Aus und vorbei?

Page 12

VINSCHGER GESELLSCHAFT

Natur pur am Sockerhof Anna Folie: „Meine Kunden wissen, was bei ihnen auf den Teller kommt.“ MALS - Manche Kunden schicken ihr sogar Fotos von den Gerichten, die sie mit dem Gemüse aus ihrem Garten zubereitet haben. Über solche und ähnliche Rückmeldungen freut sich Anna Folie vom Sockerhof in der Russlandstraße in Mals ganz besonderes. Die leidenschaftliche Gemüsebäuerin führt ihre Kunden auch gerne durch den ca. 5.000 Quadratmeter großen Garten, damit sie selbst aus der Vielfalt an Gemüse auswählen können. Rund 50 Gemüsesorten pflanzt Anna im Garten an. Neben 20 verschiedenen Tomatensorten gedeihen dort auch 6 Karottensorten, Salate, Zwiebel, Zucchini, Mangold, Salatgurken, viele weitere Gemüsearten und auch seltenes Gemüse wie etwa roter Grünkohl. Das Arbeiten in und mit der Natur hat es der Absolventin der Universität für Bodenkultur Wien, wo sie vor 5 Jahren das Studium der Angewandten Pflanzenwissenschaften mit dem Master abgeschlossen hat, seit jeher angetan. Nun ist sie schon im 6. Jahr dabei, den alten Gemüsegarten ihres Großonkels am Sockerhof wieder voll in Schwung zu bringen und den Hof nach alter Tradition weiterzuführen. Seit 4 Jahren geht sie keiner Nebenarbeit mehr nach. Der Sockerhof wurde übrigens für den Ökologiepreis Vinschgau 2019 vorgeschlagen. Im großen Garten wächst nur unbehandeltes Gemüse heran. Anna setzt keine künstlich hergestellten

Das Saatgut dieser dunklen Tomaten hat Anna Folie selbst gezüchtet.

Düngemittel ein. Bei Bedarf verwendet sie selbst hergestellte Brennesseljauche. Synthetische Produkte und Pflanzenschutzmittel sind am Sockerhof tabu. Das wissen die Kunden und Abnehmer offensichtlich zu schätzen, denn Absatzprobleme für die rein natürlichen Erzeugnisse des Sockerhofs gibt es nicht. Was die junge Gemüsebäuerin ebenfalls sehr schätzt, ist die Direktvermarktung am Hof: „Wer will, kann die Produkte auch online bestellen und sie dann direkt bei uns abholen.“ Zusätzlich zum Garten pflanzt Anna auf einem Acker zwischen Laatsch und Schleis auch Kartoffeln und Roggen an. Und auch Tiere fehlen am Sockerhof nicht. Während die Ziegen derzeit noch auf der Som-

Noch bis Ende Oktober werden im „Stodlkino“ am Sockerhof jeden zweiten Freitag interessante Dokumentarfilme gezeigt.

12

DER VINSCHGER 29/20

merweide sind, genießen auch Hennen sowie Wollschweine und Schwarze Alpenschweine den freien Auslauf beim Sockerhof. Bei der Betreuung und Pflege der Tiere kann die Bäuerin auf die Mithilfe ihres Vaters Hubert setzen. Die Mutter Claudia hilft beim Einmachen von Gemüse mit und der Bruder Andreas bringt laufend die von ihm kreierte Webseite www.sockerhof. it auf den neuesten Stand. Froh und glücklich ist Anna, dass es gelungen ist, den großen Stadel, der im Winter vorwiegend als Lagerstätte dient, zu renovieren und in Schuss zu bringen. Ihre Vorliebe für Kunst und Kultur hat auch im Stadel Einzug gehalten, wo bereits in der Vergangenheit mehrere Veranstaltungen statt-

gefunden haben. Das neueste Kind ist das „Stodlkino“. „Stodlkino“ bis Ende Oktober In Zusammenarbeit mit der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“, bei der Anna im Vorstand mitarbeitet, wurde für das „Stodlkino“ ein eigener Verein gegründet, für den man noch auf der Suche nach einem geeigneten Namen ist. Seit August werden im Stadel des Sockerhofs in zweiwöchigem Abstand jeweils an Freitagen mit Beginn um 20.15 Uhr interessante und sehenswerte Dokumentarfilme zum Thema Landwirtschaft gezeigt. Am 21. August war im „Stodlkino“ die Doku „Das Saatgut-Kartell“ zu sehen. Diese neue ZDF-Doku

Annas Urgroßvater Toni darf im Stadel des Sockerhofs natürlich nicht fehlen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.