Eis-Welten Nr. 2 2015

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Editorial

Ehrfurcht

zulassen

H

eute macht man in Gegenden Urlaub, in die man früher nur als Soldat oder Schiffbrüchiger gekommen ist“, heißt es. Stimmt. In Zeiten, in denen man eine Reise in den abseitigsten Winkel der Welt pauschal beim Discounter buchen kann, sollte man sich den Luxus der Erreichbarkeit kurz vor Augen halten. Und den Fluch.

Den Norden sehen

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Der Wille zu ziehen 20

Das trifft insbesondere die Polargebiete. Vor 100 Jahren war eine Reise in Richtung der Pole ein Abenteuer und die Zahl derer, die es auf sich nahmen, überschaubar. Kaum ein Normalsterblicher hätte im Traum daran gedacht, je mal den 80. Breitengrad zu überqueren. Die Welt aus Eis und Schnee blieb einsam. Heute ist es vergleichsweise einfach. Selbst ohne jahrelange Vorbereitung erreicht man solche Traumorte wie das Packeis oder kann Wale und Eisbären bei ihrem Tagesgeschäft beobachten.

Lassen Sie sich wieder in die Polarregionen entführen. Ganz entspannt. Zuhause. In dieser Ausgabe berichten wir Ihnen wieder aus der Kälte. Begleiten Sie uns auf der MS Quest. Und erfahren Sie, wie der Eisbär Teil unserer Kultur geworden ist.

Peter Laufmann fordert zum Staunen auf. Ein Bär als Kulturgut

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Tagebuch aus der Kälte 48

Viel Spaß mit den neuen Eis-WELTEN wünscht Ihnen

PS: Gerne senden wir Ihnen die Eis-WELTEN kostenfrei ins Haus. Einfach unter www.eis-welten.de/abo.html das Formular ausfüllen und absenden.

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Das Polar-Virus

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Fotos: © Cover Michael Martin; Roger Meyer; Peter Laufmann privat

Dabei sollte der Reisende sich aber nicht täuschen lassen; die Polarregionen verlangen heute vielleicht nicht mehr Kälteresistenz und die Bereitschaft, monatelang unterwegs zu sein. Aber sie bedürfen unserer Umsicht. Jeder, der in die Arktis oder Antarktis reist, sollte in dem Bewusstsein fahren, dass er einen fragilen Lebensraum besucht. Dazu gehört: Verantwortung übernehmen. Sie nicht anderen überlassen. Keine Spuren hinterlassen. Außer Fußabdrücken. Nichts mitnehmen. Außer einmaligen Bildern, Gerüchen, Stimmungen, Ehrfurcht. Wer sich in dieser wilden Landschaft bewegt, ist gut beraten, dieses Gefühl zuzulassen. Inne zu halten. Zu staunen. Und wenn er heimkommt, soll er davon erzählen. Soll er zum Botschafter werden für die eisige Welt. Dabei wird er vielleicht auch seine eigene Umwelt mit anderen Augen sehen und seinen Umgang mit Ressourcen.


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