VINSCHGER THEMA
Im Prader Gemeinderat stieß das innovative Betreuungs-Modell für Senioren auf einhellige Zustimmung.
scheidung und darum, ob die Politik die Pflegelandschaft um ein neues innovatives Angebot ergänzen will.“ Er habe sich zusammen mit seinen Mitverwaltern die Füße wundgelaufen, um in Absprache mit den Gemeinden Stilfs und Schluderns, der Bezirksgemeinschaft, Führungskräften von Heimen und weiteren Beteiligten zu diesem Kompromiss zu gelangen. „Und jetzt sieht es leider so aus, dass wir immer noch nicht weiterkommen“, ärgerte sich Bernhart nach dem „Blitzbesuch“ bei der Landesrätin. Er verweist erneut darauf, dass die Gemeinden Prad und Stilfs insgesamt fast 5.000 Einwohner haben und dass es nicht angehen kann, „dass man das zukunftsweisende Prader Modell offensichtlich nicht unterstützen will.“ Der Bau eines eigenen Wohn- und Pflegeheims in Prad wird vom Land abgelehnt, da das aufgrund des geltenden, landesweiten Bet-
tenzahl-Schlüssels nicht möglich sei und Beteiligung an den Kosten am Neubau in nur Erweiterungen und Renovierungen be- Schluderns zu reden, wenn eine verbindstehender Strukturen unterstützt werden. liche Zusage einer Unterstützung zum Prader Modell aus Bozen erfolgt. Teurer Neubau in Schluderns Taube Ohren bei der Landesrätin Keine kleine Rolle spielt in der ganzen Geschichte der geplante Neubau des Dass man bei der Landesrätin vorerst Altersheims in Schluderns. Vorgesehen auf taube Ohren gestoßen sei, könne er ist der Abriss der derzeitigen Struktur beim besten Willen nicht nachvollziehen: und der Bau eines neuen Wohn- und „Vor allem auch deshalb nicht, weil unser Pflegeheims mit 50 Einzelbettzimmern, Modell nicht nur die öffentliche Hand und 10 Plätzen für die Tagespflege und einem die umliegenden Altersheime entlasten Arztambulatorium. Die Kosten für den würde, sondern auch die Gemeinden Bau und die Einrichtung belaufen sich und deren Bewohner.“ Detail am Rande: auf stolze 14,430 Millionen Euro. Nach Derzeit leben 18 Seniorinnen und Senioder Vorstellung des Landes sollten sich ren aus der Gemeinde Prad im Heim in nun die Gemeinden des Einzugsgebietes Schluderns. Eines steht für Karl Bernhart an der Finanzierung des Altersheimbaus und seine Mitstreiter fest: „Wir geben in Schluderns beteiligen. Die Gemeinden nicht auf und werden weiterhin für unser Prad und Stilfs sind auch bereit, über eine Modell kämpfen. Jetzt erst recht.“ SEPP
Abschiedsstimmung PRAD - Zumal es sich „höchstwahrscheinlich um die letzte Gemeinderatssitzung der laufenden Verwaltungsperiode handelt“, nutzte Bürgermeister Karl Bernhart bei der Sitzung vom 3. März die Gelegenheit, um allen Rats- und Ausschussmitgliedern für die gute Zusammenarbeit während der vergangenen 5 Jahre zu danken. Wie Bernhart dem der Vinschger im Anschluss an die Sitzung bestätigte, wird er am 3. Mai erneut als Bürgermeisterkandidat der Liste Gemeinsam für Prad vor die Wählerschaft treten. Derzeit sei man noch auf der Suche nach weiteren Kandidatinnen und Kandidaten. Vor allem Frauen seien gefragt. Für die SVP tritt in Prad bekanntlich das bisherige Ratsmitglied Rafael Alber als BMKandidat an. Auch die Süd-Tiroler Freiheit hat sich bereits in Stellung gebracht. Wie
Die Ausschussmitglieder Annegret Rück, Gerald Burger und Werner Egger (v.l.) scheiden aus der aktiven Gemeindepolitik aus.
der Vizebürgermeister Werner Egger (SVP) und der SVP-Gemeindereferent Gerald Burger am 3. März ankündigten, scheiden sie aus der Gemeindepolitik aus. „Es war eine schöne und lehrreiche, aber auch eine sehr, sehr intensive Zeit“, resümierte
Karl Bernhart ist der BM-Kandidat der Liste Gemeinsam für Prad.
Egger. Ähnlich äußerte sich Burger. Die Referentin Annegret Rück (Gemeinsam für Prad) zieht sich ebenfalls aus der aktiven Politik zurück. Ihrem Wunsch nach einem fairen Wahlkampf schlossen sich weitere SEPP Referenten an. DER VINSCHGER 09/20
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