VINSCHGER GESELLSCHAFT
Baukosten steigen auf 12 Millionen Euro
Das Modell des Hallenbades, mit dessen Bau im Frühjahr 2024 begonnen werden soll. Der Großteil der Arbeiten ist bereits ausgeschrieben. GRAUN - Obwohl die Kosten für
den Bau des neuen Hallenbades in Graun auf nunmehr rund 12 Millionen Euro gestiegen sind, will die Gemeinde das Vorhaben umsetzen und im Frühjahr 2024 mit der Errichtung beginnen. Zurückzuführen ist der Anstieg der Kosten vor allem auf die Preissteigerungen, aber nicht nur. „Wir werden ein schönes, vollwertiges Erlebnis-Schwimmbad mit Sauna und Gastronomie für die Bevölkerung von Graun und auch für die Gäste bekommen“, gab sich Bürgermeister Franz Prieth bei der Gemeinderatssitzung am 20. November überzeugt. Die Finanzierung sei zwar eine Herausforderung, „aber wir trauen uns zu, sie meistern zu können, ohne dabei auf die Umsetzung
Bei nur einer Enthaltung hat der Grauner Gemeinderat am 20. November weitere 600.000 Euro für den Bau des Hallenbades zweckgebunden.
anderer Großprojekte verzichten des Schwimmbad-Baus ebenso oder ein Darlehen aufnehmen wenig auf der Strecke bleiben zu müssen.“ Zusammen mit den würden, wie andere Vorhaben. 600.000 Euro, die der Gemeinde- „Wir bekommen ein attraktives rat am 20. November bei einer Schwimmbad, können es zur Stimmenthaltung zweckgebun- Gänze mit Eigenmitteln finanden hat, beläuft sich die bisherige zieren und brauchen uns nicht zu Summe an Eigenmitteln, die für verschulden“, sagte auch die Vizedas Großprojekt zur Verfügung bürgermeisterin Hannah Waldner. stehen, auf ca. 8,5 Millionen Euro. Auch sie verwies auf die soziale Die restlichen rund 3,5 Mio. sol- und zugleich touristische Bedeulen im Zuge des Nachtragshaus- tung des Schwimmbades. Valenhaltes 2023 und des Haushaltes tin Paulmichl gestand, zu Beginn 2024 dazukommen, und zwar zwar erschrocken zu sein, als er immer als Eigenmittel. Mehrfach vom Anstieg der Kosten auf 12 betont hat der Bürgermeister, Millionen hörte: „Immerhin sind dass andere Großprojekte in der wir 2021 noch von 7 Millionen Gemeinde, wie etwa das Zivil- ausgegangen.“ Die Argumente der schutzzentrum in Langtaufers Verwaltung hätten ihn nun aber (ca. 2 Mio. Euro) oder zwei ge- überzeugt. Weiterhin skeptisch plante Erschließungszonen in St. zeigte sich hingegen Josef Thöni, Valentin auf der Haide aufgrund der sich bei der Abstimmung über
die Bilanzänderung der Stimme enthielt. Neben dem Anstieg der Baukosten brachte Thöni auch die zu erwartenden Ausgaben für die Führung aufs Tapet. Der Bürgermeister meinte hierzu, dass für die Deckung des zu erwartenden Jahresdefizites in Höhe von ca. 300.000 Euro unter anderem Einnahmen aus gebührenpflichtigen Parkplätzen verwendet werden könnten. Außerdem hoffe man auf Zuschüsse, wie sie das Land für Gemeinden mit Schwimmbzw. Hallenbädern weiterhin in Aussicht gestellt habe. Geführt werden soll das Schwimmbad von der Schöneben AG, wobei beide Seiten auf positive Synergieeffekte setzen. Die Gefahr eines finanziellen Risikos für die Schöneben SEPP AG bestehe nicht.
Ortspolizeidienst: Übergangsfrist bis 1. April 2024 GRAUN - Nicht mit Jahresbeginn,
sondern erst zum Stichtag 1. April 2024 sollen die OrtspolizeiStellen von den Gemeinden auf die Bezirksgemeinschaft übergehen. Der Arbeitgeber-Wechsel gehört zur 4. und letzten Umsetzungsphase des Konzeptes für die Weiterentwicklung des Ortspolizeidienstes in den 13 Vinschger Gemeinden sowie in den Gemeinden Naturns und Plaus. Zur Verzögerung kommt es, weil noch einige Detailfragen zwischen der Bezirksgemeinschaft und den Gemeinden mit Ortspolizei-Außenstellen zu klären sind. Über den neu organisierten Ortspolizeidienst auf Be26 DER VINSCHGER 22/23
zirksebene im Allgemeinen sowie über die Verwendung von Kleinkameras seitens der Beamten im Besonderen informierte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Graun der Kommandant des übergemeindlichen Polizeidienstes, Christian Carli. Mit dabei war auch Klaus Obwegeser, der kürzlich die Ausschreibung der Gemeinde Graun für die Besetzung einer Ortspolizeistelle der 7. Funktionsebene gewonnen hat. Bis zum formellen Übergang der Ortspolizeistellen von den Gemeinden auf die Bezirksgemeinschaft, wofür es neben den Gemeinden auch die Zustimmung der Polizisten und
Im Bild (v.l.): Franz Prieth, Christian Carli und Klaus Obwegeser; im Hintergrund Gemeindesekretär Georg Sagmeister.
Polizistinnen braucht, bleibt Obwegeser zusammen mit 3 Arbeitskollegen Angestellter der
Gemeinde Graun. Carli gab sich überzeugt, dass am Ende alle Gemeinden sowie auch sämtliche Ortspolizisten und Ortspolizistinnen dem Übergang auf die Bezirksgemeinschaft zustimmen werden. Er selbst bleibt noch bis zum Mai 2025 als Angestellter der Gemeinde Schlanders im Dienst. Der Verordnung über die Verwendung von „Body-Cams“ stimmte der Gemeinderat einhellig zu. „Body-Cams“ sind sichtbar getragene Videokameras, die der Dokumentation des Einsatzgeschehens dienen und von Polizeikräften nicht zuletzt auch zum eigenen Schutz getragen werden. SEPP