Aroma 02/19

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Zu Besuch

«Max Chocolatier steht für frische, handgemachte Schokoladen­ produkte.» David Kohler Saison neue Geschmäcker. Wir geniessen ein Litschi-Chili-Praliné. Pascale Stettler erklärt: «Dunkle Grand-Cru-Schokolade umhüllt Litschi-Chili-Gelee und eine dunkle Ganache. Beim Reinbeissen macht sich die Süsse der Litschi bemerkbar und im Abgang begleitet die Schärfe des Chilis.» Weiter kommen wir in Genuss eines Haselnuss-Dragees aus dem Piemont. «Haselnüsse aus dem Piemont, geröstet, karamellisiert und umhüllt von zwei Schichten dunkler Schokolade, sind einmalig in ihrem Geschmack», weiss sie.

Das Max-Logo Indessen haben die Hagebutten- und Hibiskustee-Pralinés genügend angezogen. Dies sei ganz wichtig, betont David Kohler, damit der Goldpuder hafte. Er nimmt einen grossen, buschigen Pinsel und tunkt ihn in die flache Dose mit Goldstaub. Nun hält er diesen über die Pralinés, tippt mit dem Zeigefinger fein auf den Pinselstil und zerstäubt den goldigen Staub kontrol-

Max's Geschichte

liert. Anschliessend wischt er gekonnt mit dem Pinsel über die Pralinés, bis sie alle gleichmässig goldig schimmern. Besonders auffällig ist das Logo: «Es zeigt das Max-X, unser Qualitätssymbol, das unsere Produkte kennzeichnet», erklärt Pascale Stettler. Der Sohn des Inhabers, Patrik König, heisst Max. Das X steht für das ExtraChromosom, das Max aufgrund seiner Krankheit in sich trägt. «Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass das X Kakaofrüchte trägt, weil Max liebt Schokolade über alles», erzählt Stettler. «Obwohl er viele Schwierigkeiten zu meistern hatte, ist Max ein Stehaufmännchen und die beste Inspiration für seinen Vater. Deshalb verwenden wir das Max-Logo auf unseren Produkten.»

Patrik König sei viel auf Reisen gewesen und habe seiner Familie immer Schokolade mitgebracht. Die Schokoladenliebhaber führten sonntags familieninterne Degustationen durch und fachsimpelten, wo die beste Schokolade herkomme. Daraus sei der Traum vom eigenen «Schoggi-Paradies», in dem das Schokoladen-Handwerk in höchster Qualität zelebriert wird, entstanden. Und zufälligerweise sei diese Boutique, vorher eine Buchhandlung, freigeworden. Gemeinsam mit seinem Vater und einem Chocolatier habe Patrik König begonnen, Produkte zu entwickeln und zu degustieren. Auf der Suche nach den besten Zutaten seien sie beim Traditionshaus Felchlin auf die gewünschten GrandCru-Couverturen aus nachhaltig und fair gehandeltem Single-Origin-Kakao gestossen. Dass er seine Schokoladenboutique nach seinem Sohn Max benennen werde, sei für ihn von Anfang an klar gewesen, so die Geschichte von Max Chocolatier.

Lieblinge von Max

Boutique von Max Chocolatier in Luzern: Wo Herzen aus Schokolade sind.

24 / Pistor «AROMA» / No 2, 2019

Wir degustieren ein Java 64er-Praliné, das sich durch seinen intensiven Geschmack auszeichnet. «Die leicht rauchige Geschmacksnote symbolisiert den Vulkan auf der Insel Java, wo die Schokolade mit 64 Prozent Kakao­ anteil herkommt. Der verfeinernde Rahm aus dem Napfgebiet lässt den Gaumen Geschmacksnoten von Tabak sowie Kaffee- und Dörrpflaumen wahrnehmen», erklärt Stettler. David Kohler hat ein Blech mit kleinen Gugelhöpfen vor sich und bestäubt sie vorsichtig mit Staubzucker. «Max liebt das Gugelhöpfli mit Baumnussstücken, zarter Buttermasse und dunkler Madagascar-68 %-Couverture über alles. Deshalb führen wir dieses Produkt, das wir übrigens nach einem alten Familienrezept herstellen, ganzjährig», erzählt er. «Wenn Max in der Boutique vorbeikommt, greift er bei den Himbeerbranchli zu, sein absolu-


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