Geschäftsführer Basel 01/2015

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AKTUELL

«Wohnraum, Grünraum und Naturschutz widersprechen sich nicht» Nach dem Nein des Souveräns zum Grossratsbeschluss betreffend Stadtrandentwicklung Ost von Ende September 2014 prüft die Basler Regierung nun alternative Lösungen. Interview mit Thomas Kessler von Niggi Freundlieb

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abei geht es darum, dem Volkswillen nach Grünraum und ­Naturschutz zu entsprechen und gleichzeitig dringend be­ nötigten Wohnraum im Bereich Badischer Bahnhof, Wettstein, Rosental und Rankhof zu schaffen, dies nicht zuletzt aufgrund des Roche-Entscheids, über drei Milliarden Franken in den Standort Basel zu investieren, der auch die Schaffung von 2 000 Arbeitsplätzen beinhaltet.

Im Interview mit dem «Geschäftsfüherer» bekräftigt Kantons- und Entwicklungskonzept Stadtentwickler Thomas Kessler die Notwendigkeit, die angespannte Wohnraumsituation zu entspannen, den Volkswillen zu respektieren und zusammen im Dialog mit Kritikern und potenziellen Investoren der angedachten Stadtrandentwicklung Ost verträgliche Lösungen zu entwickeln. Konzeptkarte Planungsperimeter Stadtachse Rosentalstrasse aufwerten

WIESE

Bahnhofplatz neu gestalten Bahnhof Zugänge Bahnhof öffnen

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Nutzungspotentiale Kulturangebot sichern Öffentlichen Raum attraktivieren

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Städtebau Raumprägende Kante gestalten Neue Bebauung und H städtebauliche Akzente prüfen

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Wegnetz Fuss- und / oder Veloverkehrsnetz verdichten

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Fuss- und Veloweg schaffen

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Frei- und Strassenräume Attraktive Strassenräume gestalten

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Bestand

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Haltestelle Tram / Bus Raumprägende Kante

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Thomas Kessler: Der Eindruck, dass die Regierung sich um den Volkswillen foutiert, ist nicht richtig. Das Gegenteil ist der Fall, denn das gleichzeitige Nein zur Stadtrand­ entwicklung Süd oder die ablehnende Haltung insbesondere in Riehen zu baulichen Grossprojekten haben vor allem gezeigt, dass die Bevölkerung den Erhalt von Grünzonen und den Naturschutz hoch bewertet, was die Regierung aufnehmen und in ihre Überlegungen einbeziehen wird. Wir werden nun Gespräche mit betroffenen Bewohnern, Kritikern und potenziellen Investoren führen, um im Dialog deren Inputs aufzunehmen, um sowohl den Erhalt von Grünflächen und den Naturschutz als auch den Bedarf an Wohnraum möglichst unter einen Hut zu bringen. Wieso wird der Stadtrandentwicklung Ost so viel Bedeutung beigemessen? Zum einen benötigen wir dringend mehr Wohnraum in Basel.

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Geschäftsführer: Kurz nach der Abstimmung zur Stadtrandentwicklung Ost, beziehungsweise dem Nein des Volkes zum Bau von 12 Wohntürmen kündigte der Regierungspräsident die Auflage eines neuen diesbezüglichen Projektes an, was zumindest bei den Abstimmungsgewinnern für Irritationen sorgte. Können Sie das nachvollziehen?

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