Orte neu denken

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Unbedingt etwas Medizinisches“ Julia Hauser scheut weder Mühe, noch Zeit, sich weiter aus- und fortzubilden. LAAS - Das Hinweisschild hat’s in sich. „Körper im Takt“ liest man auf dem kleinen Schild und wird neugierig. Bei längerem Nachdenken - und das tun alle, die auf das Schild aufmerksam werden – wird ihnen klar, wie simpel und wirkungsvoll die 27-jährige Laaserin auf ihre Tätigkeit als Physiotherapeutin hinweist. Sie hat konkret mit Körpern zu tun, die sie in Takt hält. Sie sorgt sozusagen für „intakte Körper“. „Ich wollte keine Anglizismen und keine abgedroschenen Ausdrücke“, meinte die Physiotherapeutin Julia Hauser, die es mit Sprachen gut kann. Sie hat schließlich das Sprachen-Lyzeum in Schlanders besucht und in der 4. Klasse ein Auslandsjahr in Irland, in der Landgemeinde Mitchelstown, verbracht. „Schon in der Oberschulzeit hat mich alles, was Medizin betraf, interessiert“ erzählte Julia. „Ich wollte unbedingt etwas Medizinisches machen. Ärztin zu werden, war mir zu wenig praktisch. Daran hängt viel zu viel Bürokratie“. Nach der Matura habe sie am universitären Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe „Claudiana“ in Bozen das dreijährige Studium zur Physiotherapeutin absolviert. Am Bozner Außensitz

Eine runde Sache das Fixieren und Stabilisieren des Schultergelenks.

der Universität Ferrara musste die Hälfte des Stoffes in Italienisch bewältigt werden.

kreten Einstieg in diese Sparte dung zu machen in den Bereichen ermöglichten die Kunstbahnrodler, Ernährung und Immunsystem die von Julia und einem weiteren und Möglichkeiten, chronische Physiotherapeuten betreut werden. Leiden physiotherapeutisch zu beGleichzeitig gelingt es ihr – wie un- einflussen.“ Im März 2023 hatte sie längst mit Reisen nach Norwegen ihr Studio eröffnet. Der 1. Kunde oder Lettland - immer wieder, über im Studio war ein männlicher Paden Laaser Tellerrand hinauszu- tient, der an einer Schulter operiert schauen. Das Darüber-Hinweg- worden war. „Es waren Sehnen geSchauen wird ergänzt von vielen rissen“, erinnerte sie sich. Die FachBlicken aus der Vogelperspektive. frau Julia Hauser sprach von einer Sie sei schließlich in eine berg- „Rotatoren-Manschetten Ruptur“. begeisterte Familie hineingeboren. Ob sie sich in einem Bereich schon Auf einer märchenhaften Tour als Spezialistin fühle. Sie verneinte. über den Bianco-Grat zum Piz Als Schwerpunkt liege ihr schon Bernina sei sie schon in die Welt mehr das Orthopädische. Was der Viertausender vorgestoßen. Bewegungsapparat oder HalswirEine der schwierigsten Touren sei belsäulenproblematiken anbelange, der Aufstieg zum Großglockner fühle sie sich sicher. Ob noch was über den Stüdlgrat gewesen. Beim Wichtiges an Zusatzausbildungen Wandern, Klettern und auf Ski- fehle. „Ich möchte unbedingt noch touren holt sich die am 31. Jänner Osteopathie machen.“ Ihr Fazit: 1996 geborene Julia - den Namen „Für mich ist es wichtig, jeden Paerhielt sie auf Wunsch der Oma – tienten individuell zu betreuen, jenes Gefühl der Freiheit, das für ihn in die Behandlung aktiv einzuWassermann-Geborene typisch binden, um optimale Behandlungssein soll. erfolge zu erzielen.“

Auf dem Weg zur Vielseitigkeit Zum Studium motiviert habe sie eine erste, unfreiwillige Begegnung mit Physiotherapie. „Im MaturaJahr 2015 habe ich mich bei einer Skitour am Knie verletzt. Ich bin dann zum Therapeuten Georg Schönthaler nach Eyrs gegangen und der hat mir dann so sehr geholfen, dass ich den brennenden Wunsch spürte, das auch zu lernen.“ In Salzburg hat die „diplomierte Physiotherapeutin“ dann auch die 2-jährige Ausbildung in Sport-Physiotherapie geschafft. Den kon-

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16 DER VINSCHGER 20/23

Julia im Studio mit stummem Publikum.

Es geht um die Lendenwirbelsäule: Sie lässt beim Lockern nicht locker.

GÜNTHER SCHÖPF

Das Gespräch kehrte zur Physiotherapie zurück. Einen TapingKurs habe sie in München belegt. In Klagenfurt besuchte sie eine Kursreihe, die auf eine „ganzheitliche Physiotherapie“ abzielt und sich mit Schmerzen befasst, die lokal auftreten, aber an ganz anderen Stellen des Körpers ihren Ausgang nehmen können. An den Grundkurs in der Claudiana angehängt habe sie einen Aufbaukurs Im Eiskanal in Sigulda, Lettland: in Lymphdrainage. „Aktuell bin ich Sie hält fest als Therapeutin dabei, in München eine Ausbil- und als Kamerafrau.


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