VINSCHGER GESELLSCHAFT
Absagen am laufenden Band
Bürgermeister Helmut Fischer VINSCHGAU - Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben auch das wirtschaftliche, kulturelle, gesellschaftliche und religiöse Leben im Vinschgau gehörig durcheinandergewirbelt und teilweise massiv eingeschränkt. Betroffen sind mehr oder weniger alle. Besonders arg ist die Situation für die Tourismuswirtschaft, speziell für die Winterskigebiete und die Hotellerie. Auch Märkte und viele andere Veranstaltungen fallen dem Coronavirus zum Opfer, so zum Beispiel der traditionsreiche Landsprachmakt in Goldrain, der in der Regel immer am 17. März stattfindet. Wie der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer dem der Vinschger bestätigte, sah sich die Gemeinde als Veranstalterin des Marktes außerstande, die Maßnahmen gegen die Coronavirus-Ausbreitung einzuhalten: „Es ist praktisch unmöglich, bei diesem Markt, der normalerweise sehr großen Zuspruch erlebt, einen Abstand von einem Meter zwischen den Besuchern zu garantieren.“ Zu den Vorbeugemaßnahmen insgesamt hielt Fischer fest, „dass diese gut aufeinander abgestimmt sein sollten.“ Gefragt seien Maßnahmen, die tatsächlich einen Sinn haben und deren Sinnhaftigkeit die Bürger auch nachvollziehen können. „Während zum Beispiel kleine Veranstaltungen abgesagt werden, fahren Busse und Züge ungehindert weiter“, bemerkt Fischer. Zu den vielen Veranstaltungen, die abgesagt werden mussten, zählen u.a. auch die Schlanderser Gesundheitstage. SEPP
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DER VINSCHGER 09/20
Primeln für die Krebsforschung NATURNS - Bereits seit 20 Jahren organisieren die SVP-Frauen landesweit die Primelaktion zugunsten der Krebsforschung. Ein ganzer Strauß an bunten Frühlingsblumen erwartete alle Unterstützerinnen am traditionellen Stand in Naturns. Das gute Wetter stellte sich pünktlich zum Tag der Frau ein, so dass ein Reinerlös für diesen guten Zweck von über 1.000 Euro in die Spendenkasse floss. Naturns beteiligt sich schon seit den Anfangsjahren an der landesweiten Aktion der SVP-Frauen rund um den Tag der Frau, deren Reinerlös in die Krebsforschung investiert wird. Gleichzeitig aber auch an die so wichtige Krebsvorsorge erinnert. „Wie können auf sehr viele Unterstützerinnen zählen, die bei uns die ersten Blumen für den Garten oder den Balkon
Die Naturnser Frauen beim Primelverkauf: Rosi Moser, Monika Fliri, Astrid Pichler, Waltraud Haller, Andrea Christanell und Barbara Pratzner (v.l.)
erstehen und zumeist die Spende großzügig aufrunden,“ freut sich SVP-Frauenreferentin Astrid Pichler im Kreis der am Spendenstand mitarbeitenden Frauen. Heuer freuten sich die Frauen über die tatkräftige Mithilfe der ehemaligen SVP-Landesfrauen-
Im Bild (v.l.): Rosi Moser, Astrid Pichler, Überraschungshelferin Martha Stocker und Andrea Christanell
referentin Martha Stocker, die vor 20 Jahren diese Aktion ins Leben gerufen hatte. So fanden am Samstagvormittag weit über 600 Frühlingspflanzen ihren Weg in die Blumentöpfe. „Neben dem tollen Reinerlös von über 1.000 Euro ist das auch ein Zeichen, wie gut diese Aktion ankommt, denn wir haben pro Minute ungefähr 3 Frühlingspflanzen ausgegeben, das ist bisher unser Rekord,“ so Astrid Pichler. Die SVP-Frauen von Naturns danken den Spenderinnen und auch Spendern, der Athesia Naturns und der Raiffeisenkasse Untervinschgau für den alljährlichen Platz mitten in Naturns und der Gärtnerei Pozzi für den vergünstigten Sonderpreis, der die Spende erst möglich macht. RED
Singende Winzer TSCHARS - Es gibt wohl nur we-
nige Vereine, die von sich behaupten können, einen eigenen Chor zu haben. Eine Ausnahme bildet der Vinschgauer Weinbauverein. Schon vor etlichen Jahren stellte sich ganz zufällig heraus, dass sich unter den Mitgliedern etliche Sänger befinden, die auch Mitglieder von Chören sind. Die sangesfreudigen Winzer, die aus verschiedenen Gemeinden des Vinschgaus stammen, einigten sich kurzerhand darauf, einen eigenen Vereinschor zu gründen. Es ist dies der Weinbauchor, dem es immer wieder gelingt, bestimmten Veranstaltungen des Weinbauvereins eine festliche Note zu verleihen. Nicht gefehlt
ein bravuröser Auftritt des Weinbauchors auch bei der heurigen Vollversammlung des Weinbauvereins. Das hatte seinen guten Grund, denn Leo Forcher zog sich nach 39-jähriger Obmannschaft aus dem Vorstand zurück (siehe Bericht auf Seite 22). Der
Weinbauchor (im Bild) überraschte ihn mit einigen Liedern und dankte ihm in dieser Form für seinen langjährigen Einsatz für den Weinbau im Vinschgau SEPP und für den Verein.