VINSCHGER GESELLSCHAFT
Laaser „Kapitän“ geht von Bord „Wichtig waren die Arbeit im Team und die Konsensfindung“ LAAS - Über 17 Jahre lang war Andreas Tappeiner Bürgermeister von Laas. „Nun ist es an der Zeit, das ‚Schiff’ anderen zu überlassen“, sagte der bisherige „Kapitän“ bei der letzten Sitzung des früheren Gemeinderates am 16. September im Josefshaus in Laas. In seinen kurzen Abschiedsworten dankte Andreas Tappeiner allen Mitgliedern des Gemeinderates und Ausschusses sowie auch allen Gemeindebediensteten mit dem „kompetenten und gewissenhaften“ Gemeindesekretär Georg Lechner an der Spitze für die gute Zusammenarbeit. Er wertete es als Glück, dass sowohl im Rat als auch im Ausschuss immer ein politischer Konsens habe erzielt werden können. Die Gemeinde sei als Dienstleister immer mehr gefordert. Das habe er auch als Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau immer Andreas Tappeiner (links) bei seiner letzten Gemeinderatssitzung als Bürgermeister; rechts der Gemeindesekretär Georg Lechner, der nach über 17 Jahren zum ersten Mal mit einer kurzen Verspätung zur Sitzung gekommen war. wieder erfahren.
Stets sachliche Diskussionen
den Bürgermeister. Florian Peer zum Beispiel sagte, dass Andreas Lobend hervorgehoben hat Tappeiner bewiesen habe, „dass Tappeiner den Umstand, dass man auch als Bauer ein Bürgerim Gemeinderat immer sachbe- meister für alle sein kann.“ zogen diskutiert worden sei. Es sei Dank der Teamarbeit sowie Übernahme Sportzone Eyrs der Konsensfindung im Vorfeld wichtiger Entscheidungen und Einstimmig hat sich der GeVorhaben gelungen, in den ver- meinderat mit einem Grundsatzgangenen 17 Jahren einiges um- beschluss dafür ausgesprochen, zusetzen. Allen recht machen dass die Gemeinde die im Eigenkönne es niemand. Seit 2003 bis tum der Fraktion Eyrs stehenden jetzt hat es in Laas 122 Sitzungen Grundflächen in der Sportzone des Gemeinderates gegeben. Der Eyrs ablöst. Mit Ausnahme des Ausschuss trat 796 Mal zusam- Grundes, auf dem das Hauptmen. Nur ein einziges Mal gefehlt gebäude steht, sind die restlichen hat Tappeiner bei den insgesamt Flächen im Ausmaß von fast 2,4 85 Jahresversammlungen der 5 Hektar derzeit noch Eigentum Freiwilligen Feuerwehren. Einen der Fraktion. Der Hintergrund besonderen Dank zollte er den des Vorhabens sind Änderunscheidenden Ausschussmitglie- gen der Landesfinanzierung für dern Renate Weiss, Ralf Muther Sportstätten. „Früher war es so, und Benedikt Zangerele sowie dass der Sportverein die Invesden scheidenden Ratsmitgliedern titionsvorhaben mit Beiträgen Reinhard Kurz, Priska Lechner des Landes und der Gemeinde Kuntner, Hans Hauser, Rainer sowie mit Eigenmitteln umsetzte. Niederfriniger, Florian Peer und Jetzt hingegen gibt es für bauUrban Spechtenhauser. Mehrere liche Maßnahmen keine LanRäte und Ausschussmitglieder desbeiträge mehr“, präzisierte dankten ihrerseits dem scheiden- Benedikt Zangerle. Es sei daher 12
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sinnvoll, dass die Gemeinde die Flächen - ähnlich wie das bei der Sportzone in Laas der Fall war - ablöst und Investitionsvorhaben selbst umsetzt. Mit der Führung der Anlagen sollte der Sportverein betraut werden. Als Ablösepreis hat man sich nach längeren Diskussionen auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach soll die Eigenverwaltung 20 Euro pro Quadratmeter erhalten. Die endgültigen Beschlüsse müssen vom neuen Gemeinderat und von der Eigenverwaltung noch gefasst werden. Ein Heiliger Jakob für Laas Der 1933 in Laas geborene und seit langem in Ottobrünn bei München lebende Bildhauer Hans Strimmer hat der Gemeinde Laas einen Entwurf sowie ein Modell für die Gestaltung einer Figur des Heiligen Jakob überlassen. Weil der Künstler aufgrund seines Alters nicht mehr imstande ist, die Figur selbst in Stein zu hauen, wird die Ausführung des Werks nun einem anderen
Bildhauer bzw. Künstler anvertraut. Wie Andreas Tappeiner mitteilte, sind für den Ankauf des Marmorsteins mit Ausgaben von ca. 10.000 Euro zu rechen sowie für die Ausführung der Arbeiten mit Kosten in Höhe zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Der Gemeinderat stimmte den Ausgaben im Rahmen einer Bilanzänderung zu. Die Figur soll auf einem öffentlichen Platz in Laas aufgestellt werden. Wo ist Georg? Für einen heiteren Zwischenfall hatte der Gemeindesekretär Georg Lechner gesorgt. Die Tatsache, dass der Sitzungsbeginn nicht um 20 Uhr - wie gewöhnlich - anberaumt war, sondern ausnahmsweise um 19 Uhr, hatte dem sonst überpünktlichen Sekretär ein Schnippchen geschlagen. Eine gute Viertelstunde ließ Georg auf sich warten. Sein Kommentar zu Sitzungsbeginn: „Das ist mir seit 17 Jahren, 4 Monaten und einigen Tagen noch nie passiert.“ SEPP