Die landesfürstliche Ruine

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

MGV und Liedertafel begeistern

Links der Männergesangverein Schlanders, rechts der Männerchor der Liedertafel Fasanerie-München SCHLANDERS - Viel Applaus zollte das Publikum am 19. Oktober dem Männergesangverein (MGV) Schlanders unter der Leitung von Sibylle Pichler und dem Männerchor der Liedertafel Fasanerie-München mit dem Dirigenten Christian Kelnberger, die am Nachmittag ein Chorkonzert im Kinosaal im Kulturhaus in Schlanders gaben. „Was beide Chöre verbindet, ist die Pflege des deutschen, traditionellen Liedgutes“, hatte Franz Angerer im Namen des MGV vorausgeschickt. Dass die heurige Reise des Chors aus München in den Vinschgau führte, kam nicht von ungefähr. Der Chor ist nämlich mit dem neuen Dekan von Schlanders, P. Mathew Kozhuppakalam, be-

freundet und wollte ihn in seinem neuen Wirkungsort besuchen. P. Mathew hatte mit dem Chor während seines 4-jährigen Wirkens in Bayern zusammengearbeitet.

Federführend in die Wege geleitet bzw. organisiert hatte das Chorkonzert in Schlanders die Kulturreferentin Monika Habicher Wielander in Zusammenarbeit dem

Hans Eberl, Monika Habicher Wielander und Dekan P. Mathew Kozhuppakalam (v.l.) im Klostergarten

Obmann des MGV, Robert Grüner. Die zwei Chöre überraschten die Konzertbesucher mit einem bunten Strauß von traditionellen und auch neueren Liedern. Zum Abschluss sangen sie mehrere Lieder gemeinsam. Im Anschluss an das Konzert wurden die Chöre zu einem kleinen Empfang in den Klostergarten eingeladen. Dort überreichte der 1. Vorsitzende der Liedertafel Fasanerie-München, Hans Eberl, der Kulturreferentin einen Blumenstrauß und dankte ihr für das Herstellen der Kontakte und die Organisation. Am Sonntag, 20. Oktober, gestaltete der Chor aus München übrigens den 10-Uhr-Gottesdienst in der Pfarrkirche mit. SEPP

GASTKOMMENTAR

Raum und Landschaft in Südtirol: Das Spiel mit dem Begriff Sozioökonomie Wenn Gemeinden und Landespolitik landschaftsfressende und umweltbedenkliche Projekte gegen negative Landschafts-Umwelt-Naturschutz-Gutachten durchboxen wollen, dann immer öfter einem neuen „Zauberwort“: Die Projekte - neue Hotels, Chaletdörfer, Skigebiete, Seilbahnen, Almstraßen und Ähnliches - sind eben „sozio-ökonomisch notwendig“ - und damit basta. Weil der Begriff „Sozioökonomische Gründe“ so wissenschaftlich klingt, verwenden ihn manche Politiker als Totschlag-Argument gegen Umwelt-und Landschaftsschutz-Argumente. Dabei 8

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vergessen sie, was der zweite - sehr strapazierte – Lieblingsbegriff der Politik, die Nachhaltigkeit, bei raumordnungs-relevanten Entscheidungen bedeutet: Um „nachhaltig“ zu wirken, müssen die wirtschaftlich-sozialen Interessen einer Gesellschaft heute jene Grenzen respektieren, die Landschafts- und Umweltschutz setzen. Und nicht umgekehrt. Der Landes-Gesetzgeber hat das schon längst erkannt: Schon das geltende Landes-Raumordnungsgesetz (1997) bestimmt in seinem Artikel 5 (Abs. 4) klar und deutlich, dass bei allen raumordnungsrelevanten

Entscheidungen im Zweifel „im Interesse der künftigen Generationen vor allem den Erfordernissen der Ökologie Rechnung zu tragen ist“. Und auch im neuen Landesgesetzes Raum & Landschaft (ab Juli 2020) haben sozio-ökonomische Faktoren nicht per se Vorrang in Politik und Gesellschaft. Dessen Art. 1 („Das Gesetz regelt die Aufwertung der Landschaft, die Raumentwicklung und die Einschränkung des Bodenverbrauches“) stellt diese unter dem Begriff der „Raumentwicklung“ ausdrücklich in den Kontext des Landschaftsschutzes

und – sogar! - der „Einschränkung des Bodenverbrauchs“. Gemäß Art. 2 gehören soziale und wirtschaftliche Interessen bzw. „Ziele“ zu den insgesamt 11 Faktoren die zusammen und wechselwirkend die ökologische Entwicklung unseres Lebensraumes in umfassendem Sinn gewährleisten sollen. Wenn also die Gesamtentwicklung unseres Landes diesen Grundsätzen verpflichtet ist, dann können „sozio-ökonomische“ Interessen niemals gegen die Ökologie ausgespielt werden. RUDI BENEDIKTER, BOZEN, 17.10.2019


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