bauRUNDSCHAU 02/2020

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INNENARCHITEKTUR

ÜBER DEN VEREIN Der Förderverein GenerationenwohnenBern-Solothurn versteht sich als Kompetenzzentrum für alle Bereiche des Generationenwohnens. Er bezweckt die Verbreitung dieses Gedankengutes in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Er setzt sich insbesondere dafür ein, dass das Modell Generationenwohnen in bestehenden und neuen Siedlungen im Raum Bern–Solothurn realisiert wird. Zu diesem Zweck vernetzt er Partner, betreibt Öffentlichkeitsarbeit, leistet Grundlagenarbeit und unterstützt Bauträgerschaften, die in Betracht ziehen, Modelle von Generationen­ wohnen im Raum Bern–Solothurn zu realisieren. Der Förderverein versteht sich jedoch nicht als Trägerschaft konkreter Bauvorhaben. Gemäss ihrer Wohnstrategie von 2018 will die Stadt Bern GenerationenWohnprojekte und Nachbarschaft-­ fördernde Projekte unterstützen und kreative, neue Wohnformen fördern, die den gesellschaftlichen Wandel berücksichtigen. Der wichtigste Schwerpunkt bei der Entwicklung der Wohnstadt Bern wird auf Jahre hinaus das Viererfeld sein. Die Chancen stehen gut, dass im Viererfeld-Areal auch generationenübergreifende Wohnformen entstehen. Aus diesem Grund arbeitet der Förderverein zusammen mit dem Burgerspittel Bern und CURAVIVA Schweiz in der ­Interessengemeinschaft «Wohnen im Viererfeld – für das ganze Leben!»

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uf dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen gewinnen innovative Wohnmodelle für Menschen in allen Lebenslagen an Bedeutung. Mit der zunehmenden Lebenserwartung wächst die Zeitspanne, in der ältere Menschen noch fit und aktiv sind. Eine andere Entwicklung ist die zunehmende Individualisierung in der Gesellschaft, die sich auch in einem hohen Anteil von Einpersonenhaushalten niederschlägt – in den grossen Städten sind es über 45 Prozent.

Viele ältere Personen leben allein in ihren eigentlich zu grossen Wohnungen und sind auf Unterstützung angewiesen oder drohen zu vereinsamen. Der Eintritt in eine Altersinstitution wird heute immer länger hinausgeschoben, einerseits weil diese Wohnform nicht den heutigen, individualisierten Lebensentwürfen entspricht, anderseits auch aus finanziellen Gründen. Daher werden neue Modelle fürs Leben im Alter entwickelt, wie Wohnen mit

Dienstleistungen oder Alterswohngemeinschaften. Eine vielversprechende Antwort auf diese Entwicklungen sind generationendurchmischte Siedlungen, wo Jung und Alt gemeinsam leben, zu verbindlicher Nachbarschaftshilfe bereit sind und gegenseitige Unterstützung möglich ist. So können die Alten zum Beispiel zu den Kindern schauen oder die Jungen für die Alten die Einkäufe besorgen.

VIELES NOCH NICHT ERPROBT Es gibt inzwischen zahlreiche Modelle, von denen man lernen kann. Die Stadt Wien etwa nimmt beim Generationenwohnen eine Vorreiterrolle ein, wie im Bericht «Generationenwohnen – Schlagwort oder Konzept?»

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