Der Klimaspiegel

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Waldreiche Gemeinde PARTSCHINS - Nicht alle wissen, dass Partschins eine besonders waldreiche Gemeinde ist. Die Gesamtwaldfläche auf beiden Talseiten beläuft sich auf 1.262 Hektar. Besonders groß ist auch die Vielfalt der Baumarten. Mit einem jährlichen Hiebsatz in Höhe von durchschnittlich ca. 3.000 Kubikmeter ist die Holznutzung auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Wie es derzeit um die Waldbestände in der Gemeinde Partschins bestellt ist, wie die Wälder sein sollten und welche Maßnahmen zu setzen sind, um die Waldbestände

nachhaltig zu erhalten und alle Funktionen des Waldes zu verbessern, zeigt der neue Waldund Weidebehandlungsplan der Gemeinde Partschins auf. Der Plan wurde kürzlich von Julia Tonner vom Landesamt für Forstplanung im Beisein des Försters Bernhard Kofler (Forstinspektorat Meran) dem Gemeinderat vorgestellt. Der bisherige Plan ist bereits 2017 verfallen, der neue läuft bis 2027. Im Plan wird u.a. detailliert darauf eingegangen, wie die Lebensraum-, Schutz-, Nutz- und Kulturfunktion des Waldes unterstützt werden kann

Zu den Schwerpunkten der vorgeschlagenen Verbesserungen gehören die Erhaltung und Förderung der Stabilität in den jüngeren Strukturen mit Durchforstungen und weiteren Pflegemaßnahmen sowie eine Verjüngung der großflächig homogenen AltholzbeDer Förster Bernhard Kofler, BM stände in stufige Mischbestände. Albert Gögele und Julia Tonner Julia Tonner dankte allen, die bei vom Landesamt für Forstplanung (v.l.) der Erstellung des neuen Plans auf Gemeindeebene mitgearbeitet und soll. Auch über die forstliche hatten. BM Albert Gögele meinErschließung wird informiert - es te, „dass wir schon etwas stolz gibt derzeit über 35 Kilometer auf unsere Wälder sein können.“ Forstwege - und die Erfassung von Die Waldbewirtschaftung sollte Grenzsteinen und Abgrenzungen. weiterhin gut funktionieren. SEPP

LESERBRIEFE

Ensembleantrag „Saumoar“ Abgelehnter Ensembleantrag „Saumoar“ in Naturns, Gutachten der Amtsdirektorin des Denkmalamtes vom 28.11.2018: „… aus denkmalpflegerischer Sicht wird die Erhaltung des Wohnhauses zusammen mit den umliegenden Gebäuden in Form eines Ensembles vorgeschlagen, damit ein bedeutender Zeitzeuge der Entwicklungsgeschichte rund um die Burganlage ‚Dornsberg’ für die Überlieferung in die Zukunft sichergestellt werden kann.“ Trotzdem (mit einer Gegenstimme) abgelehnt. Auch die Bitte um einen Lokalaugenschein: Abgelehnt! Dass Baggerunternehmer und Bauern mit ihrem „Käseglockensyndrom“ dagegen stimmen, ist nachvollziehbar. Unter den 18 Gemeinderäten finden sich aber auch fünf Lehrkräfte! Darf man sich da Sorgen machen um das Bildungssystem in Südtirol? DR. JOHANN PÖLL, NATURNS, 21.02.2020

Langtaufers, bleib wie du bist! In wenigen Wochen soll die Südtiroler Landesregierung über den von der Oberländer Gletscherbahn AG geplanten skitechnischen Zusammenschluss von Langtaufers mit dem Kau18

DER VINSCHGER 08/20

nertal entscheiden. Mit Spannung warten die Langtauferer und die Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Alpenverein Südtirol, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband auf den Beschluss der Landesregierung. Es ist schon verwunderlich, dass in einem Land, das sich offiziell dem Erhalt der Artenvielfalt verschrieben hat und großspurig ankündigt, eine europaweite Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnehmen zu wollen, mit Projekten dieser Art überhaupt noch auf Zustimmung von Seiten der Politik gehofft werden kann. Dieses Projekt ist nicht nur in ökologischer Hinsicht ein No-Go, es würde voraussichtlich zu Folgen führen, die man der lokalen Bevölkerung nicht zumuten kann. - Langtaufers im Dienste Nordtiroler Player: Beim Projekt geht es darum, auf Südtiroler Seite einen neuen Zugang zum Skigebiet Kaunertal zu eröffnen - und nicht um den Zusammenschluss zweier aktiver Skigebiete. Der allergrößte Anteil des Gesellschaftskapitals liegt in den Händen Nordtiroler Player - und nicht in den Händen der Langtauferer. Aufgrund dieser Besitzverhältnisse liegt die alleinige Entscheidungsgewalt bei den Nordtiroler Aktionären - und nicht bei den Aktionären im Tal. Nach der Genehmigung würden öffentliche Beiträge win-

ken - inakzeptabel, weil sie zum Großteil ausländischen Unternehmen zugute kämen. - Was bleibt dem Tal?: Langtaufers würde durch das Vorhaben nicht vor dem wirtschaftlichen Aus gerettet - wie propagiert - sondern zu einem Parkplatz und Zubringer für das Kaunertal degradiert. Während andere den Profit abschöpfen könnten, bliebe dem Tal Verkehr, Lärm und Abgase. Nicht ein wirtschaftlicher Aufschwung im Tal wäre die Folge, sondern das Ende eines zukunftsfähigen, nachhaltigen Tourismus. - Und der Wille der Bevölkerung?: Lange wurde der Anschein erweckt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung im Tal hinter dem Projekt stehe. Das kann nach der erfolgreichen Unterschriftenaktion der Bäuerinnen wohl nur mehr schwerlich behauptet werden. Und die Ökologie?: Das Melagtal, eines der letzten Hochtäler in den Alpen mit ursprünglichem Charakter und hoher Biodiversität, darf nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Ein Eingriff wie dieser, der unweigerlich den Individualverkehr anheizt, steht in krassem Widerspruch zu dem von der Landesregierung beschlossenen Klimaplan Energie Südtirol 2050. - Diese Liste der Argumente für ein zukunftsorientiertes Langtaufers ohne Kaunertal-Anschluss ist hiermit nicht erschöpft, dürfte aber

das Ausmaß der Verantwortung veranschaulichen, die mit dieser Entscheidung verbunden ist. UMWELTSCHUTZGRUPPE VINSCHGAU, ALPENVEREIN SÜDTIROL, DACHVERBAND FÜR NATUR- UND UMWELTSCHUTZ, HEIMATPFLEGEVERBAND; 26.02.2020

Corona – und das Virus unserer Zeit! Zurzeit wird es wohl kein anderes Thema geben, über das so intensiv berichtet wird wie über das Coronavirus. Diese Auswirkungen samt Panikmacherei sind ernst zu nehmen und können über kurz oder lang fatale Folgen haben, was uns erspart bleiben möge. Es gibt aber oftmals auch noch andere Viren, die nicht weniger gefährlich sind, wie Egoismus, Ich-Gesellschaft, Hinterlist, Neid, Hass usw. Vielleicht sind uns teilweise auch Werte wie Zufriedenheit, Wertschätzung, Dankbarkeit, Demut, Respekt, Nächstenliebe usw. verloren gegangen, das ist sehr schade. Denn was hilft das schönste Traumschloss, wenn sich darin der Prinz, die Prinzessin, Dirnen, Mägde, Knechte usw. mit dem Besen nachrennen und sich gegenseitig die Haare ausreißen? Etwas fehlt dann: Harmonie und Lebensqualität. Oder? RAIMUND NIEDERFRINIGER, TANAS, 27.02.2020


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