kmuRUNDSCHAU 04/2014

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Software & Hardware in der von Ihnen erwähnten Besenkammer. Meist herrschen dort noch tropische Temperaturen. Können Sie das Bild vervollständigen? Ja, da kann ich mich anschliessen. Die Daten­ volumen wachsen und die Besenkammern werden immer wärmer. Zudem kommt es vermehrt zu Systemfehlern oder sogar -abstürzen. Man hat schlicht immer mehr Ausfälle zu beklagen. Sollte es dann auch noch zu einem Stromausfall kommen, halten die verbreiteten individuellen Lösungen die Stromzufuhr für eine Viertelstunde aufrecht. Das ist aber reine Theorie, da viele Stromausfälle länger dauern. Und in solch einem Fall leidet Ihr Geschäft massiv. So wollen beispielsweise Kunden Bestellungen aufgeben. Auch die üblichen Klimageräte stossen viel zu schnell an Grenzen. Das sind die Gründe, warum auch die Verantwortlichen von kleinen Unternehmen zu uns kommen. Man ist bei uns standortunabhängig, Klimatisierung und Stromversorgung sind gesichert, die Daten liegen zentral und sicher. In einem Center, wie wir es betreiben, hat man ausserdem noch die Möglichkeit, verschiedene Dienstleistungen rund um das Thema Daten mit in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel … Es gibt Anbieter mit Back-up-Services oder auch Internetanbieter. Diese sind bei uns alle lokal ver­

ortet. Was ja auch von Vorteil ist, wenn man vor Ort einen Ansprechpartner hat.

Und ich weiss auch, an welchem Ort meine Daten konkret liegen?

Sie selbst stellen aber nur den Raum mit seiner Infrastruktur zur Verfügung?

Ja Swissness ist im Zeichen der Datenskandale ein grosses Thema. Wir sind ein Schweizer Unternehmen mit klaren Strukturen. Und da der Kunde seine Daten auf seinem eigenen IT-Equipment speichert/ verwaltet und nur er Zugang hat, kann die Frage, ob die Daten ins Ausland gelangen könnten klar mit Nein beantwortet werden. Unsere Kunden wissen dass ihre Daten optimal geschützt werden. Da kann jeder IT-Verantwortliche ruhig schlafen.

«Die Datenvolumen wachsen und die Besenkammern werden immer wärmer». Ja. Der Kunde kann mit seinen Geschäften wachsen. Er fängt beispielsweise ganz klein, mit einem viertel Rack an. Diese Skalierungspotenziale sind unproblematisch, am gleichen Ort zu realisieren. Bei Grosskunden sieht das etwas anders aus. Hier geht es um das Thema Redundanz. Oft hat man ein Rechenzentrum bei sich selber und hat hier nochmals eine parallele Dateninfrastruktur.

Die Daten sicher zu bewahren bedeutet immer eine doppelte Sicherung. Habe ich das richtig verstanden? Genau. Alle Lösungen, die Infrastruktur sind doppelt vorhanden. Das betrifft die Stromversorgung, die Kühlung, Brand- und Sicherheitssysteme. Bei einem Systemausfall springt sofort das zweite System in die Lücke. Gleichzeitig sind dann alle Experten alarmiert und können schnell vor Ort agieren. Die Center sind Stromfresser. Ich versuche den Einwand zu konkretisieren. Professionelle Data­ center-Anbieter gehen von einer weitgehenden Auslastung des Rechenzentrums aus. Datacenter von Unternehmen dagegen werden von vorne herein auf Zuwachs angelegt, damit man nicht

Nur ein Drittel der ICT-Beschäftigten arbeitet selbst in der Branche.

Stefan Mayer zwischen den sicheren Datenhäfen.

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