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VINSCHGER GESELLSCHAFT

FUIRROAT – Neue Vinschger Weltmusik Die Band Flouraschworz hat ihre neue CD FUIRROAT vorgestellt. Ein Gespräch mit Heiner Stecher. SCHLANDERS - Will man mit Heiner Stecher über seine Band Flouraschworz plaudern, dann beginnen seine Erzählungen bei der Tschenglser Nandl, der Großmutter väterlicherseits. Diese sei sehr musikalisch gewesen und habe die Erzählungen der älteren Leute ihrem Enkel Luis Stefan Stecher im Vinschger Dialekt weitergegeben, darunter auch manche Geschichte über die Korrner. Dass daraus in einer der nächsten Generationen eine Band mit dem Namen Flouraschworz - benannt nach einer schwarzhaarigen Schönheit namens Flora - entstehen würde, ist daher eigentlich nicht verwunderlich. Und dann war da noch Heiners Großmutter in Wien: Die äußerst musische Dame hat, wenn es die Meraner Enkelschar zuließ, täglich zwei Stunden am Klavier geübt und vor dem Schlafengehen den Kindern noch etwas am Flügel vorgespielt. Daher kommt wohl Heiners Liebe zu den slawischen Harmonien und die Bewunderung für Chopin, Tschaikowsky und Dvořák. Inzwischen hat Flouraschworz bereits die zweite CD FUIRROAT produziert, und zu diesem Anlass hat der Vinschger mit Heiner Stecher ein ausführliches Gespräch geführt.

der Vinschger: Herr Stecher, die Band Flouraschwarz ist zur Kulturbotschafterin des Vinschgaus geworden. Warum entstand diese musikalische Neuinterpretation der bereits schon teilweise vertonten Gedichte, der Korrnerliadr Ihres Vaters? HEINER STECHER: Diese Gedichte im Vinschger Dialekt haben trotz ihres Entstehungsalters immer noch ein riesiges Potential: sie sind tragisch, tiefgründig, aber stets auch verschmitzt und humorig. Sie sind gespickt mit kleinen und großen Lebensweisheiten, sie

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besitzen eine bewusste Kantigkeit und sind eigentlich eine Liebeserklärung an unser Tal und seine Kargheit: den Vinschgau. Die Songs, die wir dazu neu erfinden, sind melodisch und rhythmisch und gehen in die Beine. Dazu kombinieren wir Ska, Polkas, Walzer und Kletzmermusik mit Melodien, die gelegentlich orientalische und slawische Einflüsse erkennen lassen. Diese wiederum helfen uns, das Fremdsein, des Andersseins oder Ausgegrenztsein der Korrnr musikalisch auszudrücken. Wir lieben die Zweiviertel-Rhythmen, aber auch walzerartige Stücke, mit denen wir den Songs ein mehr alpenländisches Moment geben. Flouraschworz wagt diesen Versuch, eine zeitgenössische Vinschger Musik abseits der gewohnten Volksmusik und dem volkstümlichem Schlager zu schaffen und diese lyrischen Texte und ihre Themen wieder in die Gegenwart zu bringen.

allem Hannes Ortler und Michl Reissner sich kompositorisch viel stärker eingebracht haben. Das hat unser musikalisches Spektrum immens bereichert und noch bunter gemacht. Inzwischen hat sich auch unser Zusammenspiel in der Band verbessert, und dank unserer Lust zum Experiment entwickeln wir immer klarer unserem eignen Stil.

ein gemaltes Gewitter farbintensiver Pigmente, welche durch das Marmorsand-Kristallrelief auf der Leinwand noch intensiver glühen. FUIRROAT, der eigenwillige, eindeutig vinschgerische Titel stammt aus dem Gedicht „Prumm pinni assou taasi“, wo es heisst …“die Pfrousln sain fuirroat, und fuirroat ischs Laap“. Weitere Bezugspunkte Die Produktion einer CD ver- zu Laas sind meine Laaser Verlangt das Zusammenwirken wandtschaft sowie meine Ervieler. Wer war alles daran innerungen an wunderschöne beteiligt? Bergsommer im Laasertal, zuerst Neben uns vier Musikern, Fran- auf der Fernerhütte und später co Micheli (Bass), Hannes Ortler auf der Oberen Alm. Auch Michl (Klarinette, Sax, Piano, Stimme Reissner, dessen Vater ein Laaser & Kurioses), Michael Reissner ist und Hannes Ortler haben Be(Schlagzeug, Percussion & Vibra- zug und Verwandtschaft in Laas. phon) und mir (Gesang, Mandoline & Gitarren) unterstützten uns Wie geht es jetzt bei Floumein Vater Luis Stefan Stecher, raschworz weiter? Welche Gregor Marini (Audio Recor- Termine stehen für die erding), Elisabeth Hölzl (Grafik), folgreiche Vinschger Band Jörg Hofer (Cover), Rafael Micheli an? (Fotos), sowie unsere Familien, Am 15. März werden wir in BoFans und Freunde. zen in der Carambolage auftreten. Ebenfalls im Frühjahr stellen wir Was unterscheidet Ihre zwei- Der Vinschger: Wieviel von in der Hofburg in Brixen und im te CD FUIRROAT von der der Laaser Heimat Ihres Va- Stadttheater in Sterzing unsere CD ters steckt in dieser CD? ersten? vor. Zusätzlich werden wir noch Der größte Unterschied ist wohl Es steckt viel Laas in die- bei weiteren Auftritten in Meran der, dass FUIRROAT noch in viel ser CD. Das fängt schon beim und im Vinschgau unsere musikagrößerem Maße als „kurz unt guat“ Cover an. Der Laaser Künstler lischen Spuren hinterlassen. eine Gemeinschaftsproduktion Jörg Hofer hat uns eines seiner geworden ist, bei der nun vor Werke zur Verfügung gestellt: INTERVIEW: INGEBORG RECHENMACHER


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