kmuRUNDSCHAU 04/2015

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Unternehmen unterwegs Die ersten Anzeigeinstrumente in Autos wie Tachometer und Drehzahlmesser lieferten ausschliesslich Informationen über das Fahrzeug selbst. Die verwendete Technologie entwickelte sich von mechanischen über elektrische zu digitalen Technologien, wobei die Anzahl der Sensoren und Anzeigen stetig stieg. Die erste grosse Neuerung war die Funktechnik. Radioempfänger konnten nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch für hörbare und textbasierte Verkehrsmeldungen (TMC) eingesetzt werden. Nach Aufbau des NAVSTAR-Satellitennetzes konnte dann ab Mitte der 90er-Jahre das Global Positioning System (GPS) zur Positionsbestimmung und in Verbindung mit Karten-CDs zur Routenplanung und Navigation eingesetzt werden. Diese Informationen erreichten das Fahrzeug aber stets nur unidirektional, das Auto war Empfänger, nicht Sender. Die Übertragung von Informationen aus dem Fahrzeug nach aussen begann parallel durch den CB-Funk und die ersten Autotelefone. In der Anfangszeit war CBFunk aufgrund der geringeren Kosten im Bereich der privaten Pkw-Nutzung weiter verbreitet, spielt dort mittlerweile aber keine Rolle mehr. Fest verbaute Autotelefone sind ebenfalls selten geworden. Die tragbaren Varianten der Autotelefone Anfang der 90er-Jahre waren aber praktisch die ersten «Handys».

Die Schnittstellen CarPlay, Android Auto und MirrorLink ermöglichen die optimale Integration der Apps.

cloud. Die Titel werden Ihnen auf dem Display angezeigt. Die Auswahl erfolgt wie gewohnt über die Tasten am Lenkrad. Über die neuen Musikempfehlungen sind Sie begeistert und wollen sich bei Ihrem Freund bedanken. Sie diktieren eine Nachricht über WhatsApp. Die Antwort erhalten Sie prompt vorgelesen, und auf dem Fahrzeug-Display erscheint das Foto, das Ihnen Ihr Freund mitgesendet hat. «Ihre Telefonkonferenz startet in 15 Minuten», unterbricht Sie Ihre Kalender-App. Sie nehmen die nächstmögliche Haltestelle und haben noch ein paar Minuten Zeit, um über die Präsentation zu schauen. Sie starten die Office-App Ihres Unter-

nehmens. Auf dem Fahrzeug-Display erscheint die entsprechende Präsentation. In einer Folienüberschrift fällt Ihnen ein Rechtschreibfehler auf, den Sie prompt direkt auf Ihrem FahrzeugDisplay korrigieren. Kurz darauf startet auf dem Display die terminierte Videokonferenz. «Guten Morgen, Herr Müller, wie kommen Sie mit Ihrem Chinesisch voran?», begrüsst Sie einer der Konferenzteilnehmer. Kleine historische Grundlage Bevor wir dieses Szenario auf analytisch abklopfen, empfiehlt sich ein kleiner Blick in die Geschichte der FahrerInformations-Displays.

Die Nutzung all dieser Geräte erfolgte neben dem klassischen Armaturenbrett immer stärker über eigene Fahrer-Informations-Displays in der Mittelkonsole. Die Displays und ihre Bedienelemente nahmen ebenfalls eine Entwicklung zu höherer Auflösung, farbiger Darstellung oder Touchscreens. Die Weiterentwicklung der tragbaren Telefone zu Handys und Smartphones erfolgte dagegen unabhängig vom Automobilbau. Smartphones im Fahrzeug Die Evolution der Telefone ist geprägt von der Integration von Funktionalität ausser der Sprachtelefonie. Es wurden multimediale Funktionen eingebaut wie in MP3Playern, Bürofunktionen wie in PDAs oder Fotografie wie in Digitalkameras. Parallel wurden die Bildschirme grösser, höher auflösend und schliesslich zunächst resistive, dann kapazitive Touchscreens. Das wichtigste Element war aber die Fähigkeit zur Datenübertragung.

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