VINSCHGER GESELLSCHAFT
Latsch will durchstarten Neuer Ausschuss und neue Zuständigkeiten, aber Aufruhr aufgrund eines Flyers.
Der neue Latscher Gemeindeausschuss mit (v.l.) Christian „Diddi“ Stricker, Irmgard Gamper, Mauro Dalla Barba (Bürgermeister), Manuel Platzgummer, Maria Kuppelwieser und Gertraud Gunsch. LATSCH - „Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Meinungsverschiedenheiten und Reibereien wird es natürlich immer geben, aber in erster Linie ist es wichtig, Sachpolitik zu betreiben. Lasst uns gemeinsam der Gemeinde Latsch jenen Stellenwert geben, der ihr zusteht“, betonte der neue Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba bei der ersten Gemeinderatssitzung dieser Verwaltungsperiode im CulturForum. Meinungsverschiedenheiten hatte es bereits im Vorfeld gegeben, so hatte die ehemalige Vizebürgermeisterin Sonja Platzer aufgrund ihrer Nichtberücksichtigung im Gemeindeausschuss ihren Rücktritt erklärt (der Vinschger hat berichtet). Wie Hermann Raffeiner Kerschbaumer, der die Ratssitzung leitete, erinnerte, werde der Rücktritt bei der nächsten Sitzung angenommen und Martin Pirhofer in den Gemeinderart nachrücken.
neben Dalla Barba der Morterer Christian Stricker, die Tarscherin Gertraud Gunsch, die Latscherin Maria Kuppelwieser, der Latscher Manuel Platzgummer und die Goldrainerin Irmgard Gamper im Ausschuss sitzen. Bis auf Dalla Barba, der bisher als Referent fungierte, ist der Ausschuss im Vergleich zu den Vorjahren neu besetzt. Stricker agierte früher bereits als Gemeindereferent und war zuletzt „einfaches Ratsmitglied“. Gunsch, Kuppelwieser, Platzgummer und Gamper sind politische „Newcomer“. Mit dem neuen Ausschuss wolle man nun durchstarten. Der Vorschlag wurde mit 12 Ja, 3 Enthaltungen und 2 Nein bei einer geheimen Abstimmung angenommen. Zuständigkeiten vergeben
Auch die Zuständigkeiten wurden bereits vergeben. Der Bürgermeister selbst werde sich künftig u.a. um die Gemeinde„Bedauere den Rücktritt von Platzer“ verwaltung, um Urbanistik und Bauwesen, die öffentliche Sicher„Wir haben den Vorschlag für heit und den Zivilschutz, Transden Gemeindeausschuss erst parenz und Öffentlichkeitsarbeit, parteiintern besprochen“, er- Steuern und Gebühren oder klärte Dalla Barba. Aufgrund von etwa die FraktionsverwaltunPlatzer habe es Widerstand ge- gen kümmern. Christian „Diddi“ geben. Ihren Rücktritt bedauerte Stricker ist für Infrastrukturen er. Auch beim zweiten Vorschlag und Energie, Umweltdienste, habe der neue Bürgermeister Landwirtschaft, Nationalpark, auf die Frauen, die Fraktionen Straßen und Verkehr, öffentliche und auf den Wählerwillen ge- Arbeiten, den Bauhof und das achtet. Diesen präsentierte er Bildungshaus Schloss Goldrain dem Gemeinderat. So werden zuständig. Gertraud Gunsch obin dieser Verwaltungsperiode liegen die Aufgabenbereiche Fa12
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milie und Kleinkinderbetreuung, Senioren, Soziales und Gesundheit, geförderter Wohnbau und Friedhöfe. Maria Kuppelwiesers Zuständigkeiten sind Kindergärten und Schulen, Bibliotheken, Vereinshäuser, Vereine und Verbände, Heimatpflege und Traditionen sowie Kinderspielplätze. Manuel Platzgummer ist für neue Medien, Ortsmarketing und Eventmanagement, Ortsentwicklung und Jugend sowie Sport und Freizeit zuständig. Irmgard Gamper wird sich um die Wirtschaftsförderung und Innovation (etwa die neue Zusammenarbeit mit Start-Ups), Handwerk und Industrie, Handel und Gastronomie, Tourismus, Mobilität und die Fraktion St. Martin im Kofel kümmern. Wer von den Referentinnen bzw. Referenten das Vizebürgermeisteramt innehaben wird, soll bis zur nächsten Sitzung Ende Oktober entschieden werden. Aufruhr wegen Wahl-Flyer Die 3 Enthaltungen seitens der Bürgerliste Mitanond begründete Sepp Kofler mit einem Flyer, der kurz vor den Wahlen die Runde gemacht habe. „Wir haben nichts gegen den neuen Ausschuss, aber uns aufgrund dieser Aktion enthalten“, betonte er. In Goldrain sei demnach ein Flyer, der für die SVP und ihre Goldrainer Kandidaten warb, im Umlauf gewesen. Stein des Anstoßes dabei: Nicht nur der Goldrainer SVP-Ortsobmann habe hierbei
offiziell unterschrieben, sondern auch Vertreter von Institutionen und Vereinen, vom Fraktionsvorsteher über den Feuerwehrkommandanten bis hin zum Präsidenten des Sportvereins, wie Sepp Kofler kritisierte. „Und das ist nicht richtig“, schimpfte er. Vor allem sei der im Flyer enthaltene Satz, „jede Stimme für eine Oppositionspartei, welche lediglich die Aufgabe der Kontrolle hat, schwächt dieses Unterfangen“, nicht zu akzeptieren. Dalla Barba betonte, nichts davon gewusst zu haben, Raffeiner Kerschbaumer versprach, der Angelegenheit nachzugehen. Ideenwettbewerb für Ex-Ortler-Areal geplant Gleich bei der ersten Sitzung informierte der neue Bürgermeister über erste Tätigkeiten. So sei mittlerweile Bewegung in die Pläne rund um das ehemalige Ortler-Areal an der Latscher Hauptstraße gekommen. Hierbei wolle das Immobilienunternehmen Pohl einen Ideenwettbewerb ausschreiben. Im Gemeinderat solle bereits vorher diskutiert werden, wie es grundsätzlich mit dem Areal weitergehen solle und was ein solcher Wettbewerb beinhalten soll. Verkauft sei das Gelände jedoch noch nicht, die Verhandlungen laufen. MICHAEL ANDRES