VINSCHGER GESELLSCHAFT
22.000 Euro für Schutzsmasken und mehr
„Sind selbst erschrocken“ Schludernser Gemeinderat spricht sich mehrheitlich für den Bau der Wohnanlage „Finstergasse“ aus.
Auch bei der Sitzung des Bezirksrates galt es, die Covid-19Sicherheitsregeln einzuhalten. SCHLANDERS - Auch bei der jüngsten Sitzung des Bezirksrates der Bezirksgemeinschaft Vinschgau war Covid-19 ein Thema. So stimmte der Rat im Zuge mehrerer Haushaltsänderungen dem Vorschlag des Ausschusses zu, einen Betrag von 22.000 Euro für den Ankauf von Masken, Schutzausrüstungen und Desinfektionsmitteln vorzusehen. Mit Genugtuung mitteilen konnte der Generalsekretär Urban Rinner, dass der Grenzpendler-Steuerausgleich für das Jahr 2018 mit 1,213 Mio. Euro höher ausfiel als erwartet. Diese Geldmittel fließen je nach Grenzpendler-Anzahl anteilsmäßig in die Kassen aller Vinschger Gemeinden. Aus der Abschlussrechnung 2019 ging hervor, dass der Großteil der Ausgaben, genauer gesagt über 10 Mio. Euro, in die Sozialdienste flossen. In der Ausschreibungsphase befindet sich derzeit das erste Baulos (Göflan-Holzbrugg) des Projektes zur Radweg-Neutrassierung in Göflan. Für die Instandhaltung des Radwegenetzes im Vinschgau wurden im Vorjahr 227.000 Euro ausgegeben. Mittlerweile hinterlegt sind laut dem Bezirkspräsidenten Andreas Tappeiner die Bauleitplanänderungen für die Radweg-Seitenstränge Latsch-Morter-Martell sowie Prad-Gomagoi. Zu den größten künftigen Vorhaben im Bereich Abwasser gehört der Bau des Abwasserhauptsammlers Sulden-Prad. SEPP
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DER VINSCHGER 21/20
Die Sitzung des Schludernser Gemeinderates fand coronabedingt im Kulturhaus statt. SCHLUDERNS - Laut einer Mach-
barkeitsstudie, die Architekt Jürgen Wallnöfer vor rund zwei Jahren im Auftrag der Gemeinde Schluderns erstellt hatte, hätte die Errichtung der Wohnanlage „Finstergasse“ mit 4 Wohnungen ca. 1,05 Mio. Euro kosten sollen. Im Ausführungsprojekt, das Architekt Roland Seidl erstellt hat, werden die Kosten mit 1,513 Millionen Euro angegeben. „Wir sind zunächst selbst erschrocken“, schickte Bürgermeister Peter Trafoier bei der Gemeinderatssitzung am 4. Juni voraus. Er erinnerte daran, dass es nicht möglich gewesen ist, für die Errichtung der Wohnanlage eine Wohnbaugenossenschaft zu gründen, denn hierfür hätte es mindestens 4 Mitglieder gebraucht, „Interesse gezeigt haben aber nur 3.“ Nun bestehe die Gefahr, dass diese 3 Bauwerber angesichts des Anstiegs der Kosten abspringen. Man habe daher überlegt, auf das Kellergeschoss zu verzichten und die Ausgaben dadurch um rund 140.000 Euro zu senken. Im Zuge der Diskussion wurde mehrfach angeregt, dass die Gemeinde die Wohnanlage auf jeden Fall bauen sollte und dass es nicht angebracht sei, auf das Kellergeschoss zu verzichten. „Wenn der Rohbau einmal fertig ist und wenn man konkret sieht, welche Wohnungen hier entstehen, dürfte auch das Interesse steigen“, hieß es mehrfach. Es wurde außerdem zu Bedenken gegeben, dass die Gemeinde im Falle eines Verzichts auf das Projekt einen Landesbeitrag in Höhe von
rund 250.000 Euro zurückzahlen müsste. Nach längerer Debatte sprachen sich 13 Ratsmitglieder dafür aus, dass die Gemeinde die Wohnbauanlage bauen soll. Pia Trafoier stimmte dagegen, Romina Eberhöfer enthielt sich der Stimme. In Bezug auf das Kellergeschoss und eventuelle weitere neue Kostenberechnungen sollen nun weitere Gespräche mit den Bauwerbern geführt werden.
gelungen, genügend Personal zu finden, darunter auch Freiwillige und Maturanten. Bezüglich einer Verordnung über die „Finanzierung und Organisation eines Kindergartenkindertransportes in der Gemeinde“ verwies Rudolf Stocker darauf, „dass wir bei diesem Thema Jahr für Jahr ein Theater haben.“ Die Kritik richtete sich an die zuständigen Landesstellen. Neben Stocker beanstandeten noch weitere Ratsmitglieder und Referenten, 2,5 Mio. Euro für dass der unterschiedlich geregelte Altersheim reserviert Transport von Kindergarten- und Grundschulkindern regelmäßig zu Auch die Abschlussrechnung, Problemen führe. Die Situation sei die einen Verwaltungsüberschuss teilweise hirnrissig. von über 2 Mio. Euro aufweist, wurde vom Gemeinderat geneh- Keine Ritterspiele migt. Der Bürgermeister erinnerte daran, das für den Neubau Mit Bedauern mitteilen mussdes Altersheims 2,5 Mio. Euro te der Bürgermeister, dass heuer im Haushalt reserviert sind. Der wegen der Covid-19-Pandemie Referent Heiko Hauser informierte sowohl die Ritterspiele als auch über die Bemühungen der Ge- die Beachfete und das Beachvolleymeinde im Zusammenhang mit Turnier abgesagt werden mussten. dem Sommerkindergarten. Es sei SEPP
Anstelle dieses Hauses mit Stadel soll die Wohnanlage „Finstergasse“ entstehen.