Öko ist alles

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

VISO: wirtschaftlich und sozial MALS - Die in Mals angesiedelte Vinschger Sozialgenossenschaft, kurz VISO, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2013 bis heute zu einem starken wirtschaftlichen und zugleich sozialen Akteur im Obervinschgau und darüber hinaus entwickelt. Über die bisherigen Tätigkeiten und neuen Herausforderungen informierten am 1. Oktober der VISO-Präsident Sascha Plangger und pädagogische Leiterin Juliane Stocker im Malser Oberschulzentrum. Die Vorstellung der VISO sowie die Präsentation der Tätigkeiten der hds-Ortsgruppe Mals (siehe untenstehenden Bericht) waren die Themen des 16. Treffens des Wirtschaftsbeirates der Raiffeisenkasse Obervinschgau. Die VISO verfolgt seit jeher das Ziel, Wirtschaftlichkeit mit Solidarität zu verbinden. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, benachteiligten Menschen Arbeitsmöglichkeiten zu verschaffen. Die derzeit insgesamt über 50

Sascha Plangger und Juliane Stocker

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter denen sich auch 8 Flüchtlinge befinden, sind in 5 Bereichen tätig: Schülerheime (Malserhof und Moles), Reinigungsdienste für öffentliche Einrichtungen und Private, Mensadienst (Schülermensa und Belieferung der Kindertagesstätte Mals), Event-Catering und

Campus-Hotel (in den Sommermonaten im Malserhof ). 2018 belief sich der Gesamtumsatz auf 1,385 Millionen Euro. Die Zahl der Kunden im Bereich Reinigung (Gemeinden, Betriebe und Privatpersonen) belief sich 2018 auf 79. Insgesamt wurden 169 Aufträge ausgeführt. „Es ist uns wichtig,

die Mitarbeitenden angemessen zu bezahlen. Ein Preisdumping in diesem Bereich wollen wir nicht“, präzisierte Plangger. Stolz sei die VISO darauf, dass es gelungen sei, die Visionen im Blick zu behalten, Krisen als Chancen für Verbesserungen zu nutzen, neue Netzwerkpartner zu gewinnen, gemeinsam zu lernen und regionale Kreisläufe zu stärken. Keinen Hehl machte Juliane Stocker daraus, „dass es nicht selten auch Schwierigkeiten gibt und dass nicht alles heile Welt ist.“ Zu den Herausforderungen der Zukunft gehöre es, weiterhin Arbeitsplätze für sozial benachteiligte Menschen zu erhalten und auszubauen. Konkret bezog sich Sascha Plangger hierbei auf die Führung des Schülerheims und der Mensa im Rahmen der derzeitigen Diskussion über ein entsprechendes PPP-Projekt. Ein Ziel sei es auch, sozial benachteiligte Menschen vor Ort beschäftigen zu können. SEPP

hds: „Handelstreibende sind Ortspfleger“ MALS - Die Schaffung und Erhaltung lebendiger und attraktiver Orte, eine flächendeckende Gewährleistung der Nahversorgung und die Entlastung der Betriebe sind die 3 wichtigsten Zielen, die der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, kurz hds, verfolgt. Über die bisherige und künftige Tätigkeit der hds-Ortsgruppe Mals und die Bedeutung des Handels insgesamt referierten der hds-Ortspräsident Johann Zwick, der Vizepräsident Harald Schuster und das Ausschussmitglied Frowin Stecher. Dem hds Mals gehören 55 Mitgliedsbetriebe an (34 Einzelhandels-, 15 Diestleistungs- und 6 Gastronomiebetriebe). 8% der arbeitenden Bevölkerung ist im Handel tätig und 8% der Arbeitsplätze betreffen den Handel. Der hds Mals beteiligt sich an den bezirksweiten Aktionen „do leb i, do kaf i“ und „Vinschger Weihnachtslicht“. Die Vision des hds ist es, die Qualität des Lebensraumes Obervinschgau durch gezielte Wirtschaftsentwicklung

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DER VINSCHGER 34/19

Johann Zwick, Harald Schuster und Frowin Stecher (v.l.)

zu steigern. „Belebte Orte steigern die Wirtschaftskreisläufe, funktionierende Dörfer sind die Basis für erfolgreiche Unternehmen und für eine hohe Lebensqualität“, stimmten die hds-Vertreter überein. Auch auf die Bedeutung der Zusammenarbeit und gemeinschaftlicher Aktionen auf Gemeindeebene wurde verwiesen. „Wir sehen uns fast als Bindeglieder zwischen Vereinen,

Institutionen und Privaten“, sagte Schuster. Der hds bemühe sich, alle Fraktionen einzubinden, den Zusammenhalt der Handelstreibenden zu festigen und die Zusammenarbeit insgesamt weiter zu stärken, „denn nur so gelingt es, kleinstrukturierte Betriebe vor Ort zu erhalten.“ Der Einzelhandel in den Gewerbezonen sei zu beschränken. Mit beeindruckenden Zahlen konnten die

hds-Vertreter zur Malser Weihnachtsaktion 2018 aufwarten: Es wurden 21.000 Lose ausgegeben. Von Mitte November bis zum 25. Dezember wurde ein Umsatz von 2,1 Mio. Euro generiert. Die Aktion kostete rund 40.000 Euro. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen konnten 8.000 Euro für die Krebshilfe gesammelt werden. 85 Handels-, Wirtschafts-, Handwerks- und Gastronomiebetriebe waren beteiligt. 9 lokale Großsponsoren unterstützen die Aktion. Für heuer ist eine neue Auflage der Weihnachtsaktion geplant. Als derzeitige Herausforderungen nannten die hds-Vertreter u.a. die Gewährleistung von einem guten Branchenmix, die Betriebsnachfolge und die Lehrlingsausbildung. Bedenklich wäre, wenn die Einwohnerzahl in den Dörfern bzw. Zentren abnehmen würde. Wenn die Landwirte die Landschaftspfleger sind, „versteht sich der hds und der Handelstreibende als Stadt- und Ortspfleger“, hieß SEPP es abschließend.