Schnell und unbürokratisch

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Start mit verjüngtem Ausschuss PLAUS - Mit dem Ankündigen eines Rücktritts musste Franz Ladurner (Bürgerliste) als ältestes Ratsmitglied die erste Sitzung eröffnen. Barbara Egger, meistgewählte Plauserin auf der Liste der Südtiroler Volkspartei, war aus Arbeitsgründen zurückgetreten. „Wir haben gut zusammengearbeitet die letzten Jahre“, merkte Ladurner an. Gemeindesekretär Walter Theiner übernahm die Regie, erklärte und verlas die gesetzlichen Voraussetzungen der Wählbarkeit von Räten*innen und Bürgermeister. Man war anschließend einverstanden, die Tagesordnung zu ergänzen, um die Nachfolge von Egger zu regeln. Da die zwei Nächstgewählten der SVP-Liste ein Nachrücken abgelehnt hatten, wurde Erich Gurschler neu in den Rat aufgenommen und einstimmig als wählbar erklärt. Nach seinem Eid auf die Staatsgesetze, die Gesetze der Region Trentino-Südtirol und der Autonomen Provinz Südtirol drückte auch Bürgermeister Jürgen Klotz sein Bedauern über den Rücktritt von Barbara Egger aus.

Ausschussmitglieder mit (v.l.) Bürgermeister Jürgen Klotz, Stellvertreterin Janine Rauch, Referenten Andreas Köll und Viktoria Weithaler mit dem ältesten Ratsmitglied Franz Ladurner.

Als zukünftige Mitarbeiter im Ausschuss schlug er Janine Raich (SVP), Andreas Köll (SVP) und Viktoria Weithaler (BL) vor. Zu seiner Stellvertreterin ernannte er die Rechtsanwältin Raich. Ex-Vizebürgermeister Christoph Gögele erwartete sich viel Motivation von der jungen Truppe. Er sei bereit, seine Erfahrung zur Verfügung zu stellen, wenn der Wunsch

bestehe. Christoph Tappeiner, Referent in der letzten Periode, stellte fest, dass kaum geschätzt werde, was getan worden sei, und das werfe Fragen auf. Er wünschte sich Informationen über die Zuständigkeiten der Referenten. Bürgermeister Klotz verlas seine vorläufige Zuweisung, machte aber aufmerksam, dass auch die Gemeinderäte verschiedene Auf-

gaben übernehmen könnten. Der Vorschlag bezüglich Ausschuss wurde einstimmig angenommen. Nach 30 Jahren im Dienste der Gemeinde gönnte sich Ernst Gögele die Vereidigung als Zuhörer. Ihm wurde vom Bürgermeister ausdrücklich für seinen langjährigen Einsatz gedankt. GÜNTHER SCHÖPF

VINSCHGAU - Die Hochrechnun-

gen aus der Studie von Eurac Research und Südtiroler Sanitätsbetrieb zeigen eine Infektionsrate von einem Prozent im Vinschgau. Aus einer Stichprobe von Teilnehmern der CHRISStudie ließen sich 845 Personen in Mals, Latsch und Schlanders im Sommer testen. Die Teilnehmerzahl garantiert eine mehr als ausreichende Repräsentativität: Das Forscherteam von Eurac Research konnte hochrechnen, dass im Vinschgau eine Person von 100 mit dem neuartigen Coronavirus in Kontakt gekommen ist. Mit einer Infektionsrate von einem Prozent ist das Virus im Vinschgau bislang weniger stark verbreitet als im restlichen Südtirol, wo es im Schnitt drei Prozent sind. Die Verbreitung ist jedoch 20 Mal höher im Vergleich zu den Zahlen, die im Vinschgau in den ersten Monaten der Pandemie gemeldet worden waren, als fast

nur ernstere Krankheitsverläufe getestet wurden. Die Teilnehmer/ innen mit einem positiven Befund gaben an, dass ihre Symptome hauptsächlich zwischen Anfang Februar und Anfang Juli auftraten, mit einem Höhepunkt in der ersten Märzhälfte. Das bedeutet, dass sich Covid-19 im Vinschgau zeitlich parallel zu den anderen Bezirken in Südtirol und in Norditalien auszubreiten begann. Dass es sich im Vinschgau dann weniger stark ausbreitete, liegt daher nicht an einer zeitlichen Verzögerung; vielmehr könnte es daran liegen, dass im Vinschgau weniger Touristen aus Risikogebieten urlaubten, wie das Forscherteam vermutet. Zu den häufigsten beschriebenen Symptomen zählen der Verlust des Geruchs- und des Geschmackssinns. Im Sommer hat auch ein Screening, also eine systematische Überprüfung von Symptomen unter der Bevölkerung mithilfe von Online-

Foto: Eurac Research/Annelie Bortolotti

Die Covid-19-Situation im Vinschgau

Fragebögen begonnen. Um fundierte Erkenntnisse zum Virus zu erzielen, sei es wichtig, dass so viele Vinschger wie möglich der Einladung folgen und an der Online-Befragung teilnehmen. Die ersten Zwischenergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass das Virus ununterbrochen bis zum Sommer präsent war und dass die neue Infektionswelle nicht der Ankunft von Saisonsarbeitern geschuldet sein kann,

auch wenn dieses Phänomen zur Verbreitung beigetragen haben dürfte. Derzeit steigen die Ansteckungszahlen wieder an: Laut den Zahlen des Sanitätsbetriebs haben sich die Neuansteckungen im Vinschgau im Vergleich zum Juli mehr als vervierfacht. „Diese Zahlen machen uns deutlich, wie wichtig es in diesem Moment ist, die Forschung zu Covid-19 voranzutreiben. Auch junge und gesunde Menschen kann die Erkrankung hart treffen; wir wissen noch nicht, wer zur Risikogruppe gehört und welches die Langzeitfolgen sind“, erklärt Cristian Pattaro, der wissenschaftliche Leiter der CHRIS Covid-19-Studie. Das Forschungsprojekt sieht auch die Nachverfolgung positiver Fälle vor. Infos zur Teilnahme an der Studie gibt es im Internet (www. de.chris.eurac.edu/), telefonisch unter 0471 055 502 (Mo-Fr, 9-12 Uhr; 14-17 Uhr) oder via E-Mail RED (chris@eurac.edu). DER VINSCHGER 36/20

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