VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Kurvenreiches“ Jochprojekt Vieles ist in Planung, aber noch immer keine „Maltamaschine“ angeworfen
Ein rund 6,5 Kilometer langer, nur aufwärts befahrbarer Rad-Aufstiegsweg soll zwischen Prad und Gomagoi parallel zur Stilfserjoch-Straße errichtet werden, und zwar als Überbau auf der Trasse einer neuen Druckrohrleitung. GOMAGOI - Pläne, Visionen, Skiz-
zen, Ideen, Abkommen, Ankündigungen, Sitzungen: seit (zu) vielen Jahren laufen nun schon die Bemühungen, die Stilfserjoch-Straße und das Passareal aufzuwerten. „Eine „Maltamaschine’ konnte aber leider auch heuer nicht eingeschaltet werden“, musste der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger am 25. November bei einer Informationsveranstaltung im Sitzungssaal des E-Werks Stilfs in Gomagoi einräumen. Plangger, der zusammen mit Arnold Gapp, Stephan Gander, Hanspeter Gunsch und Kurt Sagmeister in der „Arbeitsgruppe Stilfser Joch“ mitarbeitet, war zusammen mit der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und den Bürgermeistern von Stilfs und Prad, Hartwig Tschenett und Karl Bernhart, vor die Bürger getreten, um darüber zu informieren, was sich tut und wie es weitergeht.
operativ sei soll. Ziel der Gesellschaft – es sind ein 3-köpfiger Verwaltungsrat, ein Mitarbeiterteam und ein 11-köpfiger Beirat mit je 5 Mitgliedern aus Südtirol und der Lombardei sowie einem Mitglied aus Graubünden vorgesehen – ist es, gemeinsam definierte Projekte und Vorhaben umzusetzen. „Parkplan endlich abschließen“
Verkehrsberuhigung in Prad Über eine Reihe bereits getroffener sowie noch geplanter Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung entlang der Hauptstraße in Prad informierte Karl Bernhart. Konkret nannte er die Speedcheck-Boxen, die mobilen Fahrbahnteiler und die Geschwindigkeits-Anzeigetafeln. Der Bau der Fußgänger- und Radwegbrücke in Spondinig habe zu einer besseren Anbindung zum Bahnhof geführt. Als weitere Maßnahmen kündigte er neue Fahrbahnteiler ab dem Hauptort in Richtung Spondinig an, sowie die Neugestaltung an Kreuzungsbereichen. Mit Ausgaben von fast 500.000 Euro soll vor allem der Kreuzungsbereich „bei den Albern“ in Zusammenarbeit mit dem Straßendienst entflochten und sicherer gestaltet werden. Das Land habe zugesagt, 80% der Kosten zu übernehmen.
Laut Maria Hochgruber Kuenzer kann das Vorhaben der Aufwertung der Passstraße, des Areals auf der Passhöhe und des umliegenden Gebietes nicht isoliert vom Nationalpark gesehen werden: „Es geht jetzt darum, den Parkplan endlich abzuschließen, damit wir ihn dem zuständigen Ministerium vorlegen können.“ Es handle sich nicht um eine Genehmigung auf politisches Ebene, „sondern auf der Verwaltungsebene im Ministerium und dort gehen auch Umweltverbände ein und aus“, meinte Hochgruber Kuenzer. Gebühr nur auf Südtiroler Seite Neuer Anlauf nach Stillstand Zum Aufwertungs-Projekt selbst Eingeschlafen sei das Vorhaben meinte sie, dass es auf keinen Über die Einführung einer Einvor allem deshalb, weil es Neu- Fall das Ziel sei, mehr Verkehr trittsgebühr für das Befahren der wahlen in der Lombardei, in der anzuziehen. Stilfserjoch-Straße wird ebenfalls Schweiz und auch in Südtirol gegeben hat. Es mussten u.a. neue Ansprechpartner gefunden werden. Zu einem Neustart kam es im Juli 2019 mit der Unterzeichnung eines neuen Einvernehmensprotokolls zwischen dem Land Südtirol und der Region Lombardei am Stilfser Joch. Es wurde u.a. die Gründung einer Gesellschaft festgeschrieben, an der Südtirol und die Lombardei zu je 50% beteiligt sein werden und die ab 2021 voll Rund 60 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Informationsversammlung teil. 14
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schon seit vielen Jahren diskutiert. Zumal die Staatsstraßenverwaltung ANAS gegen die Einführung einer Gebühr auf der Seite der Lombardei ist, wird jetzt laut Kurt Sagmeister ausschließlich eine Eintrittsgebühr auf der Südtiroler Passseite ins Auge gefasst. Dies wiederum habe auf Schweizer Seite Befürchtungen laut werden lassen, wonach der Umwegverkehr über Santa Maria zunehmen könnte. Es sei daher geplant, im nächsten Jahr mit Hilfe von Kameras ein Monitoring durchzuführen, um die Verkehrsflüsse zu erfassen. Als Ziele der zu gründenden Gesellschaft nannte Sagmeister u.a. die Erstellung eines Investitionsplans sowie eines Mobilitätsplans. Das Geld für die Umsetzung von Maßnahmen und Projekten soll die Gesellschaft vorwiegend aus dem Grenzgemeinden-Fonds beziehen. Auch die Einnahmen aus der Eintrittsgebühr sollen mit einfließen. Rad-Aufstiegsweg und Festung Als neues Vorhaben stellte Stephan Gander einen Rad-Aufstiegsweg zwischen Prad und Gomagoi vor. Entstehen soll diese rund 6,5 Kilometer lange, nur aufwärts befahrbare Route parallel zur Stilfserjoch-Straße und zwar als Überbau auf der Trasse einer neuen Druckrohleitung, die das E-Werk Prad baut. Laut Gander handelt es sich bei diesem RadAufstiegsweg um eine Gemeinschaftsinitiative des E-Werks Prad, der Ferienregion, der Gemeinden Prad und Stilfs sowie der Be-