Als das Speiseeis in den Vinschgau kam

Page 8

VINSCHGER GESELLSCHAFT

Abstand halten

Hell & Dunkel Kunst, Musik und Kulinarik in der Bibliothek Naturns

Roman Stecher, Vize-BM Werner Egger und BM Karl Bernhart (v.l.) PRAD - Abstand halten war bei der jüngsten Prader Gemeinderatssitzung ein Thema. Dazu sollte eine Verordnung vorgestellt und genehmigt werden. Daraus wurde aber nur ein kurzes Intermezzo. Die Abstimmung über Punkt 8 der Tagesordnung „Genehmigung der Gemeindeverordnung über Abstände von Obstanlagen, Stützstrukturen und Umzäunungen zu den gemeindeeigenen Straßen und Flächen“ wurde verschoben. Als Referent für Landwirtschaft berichtete Roman Stecher, dass Bezirksbauernbundleiter Johann Wallnöfer den Prader Entwurf von Juristen prüfen lasse. Es seien schon Hinweise auf einige Unklarheiten eingegangen. „So müssen wir bestimmte Punkte sicher neu erarbeiten“, erklärte Stecher „um einen Entwurf zu schaffen, der hieb- und stichfest ist und uns nicht morgen um die Ohren fliegt.“ Eines möchte er klarlegen, es sollen keine Sanktionen oder Auflagen für Obst-, Gemüse- oder Viehbauern sein, sondern ein Leitfaden oder eine Hilfe, um morgen zu wissen, wie man sich angrenzend an gemeindeeigene Flächen zu verhalten habe. Sobald die rechtlichen Grundlagen geklärt seien, würde die Verordnung überarbeitet und in einer informellen Sitzung dem Gemeinderat und dem Ortsbauernrat vorgestellt werden. Für Bürgermeister Karl Bernhart seien Konstruktionen wie z.B. Hagelnetze erst zu definieren. Es fehle eine Rechtsgrundlage. „Es wäre gut, wenn das Land verbindliche, rechtliche Grundlagen schaffen würde. Es kann nicht sein, dass die Gemeinden erst probieren müssen, was gehe oder was nicht“, meinte Bernhart. Auf den Einwand von Rat Alfred Theiner (Süd-Tiroler Freiheit) hin, dass man sich bei der Definition Gemeindestraße an die Parzellen-Grenze halten möge, führte zur Diskussion über Flächenveränderungen durch Asphaltierung und über den Begriff Kataster-Grenze. GÜNTHER SCHÖPF

8

DER VINSCHGER 32/19

NATURNS - Wenn an lauen

Herbstabenden die traditionelle Veranstaltung „Art & Bibliothek“ in Naturns stattfindet, dann steht eines fest: Bildende Kunst, Kulinarik, Musik und viel Stil gehören zur lokalen Bibliothek. Und passen optimal dorthin. Dies wurde am 20. September bei der Vernissage der Kunstausstellung „Hell & Dunkel“ einmal mehr klar. Die stets engagierte Bibliotheksleiterin Gabi Hofer setzte dieses Mal erstmals auf eine Kuratorin. Diese fand sie in der Meranerin Nicole Abler. Sie führte die zahlreichen Gäste auch gleich in das Konzept der Ausstellung ein. Deren Protagonisten sind Daniela Rieder, Karin Thaler und Walter P. Auer. Drei Naturnser Künstler, individuell und unterschiedlich, jeder mit seiner eigenen Geschichte. Für die Ausstellung fanden die Drei zusammen. Was sie vereint? Sie alle erzählen Geschichten. Geschichten mit ihren Werken. „Und sind philosophisch angehaucht“, brachte es Kuratorin Abler auf den Punkt. Daniela Rieder etwa brachte ihre Visionen von Hell und Dunkel unter anderem mit Acrylmalerei und Mischtechniken auf die Leinwände. „Die Raben sagen die Wahrheit“, erklärte sie einige ihrer beliebten Motive. Alles habe dabei eine Bedeutung. Zeitungen und Gegensätze Eine Bedeutung haben die Bilder freilich auch für Walter P. Auer. Der Künstler, der schon lange zum Inventar von „Art & Bi-

Freuen sich über eine gelungene Ausstellung (v.l.): Walter P. Auer, Gabi Hofer, Daniela Rieder, Kuratorin Nicole Abler und Karin Thaler.

bliothek“ gehört, arbeitete auf alten Zeitungen. Weiß und Schwarz sind dabei oft die bestimmenden Elemente. „Ich wollte damit einen Bezug zur Bibliothek herstellen. Diese ist in Form der Zeitungen vorhanden, die Kunst kommt dann dazu“, sagte Auer. Die großen Gegensätze hingegen stellen die Fotografien von Karin Thaler dar, wie Kuratorin Nicole Abler analysierte. „Sie erfasst mit sachlichem und genauem Auge Gegenstände, Menschen und Tiere. Sie nimmt die Dinge wahr, hinterfragt die Umgebung und erzählt schlussendlich Geschichten“, so Abler. Thaler, die sonst auch mit Öl malt, hat sich für die Ausstellung ganz auf die Fotografie konzentriert. Spinnennetze und viele Details: Die Motive unterschiedlich, die Umgebung hell und dunkel. Gegensätze die sich anziehen. „Sachen, wo man sonst achtlos vorbeiläuft. Ich möchte die Leute mit diesen Bildern ‚herbremsen’, um einmal still zu halten und genauer hinzusehen“, betonte Thaler.

Sie machten klar, warum Musik und Kunst zusammengehören.

Kulinarik und Musik Traditionell durften auch die kulinarischen Köstlichkeiten nicht fehlen. So freuten sich die Besucher über Bruschettas im Innenhof. Die Live-Band „The Straight Flush“ mit dem jungen Naturnser Interpreten Nico Platter am Klavier und dem Cajon sowie Daniele Bordato (Stimme und akustische Gitarre) und Manuel Pircher (akustische Gitarre) bewies, warum auch die Musik zum Spektrum der Kunst gehört. Viel Lob für die wertvolle Veranstaltung, die wieder von der Gemeinde und von Kultur Naturns unterstützt wird, gab seitens des Kulturreferenten Michael Ganthaler. Die Ausstellung ist noch bis 27. September von 17 bis 20 Uhr zugänglich. Die Finissage findet am 27. September um 19.30 Uhr statt, u.a. mit Filmen von Karl Prossliner und Live-Musik von „All eyes On“. Zum Abschluss ist die Ausstellung bis Mitternacht geöffnet. MICHAEL ANDRES

Tanja Flarer von Kultur Naturns und Gemeindereferent Michael Ganthaler.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.