VINSCHGER GESELLSCHAFT
Er hat nun den besseren Überblick LICHTENBERG/LATSCH - Erfahren hab ich es in der Schlanderser Fußgängerzone, bei einem Einkauf am 19. Mai. Es war ein Schock. Ich musste mir den Mundschutz aus dem Gesicht ziehen, tief Luft holen und nachfragen. Weil ich es einfach nicht glauben wollte: Walter Gamper sei gestorben. Walter Gamper aus Latsch, 1958 geboren und seit 1997 mit seiner Familie in Lichtenberg, Gemeinde Prad, wohnhaft. Mit Blick auf die gewaltigen Mauern von Schloss Lichtenberg. Das kann nicht sein, das darf nicht sein. Er hat sich doch so auf seine neue Aufgabe gefreut. Er hatte wenige Monate zuvor von einer neuen Lebensphase gesprochen, von einer Berufung. Man wolle ihn beauftragen, der Adelsburg neues Leben einzuhauchen. Damals – am Fuße der Burg - stellte er sich verschmitzt lächelnd als „zukünftiger Schlossmanager“ vor. Kurz vor Jahreswechsel war es auch offiziell:
für viele Wochen die Krankenhaustore hinter ihm geschlossen. In der Corona-Zeit. Es schmerzt jetzt noch, sich den humorvollen und umgänglichen Walter in dieser kontaktlosen Zeit vorzustellen. So bleibt mir, seiner Frau Sieglinde mit Sohn Alin und Tochter Mara, seiner Schwester Lotte, seinen Enkelinnen und allen, die ihn kannten, nur die Erinnerung. Es bleibt der Marketingfachmann Walter Gamper, der einfallsreiche Graphiker, der das Bild der einstigen Latscher Zeitung geprägt hat und der mit seiner Firma ProDucta Eine heimliche Liebe war die Filmerei. Auch von seiner letzten Ruhestätte Sogar sein Krankenzimmer aus hat Walter Schloss Lichtenberg den Kaufleuten und Handwerkern im Auge. im Vinschgau in den frühen 90ersoll Walter gefilmt haben. Jahren griffige Ideen geliefert hat. Walter Gamper wurde vom Ku- er sich auf diese, seine neue Auf- Eines ist sicher: Der Judoka, Feng ratorium Schloss Lichtenberg als gabe freue. Am 1. März hat er mir Shui-Berater und Qi Gong-Lehrer Projektleiter eingesetzt und sollte Bilder vom Scheibenschlagen am Walter Gamper hat jetzt einen viel zusammen mit dem Bürgermeister Burgberg geschickt, dazu - typisch besseren Überblick über seine Veranstaltungen und Führungen Walter - das Emoji mit der Faust Burg. Er wird sie im Auge behalten. koordinieren. Am Telefon hat er es und dem hochgereckten Daumen. mir mehrmals bestätigt, wie sehr Ab dem 30. März haben sich dann GÜNTHER SCHÖPF
LESERBRIEFE
Aufruf zur Einhaltung der Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 Geschätzte Gewerbetreibende, liebe Schlanderserinnen und Schlanderser, gerade erleben wir in einigen Gemeinden, wie schnell das Virus Covid-19 um sich greift und erneut Infektionen aufflammen. Die eigene Gesundheit, die Gesundheit unserer Familien, unserer Mitmenschen steht an oberster Stelle. Wir fordern entschieden auf, die gesetzlichen Auflagen und Hygienemaßnahmen einzuhalten und rigoros umzusetzen. Es gibt Meldungen, dass dies in verschiedenen Betrieben nicht der Fall ist. Aus diesem Grund werden auch Kontrollen in unserer Gemeinde durchgeführt. Eine Infektion in einem Betrieb, in dem die Maßnahmen nicht durchgeführt werden, kann zur Betriebsschließung führen. Dies ist nicht nur tragisch für die Infizierten und alle Beteiligten, sondern von enormem Schaden für den Betrieb selbst und unser Dorf. Das Eis, auf dem wir uns heuer angesichts der
Bedrohung durch das Virus bewegen, ist sehr dünn. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und rigoros die Hygienebestimmungen einhalten, können wir einem möglichen Ausbruch vorbeugen. Halten wir bitte die Hygienemaßnahmen und gesetzlichen Auflagen ein, für unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Mitmenschen und aus Verantwortung unserem Dorf gegenüber! BÜRGERMEISTER DIETER PINGGERA, SCHLANDERS, 06.08.2020
600 Euro Abstauber Keiner unserer Landespolitiker hat Politikwissenschaft studiert, schließlich geht probieren über studieren. Was sie leitet ist nicht Politik als Dienst an der Allgemeinheit, sondern ausschließlich das Politische. Im Volksmund ist ein Politischer schlau, gewitzt, frömmelnd, opportunistisch, aalglatt, gefällig, konservativ und machtbewusst. Diese 600 Euro Abstauber verdienen es nicht
mal namentlich genannt zu werden, ihren Rücktritt zu fordern würde voraussetzen, dass wir es mit Politikern zu tun haben. In Wahrheit sind es kleingeistige Biedermänner, und lächerliche Politfiguren, an die sich in einem Jahr niemand mehr erinnern kann. DORIS OBERPERFLER KIEM, LICHTENBERG/WIEN, 18.08.2020
Poste Italiane vs. Die Post Schweiz Am 12. August erhielt ich den der Vinschger Nr. 26 vom 01.08.2020, während am 08.08.2020 bereits Nr. 27 herausgegeben wurde, die ich dann wohl in einer Woche erhalten werde. Veranstaltungen, Angebote, Inserate (sicher bezahlte!) gehören so dann meist der Vergangenheit an. Briefe aus der Schweiz kommen mal in drei bis vier Tagen oder dann wieder erst nach Wochen an. Briefpost nach der Schweiz erreicht meist mit Glück den Adressaten oder aber gar nie. Mittels
Briefpost dürfen Schweizer Bürger an Eidgenössischen Abstimmungen und Wahlen teilnehmen. Um eine sichere und zeitliche Ankunft der Unterlagen zu gewähren, fahre ich über die Grenze zum Postamt in Müstair. Inland A-Post in der Schweiz wird jeweils am Folgetag überbracht, B-Post in zwei bis drei Tagen. Ende Juli durfte ich miterleben, wie leistungsfähig die Schweizer Post ist. An einem Freitagabend um etwa 18 Uhr wurde per Telefon bei einem Online-Händler in der Schweiz Ware bestellt. Das Paket wurde am darauffolgenden Samstagmorgen vor 12 Uhr mit ordentlicher Paketpost zugestellt. In der Schweiz erfolgt die Postzustellung täglich von Montag bis Samstag. Gleiches hier zu erwarten, geschweige zu verlangen, wäre schon übertrieben. Aber eine Leistungssteigerung ist wünschenswert. Übrigens, Corona kann nur beschränkt als Grund gelten, waren doch die Leistungen der Post schon vorher mangelhaft. PETER H. SCHMID, KASTELBELL, 13.08.2020
DER VINSCHGER 28/20
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