VINSCHGER GESELLSCHAFT
Der Wollschwein-Eber „Haarald“ (die zwei „aa“ sollen auf seine schönen Haare verweisen) kommt ebenfalls in den Genuss frischer Gartenprodukte.
Auch roter Grünkohl gedeiht im Garten des Sockerhofs. Anna Folie ist glücklich, dass sie „zur richtigen Zeit und am richtigen Ort“ mit dem rein biologischen Gemüseanbau beginnen konnte.
gewährt einen Einblick in die Geschäfte und Geschäftspraktiken großer Saatgutkonzerne. Es wird aufgezeigt, wie modernes, standardisiertes Saatgut wie Gold gehandelt wird. Dabei wird auch in Billiglohnländern produziert, zum Teil unter miserablen Bedingungen, mit Kinderarbeit und Frauenausbeutung. Außerdem wird veranschaulicht, das Schönheit und lange Haltbarkeit genmanipulierter Obst- und
im „Stodlkino“ gezeigt. Am Freitag, 4. September, wird „TERRA“ von Yann Arthus-Bertrand aufgeführt. Es geht um den Umgang der Menschen mit der Welt und mit anderen Lebewesen. Am 18. September folgt „The True Cost“ von Andrew Morgan („Fast fashion“ und die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Anbau von gentechnisch veränderter Baumwolle, Konsumwahn, Globalisierung und Kapitalismus).
Gemüsesorten auf Kosten des Geschmacks und der Nährstoffe gehen. Alte Sorten sterben aus, die Biodiversität schwindet. Doch weder Landwirte noch Verbraucher scheinen eine Wahl zu haben. Geradezu schockiert waren die Zuschauer, als sie den Preis von einem Kilogramm Tomaten-Saatgut erfuhren: 300.000 Euro. Wie Armin Bernhard im Namen von „da“ ankündigte, werden noch bis Ende Oktober Dokumentarfilme
Zum Auftakt des dreitätigen Festivals „hier und danach“ ist am 2. Oktober der Film „Zeit für Utopien“ (2018) von Kurt Langbein und Hendrick Schmitt zu sehen. Mit „danach“ wird übrigens auch die Zeit nach Corona angespielt. Das Festival soll zum Nachdenken über mögliche Folgen bzw. Veränderungen in der Nach-Corona-Zeit anregen. Die Filmreihe wird bis Ende Oktober fortgesetzt. SEPP
Die „Ortler-Kirschen“ SULDEN - In der Talsohle sind die letzten Kirschen schon vor vielen Wochen gepflückt worden oder vom Baum gefallen. In Sulden hingegen steuerten die Früchte zweier kleiner Kirschbäume beim Haus Erika erst in diesen Tagen auf die Erntereife zu. Auf einer
Meereshöhe von 1.900 Metern ist eben vieles anders. Mit der Kamera verewigt hat die „OrtlerKirschen“, eine botanische Rarität, Franz Angerer. SEPP
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (51)
Auf Kommissar DNA ist Verlass Am 4. April 2003 suchten die beiden Kommissare Werner Vormann und Fritz Maier einen möglichen Zeugen im Mordfall Anna Kolarowa auf. Die 31-jährige Tschechin war vier Jahre zuvor erwürgt auf dem Autoparkplatz „Gletschergarten“ nahe Bad Reichenhall gefunden worden. Ob er die Frau auf dem Foto kenne, fragte ihn Vormann. Er verneinte. Aber er erklärte sich zu einem DNA-Test bereit, der gleich an Ort und Stelle durchgeführt wurde. Die nur mit einer Nummer versehene Speichelprobe wurde wenige Tage später zusammen mit anderen im Labor untersucht. Das Ergebnis war eindeutig. Die Kommissare hatten mit Kolarowas Mörder gesprochen. Hinter der Probe 03106 verbarg sich ein deutscher LKW-Fahrer, der lange Zeit Polizei, Gerichte und Medien beschäftigen wird: Frank Thäder. Nach den Verhören, deren Protokolle über 160 Seiten füllten, gestand er schließlich den Mord an Kolarowa – und es war nicht sein einziger. Auch die 19-jährige Sillianerin Carmen Wieser hatte er auf dem Gewissen. Für beide Bluttaten wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Infolge wurde er mit weiteren, bisher ungeklärten Delikten in Verbindung gebracht. Im Mordfall
Ulrike Reistenhofer entlastete ihn der Fahrtenschreiber, bei Albana Celmeta reichte die Beweislage nicht aus. Im Zweifel für den Angeklagten. Doch wer war dieser Angeklagte? Thäder wurde 1959 in der Kleinstadt Rosslauf in Sachsen-Anhalt geboren. Er war das vierte von fünf Kindern und der einzige Junge der Familie. Die Mutter war Schneiderin. Dass er schon einmal im Gefängnis war, davon weiß seine Frau Karin, auch wenn sie ihn nie gefragt hatte, warum. Er arbeitete als Maler, später als Fernfahrer, las Micky-MausHefte und hörte Roger-Whittaker-Schlager. Um seine Kaninchen kümmerte er sich ebenso wie um die Zimmerpflanzen. Nachdem er Carmen Wieser erdrosselt hatte, fuhr er seelenruhig mehrere Hundert Kilometer und warf sie vor Venedig in einen Straßengraben. „Die Grausamkeit der Taten wird nur noch von der Banalität der Biographien der Täter übertroffen.“ Z (J. Reid Meloy, US-Kriminalpsychologe)
DER VINSCHGER 29/20
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