VINSCHGER GESELLSCHAFT Laut Baldauf und Maas gelte es, sich angesichts der Covid-19-Situation gut auf die Wintersaison vorzubereiten. Das Thema Sicherheit sei ernst zu nehmen. Baldauf: „Das weite Gebiet, das wir haben, kann uns im Verglich zu Ischgl, dem Zillertal oder Sölden zum Vorteil gereichen.“ Grußworte überbrachte auch der scheidende Bürgermeister Heinrich Noggler, dem die Führungsspitze des Tourismusvereins für seinen Einsatz für den Tourismus dankte. 8 Mitglieder ausgeschlossen Wenn sich einzelne Mitglieder des Tourismusvereins weigern, die Mitgliedsbeiträge zu zahlen, ist das laut Burger nicht nur den anderen Mitgliedern gegenüber unfair, sondern auch statutarisch nicht in Ordnung. Das seien die Gründe, warum man sich im Vorstand auf den Ausschluss von 8 Mitgliedern geeinigt habe. Die be-
Dem scheidenden Bürgermeister Heinrich Noggler (links) dankten die Präsidentin und der Geschäftsführer des Tourismusvereins, Deborah Zanzotti und Gerald Burger, mit kleinen Geschenken.
troffenen Betriebe bzw. Privatpersonen seien sieben Mal schriftlich und mehrfach auch mündlich zur Zahlung aufgefordert worden. Die Vollversammlung stimmte dem Ausschluss der 8 Mitglieder (5 Betriebe in Langtaufers, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, 1 Hotel in Langtaufers,
1 Zahnarzt und 1 Bergführer) einhellig zu. Abgeschlossen wurde die Versammlung mit Köstlichkeiten von der Hofkäserei „Gamsegghof“, Regionalem der Metzgerei Folie und Apfelsäften aus dem „Softladele“ SEPP des Gerd Wallnöfer.
Filmtourismus: „Mächtiges Marketinginstrument“ GRAUN - Die zum Teil beim ver-
sunkenen Turm in Graun gedrehte Netflixserie „Curon“ hat bei der Bevölkerung der Gemeinde Graun und darüber hinaus zu kontroversen Diskussionen geführt. Nicht wenige ärgern sich darüber, dass für diesen Mystery-Thriller lediglich die einzigartige Kulisse rund um den Turm benutzt wurde, dass aber die tatsächliche Geschichte, die hinter dem Turm steht, völlig außen vor blieb. Andere befürchten Zustände wie in Prags, wo die Erfolgs-Serie „Un passo dal cielo“ derart viele Menschenmassen anzog, dass sich das Land gezwungen sah, drastische Maßnahmen zu setzen. Vor diesem Hintergrund referierte Kurt Sagmeister (Zone West der IDM) bei
der Vollversammlung des Tourismusvereins in Graun über Chancen und Risiken des Kino- bzw. Filmtourismus. Tatsache sei, dass weltweit immer mehr Regionen den Werbeeffekt von Filmproduktionen als Imagewerbung nutzen. Es gebe viele Beispiele dafür, die zeigen, wie der Tourismus und die Filmwirtschaft voneinander profitieren können. In Prags seien die Ankünfte von 2011 bis 2019 um 73% gestiegen (landesweit belief sich der Zuwachs auf 35%), während die Aufenthaltsdauer in Prags im selben Zeitraum um 30% abnahm (landesweit wurde ein Rückgang von 13% verzeichnet). Im Klartext heißt das, dass zwar sehr viele Gästen kommen, aber nur für kurze Zeit bleiben. Kurt Sagmeister
Der Filmtourismus biete effektive Chancen, ein Gebiet wirtschaftlich und auch touristisch aufzuwerten und sei ein sehr wirkungsvolles und mächtiges Marketinginstrument, „das behutsam eingesetzt werden muss, da es auch schnell zu ‚Overtourism’ führen kann.“ Die Ferienregion Reschenpass hat laut Sagmeister unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, positive Effekte zu generieren. Hierfür brauche es eine erfolgreiche Fortführung von „Curon“, die Aufwertung des Turm-Areals, eine Besucherlenkung vor Ort, denn es darf nicht ausschließlich an den Turm gedacht werden, und die Schaffung von „Attraktionen in Bezug auf den Film, um die Verweildauer zu erhöhen.“ SEPP
DER VINSCHGER 32-33_KARO/20
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