Geschäftsführer Basel 01/2017

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AKTUELL

dies nicht. Daneben stehen enorme Unterschiede den Einnahmen aus der Vermarktung der Clubs, so etwa bei den TV- und Ausrüsterverträgen, die sich grob in einem Verhältnis 1:100 bewegen. Umso mehr dürfen wir stolz darauf sein, dass es «unserem» FCB gelungen ist, neben den sportlichen Rekorden der letzten Jahre seit 2010 Jahr für Jahr auch wirtschaftlich Gewinn zu machen. So sind etwa die Erlöse aus unserer Personal- und Transferpolitik vollumfänglich zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des Clubs verwendet worden. Es war und ist unsere Politik, dass diese Überschüsse nicht den FCB-Kreislauf verlassen sollten. So ist der FCB zu einer viel beachteten Ausnahmeerscheinung in Europa geworden. Apropos Transfererlöse – in einem Interview soll Ralph Rangnick, Sportdirektor von RB Leipzig, gesagt haben, dass er gerne Breel Embolo verpflichtet hätte, dann aber aus dem Rennen gestiegen sei, weil Manchester United ein markant besseres Angebot gemacht hätte. Schlussendlich ist ja daraus nichts geworden, und Embolo hat bei Schalke unterschrieben, wobei Rangnick zu wissen glaubt, dass die kolportierte Summe von 21 Mio. Euro für Embolo nicht stimmen würde, denn Sie und Georg Heitz seien bekannt dafür, dass Sie exzellente Verkäufer seien, wofür er Sie bewundere – Ihr Kommentar dazu? Ich kann eigentlich nur bestätigen, dass wir Ralph Rangnick natürlich gut kennen und mit ihm schon mehrmals zu tun hatten. Natürlich freut mich sein Lob, und es ist uns ebenfalls bekannt, dass wir in Deutschland als schwierige, aber faire und seriöse Verhandlungspartner gelten. Im Inte­ resse des FCB muss das so sein. Wenn weltweit über Fussball in diesen Tagen berichtet wird, hat man das Gefühl, das Sportliche ist gar nicht mehr so wichtig, dafür aber die horrenden Zahlen, welche im Zusammenhang mit dem Fussball offenbar eine wichtige Rolle spielen, ich erinnere hier an die Veröffentlichungen von Football-Leaks in Bezug auf Steuerminimierungen via Steueroasen in der Karibik – wie werten Sie diese Veröffentlichungen und können Sie ausschliessen, dass so etwas auch bei Spielern des FCB vorkommen könnte? Es ist natürlich bedauerlich, wenn solche Themen die Berichterstattung dominieren. Sicher falsch ist, die Schuld daran den Medien zu geben. Natürlich würde ich primär auch lieber über das Sportliche lesen und sprechen, aber ich bin Realist und weiss, wo es um viel Geld geht, passieren in allen Bereichen menschlichen Zusammenlebens solche Dinge. Ich finde es richtig, wenn man davor nicht die Augen verschliesst. Was den FCB anbelangt, sehe ich diesbezüglich keine Gefahr. Unsere Spieler bewegen sich finanziell in weitaus überschaubareren Sphären, wo es wenig Sinn macht, sich gewagter Steuerminimierungsmodelle bedienen zu müssen. In finanzieller Hinsicht pflegt der FCB eine korrekte und transparente Politik.

Auch wenn der FCB für einmal nicht europäisch überwintern konnte, ist er national das Mass aller Dinge und kann zum achten Mal in Folge Meister werden, dennoch suchen die Medien fleissig nach Haaren in der Suppe. Ärgert Sie das nicht, oder sind das einfach die Mechanismen des Geschäfts und Sie können damit umgehen? Erfolge schaffen eine Erwartungshaltung, und es ist menschlich, dass, wenn Erwartungen einmal nicht erfüllt werden, schnell Enttäuschung entsteht und Kritik geäussert wird. Ich habe kürzlich in Danzig in einem Referat vor der polnischen Profiliga das Modell FCB vorgestellt, und dort zeigte man sich erstaunt darüber, worüber in Basel rund um den Club diskutiert wird. Aber das ist menschlich, gehört zum Geschäft und wir müssen damit umgehen. Der FCB hat die angekündigten Preiserhöhungen im Ticket- und Dauerkartenverkauf nicht über die klassischen Medien, sondern via Video-­Botschaft im Internet zurückgenommen. Werden in Zukunft die Club-eigenen Medien und die elektronischen Kanäle an die Stelle der klassischen Medien treten, um die Öffentlichkeit zu informieren, und was bedeutet das für eine unabhängige Berichterstattung?

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