SOZIALES & GESUNDHEIT TITELTHEMA
DIE BRUNECKER WIRTE
Eine Zeit voller Ungewissheit geht zu Ende Viele Brunecker Wirte stöhnten – gleich wie viele andere Berufsgruppen – unter den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie. Die abrupte Schließung war für die meisten ein Schock. Es folgten Wochen der Unsicherheit und des Bangens. Nun scheint sich wieder langsam die Normalität auszurichten. Die Vorfreude steigt. Zuversicht und positive Stimmungsgefühle fassen wieder Fuß. Allerdings hoffen alle inständig, dass keine zweite Pandemie-Welle über das Land schwappt. Die Auswirkungen wären nämlich dramatisch. Wir haben nachgefragt. von Laura Cardini und Lena Oberleiter „Am Anfang war es eine sehr schwere Zeit, aber langsam kehren wir in den Alltag zurück“, so beschreibt Wilhelm (Willy) Mayr, Besitzer des Wörtz Café in der Oberstadt in Bruneck die Zeit nach Corona. Nachdem das Lokal, wie so viele andere, in der Corona Zeit abrupt schließen musste, war die Zeit voller Ungewissen und Bangen nicht leicht zu bewältigen. Anfangs sollen die Besucher sehr ängstlich und vorsichtig gewesen sein. „Es wor holt olls a bissl komisch“, beschreibt Herr Mayr die ersten Wochen, nachdem das Lokal wieder öffnen durfte. Jetzt füllen sich die leeren Plätze wieder und Mayr ist zuversichtlich, dass die Zukunft rosiger sein wird als die vergangenen Monate.
eigentlich niemand gerechnet, zuerst wurde die Situation von vielen sogar ins Lächerliche gezogen“, erzählt sie. Als dann aus den anfänglichen zwei Wochen Monate wurden, war das ein harter Schlag ins Gesicht. Jetzt hingegen ist Daniela sehr zufrieden, denn obwohl nicht viele Touristen in ihre Bar kommen, sind dafür alle Stammgäste und viele Einheimische anzutreffen, um sich auszutauschen und nebenbei einen Kaffee genießen zu dürfen. Über die Zukunft wird gar nicht erst lang nachgedacht, sagt sie lachend.
Die Streetfoodbar Matilda hatte zwar erst nach der Krise ihre Einweihung, aber die Folgen der Coronakrise bekommen auch sie deutlich zu spüren. Nicht so hoch wie bei andren Bars sei die Abhängigkeit von Touristen. Durch ihr malerisches, weltoffenes und alternatives Ambiente sei sie eher für Einheimische konzipiert. Der Besitzer, Markus Mair am Tinkhof kann sich zurzeit keine zweite Welle vorstellen: Sollten kleinere, lokalere Ausbrüche auch Bruneck erschüttern, so sei dies jedoch sehr problematisch, erzählt er. Trotz allem sieht auch er sehr positiv in die zukünftigen Zeiten.
Auch Daniela, die im Yello Café arbeitet, berichtet von ihrer großen Überraschung, als die Bar plötzlich schließen musste: „Damit hat
Die Besitzerin des Aperocafé Helga Leitner beschreibt die Zeit der Corona Pandemie als sehr problematisch und schwer bewältigend. „Die Krise war nicht nur für mich stark spürbar, sondern auch hauptsächlich für meine Angestellten, denn zwei Monate lang nichts zu verdienen ist eine sehr kritische Situation“. Die erste Woche nach dem Lockdown soll die Bar jedoch äußerst gut besucht worden sein, da sich viele Menschen nach Kontakt mit ihren Freunden und ein6
PZ 14 | 09. J U L I 2020