VINSCHGER GESELLSCHAFT
Kreative Wege ins Berufsleben Erlebbar im Berufsbildungszentrum Schlanders und an der Berufsfachschule für Steinbearbeitung.
Fachlehrer Elias Wallnöfer beobachtete Elia Vidal aus Prad, der an einem „Flächenobjekt“ zum Einstieg ins Matura-Jahr arbeitete. LAAS - Es war ein Samstag, der zum Tag der offenen Tür erklärt worden war. Aus der Berufsfachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ drang kein Laut. Verwunderlich war das nicht, der 20. Jänner 2024 hatte erst begonnen und fühlte sich um 9 Uhr noch arktiskalt an. War man dann eingelassen, fällt fast zwangsläufig der Blick auf die Ausstellung im Stock darunter. Harte Köpfe aus Marmor waren da zu sehen, Gliedmaßen, Werkstücke aus Marmor. Der Empfang war herzlich. Die für Gestaltung und Freihandzeichnen zuständige Lehrerin Evelyn Kuppelwieser versuchte dem unterfertigten Eindringling die Grundlagen einer Ausbildung in der Berufsschule für Steinbearbeitung zu erklären.
Sie legte Prospekte vor und sprach von handwerklicher Grundausbildung zum Steinmetz und von der Spezialisierung zur Steinbildhauerei. Das Besondere, das Berufsschulen von Oberschulen unterscheidet, sind die Möglichkeiten, mehrmals einen Abschluss zu machen oder ähnliche Ausbildungen anerkannt zu bekommen. Höhepunkt des Besuches in der Fachschule für Steinbearbeitung war die Führung durch eine der beiden großen Werkstätten und durch den Modellierraum. Da war Bewegung, neuenglisch „Äktschn“. Da wurde gebohrt, gefräst, geklopft, gespitzt, gehämmert oder eben auch punktiert und modelliert. Durch die Werkstatt verteilt ragten Röhren skulpturartig aus dem Boden. „Das sind Ab-
Fachlehrer Michael Tröger (rechts) betreute die Simulation eines Fräsvorganges, den Schüler auf dem Laptop nachvollzogen.
16 DER VINSCHGER 02/24
Lucie Glandorf aus Niedersachsen ist gelernte Holzbildhauerin und in Laas dabei, sich als Steinbildhauerin zu spezialisieren.
Rebecca Wolf, Nordtirol, besucht die Meisterklasse Steinbildhauerei und modellierte ein Ornamentrelief.
saugröhren, niemand muss hier Staubmasken tragen“, erklärte die Begleiterin.
im BBZ. Hochbetrieb herrschte aber immer noch am Übungstisch der „Roboterfreaks“. Es war der Publikumsmagnet schlechthin, „der in seinen Dimensionen und Attraktionen Roboter und digitales Baggern seiner elektronischen und digitalen Ausführung den Standards Im Mutterhaus des Berufs- der WRO (dem internationalen bildungszentrums (BBZ), in Roboterwettbewerb) entsprach“, Schlanders, ging der Tag der of- erklärte Deutschlehrer Erich Jofenen Tür gegen 13 Uhr zu Ende. sef Lingg. Unterschiedliche aus Müde, aber zufrieden waren Legosteinen mit EV 3-Motoren Lehrer, Schüler und schulexterne ausgestattete und mit Sensoren Mitarbeiter dabei, „die Spuren“ und Aktoren versehene, mobile des Tages zu beseitigen. Direk- Modell-Roboter faszinierten die torin Virginia Maria Tanzer war Besucher. Diese Miniatur-Roboter positiv überrascht, wie sich „ihr seien identisch zu programmieren Personal“ samt Schüler ins Zeug und zu bedienen wie Roboter in gelegt hatte, um Eltern und Mit- modernen Industriebetrieben, telschulabgängern wenigstens erklärte der Lehrer. eine Ahnung zu vermitteln über Möglichkeiten und Angebote GÜNTHER SCHÖPF
Einmal mehr eine Attraktion beim Tag der offenen Tür war der Robotertisch.
Jugendliche konnten hier probieren, einen Bagger zu bedienen. Die Software ermöglicht eine GPS basierte 3D Baggersimulierung.