VINSCHGER GESELLSCHAFT
Vinschgau: Covid-19-Studie Teilnehmer der CHRIS-Studie und weitere 200 Personen bekommen Einladung. VINSCHGAU - Viele Vinschger – genau genommen alle 13.393 Teilnehmer der CHRIS-Studie, sowie weitere 200 per Zufallsverfahren ausgewählte Einwohner aus dem Vinschgau – bekommen in diesen Tagen eine Einladung mit Informationen für die Teilnahme an der Covid-19-Studie. Mit einer Reihe von Studien will das Land wissenschaftliche Erkenntnisse über das neuartige Virus und seine Verbreitungsmechanismen gewinnen, um weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wirkungsvoll planen zu können. Der Vinschgau ist für die Covid-Forschung besonders interessant, weil die Daten des Südtiroler Zivilschutzes zeigen, dass die Verbreitung von Covid-19 auf dem Provinzgebiet sehr unterschiedlich war und besonders im Mittleren und Oberen Vinschgau bisher im Verhältnis zu den anderen Bezirken sehr wenige Fälle diagnostiziert wurden. Gleichzeitig können viele mit Covid-19 infizierte Personen asymptomatisch sein und die Krankheit also ohne Beschwerden durchgemacht haben. Wie viele Menschen tatsächlich bislang infiziert worden sind, wie das Virus übertragen wird und wie sich die Immunität von Covid-Patienten entwickelt, untersucht das Forschungsprojekt „Covid-19 in Südtirol“, das
vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Institut für Allgemeinmedizin, dem Psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirkes Brixen, dem Bozner Forschungszentrum Eurac Research und dem Landesinstitut für Statistik ASTAT durchgeführt wird. Zwei Teilstudien Das Forschungsprojekt umfasst im Vinschgau zwei Teilstudien: Die repräsentative flächendeckende Erhebung des Infektions- und Immunitätsstatus der Bevölkerung in ganz Südtirol mit insgesamt rund 5.000 Personen. Im Vinschgau sind es 200 per Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die von Mitte bis Ende Juli 2020 an der Studie teilnehmen sollen. Sie sieht einen Nasen-Rachen-Abstrich (Nachweis des Virus) vor und eine Blutentnahme (Nachweis von Antikörpern) sowie einen Fragebogen. Die Studie wird von Sanitätsbetrieb, dem Institut für Allgemeinmedizin und ASTAT durchgeführt. Eine weitere Teilstudie ist die CHRIS Covid-19-Studie: die langfristige Erforschung der Erkrankung und ihrer Mechanismen im Zusammenspiel mit genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und Lebensstil, für die die Forscher auf die CHRISStudie im Vinschgau setzen (Stu-
dienstart Mitte Juli durch Eurac Research und Sanitätsbetrieb). Alle Teilnehmer der CHRIS-Studie und alle Personen, die mit ihnen zusammenwohnen, werden zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Die Teilnahme umfasst einen Fragebogen, der zuhause online auszufüllen ist und unter anderem auch Krankheitssymptome abfragt. Bei entsprechenden Angaben mit Verdacht auf Covid-19 werden die jeweiligen Teilnehmer zu einer Untersuchung mit einem Bluttest (zum Nachweis von Antikörpern) und einem Nasen-Rachen-Abstrich (zum Nachweis des Virus) eingeladen. Personen mit einem positiven Befund werden dazu eingeladen, für ein Jahr lang alle drei Monate ihren Immunitätsstatus zu überprüfen. Dies ist wichtig um zu verstehen, wie lange ein Covid-19-Patient immun ist. Alle, die ein negatives Profil haben (keine Symptome laut Fragebo-
gen oder negative Testbefunde), werden dazu eingeladen, für ein Jahr lang alle vier Wochen den Fragebogen auszufüllen, um das Auftreten neuer Symptome zu überprüfen. Eine Stichprobe von rund 1.500 CHRIS-Teilnehmern wird gleichzeitig zu einer Prävalenzstudie eingeladen mit Bluttest und Abstrich. Diese dient dazu abzuschätzen, wie viele Vinschger bislang mit dem Virus infiziert worden sind. Ein weiterer Strang des Forschungsprojekts „Covid-19 in Südtirol“ ist die psychologische Befragung bezüglich Verhaltensgewohnheiten und Belastungen in Zusammenhang mit Covid-19, die vom Psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirkes Brixen durchgeführt wird. Das Forscherteam hofft auf die Teilnahme der Bevölkerung und unterstreicht, dass jede wissenschaftliche Erkenntnis zum neuartigen Coronavirus wichtig und ausschlaggebend ist, um einer möglichen nächsten Welle mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken. Kontakte für weitere Informationen: CHRIS Covid-19-Studie Tel. 0471 055502; Allgemeine Informationen zur Gesamtstudie sowie zur Studie des Instituts für Allgemeinmedizin und Astat: Tel. +39 0471 41 80 26; Südtiroler Sanitätsbetrieb, Tel. 0471 907194. RED
Vinschger Waldkinder starten im Herbst MORTER - NEV (Naturnahes Erleben Vinschgau) nennt sich die noch junge Elterninitiative aus dem Mittelvinschgau. Mit dabei sind u.a. die Präsidentin Nicole Daniel, Samuel Holzner, Inge Unterthiner, Florian Tumler und Tanja Folie. Ziel des Vereins ist es, den Familien und insbesondere den Kindern eine naturnahe Entwicklung zu ermöglichen. Deshalb startet ab Herbst eine Alternative zu den herkömmlichen Kindergärten, nämlich die Walderlebnisgruppe „Vinschger Waldkin-
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willkommen. Informationen bei: Nicole Daniel, Präsidentin des Vereins NEV, Handy +39 388 1596 300, hoi@nev.bz.it, www.nev.bz.it. Da sich die „Vinschger Waldkinder“ durch Eltern, Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren, freut sich der Verein auf weitere UnDie Präsidentin Nicole Daniel Im Förchenwaldele terstützer oder Sponsoren, denn an weiteren Ideen fehlt es dem der“. Im Förchenwaldele oberhalb mit pädagogisch qualifiziertem engagierten Verein nicht: Somvon Morter hat der Verein ein Personal den Wald erkunden oder merwaldwochen und Wald-Spielgeeignetes Plätzchen gefunden, am Bach plantschen können. Wei- gruppen, Kurse und Vorträge für wo zwischen September und Juni tere Kinder aus Latsch und den Erwachsene usw. sind bereits in AN Drei- bis Sechsjährige gemeinsam Nachbargemeinden sind herzlich Planung.