VINSCHGER GESELLSCHAFT AUS DEN GEMEINDESTUBEN
Sepp Wielander sagt Nein LATSCH - Da einige Latscher im ehemaligen VI.P-Direktor Josef Wielander den optimalen Bürgermeisterkandidaten sahen, wurde dieser in den vergangenen Tagen offiziell um eine Kandidatur gebeten. Er sagte jedoch ab. „Das Bürgermeisteramt ist ein wichtiges Amt, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich war jahrzehntelange in meinem Beruf viel unterwegs und möchte nun kürzer treten“, betonte Wielander am Montag gegenüber dem der Vinschger. Er habe keine politischen Ambitionen. Erst im März 2019 war der ehemalige Direktor des Verbands der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P) in den Ruhestand getreten. Wielander war 43 Jahre in der Vinschger Obstwirtschaft beschäftigt. Wer sich in Latsch der Wahl stellt ist noch offen, es soll Interessenten für eine Kandidatur geben. Seit 2014 hat Helmut Fischer (SVP) das Amt inne, er wird auch heuer kandidieren. Sollte es mehr als zwei SVP-Anwärter für das Bürgermeisteramt geben, werden die zwei endgültigen Kandidaten in AM einer Vorwahl ermittelt.
Veith und Noggler hören auf MALS/GRAUN - Wenn im Mai die Gemeinderatswahlen anstehen, dann werden mit dem Malser Ulrich Veith und Heinrich Noggler aus Graun zwei amtierende Bürgermeister nicht mehr zur Wahl antreten. „Ulrich Veith will nicht mehr“ titelte das Tagblatt „Dolomiten“ vergangene Woche. Der Rückzug erfolge in erster Linie aus persönlichen Gründen. Nur wenige Tage später erklärte auch der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler seinen überraschenden Rückzug. Auch er nannte persönliche Gründe, und wolle sich wie Veith mehr dem Privatleben widmen. Die Tauferer Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch steht grundsätzlich für eine weitere Kandidatur zur Verfügung. Sie könne sich vorstellen, erneut zu kandidieren. Gunsch Koch würde es aber befürworten, wenn sich weitere Kandidaten finden würden. AM
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DER VINSCHGER 02/20
Wie ein Haflinger zum Fußball kommt Malser Oberschüler verlassen die Komfortzone Schule und begeben sich ins Kloster. BURGEIS/KLOSTER MARIENBERG -
Die Projektvorstellung der Fachoberschule für Wirtschaft (FOWI) Mals war auf jeden Fall die höchstgelegene, aber auch die 1. im schönsten Kloster Südtirols, die 1. bei einem früheren Projektpartner und die 1. mit Betriebswirtschaftslehrer Mirko Stocker als Koordinator. Der obere Lesesaal als Tatort war zustande gekommen, weil sich vor vier Jahren eine Schülergruppe im Rahmen des Projektes „Schule und Region – neue Zeiten, neue Lernformen“ mit der Wirtschaftlichkeit eines „Bistros im Kloster“ auseinandergesetzt hatte. Das Klostercafe ist heuer in Betrieb gegangen und Abt Markus Spanier kam auf seinen Vorschlag zurück, die 4. Klassen der FOWI und die Vertreter der kooperierenden Betriebe nach Marienberg einzuladen und ihre Projektarbeiten hinter Klostermauern zu präsentieren. Für Direktor Werner Oberthaler sprang Mathematiklehrer Heiko Hauser in die Bresche und begrüßte Abt Spanier als Gastgeber, Markus Moriggl, Raika Obervinschgau, Werner Platzer, Raika Prad-Taufers, Franco Bozzetta, Vizepräsident des AFC Südtirol, Ivan Gianordoli, Recla Speck, Gerald Burger, Direktor Ferienregion Reschenpass, und Julia Hensel, Organisatorin des Stelvio-Marathons. Der Veranstaltung voraus ging eine Führung durch die neue Klosterbibliothek durch Abt Markus, der den Vergleich bemühte: „Ein Kloster ohne Bibliothek ist wie eine Burg ohne Waffenkammer.“ Die 130.000 geistigen Waffen in Form von Druck-
Haben sich mit La Venosta befasst Christiane Patscheider, Markus Morigll, Gerald Burger und Stefanie Patscheider und Silvia Pinggera (hinter Reihe v.l.) mit den Schülern Elias Niederl, Sabine Christandl, Tamara Klotz, Jana Schöpf, Katrin Patscheider (v.l.)
werken, untergebracht in einem unterirdischen Architekturjuwel, machten großen Eindruck auf Jugendliche und Lehrer. Gefällig moderiert von Sabine Christandl und Johannes Gallmetzer versuchten sich die Schülergruppen teilweise in szenischen Präsentationen. Eine von Rechtskunde-Lehrerin Christiane Patscheider betreute Gruppe hatte sich der „Potentiellen Nachhaltigkeit des Wintersportevents La Venosta“ genähert und herausgefunden, dass die Veranstaltung ein „Grundbaustein für die ökonomische Entwicklung des Langtauferer Tales“ darstellt. Um ein Maskottchen für den FC Südtirol ging es der Gruppe um Betreuer Heiko Hauser. Die Schüler waren zu einem verblüffenden Ergebnis gekommen, das mit dem Vinschgau zu tun hat. Ein siegesbewusster Haflinger in weiß-rotem Trikot soll zum neuen Identifikationsmerkmal des erfolgreichsten Südtiroler Fußballclubs werden. Betriebswirtschaftslehrer Karl Schwabl und seine Gruppe hatten auf Anregung der Firma
Ein Maskottchen für den FCS: Heiko Hauser Paul Wieser, Rajveer Singh, Luca Gschwendtner, Franco Bozzetta (FCS), Manuel Stecher, Daniel Tiozzo (v.l.)
HOPPE AG die Einstellung zur Arbeit der Generation Z, der zwischen 1995 und 2015 Geborenen, unter die Lupe genommen. „Dieses Projekt hat uns eine neue Sicht auf unsere Zukunft gegeben“, stellten die „Z-ettler“ als Fazit fest. Es folgten zwei Projekte, die sich mit der Mitgliederwerbung für den FC Südtirol – Betreuer Karl Schwabl - befassten und sich um eine Angebotsverbesserung für den Kids Club des FC Südtirol bemühten – letzteres von Jonas Marseiler begleitet. Den Abschluss bildete eine Untersuchung über die „Wirtschaftlichkeit von Großveranstaltungen“ am Beispiel „Stelvio Marathon“. Aus der ausführlichen Analyse unter Anleitung von Mirko Stocker stellten die Schüler eine direkte und indirekte Wertschöpfung von 650.000 Euro für die Region fest. In ihren Stellungnahmen fanden alle Projektpartner lobende Wort über die professionelle Recherche und Präsentation. GÜNTHER SCHÖPF
Abt Markus Spanier und die ältesten Druckwerke in der Klosterbibliothek.
Ein Haflinger kommt zum Fußball.