Kein Miteinander

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Der neue Bürgermeister läuft sich warm

Der neue Prader Bürgermeister Rafael Alber

Der Gemeindeausschuss wurde bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates von Prad noch nicht bestellt. PRAD - Bereits seit dem ersten Tag nach der Wahl ist Rafael Alber voll damit beschäftigt, sich als neuer Bürgermeister der Gemeinde Prad in dieses Amt „hineinzuarbeiten“. Der junge SVP-Bürgermeister hatte sich bei den Wahlen mit 48,8% (931 Stimmen) gegen seinen Vorgänger Karl Bernhart von der Liste „Gemeinsam für Prad“ durchgesetzt, der auf 34,6% (661 Stimmen) gekommen war. Der BM-Kandidat der Liste „Freies Bündnis Prad“, Alfred Theiner, hatte 317 Stimmen (16,6%) erhalten. Bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates, die am 6. Oktober im Bürgersaal im Rathaus

stattfand, dankte Rafael Alber der Bevölkerung für das Vertrauen. Er dankte auch allen bisherigen Ausschuss- und Ratsmitgliedern und hieß alle neuen Mitglieder des Gemeinderates willkommen. Einen besonderen Dank zollte er seinem Vorgänger Karl Bernhart für die Unterstützung bei der „Hofübergabe“. Was die Zusammensetzung des neuen Gemeindeausschusses betrifft, so wolle er sich dafür etwas Zeit nehmen, „denn es handelt sich um eine wichtige Angelegenheit, die gut zu überlegen ist.“ Der neue Bürgermeister hat bereits mit allen Ratsmitgliedern Einzelgespräche geführt. Den Vorschlag

für den neuen Ausschuss wird Alber dem Gemeinderat bei der nächsten Sitzung zur Diskussion und Abstimmung vorlegen. Diese Sitzung findet voraussichtlich am 19. Oktober im Nationalparkhaus „aquaprad“ statt. Zu den großen Fragen gehört jene, ob die SVP die Liste „Gemeinsam für Prad“ mit in den Ausschuss holt oder nicht. Die SVP stellt im neuen Gemeinderat 10 Mandate, „Gemeinsam für Prad“ 5 und das „Freie Bündnis Prad“ 3. Auch Karl Bernhart hieß alle neuen Ratsmitglieder willkommen. Er gratulierte Rafael Alber zum Wahlerfolg. Es sei ihm nicht um die Verteidigung des Bürgermeister-Sitzes gegangen,

sondern um die Fortsetzung von Vorhaben und Projekten, die von der bisherigen Verwaltung auf den Weg gebracht wurden. Bernhart spielte offensichtlich auf den SVP-Wahlkampf-Slogan „Richtungswechsel!“ an. Der neue Bürgermeister sicherte grundsätzlich zu, laufende bzw. bereits geplante Vorhaben weiterzuführen. Bis zur Eidesleistung des neuen Bürgermeisters war die erste Sitzung von Wunibald Wallnöfer geleitet worden, dem ältesten Ratsmitglied. Wallnöfer wünschte sich, „dass auch die künftigen Ratssitzungen von so vielen Zuhörern wie heute mitverfolgt werden mögen.“ SEPP

Startverzögerung in Stilfs STILFS - Es schien, als wollte Gemeindesekretär Gustav Plangger von Anfang an geklärt haben, wer hier in den nächsten fünf Jahren die Fäden ziehen wird. Er kam als Letzter in den umfunktionierten Theatersaal und bewirkte schon mal ein „Tischlrücken“, um den Corona-Abständen zu entsprechen. Es folgte der Auftritt von Maria Herzl, ältestes Ratsmitglied. Sie dankte den Wählern, dem „ExBürgermeister“ Hartwig Tschenett, dem Sekretär und Franz Heinisch, dem neuen Bürgermeister, und beendete ihr Antrittsrede mit „Ich hoffe auf eine ergebnisreiche und konstruktive Zeit in dieser einzigartigen Gemeinde.“ Der anschließenden „Überprüfung der Wählbarkeit der Räte*innen“ ging eine Aufklärung über die Rolle der Stimmenzähler und der Vorsitzenden voraus. Danach musste

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DER VINSCHGER 35/20

Die Frauenquote im Gemeinderat von Stilfs hat sich erhöht: (v.l.) Manuela Angerer (SVP), Simone Platzer (SF), Petra Platzer (SF), Lisa Kanestrin (SF) und Maria Herzl (SVP)

sich die Herzl als Vorsitzende 34 Minuten lang durch Bestimmungen und Paragraphen quälen. Einstimmig wurde dann die Wählbarkeit bestätigt. Mit dem Anwesenheitsappell berichtete Sekretär Plangger vom Rücktritt des Andreas Eller (Süd-Tiroler Freiheit) dem Nachrücken des Patrick Ratt, von dessen Rücktritt

Ratsuchend wandte sich Maria Herzl an den Regie führenden Sekretär Gustav Plangger und an Bürgermeister Franz Heinisch (v.r.)

und dem Nachrücken von Lisa Kanestrin. Samuel Marseiler verlangte das Verlesen der Rücktrittsschreiben; es wurden „persönliche Gründe“ angegeben. Ein sichtlich bewegter Franz Heinisch leistete seinen Amtseid und bat um eine Vertagung seiner Präsentation des Ausschusses. Die Parteileitung (der Südtiroler Volkspartei) habe

im letzten Moment angekündigt, dass sie „mit uns SVP-Vertretern nochmals reden möchte“. Der Verlegung auf den 19. Oktober stimmten alle Räte zu. GÜNTHER SCHÖPF


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