VINSCHGER GESELLSCHAFT
Viel Applaus für die Revue des MGV Schlanders SCHLANDERS - Bei der heurigen Revue des Männergesangvereins Schlanders stand der Bahnhof in Schlanders im Mittelpunkt des Geschehens. Es trafen dort nach und nach illustre und weniger illustre Gäste ein. Mit dem Goggelezug aus Salurn kam der Eiermann an, der „geile Typ“ und Wirt, der nur eiern kann. Der Unheil-Zug aus Bozen brachte weitere Politiker nach Schlanders, so etwa den Messner Hubi, der neue Schlösser für das Krankenhaus bei sich hatte. Auf den mittelosen Benko, der sich im Bahnhof eine Schlafstatt eingerichtet hatte, trafen alle Gäste, auch König Charles und Camilla. Diese hatten sich auf Schloss Schlanderberg als Unterkunft gefreut, doch der „geniale Bürgermeister“ bot ihnen die Drusus-Kaserne als Bleibe an. Aufgetaucht ist auch Jannik Sinner, um seinem neuen Sponsor „Göflaner Marmor“ die Ehre zu erweisen und dem Bürgermeister vorzuschlagen, auf dem Kasernen-Areal 16 Tennisplätze zu errichten. Aus Landeck reiste der Svenni Knoll an, aus Rom die Giorgia, die man zuvor mit Ulli und Philipp unter derselben Decke ertappt hatte. Auch der schöne Svenni von der STF (Siamo tutti fratelli) biederte sich der Giorgia gegenüber an. Ein besonderer Höhepunkt der gelungenen Revue war das Solostück, das Horst Saller aufführte. Er spielte in einer Doppelrolle den angetrunkenen Tod, der sich auf einer Bahnhofbank zu einem Datensammler gesellte, um ihn abzuholen. - Das
Publikum zollte dem MGV für die Sketche und Liedereinlagen viel Applaus. Der Theatersaal im Kulturhaus war sowohl bei der Premiere am 2. Februar, als auch bei der Gala Revue am Abend danach ausverkauft. Obmann Daniel Staffler dankte den Mitgliedern
des MGV, allen, die im Hintergrund mitgearbeitet haben, sowie allen Gönnern und Sponsoren. Einen besonderen Dank zollte er dem Revue-Komitee, dem Revue-Regisseur Franz Steiner und der Chorleiterin Sibylle Pichler. Übrigens: Die Tür für neue Sänger
ist beim MGV Schlanders immer offen. Als nächste Veranstaltung steht am 11. Mai das Frühjahrskonzert auf dem Programm. Detail am Rande: Den Schwabl Heiner ernannte der MGV im Rahmen der Revue posthum zum Ehrenbürger von Schlanders. SEPP
„Spaziergang am Haidersee“ ST. VALENTIN A.D.H. - „Spaziergang
am Haidersee“ heißt der Titel der Novelle von Christine Haller-Martin, die unlängst im Verlag A. Weger erschienen ist. Das 120 Seiten umfassende Büchlein mit dem Untertitel „Eine neue Kleinigkeit“ handelt von einem einzelnen, nicht alltäglichen Vorkommnis, nämlich einem Seerundgang am Haidersee. Eine betagte und seit einiger Zeit auch sehbeeinträchtigte Frau verbringt eine kurze Sommerfrische in einem Beherbergungsbetrieb am See. Sie hat gerade den Hai30 DER VINSCHGER 03/24
dersee ausgewählt, weil det, dass ein Spaziergang er sie an ihren Jugendim Freien ein passender freund Peter erinnert, Ersatz dafür wäre. Allein, der einst versprochen wie soll sie Peter ausfinhatte, ihr seinen schödig machen? Schließlich nen Heimatsee zu zeigen. klappt es. Er holt sie zu Doch das Leben stellte einem Seerundgang ab. nach bestandener Reife- Die Erzählung nimmt prüfung seine Weichen einen geradlinigen, sich und führte die beiden auf steigernden, gedrängt unterschiedliche Pfade. Seither berichtenden Verlauf. Die Inforsind 50 Jahre ins Land gegangen. mationen, die Polifema von ihrem Das Klassentreffen musste wegen Begleiter erhält, gelten dem fast der Corona--Pandemie entfallen. 90 Hektar großen und bis zu 15 Polifema (das erzählende Ich) fin- Meter tiefen See. Sie erfährt viel
Wissenswertes über den Haidersee und auch dessen unmittelbare Umgebung. Auch Kulturgeschichtliches kommt nicht zu kurz. Das Umschlagbild für die Novelle stammt von der Nordtiroler Malerin Claudia Schwamm. Die Autorin Christine Haller-Martin, geboren 1952 in Sterzing, lebt im südlichen Wipptal, wo sie über vier Jahrzehnte als Grundschullehrerin tätig war. Der Bogen ihres literarischen Schaffens reicht von Sagensammlungen und historischen Romanen bis zu Lyrikbänden. RED