kmuRUNDSCHAU01/2021

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MARCOM

Fest steht, je öfter ein Unternehmen, Produkt oder die Dienstleistung bei der relevanten Zielgruppe positiv verankert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kauf.

BEEINFLUSST SOCIAL MEDIA DAS RANKING BEI GOOGLE? Die Antwort heisst «jein» oder «es hängt vom Einzelfall ab». Für einen Grossteil von Unternehmen mit wenig bis durchschnittlicher Social-Media-Aktivität haben die Signale, die von diesen Plattformen ausgehen, keinen Einfluss auf das GoogleRanking. Verweise von Social-MediaPlattformen sind sehr schwach für die Suchmaschinen und verdienen damit auch nicht die Bezeichnung Backlink. Es sind lediglich «soziale Signale», bei denen die Suchmaschine registriert, wie hoch die Aktivität in Social Media ist. Eine Ausnahme, bei der Social-MediaAktivitäten Einfluss auf das Suchmaschinen-Ranking nehmen, gibt es aber: wenn es einer bisher unbekannten Marke gelingt, den Markennamen über Social Media so bekannt zu machen, dass dieser Markenname bei Google direkt gesucht wird. In diesem Fall entsteht durch die Suchanfrage nach der Marke organisches Ranking bei Google und somit Marken-Traffic auf die Webseite. Dieser Marken-Traffic ist für Google ein Qualitätsmerkmal und somit ein RankingKriterium. Das wiederum kann sich auch

auf andere Suchbegriffe positiv auswirken. In diesem Fall sind Social-Media-Aktivitäten nützlich für das Google-Ranking. Es gibt noch weitere Synergien zwischen Social Media und SEO. Neue Blogbeiträge, die möglichst nach SEO-Kriterien optimiert sind und zusätzlich in Social Media geteilt werden, bekommen schnell eine erste Aufmerksamkeit, ehe der Blogbeitrag bei Google rankt. Gefällt der Inhalt des Blogbeitrags, so besteht die Chance, dass dieser auf anderen Webseiten mit einem Verweis zurückerwähnt wird und somit ein Backlink entsteht, der wiederum für SEO einzahlt. Umgekehrt funktioniert das genauso. Informationen, die über Social Media kurz und knapp die Nutzer erreichen und Interesse wecken, können auf einer Landingpage durch ausführliche Informationen in eine Conversion umgewandelt werden.

SOCIAL MEDIA STATT WEBSEITE – FUNKTIONIERT DAS? Social-Media-Kanäle decken heute schon einen Grossteil der Funktionalitäten ab, die auch eine Webseite abbildet. Diese Entwicklung schreitet immer weiter voran. Damit kann eine Webseite überflüssig werden. Es gibt Unternehmen, die diese Strategie bereits verfolgen. Empfehlenswert ist das nicht, da eine grosse Gefahr lauert: Die Hoheit über die hinterlegten Inhalte auf Social Media gehört den Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn etc.

Ändert der Anbieter seine Regeln oder sperrt das Profil, sind die Inhalte weg und die Besucher bleiben von heute auf morgen aus. Bei einer eigenen Webseite bleiben die Inhalte immer Eigentum des Unternehmens. Zwar kann sich das Google-Ranking durch Änderungen am Algorithmus oder selbstverschuldete SEO-Fehler auch ändern und dadurch Traffic-Verluste entstehen, aber der Zugriff auf die eigenen Inhalte bleibt bestehen und Ranking-Verluste können ausgeglichen werden.

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT – DER GRÖSSTE HEBEL Social-Media-Aktivitäten haben Einfluss auf die SEO-Performance, sofern es um die Schaffung von Marken-Traffic einer neuen und unbekannten Marke geht. Social-Media-Profile können aber zum Rivalen der Webseite und SEO werden, wenn alle Funktionen, die eine Webseite abdeckt, durch Social Media übernommen werden. Damit können Webseiten und SEO überflüssig werden. Das grösste Potenzial entfalten SocialMedia-Kanäle und SEO, wenn sie in der Gesamtheit als Partner betrachtet werden. Wenn die Ausrichtung der Online-MarketingStrategie sowohl Social-Media-Kanäle als auch SEO gemeinsam betrachtet, dann entstehen Synergien, die das Wachstum des Unternehmens fördern.

SIMONE SARODNICK ist SEO-Consultant bei ALSA-X.

NICOLE FREITAG ist Gründerin von Little Birds Media. www.alsa-x.de www.littlebirdsmedia.de

Ausgabe 1/2021 // Seite 59


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