VINSCHGER GESELLSCHAFT
Das Kleeblatt ist jetzt voll Ortsgruppe Taufers der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund gegründet. TAUFERS IM MÜNSTERTAL - Seit
kurzem ist die Gemeinschaft der bäuerlichen Senioren um ein Mitglied reicher: in Taufers im Münstertal wurde Ende Oktober die 64. Ortsgruppe der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund gegründet. Es war Michael Pircher, SBJ-Ortsobmann von Taufers im Münstertal, der es auf den Punkt brachte: „Das Kleeblatt ist jetzt voll; nun haben wir alle vier bäuerlichen Organisationen im Ort vereint, und wir hängen, gleich wie beim Kleeblatt, alle am selben Stiel.“ Die Initiative für die Gründung einer Ortsgruppe in Taufers war von Theodor Spiess ausgegangen. Er begrüßte die Anwesenden und dankte den zahlreich erschienenen Senioren und Ehrengästen. Bezirkspräsident Georg Stillebacher und die Landespräsident-Stellvertreter Theresia Larcher und Johann Weissensteiner stellten den Anwesenden die Organisation vor. Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund (SV) setzt sich seit 1989 für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen des Landes ein, in erster Linie der Altbäuerinnen und Altbauern. Präsident ist Gottfried Oberstaller aus Welsberg/Taisten. Die SV verfügt mit Taufers i. M. 64
Die Mitglieder des ersten Ausschusses der Ortsgruppe Taufers im Münstertal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund (v.l.): Anita Platzer Rufinatscha, Arnold Christandl, Theodor Spiess (Ortspräsident), Alois Hellrigl und Rosina Tragust Wieser
Ortsgruppen, aufgeteilt auf fünf Bezirke (Bozen, Burggrafenamt, Vinschgau, Eisacktal/Wipptal und Pustertal), und zählt rund 14.000 Mitglieder in ganz Südtirol. Damit ist sie eine der stärksten Organisationen auf dem Seniorensektor. Der Bezirk Vinschgau verfügt
zurzeit über neun Ortsgruppen und zählt rund 1.500 Mitglieder. „Unsere wichtigsten Ziele sind die Pflege des Miteinanders und der Geselligkeit. Wir wollen die Senioren aus ihrer Isolation herausholen und wir setzen uns für die Interessen der Altbäuerinnen und
Der neue Ortsausschuss und die Ehrengäste
Altbauern sowie für eine seniorenfreundliche Gesellschaft ein.“ Die Ehrengäste, darunter die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch, die Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher und die Bezirksvorsitzenden der Südtiroler Bauernjugend, Philipp Prieth und Julia Telfser, sowie die Vertreter der bäuerlichen Organisationen der Gemeinde, Herbert Schütz (SBB), Tamara Klotz Spiess (SBO) und Michael Pircher (SBJ), erklärten, dass auch sie die Gründung einer Ortsgruppe der Seniorenvereinigung in Taufers i. M. begrüßen. Sie hoben die Wichtigkeit der älteren Generation, deren Werte und reichen Erfahrungsschatz hervor und sicherten der neuen Ortsgruppe bereits im Vorfeld ihre uneingeschränkte Unterstützung zu. Die Bürgermeisterin stellte die Initiative „Sonnenstrahl“ der Bezirksgemeinschaft vor. Es ist eine bezahlte Nachbarschaftshilfe, für die es viele Mitmenschen braucht, die die Initiative mittragen. Bei der anschließenden Wahl des ersten Ortsausschusses wurden Theodor Spiess (Ortspräsident) und Anita Platzer Rufinatscha (Ortspräsident-Stellvertreterin) sowie Arnold Christandl, Alois Hellrigl und Rosina Tragust Wieser gewählt. RED
„Strikt gegen Zusammenschluss“ LANGTAUFERS - Im vergangenen Oktober haben sich die Südtiroler Grünen bereits zum zweiten Mal bei Landesrätin Hochgruber Kuenzer erkundigt, wie es mit dem Projekt des Zusammenschlusses Langtaufers-Kaunertal weitergehen soll. Der Umweltbeirat hat bereits zweimal nein gesagt, die von der Landesregierung eingesetzte sozio-ökonomische Kommission hat überraschenderweise auch nein gesagt und doch will die Landesregierung nochmals über das Projekt nachdenken, nachdem eine zweite sozio-ökonomische
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Kommission eingesetzt wurde. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass das Projekt von der Landesregierung solange an den Ausgangspunkt zurückgeschickt wird und die Kommissionen so lange mit neuen Personen besetzt werden, bis endlich ein Gutachten positiv ausfallen wird“, sagt der Landtagsabgeordnete der Grünen, Hanspeter Staffler (im Bild).
Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre die Vorgangsweise beispiellos und skandalös. Der Zusammenschluss von den Skigebieten Haideralm und Schöneben kostete über 20 Millionen Euro und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern von Graun gebilligt in der Annahme, dass damit der Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal endlich vom Tisch sei, so Staffler weiter. „Wie es scheint ein Irrtum. Trotz Klimakrise, negativer Umweltgutachten und ablehnender Haltung von großen Teilen der Bevölkerung hält sich die Landes-
regierung bedeckt.“ Die Südtiroler Grünen sprechen sich strikt gegen das Projekt des Zusammenschlusses aus, „weil es die Landschaft verschandelt, sensible Lebensräume zerstört, Verkehr anzieht und den bestehenden sanften Tourismus in Langtaufers zunichte macht.“ Zudem laufe das Skigebiet Schöneben-Haideralm Gefahr, „vor der eigenen Haustür Konkurrenz zu bekommen, was sich als betriebswirtschaftlicher Schaden erweisen kann.“ RED