mit dem Käufer besprochen werden. Auch bisherige, arbeitsintensive Aufgaben wie die händische Eingabe von Besamungsmeldung per Fax sollten bald der Vergangenheit angehören. Was sehen Sie als echte Herausforderung für die Zukunft?
Wo liegen für Sie die besonderen Vorteile der Zusammenarbeit im Phönix-Verbund?
Wie würde der Privatmann Jens Kirch den Geschäftsmann Kirch beschreiben?
Eine echte Herausforderung ist nicht länger der Strukturwandel sondern die Tatsache, dass unsere Mitgliedsbetriebe die Viehhaltung einstellen. Stark in der Fläche zu bleiben, bei sinkender Mitgliederzahl, bedeutet Service effizienter gestalten. Das Thema Kosteneffizienz stößt an seine Grenzen, wenn man von einem Betrieb zum nächsten eine oder sogar zwei Stunden Fahrzeit verbucht. Wir sind im Service breit aufgestellt. Um dies auch weiter beibehalten zu können, sind Anpassung und Umstrukturierungen unumgänglich. Ziel muss es sein, aus dem großen Verbund die beste Genetik für hessische und thüringische Betriebe zur Verfügung zu stellen, über das gemeinsame Zuchtprogramm das Niveau der selektierten Bullen noch zu verbessern und zeitgleich die Verkaufspreise mindestens zu halten. Neue Entwicklungen in der Biotechnologie sind nur gemeinsam finanzierbar. Ein Beispiel dafür sind die aktuellen Entwicklungen in der Nutzung von Jungrindern mittels OPU zur Gewinnung von Embryonen. Vielfältige Ansprüche der Kunden sind leichter zu berücksichtigen. Die Einheiten werden größer. Um dem internationalen Muskelspiel standhalten zu können, ist Phönix der richtige Weg. Der Privatmann redet noch mehr gerade heraus, als der Geschäftsmann, der schon auch Diplomatie walten lassen muss. Ansonsten ist der Geschäftsmann wie auch der Privatmann zielstrebig , verantwortungsbewusst und verlässlich. (Ich gebe lieber keine als eine unzulängliche Antwort). Der Chef muss immer ein offenes Ohr für Mitarbeiter und Kollegen haben, denn sie sind das Gesicht des Unternehmens. Da bin ich vielleicht zuhause nicht ganz so offen. Dafür kann ich zuhause gut die anderen einfach mal machen lassen.
Fortsetzung →
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Ihr Motivationsspruch für Mitglieder und Mitarbeiter?
Das Wir gewinnt – die Ich-Systeme werden abgeschafft. Für die Mitarbeiter bedeutet dieser Spruch: Nur über das Miteinander kommt man zu den besten Lösungen. Das bedeutet aber auch gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und dadurch Wertschätzung erhalten. Unseren Mitgliedern muss klar sein: Die Betriebe sind Qnetics und nicht umgekehrt und mit diesem Ansporn sollten die Betriebe unsere Mitarbeiter im Sinne ihrer betrieblichen Belange fordern.
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Kuriose Ideen brauchen Nährboden Vision und Wirklichkeit – wo sehen Sie Qnetics in Zukunft?
Anspruch muss sein, dass wir der erste Ansprechpartner rund ums Rind sind. Mein Wunsch ist es, dass Qnetics genügend Flexibilität zeigt, um auf Veränderungen zu reagieren und damit weiterhin für die Landwirte präsent bleiben zu können. Ein Projekt, das ich gerne angehen möchte, ist die Vereinheitlichung der Gebührenordnung. Ein Unternehmen braucht eine gemeinsame Basis, da sind wir wieder beim WIR. Dies ist sicher eine unbequeme Aufgabe bei unterschiedlich gewachsenen Strukturen, vor der ich mich aber nicht scheue. → HEIKE FLACH, JEANETTE WEINBACH
TEAM CHARACTER Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Qnetics.
Johannes Hamel
Susann Hellriegel
Ann-Christin Stelz
Johannes Hamel aus Buchenberg im Kreis Waldeck-Frankenberg verstärkt seit Anfang Februar 2021 das Team der MLP in Hessen. Er übernimmt die Elternzeitvertretung in einem MLP-Bezirk in Waldeck-Frankenberg.
Eine neue Herausforderung mit guten Arbeitsbedingungen und tollen Kollegen hat Susann Hellriegel seit November 2020 im Team der Buchhaltung in Erfurt gefunden. Die gebürtige Thüringerin hat nach ihrem erfolgreichen Abitur eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation absolviert. Mit hoher Motivation und überdurchschnittlichem Fleiß qualifizierte sie sich weiter: zum einen zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin (IHK) und zum anderen zur geprüften Betriebswirtin (IHK). Beide Qualifikationen wurden nebenberuflich und mit überdurchschnittlichen Ergebnissen abgeschlossen.
Mit dem Jahresauftakt 2021 verstärkt AnnChristin Stelz unser Team als Spezialberaterin im Schweinekontrollring. Sie hat ihr Studium der Nutztierwissenschaften mit dem Master of Science an der JLU in Gießen erfolgreich abgeschlossen. Im elterlichen Betrieb konnte sie bereits praktische Erfahrungen rund um die Schweinehaltung sammeln. Nach umfangreicher Einarbeitung wird sie die Betreuung der Mitgliedsbetriebe in Mittelhessen übernehmen.
Der gelernte Landwirt und Agrarbetriebswirt ist in einem Milchviehbetrieb aufgewachsen und verfügt über viel praktisches Wissen in Verbindung mit der Milchviehhaltung. Auch im Bereich der Rinderzucht ist Johannes Hamel engagiert.
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Saubere Klauen für 50 Cent die Stunde! Eine saubere Sache: Der Lely Collector Der Lely Collector schiebt den Mist nicht weg, sondern sammelt ihn auf. Dadurch gehört die klassische „Güllewelle“, in der die Kühe stehen, der Vergangenheit an.
Die Folge: Gesündere Klauen. Du kannst das ab sofort selbst testen: Für 50 Cent / Stunde mietest Du den Lely Collector und entscheidest Dich nach 6 Monaten!
Wir machen Dir dieses Angebot vom 01.02. bis 30.04.2021. Mehr erfährst Du von Deinem Lely Center vor Ort.
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www.lely.com/westerstede Folge uns auf
42 Im Spermadepot werden die bestellten Pailletten abgezählt und für den Versand verpackt.
In diesen großen, mit flüssigem Stickstoff befüllte, Behältern werden die Pailletten nach der Quarantäne untergestellt.
VOM BULLEN ZUR KUH
Das Produktionslabor mit Untersuchungsplatz, Verdünnungsstation und Abfüllmaschine (von rechts nach links).
Für Sperma ist dies im physiologischen Ablauf ein Quantensprung. Diesen gilt es im Rahmen der künstlichen Besamung auf viele Kilometer auszudehnen. Um eine optimale Spermaqualität zu gewährleisten, ist das Ineinandergreifen perfekt abgestimmter Prozesse nötig, präzise durchgeführt durch unser hochqualifiziertes Personal. Im Entstehungsprozess einer jeden einzelnen Paillette spielen viele Faktoren eine bedeutende Rolle. Dies beginnt bekanntermaßen im Stall am Tier. Neben einer guten Versorgung der Vererber und denen, die es werden wollen, sind ein besonderes Einfühlungsvermögen der Pfleger sowie ein ruhiger Ablauf des Alltags für die Tiere unabdingbar. Die Bullen werden nicht nur tierseuchenrechtlich weit über das gesetzlich geforderte Maß hinaus überwacht. Auch regelmäßige Stoff wechseluntersuchungen, Überprüfung der Futterqualität und -inhaltsstoffe mit anschließender Anpassung der Ration dienen der Optimierung der Produktivität jedes einzelnen Bullen und der Qualität des Endprodukts. QZEIT APRIL 2021
DER WEG IN DIE PAILLETTE
Nach Gewinnung des Spermas unter strengen hygienischen Maßnahmen wird dieses ins Labor weitergegeben. Für eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit wird das Ejakulat vom Spender, mittels Auslesen eines Transponders, bis zur Paillette durch ein barcodegestütztes Etikettiersystem begleitet. Im Labor wird das Sperma nach bewährten Methoden verarbeitet. Der Samen wird zunächst frisch nach der Gewinnung auf vorgegebene Parameter untersucht und so eine Vorentscheidung zur Tauglichkeit getroffen. Neben der Messung von Volumen und Dichte des Ejakulates wird besonderer Augenmerk auf die Morphologie und Bewegungseigen-
schaften der Spermien gelegt. Anschließend wird das Ejakulat verdünnt und in Pailletten abgefüllt. Nach einer entsprechenden Äquilibrierungszeit werden die Pailletten im Digitcool tiefgefroren und in flüssigen Sickstoff überführt. Von jedem Sprung werden Pailletten aufgetaut, wiederum auf ihre Tauglichkeit hinsichtlich Spermienbewegung überprüft und eine endgültige Entscheidung für die Freigabe getroffen. EIGENE UND EXTERNE KONTROLLMECHANISMEN
Die Kriterien zur Spermabeurteilung orientieren sich an ADR-Richtlinien sowie Empfehlungen des Nationalen Referenzlabors IFN Schönow in Bernau bei Berlin.
DIE GLEICHBLEIBEND HOHE QUALITÄT DER LABORARBEIT WIRD AUSSERDEM WIE FOLGT GEWÄHRLEISTET: → streng festgelegte Arbeitsabläufe → Prüfung der technischen Geräte → Regelmäßige mikrobiologische Kontrolle im gesamten Laborbereich
Zusätzlich zur eigenen Kontrolle führt das IFN Schönow ein unabhängiges QM-System nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Überprüfung und Optimierung durch. DAS QUALITÄTSMANAGEMENT UMFASST: → Auditierung des Produktionsstandortes → Kontinuierliche Optimierung des Produktionsprozesses auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse → Regelmäßige Probenentnahme aus der Produktion nach dem Zufallsprinzip → Analyse und Bewertung der Spermaproben mit modernsten Labormethoden
Hierzu analysiert das IFN aus den produzierten Portionen regelmäßig unangekündigte Stichproben. Die Termine der Probennahme sowie die Auswahl der zu untersuchenden Ejakulate werden durch ein Zufallsprinzip bestimmt. Im Labor des IFN erfolgt daraufhin eine Untersuchung hinsichtlich der Beschaffenheit (Morphologie) und der Bewegungseigenschaften der Spermien.
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VON DER STATION IN DIE WELT
QPRAXIS
Nach Ablauf der 30tägigen Quarantäne werDie externe Kontrolle den die Pailletten in das Spermadepot Erfurt durch das IFN Schönow sowie den Spermashop Alsfeld umgesetzt. gewährleistet ein hohes Hier erfolgt eine professionelle LagerverQualitätsniveau waltung inklusive optimierter Kennzeichnungsmethoden, welche ein ungestörtes zügiges Fraktionieren und Verpacken für den Verkauf ermöglicht. Neben der Gewährleistung der stetigen Tiefkühlung der Pailletten ist ein unkompliziertes Handling beim Kunden ein Grundstein für die Sicherung der Spermaqualität. Die Auslieferung des tiefgekühlten Spermas an Landwirte, Betriebe, Besamungstechniker und Tierärzte erfolgt über festgelegte terminierte Routen durch QneticsMitarbeiter. Natürlich besteht die Möglichkeit Bestellungen auch direkt nach Voranmeldung in Alsfeld oder Erfurt abzuholen. Dieses Angebot wird gern während Veranstaltungen und von standortnahen Kunden wahrgenommen. Der Versand an weitere Zuchtorganisationen und GGI-Spermex, für den internationalen Vertrieb, wird über verschiedene Logistikunternehmen abgewickelt. Alle Schritte in der Spermaproduktion dienen schlussendlich der Perfektionierung des Endproduktes. Daher ist dieser Artikel nur als ein Auszug der mannigfaltigen Faktoren, die in dieses empfindsame System hineinspielen, zu verstehen. → NINA KAISER
TRADITIONELL. GESUND. LECKER.
BT Mit dem Besten aus Bierhefe! Ihr persönlicher Kontakt: Jan-Dirk Schulze Osthoff I Beratung & Vertrieb Landwirte Tel: +49 175 9936197
Seit 1954 unsere tägliche Leidenschaft. Gesunde & umweltschonende Bierhefe-Produkte für Mensch, Tier & Landwirtschaft! leiber-hefe.de l leibergmbh.de Produktanzeige YeaFi BT_190 x 125 mm_QZeit_01-21.indd 1
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QPRAXIS
INTERVIEW
Melksystem Wann haben Sie mit der Dreirassenkreuzung begonnen? So sieht eine gelungene Kreuzung aus.
Welche Ziele haben Sie sich erhofft?
DREIRASSENKREUZUNG
FLUCH ODER SEGEN?
Wurden die Ziele erfüllt?
Immer wieder wird die Dreirassenkreuzung oder auch Rotationskreuzung von verschiedenen Organisationen und Fachleuten als Mittel der Wahl angepriesen. Ziel der Dreirassenkreuzung ist es immer, den Heterosiseffekt auszunutzen, der bei der Anpaarung zweier möglichst genetisch wenig verwandter Rassen auftritt.
Üblicherweise beginnt der Holsteinbetrieb damit, seine Kühe mit Bullen der Rasse Fleckvieh oder Montbéliard anzupaaren. Daraus sollen in der F1-Generation rahmige Kühe mit guten Eutern sowie guten Gesundheitsmerkmalen entstehen. Meistens sind sie schwarz-weiß mit weißen Köpfen. Auch die Einkreuzung von Schwedischen Rotbunten
ist vielfach zur Anwendung gekommen. Vorteile dieser Rasse sollen mittelrahmige Kühe mit guten Gesundheitsmerkmalen sowie festen, dunklen Klauen sein. Bunt gefleckte Beine sind typisch für diese Kreuzungsprodukte. Ganz klar geht aus Studien hervor, dass es keinen Sinn macht mit den Kreuzungsprodukten weiter zu züchten, da die positiven Eigenschaften nach der zweiten Generation deutlich abnehmen. Wer also mit Gebrauchskreuzungen arbeiten will, muss seine Nachzucht immer wieder zukaufen. Wir haben uns für Sie im Qnetics-Gebiet umgeschaut und Praktiker befragt, welche Erfahrungen sie auf ihren Betrieben mit der Kreuzungszucht gemacht haben. Lesen Sie mehr über die Erfahrungen ihrer Berufskollegen. → THEA EBINGER
Auch solche Kreuzungsprodukte können entstehen.
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Was war Ihre Motivation mit der Dreirassenkreuzung zu beginnen?
In welchen Merkmalen hatten die Kreuzungskühe Vorteile gegenüber den Reinzuchten? Gab es negative Erfahrungen?
Was war die Ausgangsrasse auf Ihrem Betrieb? Welche Rassen wurden verkreuzt? Mit welcher Rasse wurden die Kreuzungsprodukte weiter besamt? Welchen Ratschlag würden Sie einem Betrieb geben, der vorhat, mit der Dreirassenkreuzung zu beginnen?
QPRAXIS
SCHMIDT GBR, NEUWIEDERMUS
LEIN GBR, BLEIDENROD
AGRARGENOSSENSCHAFT CATHARINAU
LEFRINGHAUSEN, KÜLTE
301 Kühe, 10.445 kg Milch,
228 Kühe, 10.858 kg Milch,
313 Kühe, 9.176 kg Milch ,
108 Kühe, 9.838 kg Milch,
4,08 Fett %, 3,62 Eiweiß %
4,25 Fett %, 3,55 Eiweiß %
4,09 Fett %, 3,46 Eiweiß %,
4,13 Fett %, 3,54 Eiweiß %
Doppel-10er Side-by-Side
Melkstand Doppel-12er
3 Melkroboter, Lely Astronaut 5
2 Roboter Lely A4
Vor rund 10 Jahren
Ungefähr in 2008
2015
Im Frühjahr 2009
Ursprünglich sollten nur die zugekauften Holsteinkühe mit Fleckvieh gekreuzt werden, aber die F1-Generation war durchweg positiv.
Eine Outcross-Reise durch Kalifornien, bei der wir verschiedene Kreuzungsbetriebe besichtigt haben, die erfolgreich mit Kreuzungskühen arbeiteten.
Höhere Robustheit und Gesundheit gegenüber den Holsteinrindern
Um bessere, gesündere Kühe zu bekommen.
Der Wunsch nach Blutauffrischung und einer gesünderen Herde.
Ein gesünderes, stoffwechselstabiles Rind
Verbesserte Klauen und Gesundheit
Die F1-Generationen hatten schöne Euter und eine gute Körperkondition. Dabei waren sie extrem unempfindlich, hatten keine Stoffwechselprobleme und zeigten sich sehr leistungsbereit.
Wir hatten realistische Ziele und sind deshalb auch nicht enttäuscht worden. Die Milchleistung war für uns zweitrangig. Die Herdengesundheit hat sich verbessert. Ich würde aber sagen, dass das zu 50% auch auf das Management zurückzuführen ist.
Die Kreuzungstiere wirken etwas gesünder und robuster gegenüber reinen Holsteins. Die Effekte der Kreuzungszucht sind nie weiterverfolgt worden. Die Kreuzungstiere machen lediglich einen kleinen Teil der Herde aus.
Gesundheit ja, Leistung nein. Die Klauen waren tatsächlich bei den Kreuzungen besser.
→ Inhaltsstoffe → Stoffwechselstabilität → Schlachtgewicht → Kälberpreise
→ Inhaltsstoffe → Kälberfitness → Kälberpreise
→ Stoffwechselstabilität → Klauengesundheit
→ Fruchtbarkeit → Klauengesundheit
Bei der F2-Generation kam es neben guten Gebrauchskühen auch zu Kühen, die sowohl im Körper als auch in der Euterqualität wirklich schlecht waren (schätzungsweise 20 – 30 % Ausschuss).
Die F2-Generation war sehr anfällig für Mortellaro. Das kann an der kleinen Auswahl an Braunviehbullen gelegen haben, war aber auffällig. Insgesamt waren wir von den Kreuzungsprodukten nicht enttäuscht, aber es war auch nicht der Hype.
Nein, lediglich die Montbéliard haben für sehr viel Rahmen und für ansteigende Becken bei den Kühen gesorgt.
Die Milchleistung schwankte zwischen 12 und 35 kg. Im Schnitt 22 kg waren nicht zufriedenstellend und sollten einmal zu viele Färsen aufgezogen worden sein, ist für die Kreuzungstiere kein Markt vorhanden.
Fleckvieh und einige Braunviehkühe.
Holstein
Holstein
Holstein
Holstein x Fleckvieh
Holstein x RVA x Braunvieh
Holstein x RVA x Montbéliard, später x Fleckvieh-Milch
Holstein x RVA x Montbéliard oder Holstein x RVA x Holstein
Das wird für jede Kuh individuell entschieden. Generell stehen die Rassen Holstein, Fleckvieh und Braunvieh zur Auswahl.
Mit Braunvieh, danach wurden wieder ausschließlich Holsteinbullen eingesetzt.
Es gibt kein wirkliches Kreuzungskonzept. Der Einsatz von RVA- und Fleckviehbullen erfolgt eher nach Gefühl.
70% habe ich nicht mehr besamt, weil die Leistung zu schlecht war, 25% mit Holstein, 5% mit Montbéliard
Nicht nach Schema F vorgehen, sondern sich weiterhin jede Kuh vor der Besamung genau anschauen. Welche Schwächen und Stärken hat die Kuh? Steht sie eher im Fleckviehoder Holsteintyp? Welcher Bulle könnte passen? Die gezielte Bullenauswahl ist entscheidend.
Nicht zu euphorisch, aber auch nicht zu vorsichtig an die Sache rangehen. Ich würde es mit einer Investition an der Börse vergleichen: Man sollte das Risiko streuen und nicht nur auf einen oder wenige Bullen je Rasse setzen und auch reinrassige Tiere in der Herde behalten.
Wie jede Zuchtentscheidung muss auch die Kreuzungszucht gewollt sein und vom Betrieb vertreten werden.
Ich würde es keinem ruhigen Gewissens empfehlen. Die Euterqualität und die Milchleistung waren einfach zu schlecht.
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QPRAXIS
NEUE TECHNIK IN DEN STÄLLEN Qnetics-Roboterbullen, eine Auswahl:
Steigende Produktionskosten, sinkende Erzeugerpreise und ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass einige Landwirtschaftsbetriebe die Milchproduktion eingestellt haben. Andere hingegen haben die Flucht nach vorn gewagt und in neue Technik, unter anderem in Melkroboter, investiert
Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt entschieden sich unter anderen die Agrarproduktion Beulwitz und die Agrargenossenschaft Catharinau für Melkroboter. Wir haben uns mit Ute Fuchs (UF), Herdenmanagerin in Catharinau, und Kay Ratzenberger (KR), Herdenmanager in Beulwitz, über den Einbau von Robotern in bestehende Stallgebäude unterhalten
Was waren die Gründe, die euch zum Einbau von Melkrobotern bewogen haben?
KR: Primär führte uns der Mangel an Fachpersonal zum Roboter. Außerdem bietet das Robotermelken dem Tier ein angenehmes Melken, da die Kuh selbst entscheiden kann, wann sie gemolken wird. Das ist dem „Tierwohlmilch“-Programm unserer Molkerei zuträglich. UF: Einerseits war uns an der Steigerung der Herdeneffektivität, andererseits auch an der Personaleffektivität gelegen. Die Zahl der Beschäftigten im Betrieb ist in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft, sodass wir mit den noch verbliebenen Arbeitskräften haushalten und diese wohlüberlegt einsetzen müssen. Für welchen Hersteller habt ihr euch entschieden und warum?
KR: Wir waren DeLaval-Kunde und sind es geblieben. Vorab haben wir uns einige Betriebe mit verschiedenen automatischen Melksystemen angeschaut. Die Technik von DeLaval, insbesondere die Vormelkeinrichtung, hat uns überzeugt. Vorgemolken wird hier mittels eines separaten Melkbechers, wodurch diese Milch von der Tankmilch gesondert abgenommen wird. Zudem sind beim DeLaval-Roboter die Melkbecher nicht am MelkQZEIT APRIL 2021
RZG RZRobot
Preis
BEATCLUB
ClassiX
141
133
22 €
KINGSTON BONUM
ClassiX
125
130
20 €
ClassiX
149
123
23 €
ESQUIRE
GenomiX
152
136
20 €
CLAPTON
GenomiX
162
130
30 €
PREDAR
GenomiX
154
128
21 €
HANSEN PP
Polled
148
128
22 €
MOMENT PP RBT Polled
134
126
20 €
ADISSIO PP
143
124
20 €
Polled
arm fixiert. Sie lassen sich folglich auch händisch zum Melken ansetzen, beispielsweise wenn der Arm defekt ist oder bei tiefhängenden Eutern. Der Einbau erfolgte dann im Februar 2018. UF: Bevor der Einbau in 2020 vonstatten ging haben auch wir mehrere Roboterbetriebe besichtigt. Letztendlich fiel unsere Entscheidung zu Gunsten des Astronaut 5 von Lely. Besonders mit Rücksicht auf unsere älteren Kollegen schien uns der Astronaut 5 mit seinem übersichtlichen Bedienfeld und den dennoch zahlreichen Funktionen als das passendste System. Hat sich der Einbau gelohnt? Welche Vor- und Nachteile hat das Melken am Roboter?
KR: Der Einbau hat sich definitiv gelohnt. Das Melken ist ein anderes geworden. Wir melken nicht mehr im Melkstand. Die dazugehörigen, meist körperlich schweren Arbeiten sind weggefallen. Dafür sind neue Handgriffe hinzugekommen. Der „Melker“ melkt nun nicht mehr, sondern überwacht die Herde. Die Arbeitszeit ist weitgehend gleichgeblieben, konnte jedoch entspannt werden. Der Arbeitstag für unsere Mitarbeiter wurde neugestaltet: Wir sind von einer geteilten Schicht mit zweimaligem Melken auf einen 8-Stunden-Arbeitstag umgestiegen, was den Kollegen gefällt. Insgesamt handelt es sich beim Robotermelken um ein teures Melken. Es entstehen immer wieder Kosten für die Wartung und es fallen quasi laufend Kosten für das Brauchwasser an. UF: Ja, die Installation der Roboter hat sich definitiv gelohnt. Durch den freien Kuhverkehr ist die Herde insgesamt deutlich ruhiger geworden. Das System funktioniert nur dann, wenn die Kühe laufen wollen und auch laufen können. Lahme Tiere fallen nun deutlich
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früher auf. Zudem bringt der Roboter durch verschiedene Analysetechniken schnelle und kompakte Aussagen zum Gesundheitszustand der Herde (Bewegung, Brunst, Wiederkauaktivität), was zweifellos vorteilhaft für das Management ist. Die Herde hat sich binnen eines Jahres positiv entwickelt. Des Weiteren können viele Einstellungen am Gerät recht einfach vorgenommen werden. Man braucht nicht immer einen der Lely-Servicetechniker. Als Nachteil wäre im eingeschränkten Maße die Abhängigkeit des Roboters und des Betriebsablaufes von einer konstanten Stromversorgung zu nennen. Fällt der Strom aus, muss nachgearbeitet werden, was Zeit kosten kann. Das war mit Melkstand aber auch nicht anders.
Roboter im Stall der Agrargenossenschaft Catharinau
AP Beulwitz
AG Catharinau
266.6
313.9
10’128
9’176
FETT %
3.94
4.09
EIWEISS %
3.49
3.46
A+B KÜHE (MLP-Jahresabschluss 2020) MILCH-KG
Was kommt auf die Mitarbeiter/auf den
MELKSYSTEM
Herdenmanager zu?
MELKROBOTER SEIT
KR: Die Mitarbeiter müssen ein technisches Grundverständnis mitbringen. Viele Dinge sind am Roboter leichtverständlich erklärt und viele Probleme lassen sich einfach lösen. Der Techniker muss also nur selten und auch nur bei größeren Problemen hinzugeholt werden. Nach drei Jahren kennen wir uns selbst schon gut aus und wissen, welche Kniffe nötig sind. Unsere Leute bekommen bei Störungen Nachrichten auf ihr Handy gesendet. Teilweise lassen sich kleine Probleme dann schon per Smartphone abstellen. Ein guter Handyvertrag ist also von Vorteil. Insgesamt wird den Kollegen, mehr als zuvor, Flexibilität abverlangt. Wie gesagt, die Arbeitszeit ist nicht kürzer geworden. Die Mitarbeiter müssen jedoch nicht permanent am Roboter sein, sondern können darüber hinaus Aufgaben wahrnehmen. Der Arbeitsalltag wird damit aufgelockert. UF: Das wichtigste ist, dass man keine Angst vor Technik hat. Die jüngeren Kollegen sind technisch schon eher bewandert als die älteren und trauen sich daher auch mehr. Bei der Fülle an Informationen zur Herde und zum Einzeltier muss der Herdenmanager den Überblick behalten und sich die Kennzahlen heranziehen, die er für sein tägliches Management benötigt. Nichtsdestotrotz ist und bleibt der Gang in den Stall und die Arbeit mit den Tieren unerlässlich. Die Arbeitszeit ist nicht kürzer geworden. Was muss das Stallgebäude hergeben, um Melkroboter einbauen zu können? Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
KR: Für die ganze Umrüstung unseres Stalls auf Melkroboter, inklusive eines Fütterungsroboters und zweier Spaltenschieber, haben wir rund eine Million Euro hingelegt. Es musste nicht nur die Melktechnik installiert werden, es mussten auch Liegeplätze entfernt, Tränken
ANZAHL MELKROBOTER BESONDERHEITEN
DeLaval
Lely
Februar 2018
Januar und Juni 2020
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3
Freier Kuhverkehr
Freier Kuhverkehr, 200-Kühe-Gruppe
um- und Tore eingebaut werden. Der Roboter als solcher braucht in der Breite rund 4,5 Meter Platz. UF: Das Stallgebäude muss den Anforderungen an die heutige Milchviehhaltung noch gerecht werden. Und es braucht Platz im Gebäude. Um Wegstrecken kurz zu halten, ist eine arrondierte Anlage der Roboter in der Gruppe sinnvoll. Vielfach ist das jedoch nur möglich, wenn Liegeplätze weichen. Fazit: Obwohl sie in der Anschaffung als teuer gelten und die Anzahl zu melkender Tiere je Einheit begrenzt ist, bringt der Melkroboter eine Reihe von Vorteilen. Diese liegen neben der Erfassung zahlreicher Werte rund um die Milchleistung und die Tiergesundheit auch darin begründet, dass der Landwirt nicht mehr Man muss genügend Platz an feste Melkzeiten gebunden ist – die im Stall haben, um Roboter Arbeitszeit wird entzerrt. einbauen zu können
←
Obgleich Ute Fuchs und Kay Ratzenberger mit verschiedenen Systemen arbeiten, sind sie von ihrem System überzeugt und möchten die neue Technik nicht mehr missen. Ferner haben uns beide Herdenmanager mit auf den Weg gegeben, dass sich eine kontinuierliche Abkalbung und eine durchdachte Bauplanung vorteilhaft auswirken. Insgesamt kann das Robotermelken als tiergerecht erachtet werden, was nicht nur dem Tierwohlgedanke einiger Molkereien, sondern auch dem der Verbraucher gerecht wird. → MARVIN GREILING
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„FLÜSSIGFÜTTERUNG“ BEI MILCHKÜHEN Forschung in der Praxis – Haben wir es mit dem Wasser in der TMR übertrieben? Oder verdauen die Kühe noch ausreichend Faser?
wechselkrankheiten im Laktationsverlauf minimiert werden kann und so positive Auswirkungen auf die Leistung zu erwarten sind. Dabei ist nicht nur die klassische Kompakt-TMR eine Möglichkeit, sondern auch die Zugabe im Prozess der TMRZubereitung. FÜTTERUNGSVERSUCH IM LANDKREIS OSNABRÜCK
Die Hochschule Osnabrück hat in einem 70 tägigen Praxisversuch den Einfluss der Wasserzugabe auf die Verdauung und Leistung einer Milchviehherde (n= 2*160) untersucht. Bei beiden Rationen handelte es sich um eine Voll-TMR aus Maissilage, Grassilage, Rapsschrot, gemahlenem Körnermais und Mineralfutter. Im Hinblick auf die Inhaltsstoffe (MJ NEL; nXP; RNB, Stärke und Rohfasergehalt) unterschieden sie sich kaum, aber die Ration Hohe Lebensleistungen sind nicht nur ein Ergebnis der Versuchsgruppe enthielt 34 % TS und die der Kontrolle von Zucht, sondern stehen auch in enger Verbindung 40 % TS. Das dafür in der Versuchsgruppe mehr benötigte mit dem Tierwohl. Immer mehr Landwirte wollen die Wasser wurde nach dem Beladen der Futtermittel hinzugesellschaftlichen Ansprüche erfüllen und das Tierwohl gegeben und eingemischt. Um Unterschiede durch das für ihre Herden maximieren. Dabei zusätzliche Mischen auszuschließen, spielt nicht nur die Liegebox oder wurde auch die Kontrollration am Ende das Abkalbemanagement eine Rolnachgemischt. Einmal täglich erhielle, sondern auch die Fütterung. Die ten die Kühe eine frische Ration und Reduzierung der Futterselektion das Restfutter wurde zurückgewogen. am Trog ist eine Möglichkeit, eine Welcher TS-Gehalt Bei beiden Gruppen wurde fünfmal wiederkäuer- und leistungsgerechin Milchviehrationen täglich das Futter angeschoben und te Fütterung zu ermöglichen. optimal ist, wurde einmal wöchentlich TS-Proben der bisher noch nicht Rationen genommen. Neben au sreichender M i schabschließend geklärt dauer, richtiger Beladereihenfolge des M i sc hw a gen s u nd DATENERHEBUNG der Ver wendung hochwertiger Silagen spielt vor allem der TS-Gehalt der fertigen Ziel war es zu klären, ob sich eine Reduktion des TSRation eine wichtige Rolle im Hinblick auf die FutterGehaltes auf 34 % auf die Stärke- und Faserverdauung selektion. Studien konnten belegen, dass durch die und auf die Leistung auswirkt. Dafür wurde die FutterZugabe von Wasser das Risiko unterschiedlicher Stoffaufnahme und Futterselektion analysiert und deren
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zuführen. Bei den Stärkegehalten im Kot wurde ebenfalls ein höherer Anteil in der Versuchsgruppe (2,037 %) gegenüber der Kontrollgruppe (1,897 %) festgestellt, der allerdings nicht ohne weiteres dem Versuch zuzuschreiben ist. Es lässt sich ableiten, dass durch die höhere TMA und die gemessene geringere Wiederkauzeit in der Versuchsgruppe die Verdaulichkeit der Nährstoffe rückläufig ist.
Ergebnis einer Nasssiebung mit dem NASCO-Kotsieb
MILCHLEISTUNGSPARAMETER
Tabelle: Übersicht über die Fress- und Wiederkauzeiten im Versuchszeitraum FUTTERAUFNAHMEZEIT Kontrolle Minuten/Tag Minuten/kg TMA Versuch = 34 % TS
Versuch
WIEDERKAUZEIT
Differenz
Kontrolle
Versuch
Differenz
313
364
+51
620
575
-45
12,03
13,47
+1,44
23,83
21,28
-2,55
Kontrolle = 40% TS
Auswirkungen untersucht. Während des gesamten Versuches wurde täglich die Trockenmasseaufnahme (TMA) beider Gruppen, die Milchmenge der Einzeltiere und von jeweils 10 Markertieren pro Gruppe die Zeit der Futteraufnahme und die Wiederkauzeit mittels Aktivitätshalsband erfasst. Wöchentlich wurde der Kot beider Gruppen beurteilt und analysiert. An den Versuchstagen 19 und 48 wurde neben der täglichen Milchmengenmessung eine Milchkontrolle durchgeführt.
Im Laufe des Versuchs konnte unter Berücksichtigung aller Tiere (n=320) in der Versuchsgruppe mit 46,0 kg eine höhere natürliche Milchmenge gegenüber der Kontrollgruppe mit 44,97 kg gemessen werden (+ 0,748 l/Tier und Tag bei der täglichen Milchmengenmessung; + 1,033 l/ Tier und Tag bei der Milchkontrolle). An beiden Milchkontrollen wurden signifikant geringere Inhaltsstoffe in der Versuchsgruppe gemessen (-0,136 % Fett, -0,069 % Eiweiß). Da sich die geringeren Inhaltsstoffe mit der höheren Milchmenge in absoluten Zahlen aufheben, unterscheidet sich die energiekorrigierte Milchmenge nicht. Damit hat eine Reduktion des TS-Gehaltes in Milchviehrationen zwar positive Effekte auf die Futterselektion und ausgewählte Leistungsparameter, die Wirtschaftlichkeit einer Herde wird dadurch nicht automatisch verbessert. → ANNE BOOK, PHILIPP DEITMER KILIAN FENSKE, PROF. DR. HEINER WESTENDARP, HOCHSCHULE OSNABRÜCK
ERGEBNISSE – FUTTERAUFNAHME- UND WIEDERKAUZEITEN
Im Laufe des Versuchs hat die Versuchsgruppe mit 27,01 kg TMA täglich im Durchschnitt 0,98 kg TM mehr aufgenommen als die Kontrollgruppe. Dies spiegelt sich in den täglichen Fresszeiten wider. Die Tiere der Versuchsgruppe benötigten zum Fressen 364 Minuten, die Tiere der Kontrollgruppe 313 Minuten pro Tier und Tag. Die Differenz von rund 51 min pro Tier und Tag ist statistisch abgesichert (p=0,044). Gleichzeitig brauchte die Versuchsgruppe pro kg TMA 86 Sekunden mehr Zeit als die Kontrollgruppe, was mit dem zusätzlichen Gewicht der Frischmasse begründet werden kann. Dieser Effekt wurde so erstmals festgestellt. Wiederrum sparen die Kühe sich diese Zeit vermutlich bei der Wasseraufnahme. Die Wiederkauzeit liegt in der Versuchsgruppe mit 575 Minuten pro Tier und Tag 45 min unter der der Kontrollgruppe mit 620 Minuten pro Tier und Tag (siehe Tab.).
SCHLUSSFOLGERUNGEN AUS DEM VERSUCH Eine Reduktion des TS-Gehaltes in der TMR von 40 % auf 34 % → erhöht die Passagerate und verringert die Faserverdaulichkeit. Die Stärkeverdaulichkeit wird nicht signifikant beeinflusst. → reduziert die Selektion der KFBestandteile durch Haftung der KFPartikel am Grobfutter. → erhöht die Futteraufnahmezeit sowie die Trockenmasseaufnahme, senkt die Wiederkauzeit aber nicht signifikant. → führt zu einer höheren Milchleistung
FASER- UND STÄRKEVERDAUUNG
Bei den Kotuntersuchungen der beiden Gruppen im Labor wurden Unterschiede zwischen den relativen Anteilen an Stärke und Faser festgestellt. So konnten im Kot der Kontrollgruppe 49,71 % aNDFom, in der Versuchsgruppe sogar 51,42 % aNDFom gemessen werden. Die Differenz von 1,71 Prozentpunkten ist statistisch abgesichert (p=0,036) und auf das Versuchskriterium zurück-
bei verringerten Inhaltstoffen, wodurch die ECM-Menge unverändert bleibt. → verbessert die Homogenität der MLP-Daten nicht. → beeinflusst die Futtereffizienz negativ durch höhere Stärke- und NDF-Gehalte im Kot.
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SCHNAPPSCHÜSSE AUS DER PRAXIS Wir freuen uns über Ihren fotografischen Input, um diese Rubrik auszubauen. Yoga für Kühe
Somero PP v. Solitair P schmeckt das Heu im Erfurter Bullenstall.
Sichtlich wohl fühlen sich die Kühe von Erik Stockmann aus Langenschade im neuen Stall.
Wann kommt jetzt endlich der Friseur?
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QPRAXIS
Wollen wir hier mal zusammen klar Schiff machen? Lange Tage beim Video-Dreh in Alsfeld Bullenkörung mit Hygienekonzept
Eingeschneit Ich glaub, ich bin hier falsch
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Die Zukunft des Herdenmanagements in Ihrem Stall.
DIE NEUE APP NETRINDMOBIL Kennen Sie das auch? Sie sehen im Stall eine Brunst, haben aber nichts zur Hand, um diese zu notieren? Sie sind bei einer TU, erinnern sich aber gerade nicht an das Besamungsdatum?
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AUSGERICHTET AUF DEN LANDWIRT IM STALL
Auf der Startseite gibt Ihnen die “To-Do-Liste“ einen Überblick über wichtige Aufgaben im Stall. Sämtliche Termine der Einzeltiere werden übersichtlich dargestellt und sind schnell zu finden. (1) Die Symbole in der Tierliste zeigen mit einem Blick Tierstatus, Reproduktionsstatus und Tiere mit aktiver Wartezeit an. Von dort aus gelangen Sie direkt in die Einzeltieransichten oder die Stalllisten. Mit wenigen Klicks legen Sie Arbeitsmappen an oder führen Sammelbuchungen durch.
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→
Unkomplizierte und schnelle Erfassung von Tierdaten direkt im Stall
1
Aktionen des heutigen Tages
2
Detailansicht der Kalbungen
3
Probenahmeergebnisse Einzeltier
ERWEITERTE STRUKTURIERTERE TIERINFORMATIONEN
Die neu gestaltete Einzeltieransicht zeigt deutlich mehr Informationen zum Tier auf zwei Ebenen. Auf der Hauptansicht befinden sich sämtliche aktuellen und relevanten Informationen zum Tier auf einen Blick. (2) Es werden die drei nächsten zum Tier anstehenden Aktionen angezeigt, die Sie mit nur einem Klick direkt zur Buchung aufrufen können. Darüber hinaus werden sämtliche Termine der Tiere angezeigt. Bei der Reproduktion sehen Sie mit nur einem Klick Anpaarungsvorschläge und sämtliche Daten zur Fruchtbarkeit. Die Tiergesundheit zeigt alle Diagnosen des Tieres. Zudem werden zahlreiche Informationen zur Milchleistungsprüfung und den Einzeltierleistungen angezeigt. (3) Im Bereich ‘Zucht‘ erhalten Sie einen Überblick über die Zuchtwerte der einzelnen Tiere sowie deren Elterntiere. (4)
4
5
Zuchtdaten des Einzeltieres
Meldungsübersicht
SCHNELLER ERFASST ALS AUFGESCHRIEBEN
Das Buchen von Aktionen ist nun so einfach wie nie zuvor. Viele Felder müssen nur angeklickt werden oder sind zu Ihrer Unterstützung bereits vorausgefüllt. In NETRINDmobil lassen sich Konditionsdaten (BodyCondition-Score, Tiergewicht, Rückenfettdicke, Locomotion-Score) und Diagnosen bei Klauenschnitten in einem Schritt erfassen. Die App meldet die im Stall erfassten Geburten, Zu- und Abgänge sowie bestellte Ersatzohrmarken direkt an HI-Tier. Die MLP-Abgangsgründe können vor der Milchleistungsprüfung erfasst werden. Treten bei HIT-Meldungen Fehler auf, erhalten Sie direkt eine Fehlermeldung. Mit der Bearbeitungsfunktion sind Änderungen oder Korrekturen für erfasste, aber nicht gesendete Meldungen ein Kinderspiel. (5)
WEITERE INFORMATIONEN ÜBER DAS NEUE NETRINDMOBIL BEI IHREM LKV Auskünfte rund um Netrind gibt es bei: HVL:
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dr.reimann@qnetics.de Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit): www.vit.de
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ARBEITEN MIT DEM NEUEN MLP-PARAMETER DSCC In der QZeit-Ausgabe von Oktober 2020 haben wir bereits über die Grundlagen des neuen MLP-Parameters DSCC (Zelldifferenzierung) und die Zusammenhänge mit der Milchleistung sowie dem Umsatz berichtet. Nun wurde eine einjährige Pilotphase, in deren Rahmen ausgewählte Betriebe Zugang zu einem neuen auf Zellzahl und DSCC basierten Eutergesundheitsbericht hatten, abgeschlossen und wir möchten hier die Erfahrungen der teilnehmenden Betriebe vorstellen.
Der DSCC-Parameter liefert weitere Infos über die Eutergesundheit unserer Milchkühe.
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regelmäßiger (2-mal täglicher) Einsatz von Desinfektionskalk konnte mit hohen Anteilen von Kühen in Eutergesundheitsgruppe A und zeitgleich hohen Milchleistungen in Verbindung Sauberkeit und Hygiene gebracht werden. Der Infektionsdruck sind das A und O in solchen Liegeboxen ist sehr niedrig und die Wahrscheinlichkeit, dass Mastitiserreger während den Liegephasen in die Zitzen eindringen können, ist somit gering. Die Anteile der Kühe in Gruppe B waren bei Problemen mit der Fütterungshygiene (z. B. Nacherwärmung, nasse Silage) erhöht, da dies zu einer Belastung des Immunsystems führt und Mastitiserregern bessere Chancen einräumt, sich im Euter zu etablieren.
Kurz zusammengefasst liefert der DSCC-Parameter zusätzliche und detailliertere Informationen über die Eutergesundheit als die Zellzahl allein. Mittels DSCC unterscheidet man sogenannte „Aufpasserzellen“ (Makrophagen, niedrige DSCC-Werte) und „Fresserzellen“ (Granulozyten, hohe DSCC-Werte). Letztere kommen beim Vorliegen einer Infektion im Euter vor und bekämpfen die Mastitiserreger. Interessanterweise geschieht dies auch schon im niedrigen Zellzahlbereich (z. B. bei unauffälligen Zellzahlen von 50.000 bis 200.000 Zellen/ml).
→
ANHAND DER ZELLZAHL UND DSCC WERDEN VIER EUTERGESUNDHEITSGRUPPEN UNTERSCHIEDEN: → GRUPPE A, gesund/normal: niedrige Zellzahl (≤200.000 Zellen/ml),
In Bezug auf die Melkhygiene zeigte sich, dass beim Vorliegen aller der folgenden Punkte die besten Ergebnisse in Bezug auf Eutergesundheit (also hohe Anteile an Kühen in Gruppe A) erzielt wurden: Saubere Euter, saubere Melkzeuge, ein Tuch pro Kuh zum Säubern, Vormelken in einen Becher, Melkzeug-Zwischen-Desinfektion und Nachdippen.
niedrige DSCC Werte (≤65 %) → GRUPPE B, verdächtig/frühes Mastitisstadium: niedrige Zellzahl (≤200.000 Zellen/ml), hohe DSCC Werte (>65 %) → GRUPPE C, Mastitis: hohe Zellzahl (>200.000 Zellen/ml), hohe DSCC Werte (>65 %) → GRUPPE D, chronische Mastitis: hohe Zellzahl (>200.000 Zellen/ml), niedrige DSCC Werte (≤65 %)
Die Einführung neuer oder Verbesserung bereits etablierter Eutergesundheitsmaßnahmen oder anderer Maßnahmen mit Einfluss auf die Eutergesundheit (z. B. Änderungen/anderes Einstreumaterial) wirken sich auf die Anteile der Kühe in den verschiedenen Eutergesundheitsgruppen aus. Somit lässt sich die Wirkung dieser Maßnahmen über den neuen Bericht gut überwachen. In einem der Pilotbetriebe mit mehr als 750 Kühen, der konstant den Fokus auf Verbesserungen des Liegeboxenmanagements gelegt und dies auch umgesetzt hat (Abbildung 1), hat sich der Mehraufwand im Liegeboxenmanagement klar ausgezahlt. Der Infektionsdruck (bezüglich Mastitis) in der Herde ist gesunken und folglich sind die Anzahl antibiotischer Behandlungen und der damit verbundene Arbeitsaufwand zurückgegangen.
Kühe in Gruppe A zeigen weder aufgrund der Zellzahl noch aufgrund der DSCC-Werte Anzeichen für Eutergesundheitsstörungen. In Gruppe B liegen trotz niedriger Zellzahl aufgrund der erhöhten DSCC-Ergebnisse Anzeichen für beginnende Eutergesundheitsstörungen vor. Gruppe C hat Eutergesundheitsstörungen und aufgrund der aktiven Immunantwort bestehen eventuell gute Heilungsaussichten. Bei Kühen in Gruppe D kann oft von chronischen Eutergesundheitsstörungen mit eher geringen Heilungsaussichten ausgegangen werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien untermauern die gewählten Grenzwerte sowie die Interpretation der vier Eutergesundheitsgruppen.
Wie zu erwarten wurde deutlich, dass das Liegeboxenmanagement und die Melkund Fütterungshygiene die Haupteinflussfaktoren sind. Die Faktoren Liegeboxenmanagement und Fütterung spiegeln sich typischerweise in der Sauberkeit der Tiere wider. Saubere, trockene Liegeboxen und
Abbildung 1 70
A
60 Anteil an Kühen in Eutergesundheitsgruppe (%)
Im Rahmen der Pilotphase fand eine enge Zusammenarbeit mit elf Betrieben statt. Die Herdengrößen variierten zwischen 150 und 900 laktierenden Kühen. Die Betriebe wurden gezielt anhand der prozentualen Anteile von Kühen in den verschiedenen Eutergesundheitsgruppen ausgewählt. Ziel war es, Betriebe mit unterschiedlichen Eutergesundheitssituationen auszuwählen, um die verschiedenen Managementmaßnahmen und deren Einfluss auf die Anteile der Kühe in den einzelnen Eutergesundheitsgruppen besser zu verstehen.
50 40 30 20
B C
10
D
0 Jan.
Feb.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Monat
Entwicklung der prozentualen Anteile von Kühen in den Eutergesundheitsgruppen A bis D von Januar bis Dezember 2020 in einem der Pilotbetriebe.
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↓ INNERHALB DER PILOTBETRIEBE WURDE DER NEUE BERICHT VIELSEITIG GENUTZT
Dirk Benkstein, Agrarproduktion „Goldene Aue“ GmbH Görsbach: „Wir haben den neuen Bericht zum einen auf Herdenebene genutzt und konnten positive Effekte der Optimierung des Liegeboxenmanagements feststellen. Kurzfristig sind die Anteile an Kühen in Gruppe B, langfristig in den Gruppen C und D zurückgegangen. Zeitgleich konnten wir mehr Milch pro Kuh abliefern. Wir nutzen den Bericht außerdem zur besseren Überwachung und Kontrolle einzelner Kühe (z. B. solche in den Gruppen B und D). Neben den Frischlaktierenden sind hier besonders auch die Altlaktierenden interessant. Wir haben die Kühe, die während der Laktation niedrige Zellzahlen aufwiesen und dann in der letzten MLP vor dem Trockenstellen in Gruppe A eingeordnet wurden, ohne Antibiotika trockengestellt. Somit konnten Antibiotika eingespart werden.“ Alf Jungermann vom Landgut Hünstein nutzt den neuen Bericht um „die Eutergesundheit der Herde besser zu überwachen. Insbesondere Kühe in Gruppe B sind für ihn interessant, da sich hier Infektionen bereits sehr früh erkennen lassen. Für bakteriologische Untersuchungen können auf diese Weise Kühe gezielter ausgewählt werden (Gruppe B und C) und dies trägt zum besseren Verständnis der Eutergesundheitssituation der Herde bei. Folglich können Verbesserungsmaßnahmen gezielter eingeleitet werden.“ „Der neue Bericht eröffnet andere Möglichkeiten zur Kontrolle von Eutergesundheitsmaßnahmen, z. B. Änderungen im Liegeboxenmanagement. Wir selbst haben diesbezüglich bereits 2019 Verbesserungen eingeführt und anhand des Berichts und der dort abgebildeten positiven Effekte konnten die Mitarbeiter für die Mehrarbeit gelobt und weiterhin motiviert werden“, Beate Triesch, Agrargenossenschaft Großengottern e.G.. Der enge Zusammenhang zwischen Futterhygiene und Eutergesundheit wird von Markus Trost, Agrargenossenschaft Diedorf/Eichsfeld eG, beschrieben: „Die Eutergesund-
Der neue Bericht wird von den Pilotbetrieben unterschiedlich eingesetzt. Einig sind sich alle über den positiven Nutzen.
heitssituation unserer Herde war generell unauffällig, aber in den Sommermonaten war die Futterhygiene nicht ganz optimal, was sich direkt anhand von erhöhten Anteilen an Kühen in Gruppe B bemerkbar machte. Einige dieser Kühe hatten dann im Folgemonat erhöhte Zellzahlen. Somit hilft uns der neue Bericht, indem er als Frühwarnsystem genutzt wird.“ Katharina Burreh und Eline De Smet von der Agrargesellschaft Günterode mbH & Co.KG berichten, „dass der detaillierte Vergleich der Eutergesundheit zu anderen Betrieben (wie in Tabelle 1 aufgeführt) sehr gut hilft, zu verstehen wo man selbst steht und man den Bericht wunderbar betriebsintern zur Diskussion und Motivation mit Mitarbeitern und Vorgesetzten bezüglich Verbesserungsmaßnahmen nutzen kann.“ Alle Pilotbetriebe waren sich einig, dass die über den neuen Bericht bereitgestellten Informationen und sich bietenden Möglichkeiten zu verbesserter Tiergesundheit und folglich höheren Leistungen führen. Der neue Eutergesundheitsbericht ist mittlerweile über eine Onlineanwendung vom vit in Verden für die Pilotbetriebe in Thüringen im Rahmen einer Testphase zugänglich. Im Anschluss soll der Bericht dann für alle MLP-Betriebe in Thüringen und Hessen verfügbar werden. Wir bedanken uns recht herzlich für die angenehme Zusammenarbeit mit den Pilotbetrieben in diesem Projekt. → DR. DANIEL SCHWARZ (FOSS), DR. GESINE REIMANN UND DR. SONJA KLEINHANS
PROZENTUALER ANTEIL AN KÜHEN IN EUTERGESUNDHEITSGRUPPE
Tabelle 1
GRUPPE A GRUPPE B GRUPPE C GRUPPE D ALLE BETRIEBE
58,5
18,5
19,3
3,7
TOP 25% ALLER BETRIEBE
70,5
14,2
12,7
2,6
BETRIEBE MIT >400 KÜHEN
60,2
17,7
18,4
3,7
TOP 25% BETRIEBE MIT >400 KÜHEN
69,8
14,2
12,9
3,1
BETRIEBE MIT 50 BIS 400 KÜHEN
61,8
16,6
17,3
4,4
TOP 25% BETRIEBE MIT 50 BIS 400 KÜHEN
74,6
11,7
10,9
2,8
Verteilung der Ergebnisse auf die vier verschiedenen Eutergesundheitsgruppen (A-D) für alle Thüringer Betriebe sowie für Betriebe mit >400 Kühen und Betriebe mit 50-400 Kühen jeweils inklusive der Ergebnisse der Top 25% Betriebe
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DEN ZWEITEN SCHNITT IM BLICK Die Streuung der Grünfutterqualitäten zum zweiten Schnitt wird in den letzten Jahren immer größer.
Auf allen Standorten wurde eine Tendenz deutlich: Die Werte der Rohfaser und ADFom stiegen erwartungsgemäß vom Vegetationsbeginn bis in die Sommermonate an. Die Werte der Faserfraktionen lagen zu Beginn des zweiten Aufwuchses nur knapp unter den Werten zum Erntezeitpunkt des ersten Schnittes. Die schnellere Faserentwicklung und Alterung der Pflanzen war sowohl in intensiven Beständen als auch in Beständen mit weniger N-Düngung (Bio) zu beobachten.
Abb. 1: Entwicklung von ADF und XP an zwei Grünlandstandorten
ADFom Standort 1 ADFom Standort 2 (Bio) XP Standort 1 XP Standort 2 (Bio)
35 30
% der TM
25 20 15 10 5 0 28.4.
5.5.
11.5.
25.5.
11.6.
16.6.
22.6.
Die Entwicklung der ADFom hatte entsprechend der Laboranalysen auf allen Flächen einen ähnlich ansteigenden Verlauf. Darüber hinaus haben wir die Ergebnisse der uNDF240, als Wert zur Beschreibung der Faserverdaulichkeit, ausgewertet. Ein früher zweiter Schnitt wies mit einem uNDF240 Wert von durchschnittlich 5,4% eine ähnlich gute Verdaulichkeit auf wie der erste Schnitt mit durchschnittlich 4,8%. Ein später zweiter Schnitt (>25 Tage) erreichte durchschnittliche Werte von 9,7%, auf einzelnen Analysen bis zu 12% uNDF240. Zu berücksichtigen ist, dass mit dem Anstieg der uNDF240 die Verfügbarkeit des Rohproteins deutlich abnimmt. Die besten Ergebnisse zur Faserverdauung wurden somit bei kurzen Schnittintervallen zwischen 21 und 25 Tagen erreicht. Insbesondere im letzten Jahr des Wassermangels wurden Schnitttermine zugunsten der Ertragsmenge zeitlich nach hinten verschoben. Mit vermehrt warmen Temperaturen Ende Mai und Juni kommt es jedoch zu einer zunehmenden Entwicklung der Faserfraktionen mit der Konsequenz der Abnahme der Verdaulichkeiten. Was das Erntejahr 2021 bringt, bleibt abzuwarten. Eine genaue Beobachtung der Entwicklung der Grünlandbestände sowie eine Grünschnittprobe zur Ermittlung des optimalen Schnittzeitpunktes sollte im Interesse einer guten Grünfutterqualität mit guter Verdaulichkeit berücksichtigt werden. Die starken Schwankungen bei den Kosten der Kraftfuttermittel auf extrem hohem Niveau, besonders bei den Proteinfuttermitteln, in den ersten Wochen dieses Jahres, unterstreichen nochmals die Notwendigkeit eines guten Erntemanagements. → JOACHIM MUTH
→
Die Entscheidung für den Schnitttermin ist ein Spagat zwischen Grünfutterqualität und Ernteertrag
Abb. 2: uNDF240 in Abhängigkeit vom Schnitttermin 12 9.7
10 Anteil in %
Um einen genaueren Einblick in die Entwicklung der Inhaltsstoffe im Verlauf der Wachstumsperiode der Grünlandbestände und Futterpf lanzen zu erhalten, haben wir im Jahr 2020 verschiedene Grünschnittproben bis zum 2. Schnitt bezüglich der Inhaltstoffe und Verdaulichkeiten analysieren lassen. Neben der Reifeprognose zum 1. Schnitt war es uns besonders wichtig zu erfahren, wie sich die Bestände nach dem ersten Schnitt weiterentwickeln. Dazu wurden die Grünschnittproben in Beratungsbetrieben auf verschiedenen Höhenlagen wöchentlich untersucht.
Die Grünschnittproben wurden in verschiedenen Höhenlagen genommen und wöchentlich untersucht.
8 6
5.4
4.8
4 2 0 1. Schritt
2. Schritt 2. Schritt 25Tage > 25Tage
Datum
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ANPASSUNGEN IM MLP-BERICHT
OPTIMIERTE BEWERTUNG UNSERER KÜHE Die im Rahmen der Milchkontrolle ermittelten Daten stellen für Milchviehbetriebe eine wichtige Grundlage zur Überwachung der Tiergesundheit und der Stoffwechselstabilität ihrer Herden dar. Mindestens elfmal pro Jahr erfolgt bei den an der Milchkontrolle teilnehmenden Betrieben eine Gesundheitskontrolle über Milchproben.
Die Milchkontrolle bedeutet mittlerweile weit mehr als nur die Erfassung der Milchmenge und die Bestimmung der Milchinhaltsstoffe. Hochmoderne Untersuchungstechniken in den Laboren ermöglichen die Untersuchung weiterer, für die Überwachung der Tiergesundheit wichtiger Parameter. Im letzten Jahr erfolgte in Hessen und Thüringen beispielsweise die Einführung des Ketosemonitorings. Auf Grundlage der Ableitung von BHB-Werten in den Milchproben können so im Rahmen des Ketosemonitorings noch präzisere Aussagen zur Stoffwechselsituation der Herde und der Einzeltiere getroffen werden.
→
Neben der Einführung weiterer Parameter sind die Kontrollverbände immer bestrebt, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die etablierten MLP-Auswertungen einfließen zu lassen. In Abstimmung mit dem DLGArbeitskreis Futter und Fütterung und dem Bundesarbeitskreis der Fütterungsreferenten der Länder in der DLG wurde im vergangenen Jahr eine neue Empfehlung zur „Nutzung von Milchkontrolldaten zur Fütterungs- und Gesundheitskontrolle bei Milchkühen“ (DLG-Merkblatt 451) herausgegeben. In der Oktober-Ausgabe der QZeit wurde „Die neue Dummerstorfer Fütterungsbewertung“ vorgestellt. Die bisher zur Bewertung der Stoffwechselsituation herangezogenen Wertebereiche beruhten auf Untersuchungen aus den 80er Jahren. In den letzten Jahrzehnten hat sich in den Bereichen Haltung, Fütterung und Zucht viel verändert, so dass die damals festgelegten Grenzwerte und Wertebereiche zur Beurteilung der Fütterung einer Überprüfung und Anpassung bedurften. Auf der Grundlage von Milchkontrolldaten aus Deutschland und Luxemburg wurden
Neue Wertebereiche und Schemata zur Beurteilung unserer Milchkühe
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KURZ GELESEN Der Milchharnstoffgehalt wird weiterhin zur Beurteilung der Rohproteinversorgung empfohlen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist ein Wert im Bereich zwischen 150 und 250 ppm anzustreben. Der obere Grenzwert für den Milchharnstoffgehalt wird somit von bisher 300 auf 250 ppm gesenkt. Zur Beurteilung der Energieversorgung sollte der Fett-Eiweiß-Quotient (FEQ) herangezogen werden, da dieser besser geeignet ist als der Milcheiweißgehalt allein. Der Eiweißgehalt kann in Abhängigkeit zur Milchleistung stärkeren Schwankungen unterliegen (z. B. Verdünnungseffekt bei hohen Milchmengen), so dass der FettEiweiß-Quotient eine höhere Aussagekraft hat. Für die Rassen Angler und Jersey (anderes Inhaltsstoffniveau/-verhältnis) werden abweichende Grenzwerte für den Fett-Eiweiß-Quotienten festgelegt als für die anderen Rassen. Das Unter- bzw. Überschreiten eines Normalbereichs für Milcheiweiß- und Milchfettgehalt liefert zusätzliche Hinweise zur Versorgungssituation.
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DIE ANPASSUNGEN AUF DER UNTEN AUFGEFÜHRTEN MLP-LISTE SIND:
neue Wertebereiche und Schemata zur Beurteilung der Versorgungslage bei Milchkühen festgelegt. Diese sind in dem oben genannten DLG-Merkblatt 451 beschrieben. Diese neuen Bewertungen finden in Kürze auch Berücksichtigung in den MLP-Auswertungen von HVL und Qnetics wie MLP-Zwischenbericht, Netrind, Beraterblätter u. ä..
1. Reduzierung der Anzahl an Harnstoffbewertungsklassen von 9 auf 6 2. Absenkung des oberen Grenzwertes für den Harnstoffgehalt von 300 auf 250 ppm 3. Einschätzung der Energieversorgung nach Fett-Eiweiß-Quotient anstatt bisher nach Eiweißgehalt; Grenzwert für den Fett-Eiweiß-Quotienten in Abhängigkeit
Die Anpassungen betreffen nachfolgende Listen des monatlichen MLP-Zwischenberichtes mit dem Ziel, die Versorgungslage Ihrer Tiere noch besser im Blick zu haben:
der Hauptrasse (Bsp. Holstein Friesian: ≤ 1,4 bedarfsgerechte Energieversorgung) 4. Anpassung der Texte zur Bewertung der Versorgungslage der Melktagsgruppen in Anlehnung an die Empfehlung in dem DLG-Merkblatt 451
→ Liste Herdenübersicht Entwicklung → Liste Harnstoffübersicht (Abb. 1)
Zusätzliche Bewertung der Versorgungslage
→ Liste Harnstoff Einzeltiere
nach Laktationen (1. Laktation, 2. Laktation, ≥ 3. Laktation) → Einführung einer weiteren Leistungsgruppe (31 – 60 Melktage) zur noch besseren Einschätzung der Stoffwechselsituation der Tiere im ersten Laktationsdrittel ist ebenfalls neu – zu finden auf der Liste Herdenübersicht-Entwicklung (keine Abbildung). → KATJA MÜTZE
Abb. 1: Musterliste Harnstoffübersicht neu (aus MLP-Zwischenbericht)
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NUTZEN SIE UNSERE ONLINEANGEBOTE ZUR ÜBERWACHUNG DER TIERGESUNDHEIT
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KETOSEMONITORING
GESUNDHEITSMONITORING
KENNEN SIE DAS KETOSERISIKO IHRER HERDE?
KENNEN SIE DAS ALLGEMEINE KRANKHEITSRISIKO IHRER HERDE?
Lassen Sie sich für das Ketosemonitoring freischalten. Nutzen Sie die Vorteile dieser Webanwendung zur Überwachung der Stoffwechselstabilität Ihrer Herde – alles im Rahmen der Milchkontrolle und ohne Mehrkosten. Die routinemäßige Ableitung von BHBWerten in der Milch in den ersten 40 Laktationstagen (Abb. 1) liefert eine wichtige Grundlage zur Einschätzung des Ketoserisikos von Einzeltieren und der Herde.
Lassen Sie sich für das Gesundheitsmonitoring freischalten. Erfassen Sie mithilfe einer Managementsoftware, wie z.B. HERDE oder Netrind, auftretende Diagnosen von Einzeltieren? Dann nutzen Sie die Online-Anwendung zur Überwachung der Gesundheit Ihrer Herde (Abb. 2). In verschiedenen Krankheitsgruppen können Sie den aktuellen Stand und Verlauf von Diagnosen im Milchviehbestand überwachen.
ANSPRECHPARTNER:
ANSPRECHPARTNER:
→ HESSEN
→ HESSEN
Katja Mütze, 0 66 31 / 7 84 52
Mona Suchy, 0 151 / 72 00 43 27
→ THÜRINGEN
→ THÜRINGEN
Dr. Gesine Reimann, 0 163 / 749 77 09
Dr. Ute Philipp, 0 163 / 749 77 38
22.12.2020
24.11.2020
20.10.2020
21.04.2020
18.02.2020
5.3 %
4%
7.4 %
24.03.2020
4.4 %
6.7 %
19.05.2020
3.3 %
3.1 %
23.06.2020
12.1 %
15.2 % 21.07.2020
1.5 %
6.3 % 29.09.2020
1.6 %
1.4 %
0%
0%
1.5 %
5%
3.4 %
10 %
8.3 %
9.2 %
15 %
11.7 %
20 %
Erhöhtes Ketoserisiko Ketoseverdächtig
13.5 %
17.3 %
Abb. 1: BHB-Werte in der Milch (5. bis 40. Laktationstag) im Jahresverlauf
3.4 %
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Abb. 2: Ketoseerkrankungen im Jahresverlauf
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DIE JAHRESBERICHTE 2020 SIND DA
HEMAP Das freiwillige hessische Paratuberkulose–Untersuchungsprogramm: Ab 2021 gelten höhere Beihilfen und vereinfachte Untersuchungsintervalle. Paratuberkulose führt beim Wiederkäuer zu einer chronisch fortschreitenden und unheilbaren Darmentzündung. Die Erkrankung verläuft zunächst meist ohne sichtbare Anzeichen einer Erkrankung und kann sich daher unbemerkt im Bestand ausbreiten. Die wirtschaftlichen Verluste in betroffenen Beständen können beträchtliche Ausmaße annehmen. Sie möchten wissen, ob ihr Bestand betroffen ist? Durch eine Sockentupferuntersuchung kann festgestellt werden, ob das Paratuberkulose auslösende Bakterium (MAP) im Stall vorhanden ist. Falls dies der Fall ist, können die Einzeltiere mit Hilfe von Milchproben aus der Milchleistungsprüfung oder mittels Blutproben einmal im Jahr untersucht werden.
Alles über die Ergebnisse der Milchkont rolle und all unserer Dienstleistungen in Hessen und Thüringen für Sie zusammengestellt und abrufbar unter: qnetics.de und hvl-alsfeld.de
Detailinformationen zum HEMAP-Untersuchungsprogramm und das Anmeldeformular können unter HEMAP.de abgerufen werden. → DR. IRENE NOLL
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Unsere Kunden erhalten den Jahresbericht ihres zugehörigen Landesverbandes per Post.
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Für die Sonderkollektion 2020 wurde statt der Hessenhalle ein Studio ins richtige Licht gerückt.
SONDERKOLLEKTION EINMAL ANDERS Perfekt vorbereitete und gestylte Schau- und Verkaufstiere, volle Stallgassen und Besucherränge in der Hessenhalle, all dies war Corona-bedingt zum Jahresstart nicht möglich. Zukunft Rind als Schauveranstaltung musste komplett abgesagt werden und die Verantwortlichen entschieden sich, die Sonderkollektion als reine Online-Auktion durchzuführen.
Um dennoch den potenziellen Käufern einen Eindruck von den angebotenen Spitzentieren zu vermitteln, wurden im Vorfeld in Zusammenarbeit mit Thomas Fabry von der Firma Fabrykant Videos von jedem Tier erstellt und bei YouTube veröffentlicht.
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Es war zwar alles anders, aber es war nicht weniger erfolgreich
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So wurden bereits beim „Bieter-WarmUp“ ab Freitagmittag zahlreiche OnlineGebote platziert. Am Samstag, den 6. Februar 2021 startete dann um 19.00 Uhr das Finale der Auktion. Aufgrund der allgemein bekannten Auf lagen wurde die Auktion als virtuelle Veranstaltung mit Unterstützung der Firma
ClipMyHorse und von GenHotel aus den Niederlanden durchgeführt. Als Pedigree-Leser fungierte in diesem Jahr erstmalig Martin Biederbick aus Sudeck, und auch Eric Lievens aus Belgien hatte als Auktionator Premiere. Für beide war die Studioatmosphäre ungewohntes Terrain, stehen sie doch sonst einem großen Publikum live gegenüber. An diesem Abend war es nun ein großer Bildschirm, über den sie mit ihrem Publikum kommunizierten – und dies gelang ihnen in einer lockeren, aber dennoch verbindlichen Art und Weise. Die Sonderkollektion 2021 hatte mit der bekannten Mischung aus genomisch hoch veranlagten Jungrindern und Zuchtkälbern, erstklassigen abgekalbten Färsen und
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Martin Biederbick als Pedigree-Leser (links) und Eric Lievens, Auktionator, führten unterhaltsam durch das Online-Auktionsprogramm.
Mit RZG 159, GTPI 2.728, ISU 201 in Frankreich und GICO 5.080 in Spanien brachte die Copyright-Tochter Beeze Oldleus Maya Embryonenverträge im Wert von 15.200 € mit.
einer tollen Kollektion an Jersey- und Fleckviehzuchttieren wieder für Rinderzüchter und Freunde schöner Schautiere alles im Angebot.
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Für 35 verkaufte Tiere wurde ein Durchschnittspreis von 5.148 € erzielt
Das internationale Interesse an den angebotenen Tieren manifestiert sich daran, dass Embryonenverträge von über 150.000 € auf die Kollektion abgeschlossen wurden. So kamen Gebote aus der Schweiz, Belgien, Holland, Spanien, Italien, Österreich und natürlich aus ganz Deutschland. Der Topseller war Bacon-Hill Crown Kay Red von Angelika und Bernhard Höhler, Niederbrechen. Dass diese spülfähige Kenmore Triple Crown Red-Tochter als Nr. 1 nach GTPI viel Interesse auf sich ziehen würde, stand vor der Auktion schon fest. Hatte sie doch neben RZG 154 in verschieden anderen Ländern haushohe Zuchtwerte: 4.318 GPFT in Italien, 206 ISU in Frankreich und 1650 ISET in der Schweiz. Nach einem heißen Bieterduell zwischen Interessenten aus Deutschland, der Schweiz, Italien und den Niederlanden fiel schlussendlich der Hammer bei 18.500 € für den bekannten Zuchtbetrieb De Oosterhof und 3Star aus den Niederlanden. Ebenfalls begehrt war #13 Beeze Oldleus Maya, die von Beeze & Oldleus aus Dalfsen in den Niederlanden angeboten wurde. Dem niederländischen Zuchtbetrieb SH Haytema war der Spross aus der überragenden Zuchtkuh NH HS Marilyn Monroe 9.400 € wert. Großes Kino verspricht #9 SPH Dyna aus dem Stall von Jochen Geisel, Niedergrenzebach. Diese frühe RadarTochter stammt aus einer aufstrebenden neuen amerikanischen Kuhfamilie und hat mit Radar x Benz x Jedi x Butler eine interessante Väterfolge. SPH Dyna hatte mit RZG 162 den höchsten Zuchtwert der Auktion und Emb-
ryonenverträge von 15.400 €. Jan Bouw, ebenfalls aus den Niederlanden, sicherte sich dieses Potenzial für 9.000 €. Heiße Genetik in Rot verspricht Bouw Holsteins Delphine Red (#16), die von Thomas Sporleder, Sebbeterode, angeboten wurde. Mit RZG 158 gehört sie zur absoluten Spitze der AltaC-Töchter, was ihr Embryonenverträge im Wert von 14.000 € einbrachte. Bei 8.400 € fiel der Hammer von Auktionator Eric Lievens. Mit RZH N-Springhope Yadda offerierte Marco Hellwig, Salzberg, eine frühe Radar-Tochter mit Top-Zuchtwert aus der bewährten Milkworth Manfred Yadda-Familie. Sie imponierte mit RZG 160 und GPFT 4.287 in Italien. Außerdem hatte sie mit 2.840 den höchsten GTPI der Auktion. Diese neue Bullenmutter geht für 8.000 € zu Poppe Holsteins. Auch bei Rotbunt war Marco Hellwig mit RZH Patricia Red vertreten. Diese interessante AtopRed-Tochter mit RZG 153 hat ihre Wurzeln bei Golden Oaks Perk Rae Red P EX 90 und erlöste 2.600 €. Sehr viel Interesse gab es bereits im Vorfeld der Auktion für #23 3Star OH Riya. Mit RZG 158 gehört sie zur absoluten Spitze der Lavonte-Töchter in Deutschland, was ihr Embryonenverträge im Wert von 9.700 € einbrachte. Darüber hinaus konnte sie mit Top-Zuchtwerten in Italien (GPFT 4.235), Frankreich (ISU 210), und Spanien (GICO 5.254) punkten. Diese Chance auf das Besondere nahm Nici Nosbisch für 8.800 € mit in die Eifel. Brandaktuelle Genetik steuerte Holger Knauer aus Geroda mit Thora der Auktion bei. Sie hat mit Copyright x Benz x Superhero ein schnelles Pedigree mit Wurzeln bei der unglaublichen Clear-Echo Ramo 1200 EX 94. Die Volke/Hauck GbR erkannte das Potenzial, so dass Thora für 5.400 € ihre neue Heimat in Wetterburg findet. SPH Germania, die dritte Copyright-Tochter im Angebot, wechselte für 3.800 € in die Niederlande. QZEIT APRIL 2021
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Sie setzte die Messlatte bei Fleckvieh: Elaria aus dem Stall Hofmann, Gersfeld, war mit 12.000 € außerdem das Tier mit dem zweithöchsten Steigpreis der Veranstaltung.
Topseller mit 18.500 € war Bacon-Hill Crown Kay Red, die von Angelika und Bernhard Höhler angeboten wurde.
Von Maik Diebel und der Wentrot GbR w urde die schicke VH Crown-Tochter IVO Ambrine aus exquisiter Kuhfamilie angeboten. Ihre Großmutter Amalia ist die Vollschwester der populären Spitzenvererber Seven Up bei Qnetics und Selfie bei VOST. Internationale Topvererber wie Rubicon und Kerrigan stammen aus dieser Kuhfamilie. Diese Chance auf etwas Exklusives ließ sich der spanische Top-Betrieb Ramaderia Can Thos aus der Nähe von Barcelona nicht entgehen und trägt sich erstmalig mit 5.200 € in die Käuferliste der Sonderkollektion ein.
Heinrich Weckesser hatte mit #19 eine weitere hervorragende VH Crown-Tochter im Angebot. Daisy verkörpert Potenzial ohne Limit, hat sie doch ein komplettes Vererbungsprofil. Ihre Mutter Denmark ist die Halbschwester des Qnetics-Vererbers Balingo. Ein motivierter Jungzüchter aus dem FranNeue Namen tragen sich kenberger Land ersteigert diesen Spross in die Verkaufsliste ein aus der De-Sue Dynastie für 4.800 €. Die dritte VH Crown-Tochter im Angebot war Savanna (#32). Mit ihr hatte die Hewecker GbR aus Wolferode erstmals ein Tier im Auktionsangebot. Savanna, die bereits im spülfähigen Alter ist, stammt aus einer der erfolgreichsten deutschen Kuhfamilien und geht auf die Shotglass-Tochter Santafee VG 89 zurück. Für einen Züchter aus der Eifel beginnt mit ihr für 3.400 € die Zukunft jetzt. 4.900 € erlösten Lothar und Stefan Christ aus Grüsen für CHH Patricia. Das Potenzial dieser hochkarätigen Best Benz-Tochter aus einer überragenden Kuhfamilie mit Wurzeln bei der einzigartigen Jelykoe EX 90 erkannte Tanno Tanzen, so dass sie den Weg nach Oldenburg nimmt. Mit seinem Faible für Jersey ließ er sich auch #28, RZH Latonya, die von Andrea und Manfred Uhrig aus Sulzbach angeboten wurde, nicht entgehen.
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HWH Opera, eine weitere Best-Benz-Tochter, diesmal aus dem Stall Weckesser, Hatzbach, wechselte für 4.000 € ins Marburger Land. Sie stammt aus der überragenden QZEIT APRIL 2021
Avicii-Tochter HLB Ortega, aus einer Kuhfamilie mit Spitzenleistungen und höchsten Inhaltsstoffen. Die dritte Best Benz-Tochter, die aus der begehrten Gold-NOaks-Mabella-Familie stammt, sicherte sich Jürgen Eiting aus Borken. Für 3.000 € wechselt Analice ins Münsterland. Zusätzlich ersteigerte Eiting #33 SPH Mango. Diese spülbereite Subzero-Tochter aus der Kuhfamilie der überragenden Zuchtkuh Kevrel Shottle May EX 94, war ihm 4.400 € wert. Ebenfalls im spülfähigen Alter ist DM Banjo, die Michael Mütze dem Angebot beisteuerte. Die LenovoTochter mit Outcross-Pedigree gehört jetzt Maik Diebel. HWH Superfly war eine von zwei Töchtern des Bullenvaters Simon P. Andreas Botthof aus Niederk lein investierte 3.000 € in diesen schicken Sproß aus der bewährten Sambuca-Familie. Neben Topseller Kay Red hatten Höhlers mit Britania PP auch noch eine von zwei homozyoten Jungrindern im Katalog. Dieser sichere Einstieg in die Hornloszucht aus der überragenden Kuhfamilie von Richmond-FD Barbie EX 92 überzeugte Florian Viering, der sie für 4.000 € mit nach Landau nahm. BOP Santafee Red PP, der zweite hornlose Auktionslot, wurde von der Geisel GbR aus Niederissigheim angeboten. Markus Hess aus Lettgenbrunn löste dieses Ticket für eine erfolgreiche Hornloszucht für 4.200 €. TOPANGEBOTE FÜR EXTERIEURFANS
Im Exterieurbereich hatte die Volke/Hauck GbR mit White Milena P Red ein ganz heißes Eisen im Feuer. Phillip Kersting aus Lennestatt hatte es diese Mirand PPTochter angetan, die zwei Champions von Zukunft Rind im Pedigree aufweist. Er investierte 4.500 € und war außerdem bei R&B AM Macie Red, einem Spross aus der Meggilee-Familie, mit 2.500 € erfolgreicher Bieter. Manfred und Andrea Uhrig hatten mit RZB Emily-Rose Red noch einen Leckerbissen für den Schauring im Angebot. Diese frühe Unstopabul-Tochter aus RZB White Rose EX 92, dem Grand Champion von Zukunft Rind 2019, geht für 3.700 € zu Eckhard Hauck nach Schiffelbach. Hier
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wird sie die erfolgreiche Schaukarriere dieser Kuhfamilie fortsetzen. Mit #24 hatte die Gerbothe-Wiesner GbR aus Obersachswerfen ebenfalls ein hochkarätiges Jungrind im Angebot. GWH Aryanna ist eine unvergleichliche Tochter des Exterieur-Stars Tatoo aus einer schaubewährten Familie. Für 2.800 € geht sie zu Christian Pohlmann nach Rhenegge. Champion-Gene hat auch GA Impala, die von der Agrarproduktion Goldene Aue angeboten wurde. Henning Caspar aus Heimertshausen sicherte sich für 2.300 € den Einstieg in diese sagenhafte Kuhfamilie. SCHICKE FÄRSEN ZUM AUFTAKT
Auch bei den abgekalbten Färsen lief es zur Zufriedenheit aller Verkäufer. Der Schnitt der sechs Färsen lag bei 3.683 €. Herausragend war die von Wilfried und Eckhard Hauck angebotene Army RDC-Tochter BT Marylin, die auf die einflussreiche Zuchtkuh CAS Marylou EX 90 zurückgeht. Ein niederländischer Züchter bot 5.600 € für diese hoffnungsvolle Jungkuh. Das Jersey-Highlight steuerte Michael Mütze aus Geismar mit DM Emma der Sonderkollektion bei. Diese hoffnungsvolle Chrome-Tochter aus DM Elsa EX 90, der Siegerkuh von Zukunft Rind 2020, war absolut fehlerfrei, was einem Züchter aus den Niederlanden 4.500 € wert war. Die außergewöhnliche Sunlight-Tochter Emilia war bereits mit VG 87 eingestuft und wurde von Dr. Andreas Ahrens, Ballhausen, angeboten. Diesen Spross aus einer außergewöhnlichen Kuhfamilie mit acht Generationen EX im Pedigree sicherte sich für 3.000 € ebenfalls ein niederländischer Züchter. Für Schaupotenzial aus der Kendra EX 90-Familie steht die von Ute Seipel angebotenen SEI Kayla. Für 3.200 € ging diese frühe Tochter des begehrten kanadischen Vererbers Galore an einen Züchter in den Schwarzwald. Show-Appeal zeigte auch die von Herbert Wilhelm, Schiffelbach, angebotene Alaska Red-Tochter Malena Red, die auf die einflussreiche Schau- und Zuchtkuh Mox
Maryrose EX 90 zurückgeht. Christian Laux aus Vilmar legte 3.200 € für diese hoffnungsvolle Jungkuh an. Eine exklusive Atwood-Tochter mit fabelhaftem Euter aus der Kuhfamilie von Comestar Laurie Sheik VG 88 aus dem Stall Gerbothe-Wiesner wechselte sie für 2.600 € zur Raude Holstein GbR nach Altendorf. 12.000 € FÜR ELARIA
Die Fleckviehkollektion bestand aus drei genomisch hochveranlagten Jungtieren. Frank Hofmann bot mit der hornlosen Herakles P-Tochter Evanna P direkt aus Polaroid Evelies ein Highlight der Fleckviehkollektion an. Evannas Vollbruder ist bereits für das Zuchtprogramm vorgesehen. Diesen Einstieg in die Champions-League wagte Diamond Genetics aus den Niederlanden für 7.000 €. Das Sahnestück der diesjährigen Soko war allerdings die aus derselben Familie stammende spülfähige Malaga-Tochter Elaria. Nach einem spannenden Bieterduell, bei der die Bieterglocke in rasantem Tempo läutete, wurde Elaria für 12.000 € einem Züchter aus dem Salzburger Land zugeschlagen. Lutz Grein und Michael Semmler hatten in diesem Jahr die kapitale Impossum-Tochter Lexus am Start. Drei der aktuellen Top 20-Vererber stammen aus dieser Kuhfamilie. Die BG Schäfer aus Airlenbach ließ sich den Zugriff auf diese Topgenetik für 3.800 € nicht entgehen. BESTÄNDIGKEIT IN ZEITEN DES WANDELS
Die Sonderkollektion bei Zukunft Rind ist und bleibt eine feste Größe im Terminkalender der Spitzenauktionen. In diesem Jahr haben die Akteure gezeigt, dass es möglich ist, Zuchttiere erfolgreich auch online zu vermarkten. Wir sollten dieses Vermarktungs-Tool weiter ausbauen, um den immer enger werdenden, heiß umkämpften Markt auch in Zukunft erfolgreich und effizient bedienen zu können. → JEANETTE WEINBACH UND BERND KOCH
Das engagierte Team von Qnetics hatte zusammen mit der Firma Fabrykant aufwendig Videos der einzelnen Verkaufstiere erstellt und auf dem Qnetics YouTube-Kanal hochgeladen, so dass sich die Kaufinteressenten aus dem In- und Ausland ein prima Rundum-Bild der Tiere machen konnten.
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FLEISCHRINDERTAGE IN ALSFELD – EIN AUFZUG IN DREI AKTEN Im Vorfeld der Auktion gab es intensive Überlegungen und Gespräche bezüglich der Durchführung dieser zentralen Veranstaltung des Jahres für Fleischrinder-Züchter und Mutterkuhhalter. Nachdem bereits im Herbst 2020 die Entscheidung zu treffen war, den Fleischrindertag mit Schau für 2021 abzusagen, konzentrierten sich die Vorbereitungen auf eine kombinierte Durchführung der Auktion mit anteiliger Präsenz und Online-Geboten.
Damit war die Möglichkeit gegeben, den Interessenten die Tiere vor Ort zeigen zu können. Diese Argumentation wurde im Vorfeld immer wieder als besonders wichtig für die Vermarktung von Fleischrinderbullen zur Zucht angesehen. Um die Vorgaben des Hygienekonzeptes einhalten zu können, wurde die Auktion nicht wie gewohnt komplett mit Körung am Vortag und Auktion am Haupttag veranstaltet, da dafür die Platzmöglichkeiten nicht ausreichen. Als Besonderheit kam dazu, dass seit Mitte Dezember die Hessenhalle als Impfzentrum für den Vogelsbergkreis fungiert und daher nicht zur Verfügung QZEIT APRIL 2021
stand. Folgerichtig wurde an drei Tagen in Rasseblöcken verauktioniert. Stall 1 war dabei für die Aufstallung der Verkaufstiere eingeplant und in Stall 2 wurde der Auktionsring aufgebaut und auf den Tribünenflächen wurde eine exakt vorgegebene Anzahl an Stühlen platziert. Eine Teilnahme bei der Körung oder Auktion in Präsenz war nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Für die Durchführung der Auktion in Hybridform fiel die Entscheidung zugunsten des Anbieters ClipMyHorse, eine im Nachhinein absolut richtige Entscheidung.
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TAG 1 GEHÖRTE DEN ANGUS
↓ Den Auftakt machten die Angus-Züchter und an dem für sie ungewohnten Dienstag wurden die Bullen und weiblichen Verkaufstiere in Alsfeld angeliefert. Nachdem das Auktionsangebot gewaschen und vorführbereit im Stall stand, war ganz im Gegensatz zu dem sonst üblichen Trubel, eine fast gespenstische Stille im Stall. Wenn nicht mancher Bulle mal Lautzeichen von sich gegeben hätte, wäre es fast geräuschlos gewesen, da sich alle Beschicker vorbildlich an die Abstandsregeln hielten und die Gespräche auch auf ein Minimum reduzierten.
deutlichen, welches Leistungspotenzial bei optimalem Management in der heutigen Angus-Genetik steckt. Der Titel des Körsiegers ging an Ontario, einen Sohn des erfolgreichen Herdenbullen Orzo vom Heufelderhof aus dem Zuchtbetrieb von Werner Rücklinger, Eschenrod. Bei der Versteigerung am nächsten Tag kamen zügige Gebote über die Online-Plattform und eine Zuchtgemeinschaft aus Süd- und Ostdeutschland wurde für 4.200 € neuer Besitzer dieses Top-Bullen. Ebenfalls stark gefragt war der Reservesieger Platin, ein mit Rotfaktor ausgestatteter
KÖRUNG IM LIVESTREAM
Aufgeteilt in vier Altersgruppen wurden die Angus-Bullen präsentiert. Parallel zur Körung gab es einen Livestream, so dass die Interessierten zu Hause vor den Bildschirmen die Körung verfolgen konnten und ein exaktes Bild über die beurteilten Bullen möglich war. Bei der Auswahl des Körsiegers erschienen dann neun Kandidaten im Ring. Sowohl rote als auch schwarze Bullen waren im Wettbewerb und auch die genetische Zuordnung Aberdeen Angus war vertreten. Die hervorragende Vorselektion zeigte sich bereits beim Blick in den Katalog. Lag der Mittelwert bei der Körzunahme mit über 1.400 g doch auf einem enormen Niveau und die Spitzenwerte von über 1.600 g ver-
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Den Bullen und Rindern machte es offensichtlich nichts aus, dass die Vorführer und die anderen Anwesenden generell eine MundNasen-Bedeckung trugen
Die perfekte technische Unterstützung durch farmersbid.com machte die spontane Live-Übertragung der Körung möglich.
Ontario, der Siegerbulle bei Angus, glänzte mit Körnoten von 9-9-8 und einer täglichen Zunahme von 1.686 g. Werner Rücklinger freute sich über 4.200 € Steigpreis für diesen TopNachwuchsbullen.
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Precision-Sohn aus der Red Nita-Linie von Ulrich Heinz, Wehrda. Das sehr gute Erscheinungsbild des Bullen in Verbindung mit dem hochabgesicherten Pedigree sorgte dafür, dass er für den Tageshöchstpreis von 5.000 € nach Nordhessen ging. Erfolgreich war auch Claus Knacker, Wüstensachsen, mit seinen beiden JokerSöhnen, die aus derselben Kuhfamilie stammten und sich bei der Körung bestens präsentierten. Beide gingen in hessische Zuchtbetriebe.
Superschicken weiblichen Nachwuchs steuerten die Betriebe Eckhardt, Henz und Ruppel dem Auktionskader bei.
Im Blickfeld stand auch ein Trio leistungssicherer Söhne des Vererbers Kookie von der Bischoff PTR GmbH, Neukirchen, die durchgehend das Vererbungsbild des Vaters zeigten und in verschiedene Regionen wechselten. Mit einem roten Trio war Rainer Henz aus Moischt vertreten. Diese im Erscheinungsbild sehr homogenen, jungen Bullen verließen komplett das Zuchtgebiet. Einer davon gehörte zu der Gruppe, die ihre neue Heimat inzwischen in der Schweiz gefunden hat. Zu den weiteren erfolgreichen Verkäufern zählten Artur Ruppel, Eschenrod, und Karl-Friedrich Flamme, Rhenegge, mit bestens vorbereiteten Jungbullen, die ebenfalls zügig den Besitz wechselten. Die komplette Kollektion wurde zu einem Durchschnittspreis von 3.425 € versteigert. GEFRAGTE ANGUS-FÄRSEN
Es folgte die Sonderkollektion der Angus-Färsen und gleich zu Beginn präsentierte Willi Eckhardt, Alheim, seine Black Bush-Tochter Erna, die auf eine dänische Mutterlinie zurückgeht. Aufgewertet mit der bereits festgestellten Trächtigkeit mit weiblich gesextem Sperma vom Vererber Black Onyx stand sie auf der Wunschliste Der Precision-Sohn Platin aus der Zucht von Ulrich Heinz einiger Interessenten. Der Wettstreit endete zugunsten sorgte mit 5.000 € für den einer Adresse aus Osthessen. Flotte Tageshöchstpreis. Gebote gab es auch für die von Rainer Henz und Artur Ruppel angebotenen Tiere. Im Besonderen die AkanjiTochter Birkel, ausgestattet mit einem neuen internationalen Pedigree, war stark gefragt und ging erst nach intensivem Klicken in den Besitz eines nordbayerischen Betriebes. Ebenfalls per Mausklick wurde das EmbryonenPaket Bannockburn x Imke von Lutz Grein, Schrecksbach, ausgeboten. Der Zuschlag ging an eine im Neuaufbau befindliche Adresse im westlichen Teil Hessens. Während die AngusZüchter mit zufriedenen Gesichtern den Stall verließen und in mehreren Fällen die Bullen in den Export-Stall überstellten, übernahmen die Limousin-Züchter die Plätze auf der andeDie Aufstellung der Endrundenren Seite des Stalles, so dass auch hier teilnehmer dokumentiert kein Kontakt zwischen diesen beiden das beeindruckende Niveau bei Gruppen bestand. Limousin. QZEIT APRIL 2021
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TAG 2 WEITER GEHT´S MIT LIMOUSIN
↓ Bestens vorbereitet erschienen dann die Limousin-Bullen zur Körung. Die Körzunahmen lagen häufig über 1.400 g und in der Gruppe dieser Bullen war mit dem Mercure 23Sohn Melvin P der Kandidat mit dem höchsten RZF aller Versteigerungsbullen. Der RZF von 132 ist national der Bestwert in der aktuellen Saison. Aus drei Altersgruppen qualifizierten sich die Besten für das Finale, zu dem sieben Bullen in den Ring traten. Den Titel des Körsiegers erhielt der vom Zuchtbetrieb Pfeifer, Breidenbach, präsentierte Sascha-Sohn Samson P, ein Vererber mit enormer Präsenz, Festigkeit und bestem Leistungsniveau. Eine Zuchtgemeinschaft aus dem Westen sicherte sich diesen Top-Bullen per Mausklick. Ein noch intensiveres Duell entbrannte um den Reservesieger, den bereits genannten Mercure 23-Sohn Melvin P, aus dem Zuchtbetrieb von Stefan Kohlmann, Die Gebote für Melvin P Buchenau. Auch dieser Bulle flogen Auktionator zeigte sich in einer gewaltiChristian Sölzer nur so zu gen Präsenz.
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Nach einem längeren Duell gegen einen Online-Kandidaten sicherte sich ein Zuchtbetrieb aus dem Taunus diesen Ausnahmebullen und investierte den Höchstpreis von 7.800 € in dieses Zukunftsprojekt. Ebenfalls aus dem Betrieb Kohlmann kam mit dem Leader-Sohn Laslo P ein weiterer enorm gefragter Bulle. Dieses Mal wurde das Rennen in Präsenz ausgemacht und ein Züchter aus Thüringen konnte den Bullen beim Zuschlag sein Eigen nennen. Zwei weitere Bullen mit hochinteressanten Pedigrees und herausragenden Leistungszahlen aus dem Betrieb Kohlmann gingen an bekannte Zuchtbetriebe aus Hessen und Nordbayern. Bullen aus dem Betrieb Pfeifer wurden ebenfalls flott nachgefragt.
Siegerbulle Samson P der Pfeifer GbR setzt für Zuchtleiter Jost Grünhaupt die Maßstäbe. Ein Bulle, der zum Schwärmen verleitet.
Die Kollektion leistungssicherer, typstarker Bullen wurde von Ulrich Pflanz, Unter-Wegfurth, Gries GbR, Laubach, und Heiko Recknagel, Spangenberg, ergänzt. Bei enormer Nachfrage ergab sich am Ende ein Durchschnittspreis von 4.231 €, bei der eine nennenswerte Exportquote Richtung Schweiz zu erwähnen ist. TOP-MODELS SIND BEGEHRT
Ein attraktives Angebot gab es auch auf der weiblichen Seite. Die hervorragend vorbereiteten Tiere verfügten durchweg über interessante Pedigrees und zeigten sich dabei stark in den Exterieurmerkmalen. Auch hier wurde die Online-Plattform stark frequentiert. Lediglich die vom Betrieb Pfeifer, Breidenbach, angebotene Sascha-Tochter Karo aus einer sehr überzeugenden Mutterlinie ging vor Ort nach Oberhessen. Die weiteren Angebote von Ulrich Pflanz, der Gries GbR und Hans Hildenbrand waren im Netz gefragt. Der Durchschnittspreis von 3.675 € kennzeichnet das flotte Marktgeschehen.
Na, ob der mir mit seiner Hinterhandbemuskelung den Rang streitig machen kann?
Melvin P lieferte mit RZF 132 die Bestmarke aller Versteigerungsbullen. Der Mercure 23-Sohn aus dem Stall Kohlmann setzte mit 7.800 € auch die Bestmarke der Limousinauktion.
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TAG 3 CHAROLAIS UND FLECKVIEH SIMMENTAL
↓ Nach der Limousin-Auktion wiederholten sich die Abläufe: Die Charolais- und Fleckvieh-Züchter vollzogen den Auftrieb auf der einen Seite des Stalles und die Limousin-Züchter verließen den Standplatz auf der anderen. Das Angebot an Fleckviehbullen war altersmäßig mit etwas mehr Variabilität versehen, aber hinsichtlich Leistungen und Exterieurqualität bestens vorselektiert. Ein weiteres Mal stellte Friedrich Wilke, Rhenegge, mit seinem Levis-Sohn Ludwig PP einen Ausnahmebullen vor, der sich bestens entwickelt, mit Leistungsbereitschaft und viel Länge präsentierte. Eine klare Aufwertung bei diesem Kandidaten ist die Mutter Weronika, die auf Platz 2 der deutschen Top-Liste rangiert. Ein Betrieb aus der Region Limburg schüttelte alle Konkurrenten ab und wird diesen Hoffnungsträger in seiner Herde einsetzen. Der Halbbruder Leo PP folgte als Reservesieger, ebenfalls enorm entwickelt, langgestreckt und leistungssicher und dazu aus einer Mutterlinie mit besten Fruchtbarkeits-
Der Topseller der Fleischrindertage heißt Like It PP. Der Körsieger bei Charolais wechselte für 9.000 € den Besitzer.
daten. Ein qualitätsorientierter Mutterkuhhalter aus der Rhön ließ sich diesen Bullen nicht entgehen. Ein sehr starkes Trio an T-Bonus-Söhnen kam aus dem Betrieb von Mario Walther, Frankfurt. Nach spannenden Bieterduellen gingen diese Bullen, die sich in ihren Typmerkmalen durchaus ähnelten und deswegen viel Sicherheit in der Vererbung erwarten lassen, an Adressen in Oberhessen und Thüringen. Bestens platziert war auch Andreas Grob aus Tann bei seiner ersten Beschickung mit dem leistungsstarken, bestens bemuskelten Gabriel-Sohn Gerry aus einer Schaukuh. Auch die folgenden Bullen aus den Betrieben von Michael Jakob, Bad Homburg, Markus Rahn, Bobenhausen, Tobias Feucht, Ober-Erlenbach, Steffen Kress, Steinau, und Thorsten Theiss, Rauschenberg, waren gefragt. Der Durchschnittspreis von 3.867 € unterstreicht die Qualität des Angebots. Ein Trio interessanter Jungrinder kam im Top-Genetik-Segment dazu.
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Die FleckviehSimmental-Kollektion kam gut an
Der Reservesieger Monarch PS entstammt, wie schon der Sieger, der Zuchtstätte Damm.
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„Schau mir in die Augen, Kleine“.
Der Höchstpreis von 3.000 € wurde zweimal erreicht, sowohl für die wüchsige Glanz-Tochter Sanne von Markus Rahn, Bobenhausen, und die interessante Igor-Tochter Ballerina aus einer herausragenden Mutterlinie von Michael Jakob, Bad Homburg. PAUKENSCHLAG BEI CHAROLAIS
Den Abschluss der Auktionstage in Alsfeld machten die Charolais-Züchter. Sie präsentierten eine Kollektion, die besonders in der Spitze höchste Ansprüche erfüllte. Spätestens nach der Veröffentlichung des Kataloges war der Love P-Sohn Like it PP aus dem Zuchtbetrieb von Stefan Damm, Buchenau, im Fokus der Charolais-Szene. Die herausragende Leistungsfähigkeit des Bullen, ein hochinteressanter Vater, ein im Hornlosbereich bisher nicht verfügbarer Top-Vererber als Großvater und die Aufzuchtdaten der Mutterlinie ergaben ein tolles Gesamtpaket. Im Ring erfüllte Like it PP zudem in den Exteri-
Der Durchschnittspreis von 3.867 € unterstreicht das Qualitätsniveau der Fleckvieh-SimmentalBullen, angeführt von Ludwig PP aus dem Stall von Friedrich Wilke.
Die Körkommission nimmt jeden Bullen genau in Augenschein, bevor sie eine Entscheidung fällt.
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eurmerkmalen allerhöchste Ansprüche. Bereits bei der Körung überzeugte dieses Nachwuchstalent auf ganzer Ebene nicht Everybody Like it – ein nur die Anwesenden. Auch die im Netz neuer Spitzenpreis am zugeschalteten Interessenten übersahen Auktionsort Alsfeld diesen Ausnahmebullen nicht. Auktionator Christian Sölzer wurde aus allen Richtungen mit Geboten versorgt und konnte die Stimmung in der sehr überschaubar besetzten Halle an die Spitze bringen. Nachdem sich zwei Zuchtbetriebe im Online-Bereich verausgabt hatten, trat ein Interessent in Präsenz erst bei 8.000 € in das Bieterduell ein, doch die eigens gebildete Zuchtgemeinschaft zweier bekannter Adressen aus Deutschland ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und erhielt den Zuschlag bei tosendem Beifall, als der Hammer bei 9.000 € runterging. Direkt anschließend kam der Reservesieger Monarch Ps in den Ring. Er stammt aus derselben Kuhfamilie und zeigte sich ebenfalls sehr leistungsstark und mit besten Typeigenschaften. Dieses Mal hatte ein Online-Bieter von der dänischen Grenze den längsten Atem und freute sich über den gelungenen Einkauf. Mit starken Rassemerkmalen und überlegener Leistungsfähigkeit folgte ein Trio an Söhnen des Vererbers Leprince aus dem Zuchtbetrieb Gries, Oberseener Hof. Zwei Zuchtbetriebe von außerhalb sicherten sich die hornlosen Kandidaten. Schnelle Gebote gab es auch für den Bucefal-Sohn Bas PP aus dem Bio-Betrieb von Martin Bierwirth, Ottrau. Ein Betrieb aus Osthessen ließ sich diesen blutsfremden Jungbullen nicht entgehen. Der Durchschnittspreis von 4.030 €, bei der dieses Jahr etwas kleineren Charolais-Kollektion unterstreicht, dass erstklassige Bullen mit interessanten Papieren am CharolaisMarkt auch weiterhin auf viel Nachfrage stoßen. Ein Interessent aus dem Norden ließ sich die vielversprechende Nero-Tochter Luna P aus dem Zuchtbetrieb von Michael Döhne, Wolfhagen, per Mausklick nicht entgehen. Nachdem mehr als erfolgreichen Verlauf der Hybridauktion kann man zusammenfassen, dass die intensive Vorbereitung vor Ort und die professionelle Umsetzung durch das Team von ClipMyHorse, ergänzt durch die Videosequenzen von Thomas Fabry, die nach wie vor über YouTube verfügbar sind, die Garanten für den Erfolg der Fleischrinder-Auktion waren. Bestens selektierte und vorbereitete Bullen sowie Rinder wurden von den Interessenten stark nachgefragt und die Möglichkeit des Bietens per Mausklick wurde eifrig und auch sehr erfolgreich genutzt – ein klares Signal für die Zukunft. → JOST GRÜNHAUPT
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ERSTAUFFÜHRUNG ERFOLGREICH GEMEISTERT Mit viel positiver Resonanz seitens der Thüringer Fleischrinder-Züchter endete am 24. Februar die erste Online-Auktion für Zuchtbullen in Thüringen. Coronabedingt mussten die Mitarbeiter der Qnetics auf eine andere Auktionsform ausweichen, da eine Präsenzveranstaltung in Laasdorf nicht möglich war. Da sich diese Form der Online-Auktion schon bei zwei Veranstaltungen bei den hessischen Kollegen bewährt hatte, entschied man sich für eine Variante, bei der die Kaufinteressenten am Abend vorher in einem „Warm Up“ für ihre Favoriten auf der Auktionsplattform schon bieten konnten. Am Folgetag wurden die Bullen dann live online ausgeboten.
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Ulrike Niebling stellte kompetent und kurzweilig alle Bullen einzeln vor. Danach war das Bieten unter Leitung von Danilo Bardehle freigegeben. Zum Verkauf standen 44 stations- sowie feldgeprüfte Bullen der Rassen Angus, Charolais, Fleckvieh-Simmental, Limousin sowie ein Uckermärker. Nach einem zügigen Auktionsverlauf wechselten 38 Bullen zu einem Durchschnittspreis von 2.925 € den Besitzer.
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→ ANGUS
→ FLECKVIEH-SIMMENTAL
Von den vier stationsgeprüften Angusbullen wechselten drei Tiere zum Durchschnittspreis von 2.533 € den Besitzer. Teuerster Bulle war hier Pinocchio, ein AZH Polo-Sohn, gezogen von Mathias Weise aus Dreba. Er überzeugte durch Länge in der Mittelhand und harmonischen Übergängen. Pinocchio erreichte außerdem innerhalb seiner Rasse mit 1.600 g die besten Zunahmen im Prüfabschnitt. Für 2.600 € ging er an die Agrarprodukte Ludwigshof e. G.
Die Rasse Fleckvieh-Simmental bildete wie gewohnt mit 31 Bullen das umfangreichste Auktionslot, 29 davon erhielten einen Zuschlag zum Durchschnittspreis von 2.829 €. Teuerster Bulle war AGG Isanto, ein ImperatorEnkel von der Agrargenossenschaft Großenstein. Dieser rahmige, mit viel Rassetyp ausgestattete Bulle in dunkler Jacke erhielt den Zuschlag bei 4.800 €. Nur 100 € darunter lag der Steigpreis des feldgeprüften Körsiegers Hercules mit den Traumnoten von 9/9/7, gezogen von Dirk Friedel aus Zöllnitz.
→ CHAROLAIS Das Auktionsangebot der Rasse Charolais bestand aus vier stations- sowie drei feldgeprüften Bullen. Bis auf zwei Tiere konnte der Markt zu einem Durchschnittspreis von 3.680 € geräumt werden. Spitzenreiter war Leroy, ein Love-Sohn gezogen von Hartmut Haase aus Schloßvippach. Dieser noch junge Bulle mit top Tageszunahmen im Prüfabschnitt zeigte sich im mittleren Rahmen mit absolut starkem Rassetyp, lang angelegt in der AGG Isanto gibt Mittelhand sowie einer für Charolais passenbei Simmental den Knochenqualität. Er erhielt den Zuschlag den Ton an bei 4.700 €.
→
Für den einzigen Limousin-Bullen der Auktion gab es schon im Vorfeld während des „Warm up“ starke Nachfrage. Er wechselte letztendlich zu einem Preis von 3.100 € in einen Zuchtbetrieb im Thüringer Wald. Die Auszeichnung des Mr. Dornburg, dem Bullen mit der höchsten Prüftagszunahme, fehlte natürlich auch Online nicht. Der Titel ging an Simbaboy, einen Fleckvieh-Simmental-Vertreter, gezogen von der Pf legeAgrargenossenschaft Bettenhausen. Der Jungbulle zeigt sich super bemuskelt und lang in der Mittelhand und konnte am Prüfende Zunahmen von 1.925 g vorweisen. → ULRIKE NIEBLING
Preisspiegel Rasse ANGUS
Verkauf
Ø-Preis in €
4
3
2.533
CHAROLAIS
7
5
3.680
FLECKVIEH
31
29
2.829
LIMOUSIN
1
1
3.100
UCKERMÄRKER
1
0
-
44
38
2.925
GESAMT
Ohne das Publikum gegenüber ist es nicht einfach, den Funken überspringen zu lassen. Ulrike Niebling und Danilo Bardehle meisterten die Situation dennoch souverän.
Auftrieb
In der Prüfstation Dornburg durchlaufen die Probanden ihren Test unter einheitlichen Bedingungen.
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VERMARKTEN IN CORONA-ZEITEN EXPORTE BLEIBEN BASIS DES ZUCHTVIEHHANDELS Das Jahr 2020 begann mit einer regen Exportnachfrage und eine Preissteigerung kündigte sich an. Es folgte der dramatische Einbruch – das allumfassende Thema Corona erreichte u.a. durch Reiseverbote auch den Zuchtviehhandel.
Insbesondere durch die direkten Kundenkontakte der Qnetics innerhalb der EU konnten dennoch weiter Rinder auch in Abwesenheit der Kunden geliefert werden. Nach kurzer Zeit belieferten auch unsere Geschäftspartner ihre Kunden im Ausland ohne persönliche Selektion vor Ort. Zum Jahresende hin konnte u.a. ein Spezialauftrag mit Anspruch an Pedigree und Leistung in höherer Stückzahl erfüllt werden.Insgesamt fanden 7.264 Rinder neue Besitzer im Ausland. Die beiden Holsteinrassen stellten mit 88 % den größten Anteil an Exportrindern, dabei waren rund 8 % Rotbunt. Mehr als die Hälfte der Exportierten waren tragende Holsteinrinder. Hauptabnehmer war Ungarn mit 668 tragenden Rindern. Es folgten Polen (433), Algerien (422) und Russland (381). Die Nachfrage aus den Drittländern ist nach wie vor sehr hoch, trotz erhöhter Auflagen. Obwohl die Nachfrage aus der EU stark begrenzt und hart umkämpft ist, wurden von Qnetics 53 % der Färsen innergemeinschaftlich verbracht. So erhielten auch Tschechien, Kroatien, Belgien, Italien, Bulgarien, Rumänien, die Niederlande und Großbritannien (ehemals EU) tragende Färsen von uns. Knapp ein Drittel der exportierten Holsteinrinder wurde als abgekalbte Färse oder Kuh verkauft. Sehr viele Rinder gingen in die Niederlande. Die Niederlande bekamen auch zahlreiche Rinder aus Aufgabeherden. QZEIT APRIL 2021
Fast ebenso viele Kühe, hier insbesondere frischabgekalbte Jungkühe, wurden nach Italien vermarktet. Es folgten Belgien, Polen und Großbritannien. Zuchtkälber und Jungrinder stellten 17 % der exportierten Holsteinrinder. Der Hauptabnehmer in dieser Tierkategorie war Polen. Über 78 % der Jungrinder fanden in unserem Nachbarland neue Besitzer. Die übrigen exportierten Jungrinder gelangten größtenteils nach Rumänien. Wohingegen bei Braunvieh und Jersey nur Einzeltiere exportiert wurden, war Fleckvieh mit 286 Rinder im Export deutlich stärker vertreten. 94 % davon waren tragende Rinder. Die größten Partien gelangten nach Polen, Ungarn und Eritrea. Es folgten Litauen und Bulgarien.
SCHWEIZER SETZEN DIE AKZENTE IM FLEISCHRINDER-ZUCHTVIEHSEGMENT
Aus dem vielfältigen Angebot der Fleischrinderrassen im Qnetics-Gebiet stellten vier den Hauptteil des Exportes. Im Nutzrinderbereich waren es 186 weibliche Limousin-Absetzer, die nach Italien exportiert wurden. Der größte Abnehmer im Zuchtviehsegment war die Schweiz mit 161 Rindern. Zu zwei Dritteln wurden Angus nachgefragt, das übrige Drittel stellten Fleckvieh-Simmental-Tiere. Dabei war vom Bullen bis hin zur Kuh mit Kalb alles vertreten. Mit 76 Tieren waren Angus und Aberdeen Angus in Rumänien gefragt. Neben Luxemburgern kauften auch tschechische Kunden Angus aus dem Qnetics-Gebiet – diese jedoch nur Aberdeen Angus. Weibliche Zuchttiere der Rasse Fleckvieh-Simmental wurden nach Kroatien geliefert. Auch wenn die Exportankäufe weiterhin ein hohes Maß an Flexibilität von Seiten der Verkäufer erfordern, so stellen sie nach wie vor einen wichtigen Vermarktungsweg für Milch- und auch Fleischrinder dar. Wir freuen uns auch im Jahr 2021 weiterhin auf Ihre angebotenen Rinder. → DANILO BARDEHLE, TIMO KLOS
Verteilung der Holstein-Exportrinder auf innergemeinschaftlichen Handel (EU) und Drittlandexporte nach Tierkategorien Jungrinder und Kühe wurden jeweils nicht in Drittländer exportiert.
Kühe EU, 1.861
tragende Färsen EU, 1.883
Jungrinder EU, 1.073
tragende Färsen Drittländer, 1.608
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ZUCHTVIEHAUKTIONEN – QNETICS-VERERBER SETZEN AKZENTE Der erste Lockdown bewirkte ein reines Online-Auktionsangebot im April und Mai inklusive May-Style. Ein Hygiene-Konzept gewährleistete den Auktionsablauf ab Juni, bei dem sich vor allem Töchter der Qnetics-Vererber wiederholt im oberen Preissegment behaupten konnten.
Die Pandemie stellte zu Beginn des zweiten Jahresquartals die Zuchtviehvermarktung auf eine Bewährungsprobe. Auch die Auktionsvermarktung steht seitdem aufgrund spezieller Auflagen vor besonderen Herausforderungen. Gleichwohl gelang es anhand eines Hygieneplans die weitere Durchführung sicherzustellen. SPALTENERPROBTE HOLSTEINBULLEN GEFRAGT
Gut entwickelte, typ- und exterieurstarke Jungbullen mit besten Fundamenten bildeten regelmäßig die Spitze der Körrangierung. Des Weiteren waren, neben genetisch hornlosen, vor allem spaltenaufgezogene Tiere aus hoch eingestuften Müttern mit passendem Leistungspedigree bei hohen Inhaltsstoffen gefragt. Schwächen im Fundament wurden von den Kunden abgestraft, so dass diese Bullen nur mit zum Teil deutlichen Preisabschlägen verkauft wurden. Rückblickend festzustellen ist, dass die Nachfrage von Februar bis Juli (Ø 1.600 €) stärker war als in der zweiten Jahreshälfte (Ø 1.300 €). Begehrt, mit einem Spitzenpreis von 2.600 €, war ein Chassy-Sohn von Karl Gleiser, Schweinsberg, aus einer 88-Punkte BalistoMutter, der mit enormen Inhaltsstoffen von Mutter (4,84 % F, 3,99 % E) und Großmutter (4,17 % F, 3,66 % E) bei Leistungen über 10.000 bzw. 11.000 kg alle Wünsche erfüllte. FLECKVIEHFÄRSEN
Beständigster Beschicker war der Betrieb Handke, Leisenwald, sowie die Betriebe Günther, Tann, Hennighausen, Leimsfeld und Albus, Bad Wildungen. Zum Jahresauftakt wurde eine ansprechende Kollektion präsentiert, die durch Zweinutzungstyp bei guter Euterqualität und Einsatzleistungen
um 30 kg bestachen. Der Betrieb Albus bot eine, im modernen Fleckviehtyp stehende, leistungsstarke Walot-Tochter an, die mit bestem Euter für 1.750 € überzeugte. AUKTION ALS PREISINDIKATOR BEI DEN HOLSTEINFÄRSEN
Hervorragende Auswahl- und Vergleichsmöglichkeiten, transparente faire Preisbildung und Schlagkraft sind Vorteile der Auktionsvermarktung. Es ist dieser „zentrale“ Marktplatz, der Angebot und Nachfrage unvoreingenommen zusammenführt. Hohe Preisvorstellungen der Verkäufer im Ab-HofGeschäft lassen sich hingegen nur bedingt realisieren. Der geringere Zeit- und Arbeitsaufwand der Verkäufer steht einer geringeren Effektivität und Planungssicherheit vor allem für Käufer aus dem Ausland entgegen. Exterieurstarke Laufstallfärsen mit entsprechenden Einsatzleistungen waren im Trend. Auffallend typ- und fundamentstark zeigten sich die ersten Scipio-Töchter aus dem Wiedereinsatz. Begehrt waren auch die funktionellen Big Point-Töchter. Zuchtund Produktionsbetriebe sollten diese Vererber weiterhin nutzen. Im Rotbuntsegment gefielen Töchter von Julandy, Laser PP und Power. Karl Gleiser, Schweinsberg, und Hermann Fehrentz, Laubach, präsentierten im Jahresverlauf wiederholt hervorragende Färsen mit Spitzenpreis-Charakter. In der Käufergunst weit vorn mit Steigpreisen über 2.000 € standen eine, aus dem Betrieb Fehrentz stammende, Paletti PP-Tochter mit allerbestem Euter sowie eine Laser PP-Färse, die ebenfalls mit Euter- und Fundamentqualität beeindruckte. Ein niederländischer und ein hessischer Interessent profitierten von diesem Ange-
Lucky PP x Mercury
bot. Der gleiche Betrieb investierte in eine weitere eindrucksvolle Cover-Tochter aus einer 87-Punkte Maserati-Mutter des Betriebes Gleiser. Bei den Rotbunten ließen gleich zwei ansprechende Julandy-Töchter der Betriebe Müller, Schwabendorf, und Hochgrebe, Haubern, die Gebote in die Höhe schnellen. Somit zeigt sich auch oder vor allem im Corona-Jahr der Stellenwert der Auktionsvermarktung. → HEIKE FLACH, UWE POHLMANN
Laser PP x New Style P
Big Point x Goldday
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SO LIEFEN DIE ABSETZERAUKTIONEN IM WINTER An die Hauptsaison für Fleischrinderabsetzer knüpfen nahtlos die Absetzerauktionen des Winters am Standort Alsfeld an. So fanden im November zwei Auktionen, in den Monaten Dezember bis März jeweils eine Auktion statt.
Dabei wurden in dieser Saison 961 Absetzer versteigert. Davon waren jeweils in etwa zwei Drittel männliche und ein Drittel weibliche Absetzer. Das Rassespektrum besteht in Alsfeld unverändert überwiegend aus Limousin, Charolais und Fleischrinder-Kreuzungsabsetzern gefolgt von Fleckvieh. Nachdem im November saisonal bedingt die Preise unter Druck standen, konnten die weiblichen Absetzer bereits QZEIT APRIL 2021
Ende November leichte Preisanstiege bei den schweren Qualitäten verzeichnen. Sowohl im Dezember als auch im Januar wurden höhere Steigpreise bei sehr guter Nachfrage realisiert. Das Preisniveau erreichte damit im Januar seinen Höchststand. Für die männlichen Absetzer näherten sich die Preise im Februar wieder dem Dezemberniveau an, während die Preise für weibliche Absetzer nochmal leicht zulegten. Im März stiegen die Preise für weiblichen Absetzer nochmals. Bei den männ-
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MARKTNOTIZEN → EXPORT Mittlerweile sind zahlreiche Fragen des Transportes gerichtlich geklärt, so dass die Märkte, die per LKW zu erreichen sind, wieder bedient werden können. Die Nachfrage ist stabil bis leicht ansteigend. Das Angebot, besonders bei Trächtigkeiten zwischen 4 und 6 Monaten, bleibt hinter der Nachfrage zurück. Die Absetzerauktionen in den Wintermonaten verliefen trotz schwieriger Rahmenbedingungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
→ AUKTION Trotz der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Milchpreis sind abgekalbte Rinder
→
mit guten Einsatzleistungen und an-
lichen Absetzern legten im März die Preise für Limousin ebenfalls zu. Trotz aller Erschwernisse durch Qualität das BTV-Restriktionsgebiet und wird bezahlt die Corona-bedingten Maßnahmen bleibt der Standort Alsfeld attraktiv und Absetzer überdurchschnittlicher Qualität werden nach wie vor Höchtspreise erzielen. Melden Sie zeitnah Ihre Absetzer für die nächsten Auktionen.
sprechendem Exterieur gefragt und können zu guten Preisen verkauft werden. Das Auktionsbarometer wird durch die stabile Nachfrage aus dem europäischen Ausland mit Italien, Polen und Großbritannien positiv beeinflusst und es ist davon auszugehen, dass dieser positive Trend auch mittelfristig anhalten wird.
→ DANILO BARDEHLE
→ ABSETZER Die Vermarktung von gut entwickelten Absetzern, sowohl ab Hof als Steigpreise für weibliche Absetzer am Standort Alsfeld nach Gewicht und Rasse 2.50 €
250-300 kg 300-350 kg über 350 kg
auch über die Auktion, verläuft sehr flott und auch die Preise halten sich stabil, bei leicht positivem Trend. Das
2.22
2.14
2.00 €
Angebot an guten Qualitäten könnte
2.21 2.02
1.99
1.94
2.03
1.98 1.79
1.88
1.95 1.75
noch größer sein.
1.50 € 1.00 €
→ SCHLACHTVIEH
0.50 €
Schlachtfärsen sind in den letzten Wochen stabil im Preis und Marktbe-
0.00 € Limousin
Charolais
Fleisch-Kreuzungen
Fleckvieh
obachter gehen davon aus, dass dies noch so bleiben wird. Die positive Preisentwicklung der Schlachtbullen erhält erstmals seit Weihnachten einen kleinen Dämpfer und es ist
Steigpreise für männliche Absetzer am Standort Alsfeld nach Gewicht und Rasse
250-300 kg 300-350 kg über 350 kg
3.00 €
eher leicht nachgebend bleiben werden. Lediglich für Schlachtkühe
2.90 € 2.83
2.87
2.85
2.83
2.83
zieht der Preis deutlich an, was an
2.84
einer steigenden Nachfrage aus den
2.80 €
nördlichen EU-Nachbarländern liegt.
2.73
2.70 € 2.60 €
damit zu rechnen, dass die Preise
Die Holsteinkälber sind und bleiben
2.62
das Sorgenkind, da ein Großteil des Kalbfleisches über die Gastronomie
2.50
2.50 € 2.44
2.44
2.43
2.40 €
vermarktet wird, was aktuell noch nicht möglich ist.
2.30 € 2.20 € Limousin
Charolais
Fleisch-Kreuzungen
Fleckvieh
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PASSION JUGEND
ROSENMONTAGSSPECIAL
JUNGZÜCHTER FOTOWETTBEWERB Philip Hillebrand Der Osterhase und seine fleißigen Helfer
1
Das vergangene Jahr haben sich die Jungzüchter aufgrund der geltenden Coronaverordnungen leider zu keiner Veranstaltung treffen können. Umso bemühter waren wir, uns trotzdem eine tolle Alternative einfallen zu lassen. Dabei ist der Fotowettbewerb „Jungzüchter Rosenmontagsspecial“ heraus gekommen, an dem alle Narren bis 16 Jahren teilnehmen konnten. Diese Alternative haben die Jungzüchter aus Hessen und Thüringen super angenommen und uns über 60 bombastische Faschingsfotos gesendet. QZEIT APRIL 2021
Die vierköpfige Jury bestehend aus Ann Kathrin Wolff, Manfred Uhrig, Patrick Lauber und Sebastian Schleitzer haben sich der Herausforderung gestellt und alle Fotos per Punktetabelle bewertet. Das Zünglein an der Waage waren dann die Likes der Zuschauer in der Facebook-Gruppe der Jungzüchter. Dort sind auch all die Fotos zu sehen, die es diesmal nicht in die QZeit geschafft haben. Überzeugt euch selbst davon, mit wie viel Einsatz und Spaß alle Teilnehmer und deren Helfer hinter der Kamera, bei der Sache waren. → Hier die Plätze 1 bis 10.
PASSION JUGEND
Felix Römer Schau mal Berrie, da ist Corona zu Ende, da ist eine Party
2
Luisa Christ Walpurgisnacht
4
3 Fritzi Jungermann Schwanensee-Odette mit ihrem Prinzen
Marie Christ Pummelparty
6
5 Niklas Gerbothe John Wayne und seine Duke
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PASSION JUGEND
Pia Fackiner Schneemänner
7
Jannis Klarmann Tiger in Altenstadt ausgebrochen
8
Sophie Ohlsen Micky Mouse
9
Helene Hauptführer Minion mit dem lila Monster
10
QZEIT APRIL 2021
PASSION JUGEND
JUNGZÜCHTER – DER FILM Es hat echt lang gedauert und wir haben fast selbst schon nicht mehr dran geglaubt, aber unser Imagefilm ist jetzt bei YouTube zu sehen.
Im November 2019 haben wir das Projekt JungzüchterImage-Film gestartet. Beim Jungzüchtertag in Alsfeld hatten wir einen Großteil der Sequenzen im Kasten. Aber eben nicht alle. Im Betrieb von Olaf Fackiner, Dainrode, wurde bei einer Nachwuchsschulung weiter gedreht, um die breitgefächerten Aktivitäten unserer Jungzüchter zu zeigen. Dann kam Corona und anders als in anderen Branchen hat das Virus Thomas Fabry und seine Firma Fabrykant nicht entschleunigt, sondern im Gegenteil die Video-DrehAnfragen boomten. Jetzt hat er endlich Zeit gefunden, um auch unseren Film fertig zu schneiden, zu vertonen und die gewünschten Korrekturen umzusetzen. → JEANETTE WEINBACH
Schaut ihn euch an: YouTube-Kanal Qnetics – Playlist Jungzüchter. Viel Spaß!
FLEISCHRINDER-JUNGZÜCHTER SIND OPTIMISTISCH Das Jahr 2020 war auch für uns FleischrinderJungzüchter sehr ernüchternd. Nach fünf sehr aktiven Jahren mit erfolgreichen Wettbewerben,der fast schon traditionellen Verlosung eines Absetzers am Fleischrindertag und den allgemein sehr beliebten Jungzüchterfahrten zu Fleischrinderschauen in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern konnte im letzten Jahr leider keinerlei Aktivität durchgeführt werden. Umso mehr freuen wir uns auf das Jahr 2021, in dem, wenn Corona es zulässt, einige Highlights auf uns warten. Beginnend mit der in Hessen stattfindenden Preisrichterschulung des VdFJ in Frankfurt im Mai wollen wir das Jahr ausgestalten mit Seminaren für die jungen und alten „Jungzüchter-Hasen“, einem Mitgliedertreffen und wenn möglich auch wieder mit einer mehrtägigen Jungzüchterfahrt. Das Highlight wird sicherlich der Bundeswettbewerb, der Ende Oktober anlässlich der Bundesschau des Verbandesdeutscher Simmental-Züchter in Ansbach stattfinden soll, wo wir uns Hoffnungen auf den ein oder anderen Titel machen. → ANNA BOCK
Leni Itzenhäuser freut sich darauf, in 2021 nicht nur an Fotowettbewerben teilnehmen zu können, auch wenn das RosenmontagsSpecial echt Spaß gemacht hat.
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KURZ UND KNACKIG
BEST BENZ LIEFERT TOPSELLER
↓
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DRILLINGSGEBURT
SON Kristin RDC
LHO Bella
Gleich zwei Best Benz-Töchter waren die Topseller beim 30. Highlight-Sale, der wie die meisten Starauktionen in diesem Jahr als Online-Auktion ausgerichtet wurde. Den Tageshöchstpreis erzielt die genomisch hoch veranlagte Best Benz-Tochter SON Kristin RDC von Ludger Sondermann, Bocholt. Neben höchsten Zuchtwerten von RZG 165 und RZ€ 2.803 sowie hohen Zahlen in den Niederlanden und USA verfügte sie über den Rotfaktor, der sie auch für Rotbunt-Fans interessant machte. Sie wechselt für 14.800 € den Besitzer. Bei beeindruckenden 14.200 € fiel der Hammer für LHO Bella, eine Best Benz-Tochter von Jürgen Eiting aus Bocholt, die in die Niederlande verkauft wurde. Ihre Wurzeln liegen bei der weltbekannten Kuhfamilie von Regancrest-PR Barbie EX 92.
I m Ag ra r u nter neh men „Wöl l m i sse“ Schlöben freute sich das Stallteam über ein fruchtbares Ergebnis im Januar 2021 ganz besonders. Zwei 30 kg-Kälber fanden ganz ohne Hilfe den Weg auf die Welt. Dank der langjährigen Erfahrung und Aufmerksamkeit des Stallleiters, Thomas Naumann, stand schnell fest, dass noch ein drittes Kalb kommen muss. Dieses schaffte es rückwärts und mit Hilfe auch lebend und gesund ans Licht der Welt. Der Vater der drei ist Mr. Percy. Ihre Mutter, eine Dallas-Tochter, und ihr Nachwuchs aus der zweiten Kalbung sind wohl auf. Drillingsgeburten sind auf Grund der großen Seltenheit immer wieder eine tolle Sensation im Milchviehstall.
→ JEANETTE WEINBACH
→ SUSANNE KELLE
EXZELLENTE APOLL P
↓
Willem's-Hoeve Rita 1529 P RDC ist die erste Schreur Apoll P-Tochter in den Niederlanden, die die begehrte EX-Auszeichnung erreicht hat. Im Typ und im Euter erzielte Rita sogar zweimal EX 91. Wir gratulieren der Familie De Jong zu diesem Erfolg mit der Tochter eines unserer starken nachkommengeprüfen Vererber. QZEIT APRIL 2021
SATURN IN SPANIEN Glenhaven Saturn, unser kanadischer Sonic-Sohn aus einer Barcley-Mutter, passt perfekt in das Zuchtwertsystem des spanischen Zucht verbandes Conafe. Mit 5.783 und 5.506 gICO, de m G es a mt z uc ht we r t in Spanien, führen gleich zwei Saturn-Töchter die Genomic-Liste von Februar 2021 an. Mit 19 Töchtern stellt der Youngster, der übrigens nach dem römischen Gott des Reichtums und der Ernte benannt ist, ein knappes Fünftel der Top-100-Jungrinderliste in Spanien. → JEANETTE WEINBACH
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PHÖNIX-GENETIK SORGT FÜR SPITZENPREISE
↑ Ein ungewohntes Umfeld für Bernd Koch und Patrick Lauber bei der Vererbervorstellung im Winter. Der Austausch mit unseren Milchviehhaltern über die aktuellen Bullen fand per Webinar statt.
PHÖNIXGROUP – ZÜCHTEN MIT DEN BESTEN – www.phoenix-genetics.de
UNSERE HIGHLIGHTS FÜR 2021 AUKTIONSTERMINE ALSFELD HOLSTEINS (SCHWARZ- UND ROTBUNT),
FLEISCHRINDER
Mi. 24.11.2021
Absetzer
FLECKVIEH
Mi. 19.05.2021
Mi. 08.12.2021
Absetzer
Beginn: ca. 16.00 Uhr
Mi. 19.05.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 16.06.2021
Holsteins, Fleckvieh
ABSETZERAUKTIONEN
AUKTIONSTERMINE LAASDORF
Mi. 14.07.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 26.05.2021
Absetzer
ABSETZERAUKTIONEN
Mi. 18.08.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 01.09.2021
Absetzer
Mi. 25.08.2021 Absetzer
Mi. 15.09.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 22.09.2021
Absetzer
Mi. 22.09.2021 Absetzer
Mi. 13.10.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 06.10.2021
Absetzer
Mi. 27.10.2021 Absetzer
Mi. 17.11.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 20.10.2021
Absetzer
Mi. 15.12.2021
Holsteins, Fleckvieh
Mi. 03.11.2021
Absetzer
→
TERMINE ZUM VORMERKEN 30.04. - 01.05.2021
Galloway Open
05.06.2021
Offene Bundesschau der IG Highland Hessen → Biebergemünd/Lützel
22.06.2021
Mitgliederversammlungen ZBH & HVL
→ Alsfeld
29.06.2021
Generalversammlungen LTR & TVL
→ Laasdorf
28.09. - 02.10.2021
Bundesschau Schafzüchter
→ Alsfeld
08. - 09.10.2021
Charolais-Bundesschau → Alsfeld
15. - 16.10.2021.
Bundesschau Limousin
→ Laasdorf
05. - 07.11.2021
Herbstmesse
→ Alsfeld
26./27.11.2021
Jungzüchtertag
→ Alsfeld
01.12.2021
Vortragstagung Schweinetag
→ Alsfeld
02.12.2021
Vortragstagung Zukunft Milch
→ Alsfeld
→ Alsfeld
MAYSTYLE am 19. MAI 2021
IMPRESSUM Herausgeber Qnetics GmbH An der Hessenhalle 1 36304 Alsfeld T 0 66 31 / 7 84 10 F 0 66 31 / 7 84 48 info@qnetics.de qnetics.de Verantwortlich für den Inhalt Ronald Bialek, Jens Kirch, Dr. Sonja Kleinhans, Rudi Paul Redaktionsleitung Jeanette Weinbach Redaktionsteam Thea Ebinger, Heike Flach, Marvin Greiling, Katja Mütze, Ulrike Niebling, Dr. Ute Philipp, Sandra Waschnewski
Fotos Titelfoto: Adobe Stock, Jörg Fiege Weitere Fotos: Arkink, DeBruin, Evers, Fabry, Grünhaupt, Josse, KeLeKi, Kleemann, Laustroer, Schulze sowie Qnetics Mitarbeiter/innen. Druck Rautenberg Druck GmbH Blinke 8 26789 Leer T 0 491 / 92 97 01 rautenbergdruck.de Konzept, Gestaltung, Satz artmax brandsupport
QZEIT APRIL 2021
TYPVOLLE KÜHE MIT VIEL MILCH AUS SPITZENEUTERN
Foto: Wolfhard Schulze
International Distributor: ggi-spermex.de
Swissbec
POWER
924737
Durango RDC x Mogul x Demello RDC Outcross-Pedigree für den Schauring
RZE
Stark in der Milchleistung
RZM
Gute Melkbarkeit, gesext verfügbar
RZG
Euter
128 130 133
138 Freisteller: RZB White Power, Volke/Hauck GbR, Wetterburg Oben: Beni Stalte Power Kiki (links) und Power Movie, Schweiz Unten: EHS Rome, Martin Biederbick, Sudeck
Mehr Informationen: qnetics.de Z Ü C H T E N
MIT DEN BESTEN