VECTURA #24

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chon seit Jahrzehnten wird Range Rover in der Schweiz geliebt: von Auto-Fans, Pferde-Liebhabern, Chalet- und Yacht-Besitzern. Aber modisch war kein Range Rover. Im besten Fall zeitgemäss. Und Trends? Die hat man zwar 1970 mit dem ersten Modell in der Klasse der luxuriösen Geländewagen gesetzt, aber gefolgt ist man ihnen danach nie. Wozu auch? Trotzdem hat sich die Marke in den vergangenen zwölf Jahren von A bis Z neu erfunden: Mit der Lancierung des Range Rover Sport 2005 läuteten die Briten ihre Ära des Downsizings ein. Nein, (noch) nicht bei den Motoren, sondern bei der Grösse. Das traf den Nerv der Zeit, und der «kleine Range» entwickelte sich zum Besteller. Zumindest bis 2011, als der erste Range Rover Evoque vom Band lief. Eine weitere Nummer kleiner wurde das Kompakt-SUV zum Liebling der Frauen und Grossstadtindianer – und auf Anhieb zum Besteller. Und zum Trendsetter – denn so modisch, eigenwillig und trotzdem edel war kein anderes Modell in dieser Klasse. Nun steht der nächste Range Rover am Start. Er soll nicht mehr und nicht weniger als das boomende Segment noch einmal neu definieren. Mit dem Namen, den schon die allerersten Prototypen des Range Rover getragen haben: Velar heisst der Vierte im Bunde, der zu Preisen ab 63’500 Franken gegen die extrovertierteren Varianten der Konkurrenz antritt und sich gegen Porsche Macan, das Mercedes GLE Coupé oder den BMW X6 behaupten muss.

Dafür setzen die Briten nicht einfach auf ein weiteres Derivat, sondern schliessen die Lücke zwischen Evoque und Range Rover Sport mit einem wirklich neuen Auto. So clean und glatt und damit so futuristisch war bislang noch kein anderer Geländewagen. Und Designchef Gerry McGovern hat seine Linie gegenüber den Technikern so vehement verteidigt, dass sie ihm nicht nur die LED-Scheinwerfer nahezu fugenlos in den Grill geschraubt haben, sondern auch voll versenkbare Türgriffe entwickelten, wie man sie bislang nur vom F-Type kannte. Und wo die Konkurrenten ihr Heck oben angeschnitten haben, um der Kundschaft ein Coupé vorzugaukeln, erinnert die Schräge beim Velar beinahe an eine Yacht. Dazu noch Zierelemente aus Kupfer statt Chrom oder Karbon und markante Grafik in den Leuchten – fertig ist ein Auto, das die Konkurrenz buchstäblich alt aussehen lässt. Auch innen atmet der Velar den Geist der neuen Zeit und überrascht mit einem Cockpit, das die Generation iPhone jubeln lässt. Denn nachdem wir uns so langsam an die animierten Instrumente hinter dem Lenkrad und den grossen Touchscreen daneben gewöhnt haben, schmeicheln die Briten den Fingern nun zum ersten Mal in einem SUV mit einem zweiten Bildschirm, der fast den gesamten Mitteltunnel einnimmt und die allermeisten Schalter überflüssig macht. Die wenigen Drücker und Dreher, die man dann noch braucht, sind dafür um so schöner inszeniert. Das gilt für die Bediensatelliten am Lenkrad genauso wie für die beiden Skalenringe vor dem Schalthebel, die je nach Menü die HERBST 2017 073


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