IMAGINE 02/17 Volume 26

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Mahlzeiten nicht schon genug Gelegenheit zur Völlerei, gehören zusätzlich noch diverse Verkostungen zum Programm  – etwa eine Probe von lokalen Käsespezialitäten wie des kräftigen Cabrales begleitet von traditionellem asturischem Cidre oder der Besuch auf einem Weingut, ebenfalls inklusive Probe und Tapas, versteht sich. Nach dem Mittagessen – also praktisch nie vor 16 Uhr – rollt unser Zug mit gemächlichen ­50 – ­­70 Stundenkilometern dann jeweils seinem nächsten Ziel entgegen. Genügend Zeit also für eine ausgedehnte Siesta. Vor dem Dinner, das gegen 21 Uhr serviert wird, steht ein weiterer kleiner Ausflug auf dem Programm, der meist mit einem Predinner Drink endet. Nach dem Abend­essen ist Partytime.

Santiago de Compostela

Neben Touristenmagneten wie Bilbao, San Sebastián oder Santander werden vom El Transcantábrico auch weniger bekannte, aber nicht minder lohnende Ziele wie Asturiens Hauptstadt Oviedo, Gijón oder Avilés angesteuert. Aber auch das Hinterland kommt nicht zu kurz: Ein absoluter Höhepunkt der Reise ist am 5. Tag zum Beispiel die Fahrt durch die rund 20 Kilometer lange Schlucht des Rio Deva mit ihren teilweise bis zu 600 Meter hoch aufragenden Felstürmen. Mittlerweile ist die kunterbunte Truppe an Bord fast schon ein wenig zur Familie zusammengewachsen. Bei Lunch oder Dinner werden die Eindrücke des

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Tages ausgetauscht, nach dem Essen geniesst man zusammen noch eine Tasse Kaffee oder ein Gläschen Wein in einer nahegelegenen Bodega – schliesslich sind es von den meisten Übernacht-Bahnhöfen nur wenige Schritte ins Ortszentrum. Die Woche an Bord vergeht so fast wie im Flug, und als wir uns langsam dem Endpunkt unserer Reise in Ferrol nähern, macht sich Wehmut breit. Adressen werden getauscht, gegenseitige Be­suche vereinbart. Dann bringt uns Benito per Bus auf der letzten Etappe direkt ins Zentrum von Santiago de Compostela mit seiner alles überra­genden Kathedrale, wo die Reise im El  Transcantábrico nach einer Stadt­führung endet. Wir machen uns danach gemeinsam mit Kees und Berry in den Gassen der Altstadt aber erst mal auf die Suche nach einem guten Restaurant. Schliesslich geht es stramm auf 14 Uhr zu, und unser Magen ist mittlerweile an regelmässige Mehrgangmenüs zu dieser Zeit gewöhnt. ­Ausserdem geniessen Galiziens Gewässer den Ruf, das beste Meeresgetier Europas zu beherbergen. Bei «mariscos» und Wein lassen wir die vergangene Woche dann noch einmal Revue passieren. Unser Abschied vor dem «Parador Nacional de los Reyes Católicos» ist herzlich, die Augen werden feucht – nicht nur wegen des Regens, der an diesem Nachmittag in Santiago fällt. Der Besuchstermin bei Kees und Berry in Andalusien steht. Wir haben neue Freunde gefunden. Danke El Transcantábrico!


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