„Gut aufgehoben“ reicht nicht

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„Gut aufgehoben“ reicht nicht KRITISCHER BLICK HINTER DIE BEHINDERTENWERKSTATT IN PRAD Poste Italiane SpAVersand im Postabonementges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen NR. 15 (984)30.08.2023I.P. 27 JG | 14-tägig Wandern, biken und genießen BERGBAHNEN LATSCH www.bergbahnen-latsch.com TARSCHER ALM ST. MARTIN IM KOFEL TARSCHER ALM Bus & Bikeshuttle täglich vom Bahnhof Latsch www.moriggl.com 0473 831 555 Elektro Schlüsselfertige Badsanierung Alle Gewerke aus einer Hand Termin- und Preiskontrolle 50% Steuerbonus
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Frauen sind kein Eigentum

04 THEMA

Prad

„Gleiche bleiben unter Gleichen“

Liebenswert, lebensfroh, humorvoll. So wurde Celine Frei Matzohl beschrieben, als ihre Angehörigen, Freunde sowie eine große Trauergemeinschaft für immer von ihr Abschied nehmen mussten. Dekan Pater Mathew und der Wortgottesdienstleiter Herbert Habicher rangen beim Begräbnisgottesdienst in Schlanders nach Worten, um das immer noch Unfassbare zu beschreiben und Trost zu vermitteln. Celine war am 12. August, am Tag vor ihrem 21. Geburtstag, in der Wohnung ihres Ex-Freundes getötet worden. Sie war auf schreckliche Weise getötet worden. „Diese furchtbare Gewalttat hat uns alle aufgerüttelt. Wir bleiben als andere zurück, als die wir vorher waren. Nach diesem Verlust müssen wir uns neu orientieren“, sagte der Dekan. Er rief zu Achtsamkeit auf und zum Schutz der Privatsphäre der Familie. Dieses Verbrechen habe Trauer, Zorn und ein Gefühl der Ohnmacht ausgelöst: „Kinder müssen ohne Furcht vor solchen Verbrechen aufwachsen können.“

Celine hat laut Habicher viele Spuren hinterlassen: „Was bleibt, ist die geschenkte Liebe.“ – Der Frauenmord hat nicht nur Schlanders schockiert, sondern das ganze Land. Abgesehen von unzureichenden Gesetzesbestimmungen zum Schutz von Frauen und Lücken in deren Anwendung ist auch die Gesellschaft gefordert: Frauen dürfen in den Köpfen von Männern, welcher Kulturkreise auch immer, nicht als Besitz, Eigentum oder Ware angesehen werden.

redaktion@dervinschger.it

08 GESELLSCHAFT

Schlanders

„Gewalt gegen Frauen geht uns alle an“

11 Töll/Graun

Altes Turmuhrwerk kehrt zurück

12 Planeil

Viele gute Gründe zum Feiern

14 LESERBRIEFE

20 Schlanders Neonazis, Lederhosen und viel Hass

22 Kastelbell-Tschars

Nach 18 langen Monaten…

28 Laas Marmor & Marillen wieder ein besonderes Fest

32 Prad/Stilfs Zeit und Geld gespart

36 SPEZIAL

Vinschgau Richtig Heizen

38 Vinschgau So gelingt der Schulbeginn

40 KULTUR Schluderns Ritterfieber

43 Glurns Kultur in allen

39028 Schlanders, Grüblstraße 142 Tel. 0473 62 17 15 | info@dervinschger.it www.dervinschger.it

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40 08 INHALT
Facetten
Latsch
44 SPORT
3-tägiges Eishockeyfest
48 Reschen Vinschgaus Kitesurf-Hoffnung
SEPP LANER DER VINSCHGER 15/23 3 KOMMENTAR ■ Prad, Hauptstr. 62, T 0473 616644 ■ Schlanders, Gerichtstr. 6, T 0473 730789 ■ Naturns, Hauptstr. 71, T 0473 668277 Generali verwaltet
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„Gleiche bleiben unter Gleichen“

Dietmar

PRAD - Fast 41 Jahre lang hat Dietmar Raffeiner in der Behindertenwerkstatt in Prad als Betreuer und Begleitperson gearbeitet. Seit wenigen Monaten ist er in Pension. der Vinschger bat ihn zum Interview.

der Vinschger: Offiziell ist die Behindertenwerkstatt eine „Tageseinrichtung für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung“. Das klingt so, als müssten Menschen mit Beeinträchtigungen von sogenannten normalen Leuten abgesondert werden. Ist das tatsächlich so?

DIETMAR RAFFEINER: Menschen, die gesellschaftlich abgesondert werden, entwickeln sich hin zu Sonderlingen. Eine vom gesellschaftlichen Leben abgesonderte Einrichtung bleibt auf fast geschlossene Weise eben eine Sondereinrichtung. Seit vielen Jahren spricht man im Behindertenbereich von Integration, von gesellschaftlicher Teilhabe, aber wirklich weiter gekommen ist man mit diesem Vorhaben nicht. Die Klientinnen und Klienten, die einmal in einer solchen Sondereinrichtung angekommen sind, verlassen diesen Ort meistens zeitlebens nicht mehr. Eine solche Behinderten-Einrichtung wie in Prad funktioniert ähnlich wie eine Blase, wo man weitestgehend ohne wirkliche gegenseitige Herausforderungen auf gleichbleibende und gleichförmige Weise sich jeden Tag begegnet. Über kurz oder lang setzt sich dabei eine automatisierte Betreuungs- und Begegnungsform durch. Pädagogisch zeitgemäß ist eine solche, von der Gesellschaft abgeschottete Institution nicht, denn Pädagogik befasst sich ja mit dem Individuum und seinem Platz in der Gesellschaft. In solchen Einrichtungen haben Menschen mit Behinderungen wenig gesellschaftlichen Kontakt zu Menschen ohne Behinderungen. Gleiche bleiben weitgehend unter Gleichen, was im Kern Entwicklungen wenig umfassend fördert.

Diese Einrichtung nennt man eine geschützte Werkstätte. Was genau bedeutet geschützt?

Geschützte Werkstätten gibt es bereits seit 50 Jahren. Die sogenannte geschützte Werkstätte soll eine Art unterstützendes Sprungbrett sein, um Menschen mit Behinderungen ansatzweise ins Arbeitsleben zu integrieren. Wirklich ankommen auf dem Arbeitsmarkt tut aber kaum jemand. Das Ansinnen war, dass Menschen auf unterstützend geschützte Weise vorbereitet werden, auf das Leben da draußen. Nur, das Leben draußen ist ein völlig anderes als das Leben drinnen in einer begegnungsentfernten Abgesondertheit. Vielleicht wurde diese arbeitsorientierte Vorbereitung in einer geschützten Werkstätte wie in Prad aber auch von vorneherein viel zu wenig ins Auge gefasst. 2021 verabschiedete die Europäische Union eine neue Strategie zur Unterstützung von behinderten Menschen, die das Ende der Förderwerkstätten, sprich geschützten Werkstätten, vorsieht. Menschen mit Behinderungen sollen künftig auf dem Arbeitsmarkt ohne Umwege eingebunden werden. Dies ist sicher ein schwieriges Unterfangen, weil Menschen mit einer Behinderung in ihrer Art sehr unterschiedlich sind und längst nicht alle für eine Arbeitsintegration die Möglichkeiten mitbringen. Für einige, die die Werkstatt in Prad besuchen, wäre eine Arbeitsintegration von ihren vorhandenen Potentialen her aber sicher möglich, wenn auch betriebsmäßig eher in begleitender Form. Die Lebenshilfe Schlanders bietet das ja schon an, soviel ich weiß.

Ist es sinnvoll, Menschen mit Beeinträchtigungen an einem Ort zusammenzuführen und zu betreuen?

In den Anfängen sah man im Angebot einer Behindertenwerkstatt unter Angehörigen von Klientinnen und Klienten hauptsächlich eine Form der persönlichen Entlastung. Man konnte tagsüber Menschen in eine solche Einrichtung bringen und sie waren dort im wortwörtlichen Sinne über 8 Stunden „aufgehoben“. Daraus entstand, wie es jemand bezeichnete, eine Art „Verwahranstalt“ ohne großen Entwicklungsanspruch. Diese kollektive Zu-

sammenführung von Menschen an einem Ort lässt in der Tendenz den Einzelnen als Individuum verschwinden. Inmitten einer „Herde“ zu leben führt immer zu einem Konstrukt kollektiver Ausformungen. In einer solchen Institution wird eben jeder einvermengt. Geboren als Individuum, verblasst innerhalb eines Herdengeschehens vermehrt der Wille zur Eigenständigkeit. Förderung und Entwicklung von eigenen Möglichkeiten und Talenten erfordert aber Auseinandersetzungen mit dem Einzelnen. Eine Einrichtung, die auf die Außenwelt hin eher abgeschottet ist, macht Menschen tendenziell gefügiger und Eigensinn wird dann vorschnell als bloße Störung empfunden. Begabungen von Menschen kommen erst zum Vorschein, wenn diesen Begabungen Entfaltungsspielraum gegeben wird. Jeder, der mit behinderten Menschen arbeitet, sollte immer auch ein Begabungsentwickler von Einzelnen sein. Orte formen Menschen mit, je nach Angebot. Ist das Angebot ein karges, entstehen eben keine angestoßenen Entwicklungsschübe. Als Begleitperson von Menschen mit Behinderungen kann man nur dann zur Entwicklung beitragen, wenn man selber auch entwicklungsoffen und auf den Einzelnen hin neugierig ist.

Kommt es unter betreuten Menschen zu Konflikten?

Wo über 50 Menschen täglich in einem Haus zusammenkommen, ist es nicht nur laut, sondern es kommt natürlich auch zu Konflikten. Es kommt zu Konflikten unter Klienten, zwischen Klienten und Betreuende und zwischen dem Betreuungspersonal. Manches hängt dabei sicher auch davon ab, wieviel persönliches Konfliktpotential jeder Einzelne mit in diese Einrichtung bringt und wie er jeweils imstande ist, damit um zu gehen. Persönliche Frustrationen sind da oft ausschlaggebend bei Konflikten. Leider ist der Hang zur Selbstreflexion in einer Institution wie ich sie erfahren habe, unter Betreuungsangestellten nicht sehr ausgeprägt. Dadurch

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Raffeiner: „Es braucht mehr Einfühlungsvermögen und Phantasie.“
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kommt das abhanden, was man eine professionelle Haltung nennt. Manches driftet dann schubweise ins Private ab. Was in der Einrichtung in Prad fehlt, ist eine Führungsform als anwesende Metaebene, sprich übergeordnete Sichtweise. Inhaltliche Auseinandersetzungen als vertiefte Wahrnehmung über das, was man tut, gibt es so gut wie keine. Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren keine solche erlebt. Die Gefahr des Wegschauens ist somit stetig auch vorhanden. Manchmal geschieht das Hinschauen zwar bei einer Supervision in kurzen Momenten, aber ohne einfordernde Nachwirkung.

Was geschieht mit Klienten und Klientinnen, die sich mit dem Betreuungsangeboten nicht oder nur schwer anfreunden können?

Es kommen kaum Klienten und Klientinnen mit einer festen Angebotsvorstellung in die Einrichtung. Von daher wird eine solche, wenn überhaupt, erst vor Ort entwickelt. Auch längst nicht alle Angehörigen von Klienten haben eine solche Vorstellung. Was der Einrichtung in Prad fehlt, ist eine übergeordnete verbindliche Idee. Und es fehlt auch an Struktur. Es fehlt zum Teil auch an Angeboten, die von einem schnellen Beschäftigt-werden zu einem kontinuierlichen Schaffen füh-

ren. Betreuungspersonal, das sich immer wieder in seinem Tun selbst hinterfragt, ist eine Grundbedingung für menschliche Weiterentwicklungen. Generell sind Klienten für viele Angebote offen. Die meisten wollen auch wirklich etwas tun.

Wie erleben die Klienten und Klientinnen die Zeit, während der sie sich nicht in der Werkstatt aufhalten können? Kommen sie nach den Wochenenden gerne zurück?

Den meisten Klienten macht es nichts aus, über ein paar Tage nicht in der Werkstatt zu sein. Aber durchgehend kommen alle gerne in die Werkstatt. Für sie gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, ja kaum Alternativen zwischen dem Leben in der Werkstatt und dem Leben zu Hause. Es gibt auch wenige Klienten, die in ihren bewohnten Dörfern am Leben dort aktiv teilnehmen, oder gar in Vereinen eingebunden sind. Die Mehrheit der Menschen, die die Werkstatt besuchen, verlassen ihr Zuhause im eigenen Wohngebiet kaum. Ins dörfliche Leben eingebunden sind sie deshalb nicht, obwohl gerade dörfliche Vereine für sie als Form der Einbindung günstig sein könnten. Mit ein wenig Phantasie ließe sich da einiges machen, auch wenn es zum Beispiel nur darum geht, eine Vereinsfahne bei Festveranstaltungen durchs Dorf zu tragen.

Der Schriftsteller und Maler Georg Paulmichl, der am 18. März 2020 gestorben ist, hat viele Jahre in der Werkstatt gearbeitet. Seine Werke haben internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung erhalten. Es gibt bis heute Stimmen, wonach Paulmichls Texte nicht ausschließlich von ihm selbst geschrieben wurden, sondern dass auch Sie als langjähriger Betreuer mitgewirkt haben. Wie sind die Texte konkret entstanden?

Die ersten Texte mit Georg Paulmichl sind noch in der Behindertenwerkstätte in Tschengls entstanden. Georg Paulmichl war jemand, der einen starken Mitteilungsdrang hatte. Aus diesem seinen Mitteilungsdrang heraus sind in einer gegenseitigen Herausforderung zwischen Georg und mir die ersten Texte entstanden. Fast immer war es ein Textthema, das er gedanklich mit in die Werkstatt brachte. Dies konnte ein Schützenaufmarsch im Dorf sein oder eine erlebte Taufe, um zwei Beispiele zu nennen. Viele seiner Themen waren hauptsächlich dörfliche Themen. Weiterentwickelt wurden diese Themen dann gemeinsam zwischen mir und ihm in einem Frage- und Antwortgeschehen. Wesentlich für mich war dabei vor allem das Zuhören auf sein Erzähltes hin. Daraus entwickelten sich wiederum

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Dietmar Raffeiner

Fragen meinerseits. Das Zuhören ist ja kein passiver Akt. Zuhören heißt, den anderen willkommen heißen in seinem Gesagten. Zuhören ist immer auch ein Schenken, ein Geben, eine Gabe. Es verhilft dem anderen erst zum Sprechen. Das Zuhören geht in gewisser Hinsicht dem Sprechen voraus. Zuhören ist der Resonanzraum, in dem der andere erst zu sprechen beginnt. Ich höre zu, damit der Andere spricht. Ich stelle dem anderen Fragen, damit er weiterspricht. Aus diesem Zuhören, Sprechen und Fragen sind die Texte in einer sich öffnenden, gemeinsamen Resonanz entstanden. Die Resonanz ist kein Echo des Selbst, sondern ihr wohnt immer auch die Dimension des anderen inne. Sie bedeutet Zusammenklang. Innerhalb dieses gemeinsamen Zusammenklangs sind Georg Paulmichls Texte entstanden. Wer den reinen authentischen Georg Paulmichl in seinen Texten sucht, wird ihn nicht finden. In ihm sprachen der Vater, die Mutter, seine erlebte Umgebung im Kindergarten, in der Schule, im Dorf, in der Behindertenwerkstätte, in der Kirche mit und in ihm sprachen auch das Fernsehen, das Radio, erzählte Geschichten und auch ich. Sein ist immer Mit-Sein, weil das Mit das Sein ausmacht, schrieb einst der französische Philosoph Jean-Luc Nancy.

Ähnliche „Unterstellungen“ gab bzw. gibt es auch bei den Texten von Elmar Rufinatscha für die Rubrik „Elmars Blick auf die Dinge“ im der Vinschger Stammen alle Sätze zu 100 Prozent von Elmar?

Es gibt wahrscheinlich keinen Menschen, dessen Gesagtes zu 100 Prozent vom jeweils Sagenden selbst stammt. Wer den Eigenanteil von 100 Prozent in einem Menschen sucht, der wird ihn nicht finden. Alle Redewendungen und alles Sprechen aus seiner Lebensumgebung spricht z.B. gedanklich automatisiert in Menschen jeweils mit. Jeder, der redet, greift auf Mitgehörtes und Mitgesprochenes zurück. Dies ist auch bei Elmar Rufinatscha so. Wir sind fast alle Nachplapperer und Mitplapperer. Es gibt keine zwischenmenschlichen Begegnungen in einer überfüllten Behinderteneinrichtung, die frei von gegenseitiger Beeinflussung sind. Die Aussagen kommen von Elmar selbst, und ich half mit, sie in eine lesbare Form zu bringen. Das Entscheidende ist, dass Texte Menschen anregen und erreichen und das ist durch diese Glossen mehr als gelungen. Die vielen Rückmeldungen zeugen davon. Die Anregung zum Schreiben hat Elmar eingefordert und zwar mit Nachdruck. Sein Ansinnen war es, durch seine Gedanken für die Außenwelt lesbar zu werden. Wesentlich dabei

war, dass er die Themen jeweils selbst hervorbrachte. Natürlich habe ich ihm zu seinen Themen auch Fragen gestellt. Gewisse seiner Aussagen habe ich auch nicht niedergeschrieben, weil sie zu sehr das Private berührt haben. In diesem Sinn habe ich manchmal auch selektiv eingegriffen. Erstaunlich für mich war beim Schreiben mit Elmar, was er an Gedachtem jeweils hervorgebracht hat. Er ist ein feiner und manchmal auch tiefgehender Beobachter und beim Schreiben ein von Stimmungen getragener Mensch. Wie bei Georg Paulmichl, so war auch das Schreiben mit Elmar ein resonantes Zusammenspiel. Er wollte ausdrücklich sein Gesagtes der Öffentlichkeit preisgeben und nicht bloß in der Werkstatt gehortet wissen. Elmar ist einer der wenigen in der Werkstatt, der eine starke Einbindung ins dörfliche Vereinsleben hat. Insofern ist er sprachlich sehr viel mehr Eindrücken und Erfahrungen ausgesetzt, als die meisten Klienten in der Werkstatt. Oft und oft wurde Elmar auf der Straße angesprochen, wegen der Glossen im der Vinschger Dadurch war er dann nicht mehr bloß irgendein Namensloser aus der Behindertenwerkstatt.

Was hat sich in der Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung im Laufe der vergangenen Jahrzehnte geändert?

In den Anfangsjahren waren in der Werkstatt ausschließlich Betreuer und Betreuerinnen, die vom Handwerk herkamen. Es waren also Betreuungspersonen, die mit ihren Angeboten Menschen handwerklich erreichen wollten. Die Hand ist das Organ der Arbeit, der Handlung und des Handwerklichen. Heute sind die Begegnungsformen in der Werkstatt handloser geworden. Wer handelt und hantiert, bricht immer wieder mit dem Bestehenden und setzt etwas Neues in die Welt. Auffallend für mich ist, dass Begegnungen mit Klienten manchmal kaum noch über Formen der Beaufsichtigung hinausgehen. Anfangs der 1980er Jahre wurde die Werkstatt von Tschengls nach Prad in die ehemalige „Bohnefabrik“ verlegt. Damals gab es wirklich rege Begegnungsformen zwischen den Werkstattbesuchern und den Bewohnern dort in der St. Antonstraße. Die Werkstatt war dort, gesellschaftlich betrachtet, nicht ein völlig isolierter Teil des Dorfes, wie sie es eben heute ist. Die Umgangsformen gegenüber Klienten haben sich auch gewandelt. Die Begegnungen sind autoritärer und einengender geworden. Man traut Klienten oft zu wenig zu. Zudem denken heute Angestellte, die Klienten begleiten, selbstbezogener als dies in den ersten Jahren der Fall war. Das Soziale ist

heute weniger eine persönliche Haltung als vielmehr eine institutionell simulierte.

Gibt es Betreuungsmodelle, die anderswo erfolgreich funktionieren und von denen der Vinschgau bzw. ganz Südtirol etwas lernen könnte?

Ich glaube, es braucht weniger übernommene Modelle, als vielmehr Begleitpersonen im Behindertenbereich mit vermehrtem Einfühlungsvermögen und vermehrter Phantasie, die sich getrauen, Neues auszuprobieren. Es geht also um Haltungen, die den begleiteten Menschen zumindest in Ansätzen gerecht werden. Was nützt ein übernommenes Modell, wenn die Phantasie im Umgang mit Klienten vor Ort eine kümmerliche ist, oder etwas anderes als die Tagverwaltung von Menschen gar nicht gewollt wird. Im letzten Herbst kam ein junger Betreuer mit einem für mich zwischenmenschlich fast einzigartigen Einfühlungsvermögen in die Werkstatt und zeigte auf, wie einfühlsames Verhalten gegenüber schwerbehinderten Menschen aussehen könnte. Dieser Mann hat deutlich werden lassen, dass es nicht um Modelle geht, sondern um lebendige zwischenmenschliche Beziehungen. Er war voller Motivation, aber diese sprang auf sein Team nicht über und so war er nach einem halben Jahr wieder weg. Eingefahrene Verhaltensmuster immer wieder neu zu überdenken, ist die Essenz einer motivierenden Auseinandersetzung mit Klienten, ansonsten nimmt eine endlose Wiederholung von stereotypen Betreuungsformen überhand, die keine schöpferischen Beziehungen entstehen lassen.

Was sollte sich im Verhalten von uns normalen Leuten im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen ändern?

Wesentlich hierfür wäre eine Umgangsform mit beeinträchtigten Menschen, die nicht infantilisierend ist. Leider ist diese infantilisierende Umgangsform eine sehr verbreitete. Die Umgangsformen sind zu klamaukhaft und nicht wirklich im tieferen Sinn begegnend, sondern oft weitgehend ein rein oberflächliches Geplänkel. Solche Begegnungen tragen keine nachhaltige Essenz in sich.

Welches Gesamtresümee ziehen sie aus ihrer langjährigen Betreuertätigkeit in der Werkstatt?

Erstmals bin ich froh, nicht mehr Teil dieser Werkstatt zu sein. Der Abgang fiel mir sehr leicht. Es war für mich höchste Zeit, einen anderen Lebensrhythmus zu erfahren. Durch den Abstand auf das Vergangene hin, wird in meinem Erkennen manches klarer.

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Eine wesentliche Erkenntnis dabei ist, dass es in dieser Werkstatt keine übergeordnete tragende Idee gibt, die inhaltlich eine vorausschauende Verbindlichkeit aufweist. Qualität im Umgang mit behinderten Menschen wird nicht nachhaltig eingefordert. Es fehlt ein gemeinsames Hinschauen im vertieften Sinne. Dabei geht es nicht um einen repressiven Blick, der bloß überwacht, sondern um einen, der die Potenziale von Klienten erkennt. Auch ich war kein ständiger Hinschauer und habe mich manchmal auch in Beliebigkeiten verloren. Die Stammrolle als Betreuer, als Betreuerin bekommt man, wenn man das Hierarchiekonstrukt der Bezirksgemeinschaft in einem Prüfungsverfahren erklären kann und weniger, weil man den individuellen Ausdruck und das eigene Möglichkeitsvermögen von Klienten in einem umfassenderen Sinne zu erkennen vermag. Auffallend für mich war auch immer wieder, dass Klienten in der

Werkstatt nicht überfordert sind, sondern eher oft unterfordert. Der ganze Tagesablauf in der Einrichtung ist zu sehr aufs Aufgehoben-Sein hin angelegt und somit kein Modell, das als Idee wirklich darüber hinaus möchte. Die Frage ist, wie man aus solchen Selbstbezogenheiten hinaus kommt? Was es dazu braucht sind Menschen, die das wollen und sich immer wieder kritischen Fragen reflektierend auch stellen. Zu lange Jahre an einem solchen Ort zu arbeiten, lässt die eigene Sensibilität für Menschen schwinden und führt dann eher dahin, dass man an einem solchen Arbeitsplatz nicht mehr macht, als eben das Notwendige.

Haben sie Vorschläge oder Anregungen an die Adresse der Politik? Am 22. Oktober wird ja der Landtag neu gewählt.

Anregungen an die Politik zu geben hieße, zu verkennen, dass für kaum einen

50 Mal den Spiegel vorgehalten

Es war im Juli 2021, als wir den ersten Beitrag der Rubrik „Elmars Blick auf die Dinge“ veröffentlichten. Ausgabe für Ausgabe hat Elmar Rufinatscha aus Taufers im Münstertal seither der Gesellschaft sozusagen den Spiegel vorgehalten. Sein 50. Beitrag ist der letzte. Er geht jetzt mit dem „Textschreiben in Pension“. Von Anfang an ist es Elmar gelungen, seine Welt, sein Leben

und seine Sicht auf die Dinge in einfachen, ehrlichen und nahezu kindhaften Sätzen auf den Punkt zu bringen. Er schrieb immer so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

Mittlerweile ist Elmar, der in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad lange Zeit von Dietmar Raffeiner - er ist seit kurzem in Pension - individuell gefördert und betreut wurde, nicht nur in

ELMARS BLICK AUF DIE DINGE (50)

Pension

Pa jedn Mensch kimp di Pensioun amoll. Noch der Pensioun bleibt der Mensch derhoam. Wenna in der Rente bisch, konsch long aufbleibm und zmorgats long schlofn. Di Pensioun hoaßt ma Rente. Di Rente isch a Zohltog. I wear ah in gachschtn in Rente gean. Mit der Orbat isch norr fertig. Mit der Rente ischs Lebm foscht fier. Nochher kimp lei meas Oltersheim. Und nochn Oltersheim kimp di Himmlfohrt. Erschtl bisch jung, norr geasch orbatn, norr kimp di Rente und norr s Ölter. In Ölter konsch norr mitn Zug ummerfohrn. Selm hosch derweil in der Rente, in gonzn Tog. Leit bsuachn konsch in der Rente ah. Norr konsch sogn: lebsch du ah nou. Di meischtn Leit kennen sich fa der Schual he. Fan Kindergortn he kenn i a viele. Wenna Kindergortn geasch, norr woasch nicht fa der Rente. Pa mir hobm

di ondre in der Schual olm ohgschriebm. Wenn sie nicht kennt hobm, norr hobm sie pa mir ohgschaug. Noch der Rente geat koaner mea Schual. Selm wars zspat eppas zan learnen. Di Rentner sitzn an liebschtn in der Sunn. Di Rente isch a guats Gfühl. Selm konsch norr olm fa früher derzealn. Fernseh schaugn und Radio lousn tean di Rentner ah viel. Kortn spieln tean sie ah oft. In Glals schaugn di Pensionischtn a oft inni. Fischn und af der Jogg gean di Rentner ah gearn. Heiratn isch in der Rente zspat. Mitn Textschreibm gea i iats ah in Pension. Iats honn i olls gsogg woas mir ingfolln isch. Der Kopf isch iats laar gwortn.

Rückmeldungen: werkstattprad@bzgvin.it

Politiker oder eine Politikerin ein solcher Ort wie die Behindertenwerkstätte wirklich von Interesse ist. An solchen Orten und drum herum sammelt sich auch kein nennenswertes Wählerpotential an. Zudem funktioniert eine solche Einrichtung wie in Prad in Sachen „Aufgehoben-Sein“ ja recht gut und trotz EU- Beschluss wird es diese Einrichtung in dieser „menschenaufgehobenen“ Form noch lange geben. Zudem war meine Erfahrung auch die, dass man durch neue Ideen nicht unbedingt herausgefordert werden möchte. Klopft zum Beispiel die Design Akademie Bozen an die Tür, um etwas gemeinsam zu entwickeln, so wird dies weitgehend als Störung empfunden. Der Mensch, so scheint es, ist tendenziell auf den Erhalt des Status Quo geeicht. Dies erfordert am wenigsten Anstrengung und überlässt alles dem Gewohnten.

INTERVIEW: SEPP LANER

Prad und seiner Heimatgemeinde Taufers im Münstertal als „Textschreiber“ bekannt und geschätzt, sondern weit darüber hinaus.

Das der Vinschger-Team bedankt sich im eigenen Namen und im Namen der Leserinnen und Leser bei Elmar Rufinatscha für seine originellen, einzigartigen und wertvollen „Blicke auf die Dinge“. SEPP

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Elmar Rufinatscha Taufers im Münstertal

Schlanders trauert

Claudia Pichler: „Gewalt gegen Frauen geht uns alle an.“

SCHLANDERS - Der Mord an der 21-jährigen Celine Frei Matzohl hat die Bevölkerung der Gemeinde Schlanders und darüber hinaus in Trauer, Ohnmacht, Wut und Sprachlosigkeit versetzt. der Vinschger sprach mit Claudia Pichler vom Verein „Donne contro la violenza – Frauen gegen Gewalt“.

der Vinschger: Seit bestätigt wurde, dass Celine ihren Ex-Freund und mutmaßlichen Mörder bereits im Juni wegen Gewalt und Drohung angezeigt hatte, stellen sich viele die Frage: Reichen die gesetzlichen Bestimmungen des sogenannten „Codice Rosso“ zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen aus, um betroffene Frauen wirklich zu schützen?

CLAUDIA PICHLER:

Auch uns Vereinsfrauen vom Verein

„Donne contro la violenza – Frauen gegen Gewalt“, welche den Frauenhausdienst Meran führen, hat die Nachricht vom Mord an Celine mit großer Traurigkeit, Bitterkeit und Wut erfüllt. Um auf Ihre Frage zum „Codice Rosso“ zu antworten: die gesetzlichen Bestimmungen des „Codice rosso“ reichen sicher nicht in jedem Fall aus, um die Frauen genügend zu schützen. Neben oder zusätz-

lich zu den rechtlichen Schritten, die eine Frau in einer Gewaltsituation einleiten kann, gibt es noch verschiedene andere Möglichkeiten der Unterstützung, wie die vorübergehende Unterbringung an einem sicheren Ort wie z.B. in einem Frauenhaus. Die richtigen Anlaufstellen, um individuelle Hilfestellungen für die einzelne Frau zu finden, sind die Frauenhausdienste, die ein großes Fachwissen und sehr viel Erfahrung mit Frauen in Gewaltbeziehungen haben und gemeinsam mit ihr, einen sicheren Weg aus der Gewaltsituation finden können.

Es hat den Anschein, als hinkten der Gesetzgeber und die Sicherheitsbehörden oft hinterher. Es wird sozusagen zugewartet, bis das Schlimmste passiert.

Das Problem sind weniger die fehlenden Gesetze, als die Schwierigkeiten und Mängel in der Umsetzung. Die Anzeige alleine reicht nicht aus. Die Justiz und die Sicherheitsbehörden müssen in der Lage sein, in jedem einzelnen Fall eine schnelle und zuverlässige Risikoeinschätzung vorzunehmen. Um eine Gefahreneinschätzung machen zu können, braucht es grundlegende Kenntnisse über die Risikofaktoren und über die Dynamik in Gewaltbeziehungen. Dafür wären verpflichtende Fortbildungen und Schulungen aller Dienste und Behörden, die mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Kontakt kommen, notwendig, die wir schon länger fordern. Ein weiterer

wichtiger Punkt ist der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen involvierten Diensten. Nicht zuletzt geht es oft auch darum, die Einschätzung der von Gewalt betroffenen Frauen ernst zu nehmen und ihre Glaubwürdigkeit nicht in Frage zu stellen.

Was sollen bzw. können Frauen tun, die von ihren Partnern geschlagen und bedroht werden?

Jede Frau kann von Gewalt in der Beziehung betroffen sein, unabhängig von Alter, sozialer Stellung oder Kultur. Gewalt beginnt nicht erst bei physischen Übergriffen, sondern bereits sehr viel früher bei Abwertungen, Kontrolle, Isolation, verbaler oder psychischer Gewalt. Es ist wichtig, den Mut aufzubringen, sich frühzeitig Hilfe zu suchen. Von Gewalt betroffene Frauen sind nicht alleine und es ist möglich, eine Gewaltbeziehung in Sicherheit zu verlassen. Die Frauenhausdienste können den Frauen wichtige Informationen geben und sie auf dem Weg aus einer gewalttätigen Beziehung unterstützen.

Der Mord an Frauen ist leider nur die Spitze des Eisbergs. Inwieweit ist die Gesellschaft insgesamt gefordert, um die ausufernde Gewalt an Frauen zu bekämpfen?

Gewalt gegen Frauen beginnt nicht bei einem Mord, sondern schon sehr viel früher bei frauenverachtenden und diskriminie-

8 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER
GESELLSCHAFT

renden Strukturen, ungleichen Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen, ungleichen Chancen zwischen Frauen und Männern. Oftmals wird angenommen, es bestehe inzwischen eine Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen gegenüber Männern. Dem ist jedoch nicht so. Viele typische Frauenberufe sind schlecht bezahlt und Frauen befinden sich nach wie vor sehr oft, aus unterschiedlichen Gründen, in finanzieller Abhängigkeit von ihren Partnern. Neben dem politischen Willen etwas zu ändern muss auch ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden. Dafür braucht es breit angelegte und kontinuierliche Schulungen und Präventionsprojekte. Außerdem müssen Männer ihre Stimme gegen Gewalt an Frauen erheben, denn ohne deren Beitrag werden wir nie eine Veränderung herbeiführen können.

Wenn man hört oder wahrnimmt, dass eine Frau möglicherweise von ihrem Partner oder Ex-Mann geschlagen wird, verschließen viele beide Augen und sagen: Das sind ihre privaten Probleme, das geht uns nichts an. Ist diese Einstellung falsch?

Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem und es geht uns alle etwas an. Bei Gewalt handelt es sich nicht um einen Konflikt zwischen zwei gleichwertigen Partnern, sondern um eine Situation wo eine Person Macht über die andere ausübt. Wir sprechen hier von Menschenrechtsverletzungen und Straftaten, die nicht privat bleiben dürfen.

Reicht das Schul-Präventionsprojekt ISN? (ISN steht für „Ich sag NEIN“)

Neben dem ISN bieten wir verschiedene Präventionsprojekte an. Das ISN richtet sich nur an die Mädchen und wir wissen, wie wichtig es ist, dass auch die Buben sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Leider sind Gewaltpräventionsprojekte nicht in den Schulprogrammen implementiert, also werden sie nicht regelmäßig und strukturiert angeboten. Wir sprechen hier von Themen, bei welchen viele der Ansicht sind, dass sie innerhalb der Familie angesprochen werden sollten, also zur familiären Erziehung gehören sollten. Dies behindert leider oft die Einführung von Präventionsprojekten in die Schulprogramme. Wir sind hingegen der Meinung, dass Gewalt ein gesellschaftliches Thema ist und es deshalb Aufgabe der Schule ist, diesbezüglich Präventionsarbeit zu leisten.

Was kann der Beirat für Chancenbeirat bzw. die Gemeinde unternehmen, um dieses Ereignis aufzuarbeiten?

Der Mord an Celine ist, in unterschiedlichem Ausmaß und in unterschiedlicher Form, ein traumatisches Ereignis für die ganze Dorfgemeinschaft. Die Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik liegt im Aufzeigen der gesellschaftlichen Verantwortung, in der Sensibilisierung der gesamten Bevölkerung, um die Ursachen für Femizide an den Wurzeln zu bekämpfen. Auch das Bereitstellen von Ressourcen zur Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen gehört zu den wichtigen Aufgaben der Politik.

Was kann jeder und jede von uns tun, um Gewalt gegen Frauen vorzubeugen?

Es geht in erster Linie darum hinzusehen, die Gewalt zu erkennen und zu thematisieren. Dies gilt sowohl auf kollektiver wie auch auf individueller Ebene, in unserem privaten als auch in unserem beruflichen Umfeld. Auf kollektiver Ebene besteht Prävention von Gewalt im Aufdecken und Ankämpfen von Frauenfeindlichkeit- und Verachtung, im Erkennen von ungleichen Machtverhältnissen und Abhängigkeiten

Zahlen sind Ansichtssache

Donald Trump liefert Schlagzeilen, ob er gerade Präsident ist oder nicht. Derzeit sieht er sich mit einer Vielzahl von ernsthaften Anklagen konfrontiert, die aber seine Anhängerzahl kaum schrumpfen lässt, weil viele ihn immer noch als Heilsbringer sehen. Seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr hat er bereits angekündigt und auf den Ausgang der Wahl zu wetten, ist alles andere als risikolos. Im Wahlkampf 2016 war es eines der plakativen Themen Trumps und eines seiner großen populistischen Versprechen: „Ich werde die beste Mauer bauen, die größte, die stärkste, nicht überwindbar… Und ich werde Mexiko für die Mauer zahlen lassen!“ Was wurde aber aus Trumps Mauer? Die Grenze zu Mexiko ist 3.145 km lang, zwei Drittel davon waren bei seinem Amtsantritt unbezäunt. Diese Lücken sollten geschlossen werden. Im März 2017 hatte er ein Dekret zur Errichtung eines 9 m hohen Grenzwalls unterschrieben, ohne aber die Finanzierung abzuklären. (Zum Vergleich: Die Berliner Mauer war 4 m hoch.) Der Kampf ums

so wie im kritischen Hinterfragen von Rollenbildern. Wir alle, Frauen und Männer, können zu Multiplikator/innen und Botschafter/innen gegen Gewalt an Frauen werden. Auf individueller Ebene bedeutet es, Frauen, die von ihren Gewalterfahrungen erzählen, vorurteilsfrei zuzuhören, sie ernst zu nehmen und ihnen zu glauben. Weiters ist es wichtig, sie an eine Beratungsstelle der Frauenhausdienste zu verweisen.

Der nächstgelegene Frauenhausdienst für den Vinschgau ist der Frauenhausdienst Meran. Der Frauenhausdienst Meran ist telefonisch unter der kostenfreien Nummer 800 014 008 rund um die Uhr zu erreichen. Es ist auch möglich, persönlich in die Beratungsstelle nach Meran, in die Freiheitsstr. 184/A zu kommen. Außerdem sind wir seit Anfang dieses Jahres auch in Schlanders, und zwar an jedem letzten Donnerstag im Monat von 09.00 bis 11.00 in der Göflanerstraße 28. Es ist auch möglich, ohne vorhergehende Terminvereinbarung vorbei zu kommen.

INTERVIEW: INGEBORG RECHENMACHER

Geld wird mit 35 Tagen sogar zum längsten Stillstand der Bundesverwaltung führen, weil Trump jeden Haushaltsvorschlag mit seinem Veto torpedierte, der nicht Milliarden für sein Prestigeprojekt zur Verfügung stellte. 2019 hatte er dann den nationalen Notstand ausgerufen, um aus dem Militäretat Gelder locker dafür zu machen. Zunächst sollte es eine Betonmauer werden. Als sich dies als unrealistisch herausstellte, rückte er davon ab und sprach von einem Stahlzaun, Stahl sei ohnehin stärker als Beton und die Stahlindustrie in den USA großartig. Gegen Ende seiner Amtszeit feierte Trump in Texas die Fertigstellung von 640 km und behauptete „Versprechen gegeben, Versprechen gehalten.“ Tatsächlich war es lediglich eine Strecke von 75 km, die mit einer ganz neu errichteten Mauer gesichert worden war. Z

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (99)
DER VINSCHGER 15/23 9 VINSCHGER GESELLSCHAFT
Celine Frei Matzohl

Obervinschgau: Arbeitgeberkonzept angelaufen

OBERVINSCHGAU - Mitarbeiter zu finden und zu behalten gestaltet sich in der Gastronomie und Hotellerie als eine immer größere Herausforderung, so auch im oberen Vinschgau. Um dieser Tendenz entgegen zu wirken und Konzepte zu entwickeln die Tourismusbranche als Arbeitgeber attraktiver zu gestalten, fand am 4. Mai ein Workshop statt, an dem Personen aus den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Schule, Bildung, HGV und wichtige Partnerbetriebe der Tourismusbrache teilnahmen. Organisiert wurde der Workshop von der Ferienregion Obervinschgau und zusammen mit der Marketingagentur Brandnamic ausgearbeitet und umgesetzt. Zwischen anregenden Gesprächen, Austausch und Impulsvorträgen wurden gemeinsam neue Wege und Möglichkeiten besprochen den Tourismus

für Arbeitnehmer attraktiver zu gestalten. Ergebnis des Workshops ist ein Arbeitsteam, das sich mit der Optimierung des Tourismus als Arbeitgeber beschäftigt. Bereits definiert wurden die drei wichtigsten zu bearbeitenden Säulen: der Tourismus als Arbeitgeber, das Netzwerk und die Förderung der Arbeit-

nehmer und die Weiterbildung und Begleitung der Arbeitgeber. Unter anderem wurden zwei Fragebögen entwickelt, die auf Ideen, Wünsche, Anregungen und Zufriedenheit der aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmer hinzielen. Unter nebenstehenden QR-Codes sind die Fragebögen zugänglich. Ausgefüllt werden

können sie von jedem Schüler und jedem Arbeitnehmer, der bereits in der Tourismusbranche arbeitet. Bei Interesse oder auch der Bereitschaft zur Mithilfe an diesem Projekt bitte direkt Katharina Fritz unter Tel. 0473 831 190 oder direktion@ferienregionobervinschgau.it kontaktieren.

Berufsbildungszentrum statt Berufsschule

SCHANDERS - 4 Landesberufsschulen nennen sich ab dem Schuljahr 2023/24 Berufsbildungszentren. Die Landesregierung hat der Umbenennung kürzlich zugestimmt. Zu den 4 Schulen gehört auch die

Landesberufsschule Schlanders. Auch sie wird ab 1. September offiziell Berufsbildungszentrum genannt. Mit der Umbenennung hat die Landesregierung laut Landesrat Philipp Achammer einem

Wunsch der 4 Schulgemeinschaften entsprochen, die sich für die Bezeichnungsänderung ausgesprochen hatten. Die Bezeichnung Berufsbildungszentrum soll auf das vielfältige Aus- und Weiterbil-

dungsangebot dieser Bildungseinrichtungen hinweisen, die neben der Berufsschule als Vollzeitschule, Lehrlingsausbildung und berufliche Fortbildung organisieren, anbieten und durchführen. LPA

SCHLANDERS - Allerhand zu sehen gab es beim beliebten SelberGMOCHT-Markt in Schlanders am Samstag, 26. August. Marktstand um Marktstand

reihte sich vom Sparkassenplatz über die Fußgängerzone bis hin zum Dammplatz. Insgesamt mehr als 70 Aussteller wussten mit ihren selbst produzierten

Produkten zu begeistern. Der Hinweis „des isch selber gmocht“ war dabei gar nicht mehr nötig, von Holzprodukten über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln

wurden zahlreiche Produkte angeboten. Es gab quasi nichts, was es nicht gab. Auch für musikalische Unterhaltung war gesorgt. AM

RED
„Des isch selber gmocht“
10 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER GESELLSCHAFT

Altes Turmuhrwerk kehrt nach Graun zurück

TÖLL/GRAUN - Mit gleich zwei Uhrwerken war einst der Turm der früheren Pfarrkirche St. Katharina in Graun ausgestattet. Von der alten Kirche, die am 24. Juli 1950 im Zuge der Seestauung gesprengt wurde, blieb bekanntlich nur der Turm übrig, der seither aus dem Wasser ragt. Das jüngere der zwei Uhrwerke fand in der neuen Kirche Platz. Das ältere, das zur Zeit der Seestauung unter nicht näher bekannten Umständen von Graun weggekommen ist, kehrte am vergangenen 26. August dorthin zurück. Für den Kulturverein „Die Zeitlosen“, der auch karitativ tätig ist und dem Männer aus der Gemeinde Graun und darüber hinaus angehören, war es eine besondere und mit vielen Emotionen verbundene Mission, das im Jahr 1721 gebaute Uhrwerk bei Karl Platino, alias Onkel Taa, auf der Töll abzuholen und nach Graun zu transportieren. Rund 30 Jahre lang hat Onkel Taa das originale Uhrwerk des Alt-Grauner Kirchturms - das Uhrpendel (Uhrenmacher Zwick Burgeis) ist mit 1723 datiert - in einer Kapelle neben seinem K.u.K. Museum Bad Egart aufbewahrt. Er hatte es zusammen mit zwei weiteren Uhrwerken vor 3 Jahrzehnten einem Sammler und Tischler in Bruneck abgekauft. „Nun möchte ich, dass die Uhr dorthin zurückkehrt, wo sie hingehört, nämlich nach Graun. Ich schenke sie der Gemeinde und Kirche als Wahrzeichen von Graun, des Vinschgaus, des Landes Südtirol und der ganzen Welt“, sagte Onkel Taa bei der offiziellen Übergabe. Seinem einzigen Wunsch, die Uhr nach der hl. Katharina zu benennen, „kommen wir gerne nach“, freute sich Bürgermeister Franz Prieth, der Onkel Taa im Namen der Gemeinde und der „Zeitlosen“ aufrichtig dankte. Als kleine Geschenke hatte der Verein für Karl Platino eine Miniatur des Altgrauner Kirchturms mitgebracht sowie eine von Artur Winkler aus Reschen (1940-2018) gemalte Andreas-Hofer-Scheibe, die gut zu den Beständen des K.u.K. Museums Bad Egart passt. Mit einer von Hans Peter Schöpf gestalteten Figur aus Schwemmholz aus dem Stausee wurde Landeshauptmann Arno Kompatscher überrascht, der sich die besondere

Behutsam

verladen und zum provisorischen Standort in das Rathaus von Graun gebracht. Seinen festen Platz wird das Uhrwerk im Zuge der geplanten Neugestaltung des Turm-Areals in Graun finden.

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Die Spezialbierbrauerei Forst hat zum besonderen Anlass ein Bierfass spendiert.

Übergabe nicht hatte entgehen lassen. Auch Kompatscher dankte Karl Platino für die sehr schöne Geste und sicherte den Vertretern aus der Gemeinde Graun zu, dass die Landesregierung hinter dem Projekt der Neugestaltung des Kirchturm-Areals in Graun stehe: „Es handelt sich um ein Projekt von Landesinteresse. Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Geldmittel dafür bereitgestellt werden.“ Es ist das Turm-Areal, wo das Uhrwerk in Zukunft einen festen und würdigen Platz finden soll. Bis dahin wird das Uhrwerk dort zu sehen sein, wohin es die Männer im Anschluss an ein Festessen im „Restaurant Onkel Taa“ zu später Stunde wohlbehalten hingebracht haben: im Amtszimmer des Bürgermeisters im Grauner Rathaus.

SEPP
Gruppenfoto im Anschluss an die offizielle Übergabe des originalen Uhrwerks des Alt-Grauner Kirchturms. wurde das Uhrwerk von seinem bisherigen Platz entfernt, Im Bild (v.l.): Arno Kompatscher, Onkel Taa, Albrecht Plangger, Franz Prieth und Richard Theiner.
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Florian Eller, Luis Durnwalder und Hans Peter Schöpf.

Planeil feiert

Kirchenjubiläum, Dorfbuch und Heimatfernentreffen.

PLANEIL - Dass in Planeil am 26. August so gut wie den ganzen Tag über gefeiert wurde, hatte gleich mehrere und zugleich gute Gründe. Zum Auftakt zelebrierten Dekan Stefan Hainz und Diakon Norbert Punter einen Festgottesgottesdienst in der voll besetzten Pfarrkirche zum hl. Nikolaus. Der Gottesdienst stand im Zeichen der Einweihung der heutigen Kirche vor 150 Jahren sowie der ersten urkundlichen Nennung der St.-Nikolaus-Kirche in Planeil vor 650 Jahren. „Die Pfarrkirche ist die Heimat im Glauben. Ihr seid alle Teil dieses Baus“, sagte der Dekan. „Kirchen werden gebaut, damit diejenigen, die dorthin kommen, erbaut werden“, führte Norbert Punter aus. Er blickte auf höchst wechselvolle Zeiten und große Veränderungen zurück: „Heute steht ein Großteil der Menschen der Kirche teilnahmslos gegenüber.“ Der Diakon rief dazu auf, „unsere sehr gut erhaltene Kirche zu pflegen, zu bewahren und zu nutzen.“ Musikalisch mitgestaltet hat die Messfeier das „Planeiler Ferner Quartett“: Lukas Punter, Ernst Thoma, Gernot Niederfriniger und Siegfried Flora. Einen besonderen Gruß richteten der Dekan, der Diakon sowie die Vizepräsidentin des Pfarrgemeinderates, Ingrid Höchenberger, an die über 100 Planeilerinnen und Planei

ler, die aus nah und fern in ihre alte Heimat zurückgekehrt waren, um nicht nur das kirchliche Jubiläum mitzufeiern, sondern auch am zweiten Planeiler Heimatfernentreffen teilzunehmen. Das erste hatte es vor 9 Jahren gegeben. Zu den weiteren Höhepunkten des Festtages gehörte im Anschluss an einen Aperitif und ein gemeinsames Mittagessen für alle im Dorfsaal die Vorstellung der ersten geschichtlichen Dokumentation über Planleil. Zu den treibenden Kräften hinter der Herausgabe des Buches „Planeil –Leben am Rande der Abgelegenheit“ gehörte der gebürtige Planeiler Martin Pazeller, seines Zeichens Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft, der bei seinen Bemühungen auf die Mithilfe und Unterstützung seines Freundes Othmar Thaler setzen konnte.

Der Wunsch, Planeil als bisherige Lücke in der Landschaft der Dorfbücher im Obervinschgau zu schließen, liegt schon etliche Jahre zurück. Die frühere Fraktionsverwaltung mit dem Präsidenten Serafin Punter und dem Sekretär Werner Pfeifer gab den Startschuss und beauftragte das Autorenteam Mercedes Blaas, David Fliri und Herbert Raffeiner mit dem Verfassen der ersten Planeiler Dorfchronik. Die derzeitige Fraktionsverwaltung unter der Führung von Werner Steck führte den Auftrag weiter.

Vom Spätmittelalter bis heute

Im 260 Seiten umfassenden, mit vielen historischen und aktuellen Fotos ausgestatteten Buch wird die Geschichte und Entwicklung von Planeil vom Spätmittelalter bis zur heutigen Zeit nachgezeichnet. Von Mercedes Blaas stammen das Kapitel „Planeil im Spätmittelalter“ sowie die Kirchengeschichte. In ihrer Einführung rief Blaas die Planeilerinnen und Planeiler

dazu auf, „in ihren eigenen Familiengeschichten zu graben.“ David Fliri beleuchtet unter dem Titel „Von der Gemeinschaft zur Gemeinde“ die Zeitspanne vom Ende des Mittelalters bis zum Ersten Weltkrieg. Als wahren Schatz und reiche Quelle, aus der er sowie seine Mitautoren schöpfen konnten, bezeichnete Fliri die Schriftstücke des aus Planeil stammenden Robert Winkler („Lehrer Winkler“), der 2017 im Alter von 100 Jahren gestorben ist. Das Schriftgut von Winkler war zunächst dem Kloster Marienberg übergeben worden und wird mittlerweile von der Pfarre Planeil aufbewahrt. Das Kapitel „Planeil in unserer Zeit“ stammt aus der Feder von Herbert Raffeiner, der zusammen mit David Fliri auch die Geschichte der Schule in Planeil nachgezeichnet hat. Das Buchtitel „Leben am Rande der Abgelegenheit“ lässt laut Raffeiner auch Schlussfolgerungen für heute und die Zukunft zu: „Das Leben ist dort lebenswert, wo es abgelegen ist, wo es Ruhe und eine gesunde Umgebung gibt.“ In Planeil habe es einerseits schwere Zeiten gegeben und auch Katastrophen wie Brände oder Muren, „aber es gab auch bedeutende und wertvolle Gemeinschaftsleistungen.“

Viele halfen mit

Martin Pazeller dankte allen, die am Zustandekommen des Buches - herausgebracht von der Eigenverwaltung Bürgerlicher

Die heutige Kirche zum hl. Nikolaus in Planeil wurde vor 150 Jahren nach einem mühsamen Weg der Erbauung geweiht. Am 26. August wurde dieses kirchliche Jubiläum mit einem Festgottesdienst gefeiert (Bild rechts). Das „Planeiler Ferner Quartett“: Siegfried Flora, Ernst Thoma, Gernot Niederfriniger und Lukas Punter. Im Bild (v.l.): David Fliri, Mercedes Blaas, Martin Pazeller und Herbert Raffeiner.
12 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER GESELLSCHAFT
Auch historische Fotos von Gebäuden wurden ausgestellt.

Nutzungsrechte Planeil und gedruckt bei Athesia - mitgewirkt haben. Namentlich nannte er u.a. das Autorenteam, Othmar Thaler, den Fotografen Gianni Bodini, die Fraktion Planeil und die Landesabteilung Deutsche Kultur, die jeweils die Hälfe der Kosten übernahmen, sowie Heinrich Moriggl, der am 31. Dezember 2022 einen Film über das Neujahrssingen in Planeil gedreht hat, der im Anschluss an die Buchvorstellung gezeigt wurde. Als Anerkennung für ihren Einsatz und ihre Bemühungen konnten Mercedes Blaas, David Fliri, Herbert Raffeiner, Heinrich Moriggl, Othmar Thaler und Martin Pazeller Holz-Gravuren entgegennehmen, die Valentin Pazeller nach Motiven von Harald Punter gestaltet hatte. Ein großer Dank wurde auch den vielen Freiwilligen ausgesprochen, vor allem den Feuerwehrleuten und Frauen, die ihr Bestes zum guten Gelingen des besonderen Festtages gegeben haben. Die Ausgaben für die Verköstigung übernahm die Fraktion. Zu den Ehrengästen gehörten u.a. der Malser Bürgermeister Josef Thurner und der ehemalige Bürgermeister Albert Flora.

„Nur mehr halb so viel Volk“

Bis zu 380 Menschen haben in früheren Zeiten in Planeil ge-

Die aus Planeil gebürtigen Schwestern Monika Winkler verheiratet Christandl und Marianne Winkler verheiratet Heinisch mit Johann Blaas; rechts Ingeborg Heinisch, die eigens aus Nürnberg zum Heimatfernentreffen angereist war.

lebt haben. Derzeit beläuft sich die Zahl der effektiv in Planeil lebenden Personen nur mehr auf rund 100, gemäß der Liste des

Standesamtes sind es etliche mehr. Wie Mercedes Blaas recherchiert hat, gab es 1784 im Dorf Planeil 49 Familien mit insgesamt 253

Personen. Johann Blaas, geboren am 24. Mai 1944, erinnert sich noch gut an die Zeit, als in der 1950er und 1960er Jahren viele Planeiler das Dorf verließen: „Die meisten zogen hinaus nach Mals.“ Im Gegensatz zu früheren Zeiten „haben wir heute nur mehr halb so viel Volk“ im Dorf. Johann Blaas hatte nach dem frühen Tod seines Vaters (1960) mit seiner Mutter die Bauerschaft übernommen und führt sie bis heute. Johann Blaas war einer von vielen Planeilerinnen und Planeilern, die das Heimatfernentreffen nutzten, um mit Ausgewanderten alte Erinnerungen auszutauschen und aufzufrischen. Eingehend unterhalten hat sich Johann u.a. mit den Schwestern Monika Winkler verheiratet Christandl (geboren 1936), die seit 56 Jahren in Rifair lebt, und Marianne Winkler verheiratet Heinisch (geboren 1937), die nach Muntetschinig geheiratet hat. Aus einer viel weiteren Entfernung ist die gebürtige Planeilerin Ingeborg Heinisch eigens in ihre alte Heimat gekommen. Sie war 1988 nach Nürnberg gezogen. Die Freude, das neue Dorfbuch, das kostenlos verteilt wurde, mit nach Hause nehmen zu dürfen, war bei Ingeborg ebenso groß, wie bei allen Heimatfernen sowie natürlich auch bei der örtlichen Bevölkerung.

Sommerausstellung im „Haus59“ in Stilfs

STILFS - Nach Anna Wielander Platzgummer (2017), Michael Niederegger (2018), Christian Stecher (2019), Annemarie Laner (2021) und Jörg Hofer (2022) ist in diesem Jahr Elfi Sommavilla aus Schlanders im „Haus59“ in Stilfs zu Gast und bespielt mit der Ausstellung „FLORA. Rosen und Fassaner Blau“ die kleinen Räume des alten Hauses, in denen viele gelebte Leben nachschwingen. Aus Ton und Porzellan sind die Keramikbilder (siehe Bild) und Mobiles von Elfi Sommavilla, die sie aus einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit der Dekorationsmalerei der Räume und der Intimität des Ortes entwickelt hat. Aus dem Feuer beziehen sie die Leuchtkraft ihrer Farben und die Resilienz genauso wie die archäologischen Tongefäße

im nahen Fundort Caschlin. Sie spannen einen Bogen über die Zeiten, beleben das kleine Haus mit ihrer Energie und der Sinnlichkeit des irdenen Materials das den menschlichen Fingerabdruck für immer bewahrt. Das alte Bäckerhaus nimmt die Feuerblumen gastlich auf im Dialog des Neuen im Alten. Stilfs, das alte Bergbaudorf mitten im Nationalpark Stilfser Joch, mit schmalen, steilen, gepflasterten Gassen und historischen Steinhäusern, die sich wie ein großes Schwalbennest zur Loge vor dem Ortler gruppieren, hat einen überraschend urbanen Reiz. Das Dorf der Schmuggler und Karrner übte und übt auch eine besondere Anziehung auf Schriftsteller/innen, Künstler/ innen und Musiker/innen aus und spiegelt sich in ihrem Werk:

Thomas Bernhard, Franz Tumler, Luis Stefan Stecher, Herbert Rosendorfer, Toni Bernhart, Sabine Gruber und Günther Pitscheider sind nur einige davon. Im „Haus59“ finden seit 2017 zur Sommerzeit in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Stilfs kleine Ausstellungen und Lesungen statt, Haus und Dorf und zeitgenössische Kunst begegnen sich, schauen aufeinander, tauschen

sich aus, reden miteinander. Das sorgsam renovierte Haus wird das ganze Jahr über unter dem Motto „Wohnen mit Kunst“ vermietet und verfügt über eine eigene kleine Sammlung. Im Unterschied zu Museen und Galerien findet die Kunst, die hier einkehrt, jene alltäglichen Bedingungen vor, die private Wohnräume bieten und fügt sich bereichernd in das Bestehende ein. Während der Ausstellungswoche räumen die Kunstwerke, die zum Haus gehören, ihren Ort eine Woche lang für das Neue. Das Haus öffnet und verändert sich. Eröffnet wird die Ausstellung am 2. September um 18 Uhr. Einführende Worte spricht Karin Dalla Torre. Die Ausstellung bleibt bis zum 10. September geöffnet (10.00 bis 12.30 und 14.00 bis 18.30 Uhr). RED

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Feststimmung auf der Terrasse (links) und im Dorfsaal. Viele halfen zum Gelingen des besonderen Festtages in Planeil mit.
DER VINSCHGER 15/23 13 VINSCHGER GESELLSCHAFT

Armut (Kommentar im der Vinschger Nr. 14/23)

Apropos Armut: Das Beschämendste ist, dass das Gesetz keine Obergrenze für die nichtobligatorischen Kondominiumsspesen festgelegt hat, über die eine Mehrheit entscheiden kann. Ich wohne hier im Vinschgau in einem der am wenigsten luxuriösen Kondominien im Tal, wo bei einer außerordentlichen Versammlung im Juli beschlossen wurde, den Superbonus für die Sanierung des Gebäudes zu verwenden. Das führt dazu, dass Kondominien plötzlich innerhalb von 20 Tagen Beträge auszahlen müssen, die manche Familien auf eine harte Probe stellen. Abgesehen davon, dass man nicht das Geld für eine Pizza hat, muss man hier sogar Beträge berappen, die bis zu 36.000 Euro gehen, mit all den Unsicherheiten und bürokratischen Problemen, die dieser Superbonus mit sich bringt. Wer weiß, wie viele Personen dank dieses Superbonus und auch dank der Gleichgültigkeit einiger Kondominien gegenüber den weniger Wohlhabenden in Italien auf der Straße landen werden.

ALFRED CANONICO, 04.08.2023

Wer trägt die Verantwortung?

Touristen müssen vor Wasser und Feuer in Sicherheit gebracht werden. Siedlungen werden von Schlamm und Geröll verschüttet. Die Schäden für die Wirtschaft sind immens. Was ist die Ursache dafür? Es ist die Folge unserer Lebensweise. Es ist die Folge der von Menschen produzierten Treibhausgase. Seit Langem wissen die Kapitäne aus Politik und Wirtschaft von der Brisanz der zunehmenden Erhitzung der Erde und deren Folgen. Und was tun sie? Nichts! Egoistische wirtschaftliche Interessen stehen im Vordergrund und verhindern wider besseres Wissen den Klimaschutz. Wenn junge Leute sich auf die

Straße kleben oder Kunstwerke mit Farbe besprühen, um auf die Folgen der Misswirtschaft aufmerksam zu machen, dann werden sie kriminalisiert. Ihnen wird der Prozess gemacht, weil sie auf die kommenden Katastrophen aufmerksam machen. Wer macht jenen den Prozess, welche durch Leugnen und Bremsen die Notlage verursachen?

HANNS FLIRI, NATURNS, 08.08.2023

Gerät unser Planet aus den Fugen?

Angesichts von schrecklichen Ereignissen in naher Umgebung, von Unruhen, Kriegen, Gewalt, Terror usw. wird diese Frage wohl berechtigt sein! Bei deren Antwort ist der Diskussionsstoff weitreichend, und die Denkweisen, Worte und Taten klaffen auseinander. Hilfreich dabei könnte wohl Folgendes sein: Was du willst, was man dir tut, das tu auch den Anderen, und jenes, was du nicht willst, tu auch den Anderen nicht! Zudem wird es wohl unausweichlich sein, dass sowohl weltweit als auch in der Gesellschaft Ethik und Moral wiederum einen größeren Stellenwert einnehmen. Denn es kann nicht sein, dass unschuldige Menschen grausam umgebracht werden, zu Unrecht um ihr Hab und Gut kommen, Kriege kein Ende nehmen und meistens das Gegenteil bewirken. Es kann auch nicht sein, dass man teilweise auf Schritt und Tritt videoüberwacht wird und dass man Abschreckungsmethoden wie Alarmanlagen als Patentlösung ansieht. Es kann auch nicht sein, dass man abgehört und dabei seiner Freiheit beraubt wird. Es kann nicht sein, dass man Angst haben muss, durch Anlagen, Gassen und Straßen zu gehen usw. Um Verbesserungen herbeizuführen, denken viele an Gesetzesänderungen und harte Vorgangsweisen. Eine weitere Lösung beginnt wohl im Herz und im Kopf, die auf Respekt, Wertschätzung, Menschenwürde,

Hinterfragen des Gewissens und einem gesunden Wir-Gefühl aufbaut. Werte, die unser Leben und jenes der künftigen Generationen lebenswert machen und Zukunftsängste schmälern. Ich glaube, dann würde das Puzzle namens Welt und die damit verbundenen Fugen wieder passen.

RAIMUND NIEDERFRINIGER, TANAS, 20.08.2023

Autoverkehr versus Zugverkehr (Artikel „Der Vinschgau und sein Verkehrsdebakel“ im der Vinschger Nr. 14/23)

David Frank beklagt, dass er mit dem Zug 2 Stunden nach Bozen braucht. Verena Tröger beklagt, dass sie mit dem Auto 2 Stunden nach Bozen braucht. Also Gleichstand! Dass die Baustelle im Töller Tunnel so lange verzögert wurde, liegt auch an der grundsätzlichen politischen Bedeutung, die der Zug gegenüber dem Auto hat: Wäre die Straße an der Töll von einem Pleite-Stopp betroffen gewesen, wäre sie nach e i n e m Tag wieder offen gewesen! Das zu den Voraussetzungen bzgl. Verkehrsmittelwahl. Trotzdem muss an der Bahn mit Hochdruck weiter gearbeitet werden, denn nur sie kann Pendler von der Straße wegholen. Allerdings muss es dann genügend Züge in entsprechender Frequenz geben. Von 60 Minuten Mals-Bozen kann aber auch weiterhin nur geträumt werden, denn auch ein Zug wird nie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 km / h fahren können! Es sei denn, er lässt sämtliche Zwischenstationen aus. Aber was macht er dann noch für einen Sinn? Wie viele Pendler MalsBozen gibt es? Die Vinschger Bahn wird immer eine Lokalbahn bleiben, selbst wenn einst Züge von Bozen nach Zürich fahren sollten! Sie hat die Aufgabe, die Menschen vom Tal in die Städte zu bringen, sowohl beruflich, wie auch touristisch. Und umgekehrt. Und das be-

deutet, dass sie auch in den Dörfern anhalten muss! Wer allerdings von Glurns nach Bozen pendeln will, muss wohl immer ein recht hohes Zeitbudget einkalkulieren! (Daran erkennt man, wie wichtig dezentrale Industrialisierung ist!) Frau Tröger spricht die „Problempunkte“ der Vinschgauer Staatsstraße an. Und sie meint, wenn diese beseitigt werden, gehe der Verkehr nachher „flüssiger“. Ich denke sie täuscht sich: Wenn der Verkehr flüssiger geht, wird er im selben Augenblick auch mehr! Jede Verbesserung (= Erhöhung!) des Autoverkehrs führt zu einer Attraktivitätssteigerung des Vinschgaues als Durchfahrtsstrecke für den Süddeutschen Raum! Was wir brauchen, ist eine Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs unter gleichzeitiger Reduktion des Autoverkehrs. Wird dieser durch Ausbaumaßnahmen gefördert, ist alles für die Katz!

SIGMUND KRIPP, PARTSCHINS, 21.08.2023

Gegendarstellung

In der Bezirkszeitung der Vinschger Nr. 14 vom 02.08.2023 wurde unter anderem auch über die neue Kindertagesstätte in Schluderns berichtet. Dazu wurde auch BM Hauser Heiko mit dem folgenden Satz zitiert: „… das Vorhaben ist notwendig und eigentlich schon überfällig!“. Er hätte dazusagen sollen, dass er (BM Hauser) als SVP-Gemeinderat jeweils dagegen stimmte, als wir (die Bürgerliste Schluderns) uns für einen Kindergartenneubau mit vier Sektionen in massiver Holzbauweise, mit dazugehörenden Kellern, einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach und für ein unterirdisches, modernes Musikprobelokal (Schlanders) einsetzten. Dass die 4. Sektion im neuen Kindergarten auch als moderne, großzügige Kindertagesstätte umfunktioniert werden kann, dafür setzte sich die damalige Referentin Stecher Parth Brigitta sehr ein.

14 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER GESELLSCHAFT
LESERBRIEFE

Man denke daran, dass wir als strukturschwache Gemeinde eine ausgezeichnete Finanzierung für das gesamte Konzept erhalten hätten. Man bedenke zudem, dass dieses Gesamtkon-

zept vor gut 10 Jahren realisiert worden wäre! (Gesamtkosten!) Zurzeit wird eine Kindertagesstätte für viel Geld im Erdgeschoss der Grundschule (!) von Schluderns errichtet. Was

meint eigentlich die Direktion des verantwortlichen Schulsprengels dazu? Heute haben wir zwar einen neuen, aber drei Sektionen umfassenden Kindergarten, ohne einen ein-

zigen Keller-Lagerraum, ohne Photovoltaikanlage sowie ohne Musikprobelokal!

WEGMANN ERWIN, BÜRGERMEISTER A.D., SCHLUDERNS, 14.08.2023

Erinnerungen bzw. Zeitzeugen gesucht

VINSCHGAU - Im Auftrag von Rai Südtirol und des Amtes für Film und Medien der Autonomen Provinz Bozen wird das Vinschger Zugunglück im Jahr 2010 (Bild) für einen Dokumentarfilm aufgearbeitet. Hinterbliebene, Überlebende, Retter, Feuerwehrleute, Lokführer, also Zeitzeugen in jeglicher Hinsicht, werden gesucht. Es geht um die kollektive und würdevolle Erinnerung an eines der tragischs-

ten Kapitel in der jüngeren Geschichte Südtirols. Hinterlassen Sie uns gerne unter der folgenden E-Mail-Adresse, innerhalb 17. September, einen telefonischen Kontakt. Wir, die Filmemacher Michael Schweigkofler und Lisa Hintner, freuen uns auf Ihre Mitarbeit: Dokumentarfilm@ outlook.com

Antrag für einführende Volksabstimmung

NATURNS - Eine Gruppe von 14 Promotoren hat am 17. August den Antrag für eine einführende Volksabstimmung bei der Gemeinde Naturns eingereicht. „Es geht dabei noch einmal um den Parkplatz im Dorfzentrum“, heißt es in einer Pressemitteilung der Promotoren. Mit der Abstimmung soll die Bevölkerung entscheiden, was mit diesem Platz geschehen soll. Bereits im März hatte der Gemeinderat über einen Beschluss die Einfügung einer Zone mit Plan für die städtebauliche Umstrukturierung (PSU) beschlossen. Damit sollten die Voraussetzungen für die Bebauung des Parkplatzes geschaffen werden. „In diesem Beschluss wurden bereits konkrete Angaben für die ober- und unterirdische Volumenverteilung festgeschrieben“, heißt es in der Pressmitteilung weiter. Eine Promotorengruppe habe dann im April den Antrag für eine abschaffende Volksabstimmung gestellt: „Damit sollte die Bevölkerung abstimmen können, ob sie mit dem Beschluss einverstanden ist. Innerhalb einer Woche wurden an die 600 Unterschriften gesammelt. Noch während der

Unterschriftensammlung kündigt die Politik an, bei der Gemeinderatssitzung im Juli den Beschluss widerrufen zu wollen. Bei einer kurzfristig einberufenen außerordentlichen Gemeinderatssitzung Anfang Juni erfolgt der Widerruf des Beschlusses.“ Die Promotoren

haben sowohl in der Stellungnahme für die Richterkommission als auch anlässlich der Anhörung im Gemeinderat betont, „dass vor einer weiteren Bearbeitung des Vorhabens die Bevölkerung befragt werden muss, ob der Bau einer Tiefgarage mit Überbauung

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erfolgen soll.“ Diese Zustimmung sei von der Bevölkerung bis heute nicht eingeholt worden. Die Zeit für eine vertiefende Diskussion habe gefehlt. „Nach den bisher gemachten Erfahrungen soll die Bevölkerung selber über die weitere Verwendung und Gestaltung des Platzes entscheiden“, so die Promotoren. Mit dem neuen Antrag zur Abtstimmung soll der Bevölkerung die Möglichkeit geboten werden, darüber zu entscheiden, ob am Parkplatz im Dorfzentrum eine Tiefgarage gebaut wird und ob zusätzliche überirdische Gebäude errichtet werden. Für die Gestaltung des Platzes soll der Bürgerrat laut Gemeindesatzung Vorschläge erarbeiten. Auf Grund der Landtagswahlen im Oktober gilt seit dem 22. August eine dreimonatige Sperrfrist. In diesem Zeitraum dürfen laut Gemeindesatzung keine Handlungen bezüglich einer Volksabstimmung erfolgen. „Nun heißt es abwarten bis zur Entscheidung der Richterkommission über die Zulässigkeit der Volksabstimmung“, so Karl Zerzer im Namen der Promotoren.

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„Mein Doktor hat mich nie gesehen“

SCHLANDERS - Ein großes Glück, wer das von sich behaupten kann, und dazu noch mit 100 Jahren wie Anna Fleischmann Stecher aus Kortsch! Am vergangenen Samstag feierte sie im Beisein ihrer Tochter Sieglinde, ihres Enkels Andreas und einer großen Schar von Gratulantinnen und Gratulanten im Bürgerheim von Schlanders ihren besonderen Geburtstag. Sowohl Präsidentin Monika Wellenzohn als auch Bürgermeister Dieter Pinggera wünschten der

rüstigen Jubilarin, die seit einigen Monaten im Bürgerheim wohnt, noch viele schöne Augenblicke und erfüllte Tage. Sichtlich gerührt war Frau Anna von den musikalischen Glückwünschen der Kortscher Musi, die zum Gratulieren ins Bürgerheim gekommen war. Auch die Kortscher Musi feiert heuer ihren 100sten Geburtstag! Eine gebackene Überraschung hatte der Kortscher Beck Andreas Pilser für die Jubilarin mitgebracht. Bis zu ihrer Pensionierung war sie

Er fehlt vielen

SCHLANDERS - Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. Dieser Satz wird Charlie Chaplin zugeschrieben. Unzählige Menschen zum Lächeln gebracht hat in Schlanders zeitlebens der „Tschosch-Heiner“. Mit dem plötzlichen Tod von Heinrich Schwabl am 19. August hat die Dorfgemeinschaft einen besonderen Menschen verloren. Ein Original, das der gesamten Bevölkerung abgeht sowie auch vielen, die nur sporadisch nach Schlanders kamen. Mit Ausnahme der langen Corona-Jahre war der Heiner täglich im Dorf anzutreffen. Er bat um „Tschosch“, um eine „Tschigg“, um einen Kaffee, Farben oder Blätter zum Malen. Manchmal wollte er auch eine Motorsäge haben, zum „Holzn“ in der Schweiz. Aber der Heiner verteilte auch: 5.000-Euro-Scheine, Handküsse, Blumen, unverwechselbare Sprüche und echtes, herzliches Lachen, mit oder ohne Zähne. Die Anzahl der Kilometer,

die Heiner im Dorf bei jedem Wetter zurückgelegt hat, zum Teil auch nachts, kennt niemand. Gemocht haben ihn in Schlanders alle. Er gehörte zum Dorf wie der Kirchturm. Über viele Jahre hinweg betreut und begleitet wurde der 77-Jährige von den Mitarbeitenden des Bürgerheims und der

Lebenshilfe. Eines hat sich der Heiner aber nirgends und von niemandem nehmen lassen: seine Freiheit. Groß war die Freude im Dorf, als er nach der Corona-Zeit wieder in der Fußgängerzone seine Runden drehte. „Er war überall daheim und willkommen“, sagte Jürgen Tonezzer beim Begräb-

Verkäuferin in der Bäckerei Pilser, die sie zuvor als Gemeinschaftsbäckerei mit ihrem Mann geführt hatte. Anna Fleischmann Stecher ist derzeit die älteste Bürgerin der Marktgemeinde Schlanders. Über 50 Jahre hat Frau Anna, die sehr früh durch einen Unfall ihren Mann verloren hatte, das Kriegerdenkmal in Kortsch betreut. Über 20 Jahre lang war sie Ortstellenleiterin im KVW von Kortsch und durch dieses Ehrenamt im ganzen Vinschgau bekannt. INGE

nisgottesdienst am 25. August in der voll besetzten Pfarrkirche. Mit dem Tod von Heiner sei die Gemeinde um eine schillernde Persönlichkeit ärmer geworden. Um einen einfachen, ehrlichen Menschen, der das getan hat, was er wollte und sich an den Kleinigkeiten des Lebens und des Alltags erfreute. Auch Dekan Pater Mathew würdigte den Verstorbenen: „Jeder kannte und schätzte ihn.“ In einer weiteren kurzen Ansprache wurde Heiner als ein Mensch beschrieben, der echt und ehrlich war, ohne Fassaden auskam und alle Regeln brach. Er sei einfach da gewesen. – Physisch ist der Heiner jetzt zwar nicht mehr im Dorf anzutreffen, in den Herzen vieler aber lebt er weiter. Auf dem besonders ansprechend gestalteten Partezettel war Heiners Motto zu lesen, das für ihn das ganze Jahr über galt: „Olls Guate zum nuien Johr“. Jürgen Tonezzer münzte das Motto um: „A guats nuis Leben, Heiner.“

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Der „Tschosch-Heiner“ an seinem 70. Geburtstag am 9. März 2016 (links) und am 9. August 2023 (rechts). Der Kortscher Beck überraschte seine Nachbarin Anna mit seinem Besuch.
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Die 100-jährige Kortscher Musi gemeinsam mit der 100-jährigen Jubilarin, ihrer Familie, einigen Freundinnen, Vertretungen des Bürgerheims und der Gemeindeverwaltung von Schlanders.

Das Ende des geschützten Strommarktes: Was kann ich tun?

Anfang 2024 wird es den geschützten Markt nicht mehr geben. Das können die betroffenen Kunden tun.

Nun ist es offiziell: Anfang 2024 wird es den geschützten Markt nicht mehr geben, das heißt, den Stromversorgungsdienst, bei dem die wirtschaftlichen Bedingungen der Stromangebote von der ARERA (staatliche Aufsichtsbehörde für Energie, Netze und Umwelt) festgelegt werden.

Viele Südtirolerinnen und Südtiroler sind durch diese Nachricht beunruhigt, wissen nicht genau, was das bedeutet und was sie tun sollen. Viele, die ihren Energielieferanten nie gewechselt haben, wissen meist auch nicht, dass sie sich auf dem geschützten Markt befinden und folglich, dass sie betroffen sind. Und es gibt diejenigen, die angesichts der Tatsache, dass seit Jahren vom Ende des geschützten Strommarktes gesprochen wurde, ohne dass etwas passiert, nicht daran glauben. Sie ziehen es vor abzuwarten, ohne zu verstehen, dass sie jetzt handeln sollten.

Es steht jedoch fest: Der geschützte Strommarkt wird Anfang 2024 auslaufen.

Was geschieht mit den Kunden, die sich derzeit auf dem geschützten Markt befinden?

All jene, die mit ihrer Stromlieferung auf dem geschützten Strommarkt sind und sich nicht rechtzeitig für einen Anbieter auf dem freien Markt entscheiden, werden über ein italienweites Versteigerungssystem einem Lieferanten zugewiesen. Die Weiterführung der Versorgung wird auf diese Weise zwar gewährleistet, doch da die Ausschreibung auf rein wirtschaftlichen Kriterien beruht, muss der neue Stromversorger nicht garantieren, dass es Kundenbüros vor Ort gibt oder

dass die Kunden ihre Rechnungen oder Mitteilungen auch in deutscher Sprache erhalten.

Was kann man tun, um zu verhindern, dass der Lieferpunkt versteigert wird?

Um die Unsicherheit eines von Amts wegen „zugewiesenen“

Anbieters zu vermeiden, besteht die einzige Lösung darin, rechtzeitig einen vertrauenswürdigen Lieferanten auf dem freien Markt zu wählen.

Die Versteigerung wird bis Ende 2023 ausgeschrieben und vergeben.

Woran erkennt man, ob sich die eigene Stromlieferung auf dem geschützten Markt befindet?

Zu prüfen, ob man sich auf dem geschützten Strommarkt befindet, ist einfach: Wenn die Worte „Geschützter Grundversorgungsdienst“ auf der Rechnung angeführt sind, bedeutet dies, dass der Lieferpunkt zu denen gehört, die versteigert werden.

Wie immer, wenn große „Ereignisse“ einen großen Teil der Bevölkerung betreffen, steht Alperia Südtirol zur Seite. Wenn Sie wissen möchten, ob Sie zu den Kunden gehören, dessen Stromlieferung abgetreten wird, kommen Sie mit einer aktuellen Stromrechnung in einen der Alperia Energy Points in Meran oder Algund (Algo). Dort erhalten Sie Informationen über alle möglichen Lösungen.

Wir sind für Sie da! www.alperia.eu/stores

Den geschützten Strommarkt wird es Anfang 2024 nicht mehr geben. Das können Sie tun.
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Der geschützten Stromversorgungsdienst wird derzeit in Südtirol von diversen Anbietern, wie z.B. TU.GG, verwaltet.

Ein „neues“ Kulturhaus

Platz für Vereine und Jugend in Morter.

MORTER - „Es ist eine große Aufwertung für das ganze Dorf und die Gemeinde“, sind sich die Latscher Kulturreferentin Maria Kuppelwieser und der für Morter zuständige Referent sowie Präsident der Kulturhausverwaltung Christian Stricker einig. Das Kulturhaus soll saniert werden. Bei der Gemeinderatssitzung am 21. August wurde das Vorprojekt dem Gemeinderat vorgestellt. Das Gebäude war im Jahr 1987 errichtet worden, in den Jahren 1999 und 2004 wurde es erweitert bzw. saniert.

„Es war an der Zeit, dass sich etwas tut. Für die Morterer Bevölkerung ist das Kulturhaus sehr wichtig“, betont Stricker. Entworfen wurde das aktuelle Projekt, welches eine Sanierung, Umbau und Erweiterung vorsieht, vom Latscher Architekten Uwe Rinner. Das gesamte Vereinshaus solle durch verschiedene Maßnahmen aufgewertet werden. Die Büroräumlichkeiten und Versammlungsräume sowie die sanitären Anlagen im Untergeschoss werden modernisiert, mit Austausch der Böden und Unterböden. „Ein Hauptanliegen war uns, dass endlich Platz für die Jugend entsteht“,

so Stricker und Kuppelwieser unisono. So entsteht im Untergeschoss ein neuer Jugendraum. Die Räumlichkeiten hierfür werden ausgebaut, saniert und erweitert. Das komplette Erdgeschoss wird umgebaut und für eine flexible Nutzung erschlossen. Fenster, Türen und Glasfassade werden ausgetauscht und an die geltenden Brandschutzbestimmungen angepasst. Auch die sanitären Anlagen werden erneuert. Das Dach wird wärmegedämmt, die Dachziegel ausgetauscht. Zudem gilt es zahlreiche Brandschutzmaßnahmen durchzuführen. Die bestehende Trennwand im Saal wird versetzt und der Bereich somit in größere Einheiten unterteilt. „Das ist opti-

mal für Versammlungen, so finden auch größere Vereine problemlos Platz“, unterstreicht Stricker.

Hoffen auf EFRE-Projekt

Die Kosten werden auf rund 870.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer und technische Spesen) geschätzt. Die Einrichtung ist nicht inbegriffen. Als nächster Schritt gelte es, ein Vorprojekt mit Gebäudedämmung bis Ende Oktober für ein EFRE-Projekt zu entwerfen und einzureichen. Eine solche Möglichkeit, um Gelder für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Anspruch zu nehmen, habe sich kurzfristig ergeben. Die Kosten

würden damit zwar erheblich ansteigen, grob geschätzt um mehrere Hunderttausend Euro, jedoch würde für die Dämmung, sowie auch für die bereits geplanten Maßnahmen der neuen Fenster und Türen der Europäische Fonds aufkommen. „Und somit auch einen Teil der derzeit veranschlagten 870.000 Euro übernehmen“, erklärt Stricker. Dafür gebe es jedoch in den nächsten Wochen noch einiges zu tun. Der Baubeginn steht derzeit noch nicht fest. Fest steht aber: „Unser Dorf darf sich in den nächsten Jahren über ein neues Schmuckstück freuen“, so Stricker.

Erstmals Bezirksfest der SBB-Seniorenvereinigung

MORTER - Kürzlich lud der Bezirk Vinschgau der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund zum ersten Bezirksfest ein. Neben den Seniorinnen und Senioren der 9 Vinschger Ortsgruppen der Seniorenvereinigung im SBB konnte die Bezirkspräsidentin Martina Plörer auch eine Reihe von Ehrengästen willkommen heißen: die beiden Landespräsident-Stellvertreter der Seniorenvereinigung, Johann Weissensteiner und Rita Vantsch Verginer, die Präsidentin des Bezirks Bozen, Maria Ramoser, den Landtagsabgeordneten Sepp Noggler, die Landesrätin

Maria Hochgruber Kuenzer, den Latscher Vize-Bürgermeister und Fraktionsvorsteher Christian Stricker, den Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Prugger sowie Tamara Klotz Spiess und Monika Prieth Stocker von der Bäuerinnenorganisation. Auch Pfarrer Johann Lanbacher war zugegen. Einen besonderen Gruß richtete Martina Plörer an das Ehrenmitglied des Bezirks, ihren Vorgänger Georg Stillebacher. „Die Idee, auch bei uns ein Bezirksfestl zu veranstalten, stammt eigentlich von dir. Leider hat es die Corona-Pandemie nicht ermöglicht, dieses Vorhaben auch

umzusetzen. Nun haben wir als deine Nachfolger es in Angriff genommen und es freut uns fest, dass du heute mit dabei bist“, sagte die Bezirkspräsidentin und fügte hinzu: „Dieses Fest bildet zweifelsohne den Höhepunkt unseres Jahresprogramms. Es soll allen Vinschger Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit geben, zusammenzukommen und sich zu unterhalten.“ Die Ehrengäste betonten in ihren Grußworten, dass es die Geschlossenheit und den Zusammenhalt der bäuerlichen Bevölkerung brauche. Sie dankten der älteren Generation für ihren Einsatz und Weitblick.

Unter der Führung von Martina Plörer aus Morter wurde zum Abschloss des offiziellen Teils noch der Austragungsort erkundet. Bei gutem Essen und mit guter Unterhaltung der Spielgemeinschaft der Musikkapelle Goldrain saß man noch länger beisammen. Der Bezirksausschuss Vinschgau der Seniorenvereinigung dankt dem Vize-Obmann der Mila, Alfred Pobitzer, der OVEG Eyrs, der VIP Latsch und dem Obmann des Sportvereins Morter, Steve Trenkwalder, sowie allen Vinschger Ortsgruppen für die großzügige Unterstützung und fleißige Mithilfe. RED

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Maria Kuppelwieser und Christian Stricker freuen sich auf die Sanierung des Kulturhauses in Morter.

Leb wohl grüner Florin!

SCHLANDERS - So liebevoll hatTochter Kathrin ihren Vater Florin Florineth bei seiner Beerdigung genannt, und auch wir Südtiroler haben den im Juli in Mödling bei Wien Verstorbenen als einen überzeugten Umweltschützer, Mentor, Lehrer und Menschenfreund gekannt. Bei einer berührenden Gedächtnisfeier für den emeritierten Universitätsprofessor in Schlanders waren neben der Familie von Florin Florineth sehr viele Freunde, Amtsvertreter/innen und Mitstreiter/innen gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und sich seiner zu erinnern. Tochter Kathrin verlas einen kurzen

Lebenslauf ihres Vaters: Florin Florineth war im November 1946 in Mals als Ältester von vier Geschwistern in eine Bauersfamilie hineingeboren. Wissbegierig und intelligent wie er war, durfte er das Vinzentinum in Brixen besuchen und im Jahre 1962 mit dem Studium der Botanik und Biologie beginnen. 1975 heiratete er seine Frau Susanna und lebte mit ihr und den Töchtern viele Jahre lang in Schlanders. Im Jahre 1981 gründete er die Umweltschutzgruppe Vinschgau, bald darauf den Dachverband für Naturund Umweltschutz. Mit großer Leidenschaft arbeitete er bei der

Wildbach- und Lawinenverbauung und begrünte Böschungen und renaturierte Bäche. Als 1994 der Ruf aus Wien kam, eine Professur an

Das Weiße Kreuz Prad sagt danke!

PRAD - Die Sektion Prad am Stilfserjoch des Weißen Kreuzes konnte in den vergangenen Jahren glücklicherweise einige neue freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufnehmen. Das trägt dazu bei, den Dienst des Weißen Kreuzes an der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, zu erleichtern und qualitativ zu erhöhen. Um den hohen Aus- und Weiterbildungsstandard weiterhin gewährleisten zu können, muss immer wieder geübt werden. Hierfür eignen sich besonders sogenannte Übungspuppen, um den Ernstfall bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu proben. Dies gilt nicht

nur für den Erwachsenenbereich, sondern auch bei Kinder- und Säuglingsnotfällen dieser Art. Das

Weiße Kreuz Prad hat nun die Anschaffung einer Säuglings- und Kinderpuppe getätigt. Weil dies

Sommerfest der Blutspender

LATSCH - Im Rahmen des Feuerwehrfestes in Latsch hielt auch die Blutspendervereinigung AVIS Vinschgau ihr Sommerfest ab. Aktive Spenderinnen und Spender durften sich dabei über einen Essens- und Getränkegutschein freuen. „Es gilt auch mal Danke zu sagen“, weiß AVIS-Bezirkspräsident Roland Wallnöfer. Rund 70 Personen nahmen das Angebot an. Auch galt es, für das Blutspenden weiter zu sensibilisieren. So konnten einige neue Blutspenderinnen und Blutspender angeworben werden. AM

der Universität für Bodenkultur zu übernehmen, zog Florin mit seiner Familie nach Mödling, ohne die Bande zu seiner Heimat je abzutrennen. Heinrich Zoderer, Rudi Maurer und Hans Peter Staffler erinnerten sich an ihren Wegbegleiter Florin als einen engagierten Umweltschützer, lebensfrohen und humorvollen Menschen und sie zählten viele seiner Verdienste für Südtirol auf. Dekan P. Mathew, der gemeinsam mit Pater Max die Gedächtnisfeier zelebrierte, ermutigte die Anwesenden, dankbar zu sein, dass Florin sein Leben und das der Anderen positiv gestaltet habe.

aber mit einem recht hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, hat sich der Sektionsleiter Daniel Horrer an die zwei Eigenverwaltungen der Gemeinde (Prad und Lichtenberg) gewandt, die sich bereit erklärt haben, diese Kosten zu übernehmen. Die Sektion und nicht zuletzt die gesamte Bevölkerung des Einzugsgebietes profitieren dadurch und das Weiße Kreuz möchte sich für die Unterstützung herzlich bedanken. Der Dank gilt sowohl den beiden Präsidenten Gilbert Stecher und Florian Wallnöfer, als auch allen Mitgliedern der Fraktions-Komitees. RED

AVIS-Südtirol Präsident Diego Massardi (3. von links) und Bezirkspräsident Roland Wallnöfer (4. v.l.) sowie freiwillige Spenderinnen und Spender. Im Bild (v.l.): Sektionsleiter Daniel Horrer, die Fraktionspräsidenten Florian Wallnöfer und Gilbert Stecher sowie Dienstleiter Florian Winkler.
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Florin Florineth bei einem Vortrag im Kulturhaus in Schlanders am 3. September 2022.
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Es galt für das Blutspenden zu sensibilisieren.

Auch Michaela Theiner kandidiert

SCHLANDERS - Zusätzlich zu Markus Hafner, Markus Sprenger und Dorothea Kurz (siehe der Vinschger Nr. 11/2023), trifft auf der Liste des Team K im Vinschgau noch eine weitere Kandidatin bei den Landtagswahlen am 22. Oktober an. Es ist dies die ModeUnternehmerin Michaela Theiner (im Bild) aus Schlanders. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, tritt Theiner „mit Überzeugung für den Mittelstand ein, aber auch für soziale Themen.“ Ihr Motto lautet: „Veränderung passiert jetzt“. Die Unternehmerin führt zwei Modegeschäfte in Schlanders und Lana. Michaela Theiner bemängelt, „dass der Mittelstand immer öfter im Regen stehengelassen wird.“ Ihre Entscheidung, sich dem Team K anzuschließen, fußt auch auf der gemeinsamen Überzeugung, „dass sich das politische System in Südtirol verändern muss.“ RED

Orgelkonzert mit Peter Waldner

GLURNS - Ein besonderes Orgelkonzert gestaltet Peter Waldner im Rahmen des Glurnser OrgelHerbstes am Freitag, 8. September um 20 Uhr in der Pfarrkirche St. Pankratius in Glurns. Auf dem Programm stehen unter dem Motto „Lebensfreude, Tanz und Heiterkeit“ deutsche und italienische Orgelwerke des Barocks und Rokoko. Peter Waldner ist seit 1988 Organist der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck. Derzeit unterrichtet er Cembalo, Orgel und Generalbass am Tiroler Landeskonservatorium und am Mozarteum in Innsbruck. Seit 1994 spielt er in regelmäßigen Abständen CDs mit Alter Musik an historischen Tasteninstrumenten ein. RED

Neonazis, Lederhosen und viel Hass

Als die rechtsextreme Szene ihren Höhepunkt erlebte. Auch Naturns war ein Hotspot.

Auch Naturns war ein „Hotspot“

SCHLANDERS - „Es ist wichtig, auch heute noch über das Thema zu sprechen“, betonte die Schlanderserin Mara Stirner bei der Vernissage zur Ausstellung „Springerstiefel und Lederhosen“ im BASIS Lokal in der Fußgängerzone Schlanders. Die 1993 geborene Vinschgerin und der Burggräfler Alexander Indra haben es sich zur Aufgabe gemacht, neonazistische Gewalttaten im Meraner Raum Anfang der 2000er Jahre multimedial in einer Ausstellung festzuhalten. Durch Fotografien, Texte, Chroniken und Audio-Interviews mit Betroffenen wollen Stirner und Indra ein Bild einer bedenklichen und vor allem gefährlichen Szene nachzeichnen, die vor über 20 Jahren in Südtirol ihren Höhepunkt erlebte. Die Idee schwebte bereits seit einigen Jahren in den Köpfen der beiden herum, durch das 2019 veröffentlichte Buch „Der identitäre Rausch: Rechtsextremismus in Südtirol“ sei die Idee konkret geworden. Auch die Verantwortlichen der Ausstellung seien mit einer Subkultur aufgewachsen und kennen zahlreiche Personen, die die Übergriffe von Rechtsradikalen direkt oder indirekt erlebten. „Wir wollten ihre Geschichten erzählen, auch die Geschichten des Widerstands“, so Mara Stirner. Die Politikwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin lebt in Berlin und ist politisch seit jeher engagiert, unter anderem

als Gründerin des feministischen Infocafés in Meran.

Interviews mit Betroffenen

In der multimedialen Recherche und Ausstellung haben sie und Indra sich bewusst auf den Meraner Raum konzentriert. Freilich habe es auch im Pustertal eine große gefährliche Szene gegeben, nicht zu vergessen die neofaschistischen Umtriebe im Bozner Raum. Szenen aus anderen Teilen Südtirols bzw. den italienischen Faschismus habe man außenvorgelassen, um das Thema einzugrenzen. So wurden Interviews mit sieben Betroffenen aus dem Meraner Raum geführt. Diese erzählen von Übergriffen, Angst, aber auch Widerständen –und nicht zuletzt wird durch die Gespräche und Bilder an die Subkulturen der damaligen Zeit, von Punks bis hin zu linken Skinheads, erinnert. Bei Fotos und Interviews wird auf Anonymität gesetzt.

Rechtsradikale Hotspots seien damals Meran, Algund, Schenna, Dorf Tirol, Verdins und eben auch Naturns gewesen. „Im mittleren und oberen Vinschgau gab es weniger rechtsextreme Strukturen, aber es gab auch hier einzelne überzeugte Neonazis“, erzählt Stirner. Die Südtiroler Neonazi-Szene sei bestens vernetzt gewesen mit Rechtsradikalen in Deutschland. So soll sich auch Rechtsextremist Ralf Wohlleben, wegen Beihilfe zum Mord in mehreren Fällen und als Unterstützer der Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) verurteilt, bei so genannten „Andreas-Hofer-Wander- und Vortragswochen“ 2007 im Passeiertal aufgehalten haben. Diese Wochen sollen damals zur Vernetzung der rechtsradikalen Szene gedient haben.

Provokanter Titel

Der Titel der Vernissage „Springerstiefel und Lederhosen“ sei bewusst provokant gewählt, „auch weil die Übergänge vom Konservativen hin zum Rechtsradikalen oft fließend waren“, erinnert Mara Stirner. Die Ausstellung solle einen Eindruck und ein Gefühl für die Gegebenheiten der damaligen Zeit vermitteln. Man wolle damit nicht zuletzt auch einen Ort für Austausch und Reflexion schaffen. Die Ausstellung ist noch bis 31. August zugänglich, als Kuratorin fungiert Romina Roman. Sie wies bei der Vernissage auf die Bedeutung des BASIS Lokals mitten in Schlanders hin: „Kreativschaffende haben die Möglichkeit, hier auszustellen. Nutzt die Räumlichkeiten, bringt Kreativität ins Dorf“.

konnten sich die Gäste in die damalige Zeit zurückversetzen.

MICHAEL ANDRES Mara Stirner: „Wichtig, über diese Themen zu sprechen“. Kuratorin Romina Roman Auch anhand alter Schlagzeilen
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Umzug nach Trafoi?

SCHLANDERS - Der neu gegründete Verein „Trais Funtanas“ (siehe der Vinschger Nr. 11/2023) hofft, auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule in der Örtlichkeit Heilige Drei Brunnen in Trafoi eine neue Heimstatt zu finden. Derzeit hat der Verein in der Kreativwerkstatt in der ehemaligen „Palazzina Tagliamento“ auf dem Areal der Drusus-Kaserne in Schlanders seinen Sitz. Alessio Nalesini, einer der dortig tätigen Künstler und Präsident von „Trais Funtanas“, hat unlängst den Vermögenslandesrat Massimo Bessone nach Schlanders und Trafoi eingeladen. Wie Nalesini bei einer Aussprache in seinem Atelier in der Kreativwerkstatt ausführte, „möchte sich

unsere Gruppe weiterentwickeln und emanzipieren.“ Dafür bräuchten die Kunstschaffenden sowie die im Bereich Handwerk und Kunsthandwerk tätigen Personen allerdings Planungssicherheit

und Zukunftsperspektiven. Wie es beim Treffen hieß, hänge derzeit ein Damoklesschwert über der Kreativwerkstatt, zumal die von der Gemeinde Schlanders gewährte Nutzungsleihe im nächsten Jahr

Befragung zur Reschenbahn

OBERLAND - Wie die Süd-Tiroler Freiheit in einer Presseaussendung schreibt, „braucht Süd-Tirol neue und innovative Verkehrskonzepte, um den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“ Bereits in Kürze werde die Süd-Tiroler Freiheit „mit der Durchführung einer grenzüberschreitenden Volksbefragung zum Bau der Reschenbahn einen ersten konkreten Schritt setzen.“ Die Befragung wird in Zusammenarbeit mit der Landtagsabgeordneten der FPÖ-Tirol, Gudrun Kofler, in Nauders, Reschen, Graun, Langtaufers und St. Valentin auf der Haide durchgeführt. Die Befragung findet vom 30. August bis zum 5. September

statt. Alle Bewohner der genannten Dörfer erhalten eine Wahlkarte und einen Abstimmungscode. „Abgestimmt werden kann entweder online mit dem Code,

oder mit der Wahlkarte bei einem Informationsabend am 30. August im Vereinshaus von Graun bzw. beim großen Wahltag am 2. September, an dem in den ein-

ausläuft. Laut Nalesini wünscht sich der Verein, zumindest einen Teil der „Ruine“ in Trafoi in Zukunft nutzen zu dürfen. Das ehemalige Polizeischule-Gelände, wo übrigens die heurige Auflage des Kräuterfestivals „Herbatio“ stattgefunden hat, gehört dem Land. Bessone zeigte sich von den Tätigkeiten in der Kreativwerkstatt begeistert. Im Anschluss an eine Führung durch die BASIS nahm er an einer Besichtigung der ExPolizeischule in Trafoi teil. Ob überhaupt und in welcher Form der Verein „Trais Funtanas“ zu seinem Ziel kommt, bleibt vorerst abzuwarten. Mit konkreten Zusagen konnte Bessone zunächst nicht aufwarten. SEPP

zelnen Ortschaften Wahlurnen aufgestellt werden“, präzisiert Sven Knoll, Landeshauptmannkandidat der Süd-Tiroler Freiheit. Mit der Volksbefragung „wollen wir die Bevölkerung direktdemokratisch in das Projekt der Reschenbahn einbinden und damit den notwendigen Impuls für die Politik liefern, damit die Reschenbahn endlich gebaut wird.“ Neben der Reschenbahn setzt sich die Süd-Tiroler Freiheit für weitere Verkehrsprojekte ein: Ein Ticket für alle Öffis in der Europaregion Tirol, Wiedereinführung der Zugverbindung Innsbruck-Lienz über das Pustertal sowie Wiedererrichtung der Überetscher Bahn und Tauferer Bahn. RED/SEPP

Links Alessio Nalesini, rechts im Vordergrund Massimo Bessone. Die Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll.
DER VINSCHGER 15/23 21 VINSCHGER GESELLSCHAFT www.gamperdach.it Lana . T 0473 56 15 09 HANDWERK PUR.
Foto: Süd-Tiroler Freiheit

Nach 18 langen Monaten …

… gehen die Arbeiten an der Umfahrung Kastelbell-Galsaun jetzt wieder weiter.

KASTELBELL-TSCHARS - Seit dem 22. August werden die Bauarbeiten an der Umfahrung Kastelbell-Galsaun fortgesetzt. „Nach langen 18 Monaten nehmen wir als Bevölkerung und Gemeindeverwaltung mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis, dass die Arbeiten wieder laufen,“ sagte Bürgermeister Gustav Tappeiner bei einer Baustellenbesichtigung im Bereich des Ostportals, zu der Landesrat Daniel Alfreider eingeladen hatte. Wie berichtet, war es gelungen, eine europaweite Neuausschreibung der verbliebenen Arbeiten zu vermeiden und anstelle des Hauptunternehmens E.MA.PRI.CE. SpA, das in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und ein

Ausgleichsfahren beantragt hatte, die nächstgereihte Firma PAC SpA mit Sitz in Bozen als Hauptfirma mit der Fortsetzung der Arbeiten zu beauftragen, wobei die Passeirer Bau GmbH weiterhin als Partnerunternehmen der neuen Bietergemeinschaft mitarbeitet. Die Fertigstellung der Umfahrung stellte Alfreider für das Frühjahr 2025 in Aussicht. Mit technischen Details wartete Amtsdirektor Johannes Strimmer (Straßenbau Mitte-Süd) auf. Was den Tunnel betrifft, so fehlen derzeit nur noch 18 Meter bis zum Durchstich. Das Herzstück der insgesamt 3,36 Kilometer langen Umfahrung ist der 2.498 Meter lange Tunnel, wobei der Großteil davon (2.398 m) unter-

irdisch verlaufen wird. Besondere Stützmaßnahmen an einer Stelle im Tunnel sind laut Strimmer aufgrund des Einbruchs von Bergwasser notwendig. Zu den Baumaßnahmen, die derzeit noch ausstehen, gehören neben der Abdichtung und Auskleidung des Tunnels die Errichtung von je 4 Fluchtstollen und Pannenbuchten sowie der Bau der Anschlusspunkte an die Staatsstraße im Osten (Kreisverkehr) und Westen (T-Knoten westlich von Schloss Kastelbell). Die Gesamtbaukosten werden mit ca. 71,86 Millionen Euro beziffert, wobei sich der Anteil der noch auszuführenden Arbeiten auf ca. 24. Mio. Euro beläuft. Viele weitere Millionen wird es für die techni-

sche Ausstattung (Lüftung, Beleuchtung, Sicherheitsstandard der Tunnel-Klasse A usw.) brauchen. Um eine Lösung bemüht habe man sich laut Alfreider auch in Bezug auf die Grundstücke, auf denen zwischenzeitlich Aushubmaterial abgelagert wurde. Ein Teil des Materials wird vor Ort wiederverwendet. „Wir hoffen nun alle auf eine zeitgerechte Fertigstellung der Arbeiten und zu diesen gehören auch das Aufräumen und die Entfernung des Materials auf den Grundstücken“, bestätigte der Bürgermeister dem der Vinschger Neben Vertretern der zuständigen Landesämter, der Firmen sowie des Planungsund Bauleitungsteams haben auch Gemeinde- und Landespolitiker sowie Behördenvertreter am Ortsaugenschein teilgenommen. Einleitend war auf Einladung von Gustav Tappeiner eine Gedenkminute zu Ehren von Johann Ausserer eingelegt worden, der am Nachmittag des 22. August in Tschars beerdigt wurde. Johann Ausserer war von 1964 bis 1993 Bürgermeister von Kastelbell-Tschars und Träger des Verdienstkreuzes des Landes Tirol. „Ausserer hat die Diskussion über eine Umfahrung für Kastellbell als Bürgermeister stets wachgehalten und fortgesetzt“, sagte Gustav Tappeiner. SEPP

Im Frühjahr 2025 soll der Tunnel für den Verkehr freigegeben werden. Die Freude über die Wiederaufnahme der Bauarbeiten an der Umfahrung Kastelbell-Galsaun ist allseits groß. Im Bild ein Gruppenfoto beim Baustellenbesuch im Bereich des Ostportals.
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Im Bild (v.l.): der Verfahrensverantwortliche Augustin Hueber, Amtsdirektor Johannes Strimmer, BM Gustav Tappeiner, Landesrat Arnold Schuler, Landtagsvizepräsident Sepp Noggler, Landesrat Daniel Alfreider und Gianmarco Farisè, Geschäftsführer der Firma PAC.

01.09. - 24.09.2023

Das Schnalser Schaf

Slow Food Spezialitätenwochen im Zuge der Transhumanz

Das Schaf. Was ranken sich im Schnalstal nicht an Geschichten um diese sanften Herdentiere. Passend zur Transhumanz - der Rückkehr der Schafe von den Sommerweiden aus dem Ötztal ins Schnalstal - laden die Schnalser Gastronomiebetriebe zu den beliebten Spezialitätenwochen rund um das Schaf. Rustikal, traditionell, verfeinert, modern oder neu kreiert - für jeden Gaumen gibt es das passende Genusserlebnis. Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und Lokalität sind im Schnalstal kein Trend sondern eine Lebenseinstellung. Das Schnalstal ist seit 2021 Presidio von Slow Food. Slow Food vereint weltweit über 5.000 Einzigartigkeiten und Besonderheiten in der Landwirtschaft

Folgende Schnalser Gastronomiebetriebe laden Sie herzlichst zu den Spezialitätenwochen ein:

& Highlight Hirtenfeste

Erleben Sie hautnah die Rückkehr der Schafe von ihren Sommerweiden im Niedertal und Rofenberg in der Nähe von Vent in Tirol. Fast 4.000 Schafe ziehen jedes Jahr im Frühjahr über das Hochjoch und das Niederjoch zu den Almweiden im Ötztal und kehren dann Mitte September wieder zurück ins Schnalstal. Dieser Schafübertrieb ist einer der ältesten und spektakulärsten des gesamten Alpenraumes und der einzige weltweit der über Gletscher und eine Ländergrenze führt. Seit 2019 zählt die Tradition der Transhumanz zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Der erfolgreiche Almabtrieb von Tier, Hirten und ihren Hunden wird mit zünftigen Hirtenfesten in Vernagt und in Kurzras gefeiert.

09. September 2023 in Vernagt

10. September 2023 in Kurzras

Hier finden Sie alle Informationen online.

Weitere Informationen erhalten Sie im Tourismusbüro Schnalstal unter Tel. 0473 679 148, info@schnalstal.it und www.schnalstal.it

DER VINSCHGER 15/23 23 GASTHOF NEURATHEIS Mob. +39 351 753 775 7 GASTHOF JÄGERRAST Tel. +39 0473 421 652 MITTERKASER ALM Tel. +39 0473 420 473 EISHOF Tel. +39 0473 420 524 GOLDENE ROSE KARTHAUS Tel. +39 0473 679 130 RESTAURANT GRÜNER Tel. +39 0473 679 104 OBERRAINDLHOF Tel. +39 0473 679 131 AKTIV & FAMILIENHOTEL ADLERNEST Tel. +39 0473 669 652 TONZHAUS HOTEL & PIZZERIA Tel. +39 0473 669 688 HOTEL & CHALETS EDELWEISS Tel. +39 0473 669 633 TISENHOF Tel. +39 0473 669 790 FINAILHOF Tel. +39 0473 669 644 BERGLALM Mob. +39 339 381 648 2 PICCOLO HOTEL GURSCHLER Tel. +39 0473 662 100 LAZAUN HÜTTE Mob. +39 335 537 364 9 SCHUTZHÜTTE SCHÖNE AUSSICHT Tel. +39 0473 679 130

Viele Medaillengewinner auf einem Haufen

KASTELBELL - „So viele Medaillen auf einem Haufen“, freute sich Alfred Pohl, der Besitzer des neuen 4-Sterne-Superior-Hotels amaril in Kastelbell. Mitte August konnte er gleich mehrere frühere Wintersport-Asse begrüßen. Allen voran die drei Rodel-Legenden Armin Zöggeler, Markus Brock und Georg Hackl. „Den Vinschgau wollte ich schon immer mal besuchen. Es ist schön hier“, betonte der Hackl Schorsch. Der Kunstbahnrodler aus dem bayrischen Berchtesgaden holte drei olympische Goldmedaillen im Einsitzer. Auf das Konto des Nordtirolers Markus Prock gehen 2 Silber- und eine Bronzemedaille im Einsitzer sowie fünf WM-Titel im Einzel und im Team. Für Prock ist es nicht der erste Besuch im Vinschgau: „Eine tolle Gegend“. Der Österreicher und Alfred Pohl hatten sich im Sardinien-Urlaub kennengelernt, eine Freundschaft entstand.

Der Völlaner Armin Zöggeler, der mit 2 Gold- einer Silber- und 3 Bronzemedaillen bei Olympia Südtiroler Geschichte geschrieben hat, erklärte: „Wir waren früher Rivalen, sind uns aber immer mit Respekt begegnet. Der Kontakt riss nie ab“. Heute

sind die drei nach wie vor als Funktionäre in den Sport involviert, Prock als Präsident des österreichischen Rennrodelverbands, Zöggeler als technischer Direktor des italienischen Rodelverbands und Hackl als Teil des Trainerteams der österreichischen Nationalmannschaft. 2002 bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City sowie 1994 in Lillehammer standen alle 3 ge-

meinsam auf dem Podest. 2002 hatte Zöggeler Gold erobert, Hackl Silber, Prock Bronze. 1994 hatte Hackl die Nase vorne und siegte vor Prock und Zöggeler.

Mit dem E-Bike auf die Latschiniger Alm

Zum Kurzurlaub nach Südtirol waren die Rodel-Legenden mit ihren Frauen und einem

RAETICUS, DER RIESE VOM RESCHENSEE (TEIL 12)

Idee und Zeichnungen: Artur Winkler

Text: Katharina Hohenstein

Eines Morgens kam das Wasser schon in die kleine Wiese, die tiefer gelegenen Häuser fußten alle bereits im Wasser. Jetzt hatte Raeticus Gewissheit: Ja, diese Mauer war dazu gebaut worden, das Wasser zu stauen. Das war das Aus für die Dörfer Graun und Reschen, die Weiler Piz, Lochmühl, Gassl, Arlund, Spin, Gorf und Giern. Sie alle waren dem Untergang geweiht. Wie unendlich traurig und tragisch wird das für deren Bewohner sein – ob Mensch oder Tier –, das dachten sich die drei. Auch sie mussten sich entscheiden: noch weiter den Berg hoch und hier bleiben oder war es nicht an der Zeit, langsam weiterzuziehen?

Raeticus war jedoch nicht nur Riese, sondern auch ein alter Haudegen, einer, der so schnell nicht aufgab und einer, der vorzusorgen gelernt hatte. Natürlich hatte er in all der Zeit des Beobachtens und in all dieser Zeit der Sorge vorgesorgt: Für seine Freunde und sich hatte er auf der gegenüberliegenden Seite eine schöne, große und vor allem trockene Höhle entdeckt. Während der nächtlichen Alleingänge hatte er sogar schon das ein oder andere wohnliche Element dorthin gebracht. Das Ziegenfell, das er so hübsch fand und als nette Lie-

Freundeskreis aus mehreren Personen gekommen. Darunter auch einige weitere ehemalige Top-Sportler - wie etwa der fünffache Kunstbahn-Doppelund Team-Weltmeister Tobias Schiegl aus Österreich, der frühere Europameister und langjährige Cheftrainer der österreichischen Kunstbahnrodler René Friedl oder der deutsche ex-Biathlet Peter Angerer, der 1984 in Sarajevo Gold im Einzel über 20 Kilometer eroberte. Relaxen aber auch Bike-Touren standen im Vinschgau auf dem Programm. Begleitet wurden die Sport-Legenden bei einer Tour mit dem E-Bike hinauf auf die Latschiniger Alm vom ehemaligen Kastelbeller Kunstbahnrodler Klaus Kofler, heute Trainer von Italiens Junioren-Nationalteam. Kofler bewies dabei sein Können als Guide.

„Es ist schön, solche prominenten Gäste begrüßen zu dürfen“, freute sich Gastgeber Alfred Pohl, der das amaril Anfang Juli eröffnet hatte. Er wolle mit dem Adults-only-Hotel, welches auch ein Restaurant für Einheimische beherbergt, neue Wege beschreiten.

geunterlage haben wollte, beförderte er natürlich wieder hinaus. Und schimpfte laufhals mit sich selbst: “Raeticus, du bis ein eigennütziger, unsensibler Volltrottel! Mit Athene in der Höhle wirst du wohl nicht ein Ziegenfell herschleppen!”. Er bedauerte es schon, weil das Fell von bester Qualität war. “Aber ein Schaffell würde wohl gehen, oder?”, kicherte er vor sich hin. Als er, Kater und Geislein gerade auf dem Weg in die neue Behausung waren, wurden sie Zeugen einer großen Feier. Sie versuchten, nicht gesehen zu werden, doch die Neugierde zog nahe an den Menschenzug heran. Sie schienen jedoch überhaupt kein Interesse an ihnen zu haben: eine riesige Prozession zog durch das, was früher einmal das Dorf gewesen war, die Kirchglocken sangen, und es schien, als gehe gemeinsam mit den vielen Menschen noch jemand mit: eine stille Traurigkeit, die Teil des traurigen Marsches war.

Fortsetzung folgt

Artur Winkler * 10.11.1940 † 18.07.2018
MICHAEL ANDRES
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Eine illustre Runde (v.l.): Klaus Kofler, René Friedl, Peter Angerer, Armin Zöggeler, Alfred Pohl, Georg Hackl, Markus Prock und Tobias Schiegl.

Spendenaktion für Lourdes-Kapelle

ST. VALENTIN A.D. H. - Die Lourdes-Kapelle in St. Valentin befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Auf Initiative einiger Privatpersonen hat sich die Pfarrei zum Hl. Valentin dazu entschlossen, die Kapelle zu restaurieren und zu sanieren. Das Landesdenkmalamt, die Gemeinde Graun und die Fraktionsverwaltung von St. Valentin unterstützen und fördern dieses Vorhaben. Um die hohen Kosten der umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen zu decken, braucht es aber noch zusätzliche Geldmittel. Der Pfarrgemeindeart hat daher beschlossen, gemeinsam mit der Raiffeisenkasse Obervinschgau eine Spendenaktion (Crowdfunding) ins Leben zu rufen. So können Bürgerinnen und Bürger sowie Förderinnen und Förderer für die Restaurierung und Sanierung der Kapelle spenden. Jede Spende wird als „symbolische Patenschaft“ für die neuen Schindeln bewertet. Der symbolische Wert pro Lärchen-

schindel ist mit 25 Euro festgelegt. Somit kann die Spende auch als Patenschaft für eine oder eine Mehrzahl von Schindeln getragen werden. Die Spenden können bei der Raika Obervinschgau unter

dem Kennwort „Pfarrei St. Valentin – Renovierung Lourdes-Kapelle“ eingezahlt werden (IBAN: IT45S0806658352000302220105

SWIFT/BIC: RZSBIT21024). Nähere Infos zur Spendenaktion gibt

es auch im Internet (www.raiffeisen.it/obervinschgau). Die Renovierungsmaßnahmen reichen von Arbeiten am Dach und Turm der Kapelle sowie von verschiedenen Baumeisterarbeiten (Entfeuchtung, Freilegung der beschädigten Ringmauer und Erhöhung derselben, Wiederherstellen des Kopfsteinpflasters im Eingangsbereich) bis hin zur Restaurierung der Metallumzäunung, der Fassade und Malschicht. Auch die beiden Holzskulpturen, die Eingangstür und die Glasfenster werden restauriert. Die LourdesKapelle am Eingang von St. Valentin wurde in den Jahren 1890 und 1891 von Paula Mayr Prinoth als Stifterin erbaut. Sie war eine Schwester von Karolina Mayr, der Großmutter von Reinhold Stecher, des ehemaligen Bischofs von Innsbruck, der am 29. Januar 2013 in Innsbruck gestorben ist. Der Vater von Reinhold Stecher, Heinrich Stecher, stammte aus St. Valentin a.d. Haide, seine Mutter (Rosina Stecher, geb. Harpf) aus Innsbruck.

Palabiramarkt

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Die in den Jahren 1890 und 1891 erbaute Lourdes-Kapelle in St. Valentin a.d. H. wird umfassend renoviert und saniert.
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Der „Schorsch Adler“ ist bezugsfertig

KORTSCH - Nach einer von der Geigenstudentin Lisa Burger wundervoll vorgetragenen Sonate von J.S. Bach lag es an der Jungunternehmerin Magdalena Pohl von Pohl Immobilien, ihre Gäste, Kunden, Lieferanten, heimischen Handwerksbetriebe, lokalen Unternehmen, ihre Familie und nicht zuletzt ihr Mitarbeiterteam anlässlich der offiziellen Einweihung des neuen Kondominiums „Schorsch Adler“ in Kortsch herzlich willkommen zu heißen. „Jede Immobilie ist verbunden mit Auftrag und Verantwortung und wird nach den neuesten Immobilienkonzepten realisiert“, so Magdalena Pohl. Beim Kondominium Schorsch Adler sei besonders der soziale Aspekt berücksichtigt worden, indem der Fraktion Kortsch wieder ihre Bankfiliale und der „Schorsch“ als Dorfgasthaus wiedergegeben wurden. Die Jungunternehmerin dankte allen an der Realisierung des neuen Schorsch Adler mitbeteiligten Partnerinnen und Partner, dem neuen Pächter des Dorfgasthauses Thomas Oberegelsbacher für seinen Unternehmermut und der Eigentümerfamilie Oberegelsbacher für ihr Vertrauen. Nach Geigenmusik von Niccolò Pagani-

lud Pohl Immobilien zu einem gemütlichen Umtrunk und zur Besichtigung des Kondominiums ein. INGE

Hans und Klaus Zangerle von ANCO-Leuchten, dazwischen Magdalena Pohl und Moritz Telch von Pohl Immobilien (rechts)

Freuen sich auf ihr neues Heim: (von links) Claudia Stark, Fabian Waldner, Klara Trafoier, Sabine Erdel und Peter Thalhofer aus Regensburg

Wohnungsbesitzer Peter Gartelmann und Margareta Zepf aus Verden in Norddeutschland mit Alfred Hell, Isabella Adami und Luise Theiner

Das Team von Pohl Immobilien: (hinten von links) Marco Romeo, Luise Theiner, Mara Enderle, Margareth Gorfer, Greta Tauferer und Oscar De Boni, (vorne von links) Moritz Telch, Mirco Guerra und Martin Traut

Zu Gast im Marmorbruch

GÖFLAN - Ob in Spielhallen in Las Vegas oder in Südtiroler Haushalten: Der Göflaner Marmor hat viele Verwendungsmöglichkeiten und begeistert Menschen aus nah und fern. Aber: Umso aufwendiger und komplizierter gestaltet sich der Abbau im Marmorbruch auf einer Höhe von rund 2.220 Metern. Davon konnte sich das Mitarbeiter-Team vom der Vinschger im Rahmen eines Redaktionsausfluges ein Bild machen. Seniorchef Burkhard Pohl, der im Jahr 2007 die Abbaurechte erworben hatte und die Göflaner Marmor GmbH mit dem Werk in Schlanders gründete, hieß die Besucherinnen und Besucher in

luftigen Höhen willkommen. Eine konstante Kälte im Bruch begleitete das der Vinschger-Team. Die Brucharbeiter gaben Einblicke in ihre Arbeit – die immer wieder

eine Herausforderung darstellt. Abgebaut werden kann der edle Stein aufgrund des kalten Winters ausschließlich in den Sommermonaten, diese Arbeitstage sind

jedoch umso intensiver. Ein Besuch bei Bernhard Grassl durfte im Rahmen der „Marmor-Tour“ freilich nicht fehlen. Der Laaser Künstler nutzt das Maschinenhaus am Göflaner Marmorbruch als Bergatelier. Hier finde er Ruhe, Abgeschiedenheit und Inspiration. Gearbeitet wird dabei selbstverständlich größtenteils mit Marmorblöcken direkt aus dem Bruch nebenan. Mit einem Mittagessen auf der Göflaner Alm wurde der Redaktionsausflug abgeschlossen. Angestoßen wurde dabei auf das beliebte Sommerheft „unser Sommer“, das sich auch in diesem Jahr bei Leserinnen und Lesern wieder großer Beliebtheit erfreute. AM

ni Margareth Gorfer, Florian Pircher (Pirmatek), Patrick Parth (Calva Bau), Magdalena Pohl, Martin Gruber (Bausystem Böden), Thomas Sachsalber (Calva Bau) und Malermeister Günther Wieser Moritz Telch, Martin Traut, Bürgermeister Dieter Pinggera, Projektmanager Stefan Niederfriniger und Tischlermeister Florian Haller mit Frau Thea stoßen auf das gelungene Projekt an.
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Gruppenfoto beim Marmorbruch.

AISA-Plakette für Saunalandschaft im AquaForum

LATSCH - Ob Erd- oder Bio-Sauna, Infrarot- oder Panorama-Sauna: Wer in der Saunalandschaft im AquaForum in Latsch schwitzen möchte, kann nicht nur zwischen verschiedenen Saunen auswählen, sondern wird auch von qualifiziertem Personal gut betreut, speziell vom Team, das für die Aufgüsse zuständig ist. Die Saunalandschaft im AquaForum ist schon seit vielen Jahren weit über Latsch und zum Teil sogar über Südtirol hinaus bekannt und wird von Einheimischen und Gästen gleichermaßen geschätzt. Als Bestätigung dafür kann auch die Qualitäts-Plakette angesehen werden, mit der die Saunalandschaft kürzlich vom italienischen Verein für Sauna und Aufguss, kurz AISA (Associazione Italiana Saune & Aufgusss), ausgezeichnet wurde. „Wir sind stolz auf dieses Siegel. Die Plakette beweist, dass unsere Saunalandschaft weitum viel Zuspruch findet und dass unser Mitarbeiterteam die Gäste gut und professionell betreut“, freute sich der für Sport und

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Freizeit zuständige Gemeindereferent Manuel Platzgummer, als er das Siegel am 18. August aus den Händen des AISA-Präsidenten Renato Sonego entgegennehmen konnte. Auch Bürgermeister Mauro Dalla Barba, die Viva:Latsch-Präsidentin Anneliese Aufderklamm sowie die AISA-Vorstandsmitglieder und Saunacoachs Patrik Holzknecht

Landwirtschaft & Gastronomie.

A gmahnte Wies?

SCHLANDERS - Die Veranstaltung „Landwirtschaft & Gastronomie. A gmahnte Wies?” wird von der BASIS Vinschgau Venosta und dem Südtiroler Köcheverband (SKV) organisiert und findet am Freitag, den 08.09.23 von 14.00 - 21.00 Uhr in der BASIS statt.

Ziel ist es sowohl die Zusammenarbeit von Landwirt:innen und Gastbetrieben/ bzw. Hotellerie zu stärken, um mehr Lokales und Regionales auf die Teller zu bekommen, als auch die Vielfalt der lokalen Produkte wertzuschätzen und sichtbar zu machen.

Die Veranstaltung beginnt mit einem Informationsmarkt der lokalen Produzent:innen und im Verlauf des Nachmittags wird ein kurzer Film der Farmfluencers of South Tyrol gezeigt. Am Abend erwartet uns eine moderierte, interaktive Gesprächsrunde zum oben genann-

ten Thema. Eines der Highlights des Events werden die Häppchen und Snacks aus lokalen Produkten sein, welche die Köch:innen des SKV vor Ort kreieren und welche im Anschluss beim Aperitif verkostet werden können.

Anmeldung zur Filmvorführung und Gesprächsrunde über diesen Link: https://basis-space.odoo.com/ event

Die Teilnahme ist kostenlos.

und Andreas Kofler freuten sich über die Auszeichnung. Der Bürgermeister bezeichnete die Saunalandschaft als wichtige Infrastruktur für die Einheimischen und Gäste. Bei den Aufgüssen verwenden Michael Niedermair, Giada Cappelli und Elisa Janser sowie die weiteren Saunameister vor allem natürliche, ätherische Öle. Michael Niedermair holte in der Vergangenheit bereits mehrfach den Aufguss-Italienmeistertitel im Einzelwettbewerb bzw. im Team mit seiner Partnerin Kasia Klajn. Anfang September nehmen sie übrigens an der Weltmeisterschaft in Berlin teil. Die Plakette wurde im Rahmen des dreitätigen Sauna-Events vergeben, bei dem zertifizierte AISA-Saunameister zusammen mit dem AquaForum-Saunateam die Gäste mit abwechslungsreichen Show-Aufgüssen in der Erd-Sauna verwöhnten. Detail am Rande: Das AquaForum ist eines der wenigen Schwimmbäder in Südtirol, in denen die AISA-Plakette zu finden ist. SEPP

Agricoltura & Gastronomia: fatto e finito?

08.09.23

Informationsmarkt, Film, Gesprächsrunde, Aperitif Mercato d’informazione, film, tavola rotonda, aperitivo

ore 14–21.00 Uhr

BASIS Vinschgau Venosta

Schlanders/Silandro

Die AISA-Plakette.
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Im Bild (v.r.): Giada Cappelli, Elisa Janser, Michael Niedermair, Mauro Dalla Barba, Manuel Platzgummer, Patrik Holzknecht, Andreas Kofler, Anneliese Aufderklamm sowie das AISA-Team mit Renato Sonego (3. v.l.).

„Was so ein nettes, kleines Dörfl alles laufen hat“

Auch die 23. Auflage von Marmor&Marillen war ein besonderes Fest.

LAAS - Die Besonderheit wurde von einem besonderen Gast so kommentiert: „Was so ein nettes, kleines Dörfl alles laufen hat, ist ein Wahnsinn. Dazu braucht es Idealisten durch und durch.“ Der besondere Gast war der Künstler Ernst Müller. Die Eröffnung seiner Ausstellung in der Marxkirche war für M&M-Koordinator Dietmar Spechtenhauser der 1. Akt des Laaser Kulturfestes 2023. Die Untertreibung „Dörfl“ haben sich die anwesenden Laaser gefallen lassen, Ernst Müllers „Landschaften. Melodie der Farben“ war ein erfolgreicher, neuer Akzent am Vorabend von M&M, dem auch der Regen nichts anhaben konnte. Und mit Kunst ging es am nächsten Tag, am Samstag, weiter. Während die Betreiber der Markt- und -Verköstigungsstände mit Windböen zu kämpfen hatten, stellten im „Lechner-Stodl“ 5 junge und 1 gereifter Künstler erwartungsvoll ihre „Kunscht“ aus. Nach

Sie waren für die „Kunscht im Stodl“ zuständig: (von links) die Musiker Max Parola und Evelyn Kerschbaumer aus Bozen, Franziska Gabl aus Glurns, Johanna Albert aus Laas, Denise Geneth aus Göflan, Thomas Biedermann aus Eyrs, Raffael Micheli aus Schlanders und kurzfristig eingesprungen Franco Bonora aus Laas.

und nach begann Leben einzukehren zwischen Marillenkuchen im Peern-Stadel und Marillenbar Venustis im Osten, Showküche am Santl und Kinderspielbereich in der Laaser Marmorwelt im Westen. Waren die Organisatoren am Samstag froh, die herbstlichen

Temperaturen um 10°C überstanden und dem Wind einigermaßen standgehalten zu haben, kamen sie am Sonntag nicht mehr aus dem Staunen. „Wir waren von Festivitäten eingekreist“, merkte Chefkoordinator Spechtenhauser an. „In Latsch feierte die

Bürgerkapelle ein Jubiläum und in Prad fand das Country-Fest statt. Der so beliebte Vinschgerzug, der immer ganze Schwärme von Burggräfler/innen nach Laas brachte, stand am Wochenende still. Was haben wir uns gefreut, dass das Wetter ordentlich tat und die italienischen Gäste, die Schweizer und Nordtiroler uns nicht vergessen hatten“, lautete ein erstes Fazit. Ein anderer Aspekt war der Marillen-Verkauf. Am Samstag hatte das Team der VIP ein eher ruhiges Dasein gefristet. Die verbliebenen Vorräte führten dann zu reißendem Absatz am Tag danach. Stärken des 23. Marmor-& Marillenfestes waren die gewaltige Vielfalt und die qualitätsvolle Auswahl: Markttreiben, Kulinarik, Handwerk, Kunsthandwerk, Schaukochen, Gewinnspiele, Spielmöglichkeiten, Verkostungen, Führungen und Konzerte.

GÜNTHER SCHÖPF

Eröffnung der Ausstellung im Stadel mit Koordinator Dietmar Spechtenhauser und der Künstlerin Denise Geneth aus Göflan.

Es kam nicht zum Streitgespräch zwischen dem Landschaftsmaler Ernst Müller und dem Objektkünstler Franco Bonora (rechts), sondern nur zur gemeinsamen Erinnerung als Hüterbuben.

Kunst in der Marxkirche: Expertin Ilse Thuile und Festkoordinator Dietmar Spechtenhauser staunten über die erfrischenden Erklärungen des Künstler Ernst Müller.

Viel Volk am Peeren-Stadel schon am Samstagvormittag, 5. August. Michael und Thomas Picher (rechts) mit ihren Ziachorgeln.
28 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER GESELLSCHAFT
Das Paar aus dem Veneto war zum 4. Mal bei Marmor&Marillen. Genießen und spielen in der Marmorwelt.

Familienwallfahrt nach St. Martin im Kofel

TSCHARS/ST. MARTIN IM KOFELDie traditionelle Wallfahrt nach St. Martin findet heuer am Samstag, den 09.09.2023 statt. Treffpunkt ist der Dorfplatz (der obere Parkplatz) in Tschars um 6 Uhr morgens. Von dort gehen wir über den Kirchsteig nach Trumsberg und weiter nach St. Martin. Auf dem Niedermoarhof kann eine kurze Frühstückspause eingelegt

werden. Die weniger anstrengende Möglichkeit ist, mit dem Privatauto bis zum Parkplatz nach Trumsberg zu fahren und sich dort um 9 Uhr der Wallfahrt bei der Josefskapelle anzuschließen. Weiter geht es über Greit und Platztair nach St. Martin, wo um 11 Uhr die feierliche Abschlussmesse stattfindet. Neben den persönlichen Anliegen nehmen wir

heuer die Bitten um Frieden, um Bewahrung der Schöpfung und um Gerechtigkeit mit. Wir wünschen allen Teilnehmern einen erfüllenden Tag und freuen uns auf eine rege Teilnahme!

„Plastic Free“ und Gemeinde an einem Strang

GOLDRAIN/LATSCH - „Plastic Free Odv Onlus“ ist ein Verein von Freiwilligen, der im Juli 2019 mit dem Ziel gegründet wurde, möglichst viele Menschen über die Gefahren der Plastikverschmutzung, insbesondere von Einwegplastik, zu informieren und zu sensibilisieren, da es verheerende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat. Die als digitale Realität entstandene Organisation konnte in den ersten Jahren Millionen von Nutzern erreichen und ist heute mit mehr als 1.000 Referenten in ganz Italien die wichtigste und konkreteste Vereinigung zu diesem Thema. Sie engagieren sich auch vor Ort mit verschiedenen Projekten, wie z. B. Säuberungsaktionen, Rettung von Meeresschildkröten und Sensibilisierungsmaßnahmen in Schulen. Ziel von „Plastic Free“ ist es daher, den Planeten von den Tonnen an Plastik zu befreien, die unsere Meere, unsere Flüsse, unsere Ökosysteme und unsere

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Gesundheit zerstören. Unabhängig und unpolitisch glauben die Freiwilligen, dass das konkrete Engagement von Menschen, Unternehmen und Institutionen Tag

für Tag etwas bewirken kann, um ihr Ziel zu erreichen. In Goldrain veranstaltet „Plastic Free“ seit 3 Jahren gemeinsam mit allen Schülern der Grundschule und

Schmid Reisen setzt auf nachhaltiges Busreisen

NAUDERS - Schmid Reisen präsentiert sich innovativ und zukunftsorientiert: Das Unternehmen aus Nauders will Vorreiter in Sachen nachhaltige Busreisen sein. Daher setzt man auf den sogenannten E-Citaro Mercedes Benz.

Der erfolgreiche Testbetrieb des Elektrobusses erfolgte auf der Strecke Nauders – Landeck –Nauders sowie einige Tage als

Ortsbus in Nauders, auch um den Sommerbetrieb für die Bergbahnen Nauders zu prüfen. Der Zuspruch bei den Busgästen war groß, der Elektrobus bestand den Eignungstest auf den jeweiligen Strecken mit Bravour. Der Bus schnurrt leise vor sich hin, auch wenn er die Haltestellen anfährt und wieder verlässt: Eine entspannte und energiesparende Fahrt ist damit garantiert.

den Lehrern Aufräumaktionen mit einem gut durchdachten Sensibilisierungsprojekt, das von den Kindern mit Liedern, Gedichten und Zeichnungen abgeschlossen wird. Gemeinsam wurde ein Kirschbaum auf dem Schulhof gepflanzt. Am vergangenen 1. August wurde eine Absichtserklärung zwischen der Gemeindeverwaltung von Latsch und dem Verein „Plastic Free“ unterzeichnet. Für die Gemeinde unterschrieb Bürgermeister Mauro Dalla Barba, für den Verein die „Plastic Free“Referentin Petra Laner. Auch Sarah Holzer und die „Plastic Free“-Referentin Sonia Milanese waren mit dabei. Die Erklärung sieht im Wesentlichen vor, dass sich die Gemeindeverwaltung verpflichtet, die von „Plastic Free“ geförderten Aktivitäten zu unterstützen. Der nächste Schritt für die Gemeinde und den Verein ist die Zusammenarbeit mit anderen Schulen und die Organisation von Aufräumaktionen. RED

Das seit über 60 Jahren bestehende Familienunternehmen Schmid Reisen bietet in Zusammenarbeit mit den busdichweg-Reisepartnern bei den Pauschalreisen aller Art an. Von Busreisen zum Nordkap über Kulturund Musikreisen und Städtetrips bis hin zu Aktiv- und Wanderreisen ist für jeden etwas dabei.

Mehr Infos unter: www.schmid-reisen.at

ALBERT UND REINHILDE SCHWIENBACHER, TSCHARS
DER VINSCHGER 15/23 29 VINSCHGER GESELLSCHAFT
Die „Plastic Free“-Referentin Petra Laner und Bürgermeister Mauro Dalla Barba bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung.

Sport, Spaß und Kreativität

SCHLANDERS - Nach dem großen Zuspruch des vergangenen Jahres organisierte die Sektion Yoseikan Budo des ASC Schlanders Raiffeisen im heurigen Sommer erneut in Zusammenarbeit mit der Familienagentur zwei besondere Betreuungswochen für Kinder im Alter zwischen 7 und 13 Jahren. Insgesamt haben sich in der ersten Augusthälfte über 50 Kinder am Projekt „Schlanders aktiv: Sport-Spaß-Kreativ“ beteiligt. „Ziel des Projektes ist es, den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich zu bewegen, kreativ zu beschäftigen und dabei auch Spaß zu haben“, fasst der Projektleiter Florian Spechtenhauser den Inhalt der besonderen Projektwochen zusammen. Zu den Schwerpunkten gehörten unter dem Motto „Bewegung macht Spaß“ das Spielen, das Erleben und Erfahren der eigenen Körperlichkeit, das Hineinschnuppern in die japanische Kampfkunst Yoseikan Budo

sowie die Förderung der Kreativität. Ein großes Augenmerk wird laut Florian Spechtenhauser stets auf die individuelle Betreuung gelegt: „Wir versuchen, die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu berücksichtigen, egal ob beim Spielen auf dem Fußballplatz, bei den kreativen Beschäftigungen in der Matscher Au oder bei den Yoseikan Budo-

geren Teilnehmenden die Möglichkeit, von den größeren zu lernen. Das ist auch der Grund, warum die Gruppengröße pro Woche auf rund zwei Dutzend Kinder begrenzt wird. Bei den kreativen Beschäftigungen, wie etwa Basteln oder Filzen, werden die Teilnehmenden pädagogisch betreut. Wie die Gemeindereferentin Monika Wielander und der Vizebürgermeister Manuel Trojer im Anschluss an den Besuch einer der Gruppen übereinstimmten, sei die Gemeindeverwaltung froh und dankbar, dass es diese Betreuungsangebote in Schlanders gibt. Die professionelle Abwicklung der Projektwochen hoben sie ebenso hervor, wie den persönlichen Einsatz des Betreuerteams: „Hier steckt viel Herzblut drin.“ SEPP Erste Yoseikan Budo-Erfahrungen

Einführungen in der Großraumturnhalle.“ Unterstützt wurde der Projektleiter während der heurigen Betreuungswochen wieder von Thomas Mair von der Sektion Yoseikan Budo des ASV Mals. Zum pädagogischen Konzept des Projektes gehört die Förderung der Sach-, Sozial-und Selbstkompetenz. In allen Bereichen bekommen die jeweils jün-

„Ein Hund kam in die Küche“

GRAUN/MERAN - So heißt der Titel des neuen Romans aus der Feder des aus Graun gebürtigen und in Meran lebenden Schriftstellers Sepp Mall. Der Autor behandelt im Roman, der 192 Seiten umfasst und im Leykam Verlag erschienen ist, die Zeit des Nationalsozialismus aus der Sicht eines Kindes und rückt die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung in den Fokus. Zum Inhalt: Eine Familie aus Südtirol entscheidet sich 1942 im Zuge der „Option“ für die Auswanderung ins Deutsche Reich. Der 11-jährige Ludi erzählt von den letzten Tagen im Dorf und

der ersten Station im Deutschen Reich: Innsbruck. Auf Anweisung der Ärzte muss sein behinderter Bruder Hanno in eine Anstalt bei Hall gebracht werden. Die restliche Familie zieht weiter nach Oberös - terreich. Der Vater wird in die Wehrmacht eingezogen und auch Hanno kehrt nicht mehr zurück. Ein Brief aus einer „Heil- und Pflegeanstalt“ des Reiches ist alles, was der Familie von ihm bleibt.

Sepp Mall ist einer der wichtigsten Schriftsteller Südtirols,

der sich in seinen Werken mit komplexen Themen der jüngsten Zeitgeschichte auseinandersetzt.

Im Roman „Ein Hund kam in die Küche“ sind es die Südtiroler

Auswanderung und die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung. Der 1955 in Graun geborene Schriftsteller wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sein Roman „Wundränder“ wurde 2005 zum „Innsbruckliest“-Buch gewählt und ist heute Schullektüre. Auf der Liste der 20 besten Romane, wie sie jährlich von der Jury des Deutschen Buchpreises festgelegt wird, ist auch „Ein Hund kam in die Küche“ zu finden. Ob es der Roman in die letzte Auswahl (6 Bücher) für den Deutschen Buchpreis geschafft hat, wird am 19. September bekannt gegeben. RED/SEPP

in der Großraumturnhalle. Gruppenbild auf dem Fußballplatz. Kreative Beschäftigungen in der Matscher Au. Sepp Mall
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Foto: Minitta Kandlbauer

Aufregende Sommerwochen

SCHLANDERS/LATSCH/KASTEL -

BELL-TSCHARS - Auch in diesem Sommer veranstaltete der Jugenddienst Mittelvinschgau wieder aufregende Wochen für die Kinder aus den Gemeinden Schlanders, Latsch und Kastelbell-Tschars. Über einen Zeitraum von sieben Wochen in Schlanders und Latsch sowie sechs Wochen in KastelbellTschars erlebten die vielen Kinder abwechslungsreiche Aktivitäten, darunter wöchentliche Schwimmund Grilltage. Außerdem stand jede Woche ein besonderes Highlight auf dem Programm. Die Gruppe aus Latsch reiste zur Churburg nach Schluderns und tauchte dort in die Welt des

Mittelalters ein, verbrachte einen unterhaltsamen Nachmittag auf dem Erlebnisspielplatz in Naturns und traf sich zum Minigolf-Spielen im Martelltal. In Tarsch jagten die Kinder aus Kastelbell-Tschars mit Pfeil und Bogen durch den Wald, spazierten mit Lamas durch Tabland und Umgebung und kletterten in schwindelerregender Höhe durch den Klettergarten im Schnalstal. Darüber hinaus wurden den Kindern der Gruppe Schlanders Einblicke in diverse Vereine und Betriebe ermöglicht. So beobachteten sie den Prozess der Brotherstellung in der Bäckerei Pilser in Kortsch und blickten hinter die Kulissen der Freiwilli-

gen Feuerwehr von Schlanders. - Ebenso hatten die Kinder die Gelegenheit, ihre kreative Seite zu entfalten. In Latsch gestalteten sie unter anderem bunte Stofftaschen mit verschiedenen Farben und Mustern, fertigten Figuren aus Filz an und zauberten Tiere aus Papptellern. In Schlanders experimentierten die Kinder mit der Herstellung eigener Seifen, kreierten einzigartige T-Shirt-Designs und stellten Bienenwachstücher her. In Kastelbell-Tschars verwandelten sie einfache Blumentöpfe in farbenfrohe Kunstwerke und fertigten bezaubernde Traumfänger aus Papptellern. Das Sommerprogramm erfreute sich

in allen Gemeinden großer Beliebtheit. In Latsch nahmen 49 Kinder an den Aktivitäten teil, begleitet von sieben Betreuerinnen. Die Schlanderser Gruppe bestand aus 40 Kindern, die ihre Zeit mit fünf Betreuenden verbrachten. Auch in der kleinsten Gemeinde, Kastelbell-Tschars, wurde das Angebot mit Begeisterung aufgenommen. Mit einer Teilnehmerzahl von 33 Kindern und fünf Betreuerinnen vergingen die Wochen wie im Flug. Die Finanzierung des Sommerprogramms erfolgte, wie schon in den Vorjahren, durch die Familienagentur Südtirol und die einzelnen Gemeinden. RED

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Wenn Worte fehlen, trösten Blumen

MALS - Trauer ist oft still. Seit jeher spielen Blumen und Pflanzen auch bei der Vermittlung von traurigen Erlebnissen eine große Rolle. Dort, wo Worte fehlen, trösten Blumen.

Mit viel Feingefühl und Herz deckt das Blumengeschäft Blumea in

Mals den gesamten Bereich der Trauerfloristik ab. Die Beratung erfolgt stets individuell. Katharina Folie und ihr Team kümmern sich um die richtige Abwicklung bei Beerdigungen und die Dekoration bei Trauerfeiern. Von Trauerkränzen, über Urnenkränze, Sargbouquet,

Blumenherzen bis hin zu Trauerkerzen ist alles dabei, die Ideen sind vielfältig. Auch findet man eine große Auswahl an Grabschmuck und Trauerblumen, den verschiedenen Jahreszei-

Alles rund um die Trauerfloristik

ten angepasst. Neben dem Bereich der Trauerfloristik ist Blumea auch der richtige Ansprechpartner für Hochzeitsfloristik, florale Dekorationen für Lokale und alle weiteren Bereiche der Floristik.

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DER VINSCHGER 15/23 31 VINSCHGER GESELLSCHAFT

Zeit und Geld gespart

Beispielhaftes Gemeinschaftsprojekt erfolgreich umgesetzt.

PRAD/STILFS - Ein Musterbeispiel dafür, dass die Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten Vorteile für alle Beteiligten bringt, ist das Gemeinschaftsprojekt, dessen Abschluss am 5. August beim neuen Suldenbach-Kraftwerk in der „Schmelz“ in Prad gefeiert werden konnte. Neben dem Neubau der 3,3 Kilometer langen Druckrohrleitung von der neu errichteten Fassungsstelle in Stilfser Brücke bis zum Krafthaus in Prad, das umgebaut, erweitert und mit einer neuen Peltonturbine ausgestattet wurde, erfolgte zusätzlich die Umsetzung 4 weiterer Vorhaben: neue Beregnungsleitung mit sauberem Wasser aus dem Tramentanbach für die Prader Felder (Bonifizierungskonsortium Vinschgau), Radaufstiegsspur von der „Schmelz“ bis Stilfser Brücke (Bezirksgemeinschaft Vinschgau), erstes Teilstück einer neuen Trinkwasserleitung (Gemeinde Prad) sowie Verlegung der Staatsstraße an zwei neuralgischen Stellen aus Sicherheitsgründen (Land bzw. Straßendienst Vinschgau).

Vorzeigeprojekt

„Dieses Gemeinschaftsprojekt soll beispielgebend für Projekte im ganzen Land sein“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Es wurden positive Effekte für alle Beteiligten erzielt“, freute sich der Prader Bürgermeister Rafael Alber. Es konnten Zeit und Geld gespart werden, so Alber weiter. In dieselbe Kerbe hieben auch der Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch, der

Bezirkspräsident Dieter Pinggera sowie Georg Rungg im Namen des Bonifizierungskonsortiums. Der Wasserbauingenieur Walter Gostner (Ingenieure Patscheider & Partner), der mit der Planung beauftragt worden war, führte in die technischen Details des Kraftwerks ein, das jährlich ca. 21 Mio. kWh produzieren kann. Gostner rief dazu auf, das noch ungenutzte Wasserkraftpotential am Suldenbach (ca. 50 Mio. kWh) zu nutzen. Die Kosten für das Kraftwerksprojekt (ca. 10,5 Mio.) haben die Energie-Werk-Prad Genossenschaft (2 Drittel) und die Elektrizitätswerk Stilfs Genossenschaft (1 Drittel) übernommen. Die Ausgaben für die Radaufstiegsroute beliefen sich auf ca. 3,8 Mio. Euro. In die Beregnungsanlage wurde ca. 1 Mio. investiert, in die Straßenverlegung rund 800.000 Euro und in die Verlegung der Trinkwasserleitung ca. 460.000 Euro. Wie berichtet, soll die Gemeinde Prad künftig zusätzlich mit gutem Trinkwasser aus Sulden versorgt werden.

Klaus Wallnöfer, der Obmann der Energie-Werk-Prad Genossenschaft, sowie der Vize-Obmann und Geschäftsführer Michael Wunderer, der auch als Verfahrensverantwortlicher für das Gesamtprojekt fungierte, dankten allen Projektpartnern, den Planern und Mitarbeitenden aller beteiligten Firmen, den Geldgebern sowie den Anrainern für die Geduld und das Verständnis während der Bauphase. Ein Höhepunkt der Feier beim neuen Suldenbach-Kraftwerk war die posthume Verleihung der Ehrenobmannschaft der EnergieWerk-Prad Genossenschaft an den früheren Obmann und Energiepionier Georg Wunderer, der am 1. Juni 2018 verstorben war. Überreicht wurde die Urkunde an seine Frau Greti. Neben Klaus Wallnöfer und Michael Wunderer hoben auch Rudi Rienzner, der Direktor des Südtiroler Energieverbands SEV, Landeshauptmann

Arno Kompatscher und weitere Redner die Pionierleistungen, Visionen und Verdienste von Georg Wunderer hervor. Dass das E-Werk Prad schon seit vielen Jahren als weitum bekanntes Musterbeispiel für ein gelungenes und allseits nachahmenswertes energiewirtschaftliches Genossenschaftsmodell gelte, sei auf Georg Wunderer zurückzuführen und auf sein unerschütterliches Credo, wonach die Energie nicht dem Kapital dienen soll, sondern stets den Menschen. Es war Georg Wunderer, der 2017 ein Konkurrenzprojekt zu einem privaten Unternehmen für das Suldenbach-Kraftwerk eingereicht hatte. 2018 bekam das E Werk Prad den Zuschlag. Daraufhin entwickelte Michael Wunderer die Idee eines Gemeinschaftsprojektes mit den Projektpartnern weiter. Es wurden eine Machbarkeitsstudie und Kostenschätzung erstellt (Patscheider & Partner). Kurz vor Weihnachten 2018 kam es zu einer entscheidenden Aussprache mit dem Landeshauptmann. „Ich war von Beginn an von der Sinnhaftigkeit des Gemeinschaftsprojektes überzeugt“, sagte Kompatscher bei der Feier in Prad. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Florian Öttl. Für Musik sorgte im Anschluss an die Feier die Böhmische der Musikkapelle Prad.

Zweites Teilstück steht noch aus Offiziell eröffnet wurde auch die 2,7 Kilometer lange und 1,7 Meter breite Radaufstiegsspur. Worauf alle hoffen, ist eine möglichst rasche Fortführung der Aufstiegsspur von Stilfser Brücke bis Gomagoi. Wie Stephan Gander, der bei der Eröffnung u.a. über den Bau der historischen Passstraße auf das Stilfser Joch berichtete, ankündigte, sei für das zweite Teilstück der Aufstiegsspur bis Gomagoi mit einem Beitrag in Höhe von 1 Mio. Euros seitens des Nationalparks zu rechnen, „und weitere 3 Mio. sind noch aufzubringen.“

Georg Wunderer posthum geehrt
SEPP
Gruppenbild bei der offiziellen Eröffnung der Radaufstiegsspur. Klaus Wallnöfer und Greti Wwe. Wunderer.
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Feststimmung vor dem neuen Suldenbach-Kraftwerk. Die Bemalung und Fassadengestaltung hatte Horst Eberhöfer übernommen.
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Latscher Bürgerkapelle hat Grund zum Feiern

LATSCH - 1773 wurden „Musikanten“ in Latsch erstmals urkundlich erwähnt. Damals hatten sie ihren ersten Auftritt im Zusammenhang mit einer Dankesprozession bei der Brückenkapelle. Nun, 250 Jahre später, feierte die Bürgerkapelle Latsch ihr 250. Jubiläum. Das Recht sich Bürgerkapelle zu nennen, hatten die ambitionierten Latscher Musikanten übrigens im Jahre 1906 erhalten. Bei den Feierlichkeiten am ersten Augustwochenende wurde klar, welchen Stellenwert die Latscher Bürgerkapelle heute genießt. „Wir schauen in Dankbarkeit zurück. Es ist lobenswert, was die Kapelle alles geleistet hat“, betonte der Latscher Pfarrer Johann Lanbacher bei der Feldmesse beim Musikpavillon. Seit jeher gestalte die Kapelle das kirchliche und weltliche Leben im Dorf mit. Es gelte, die Aktivitäten der Latscher Bürgerkapelle „dankend zu feiern“ und neuen Mut für die Zukunft zu fassen, so der Pfarrer. Die Obfrau der Bürgerkapelle, Anna Maria

Pedross, bedankte sich bei den Mitgliedern und ihren Familien, der Dorfbevölkerung und allen für die Unterstützung. Grußworte überbrachten unter anderem der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba, Kulturreferentin Maria Kuppelwieser, Pepi Ploner als Obmann des Verbands der Südtiroler Musikkapellen (VSM),

VSM-Verbandsstabführer Nikolaus Fischnaller sowie Landesrat Philipp Achammer. Nach den Feierlichkeiten beim Musikpavillon stand schließlich ein großer Festumzug zum Latscher Festplatz auf dem Programm. Verschiedene Vereine und befreundete Musikkapellen waren mit dabei, als Protagonisten marschierte frei-

lich die Latscher Bürgerkapelle voraus. Ohnehin wurde das Jubiläum im Rahmen des Musikfestes gebührend gefeiert. Bereits am Freitagabend (4. August) hatten die Fäaschtbänkler für Stimmung gesorgt, am Samstagabend wurde weitergefeiert, der Sonntag bildete schließlich den gelungenen Abschluss. AM

Hollywood made in Schnals

SCHNALS - Im März des vergangenen Jahres stellte der Vinschger die Filmlocation Schnals in einer ausführlichen Titelgeschichte vor. Damals liefen die Dreharbeiten zum Netflix-Film „Heart of Stone“. Nun, rund eineinhalb Jahre danach, feierte der Agententhriller Premiere. Seit 11. August läuft der Film im Streaming-Dienst Netflix. Im Mega-Blockbuster verkörpert Hollywood-Star Gal Gadot eine Agentin. Die Zuschauer dürfen sich dabei auf spektakuläre Szenen in luftigen Höhen freuen. Gedreht wurde für die kostenintensive Großproduktion unter

anderem rund zwei Wochen lang in Schnals, auf den Skipisten der Alpin Arena Schnals, im Glacier Hotel Grawand, das im Film das „Hotel Senales“ darstellt, an der Talstation der Gletscherbahnen und auch in Kurzras selbst. Regisseur Tom Harper sei dabei voll des Lobes für das Schnalstal gewesen. - Die Crew bestand aus rund 500 Personen und an manchen Tagen aus fast 200 Statisten. Zahlreiche Vinschger waren involviert, Bergführer wie etwa Klaus Tumler von der Bergrettung Schnalstal, das Catering „Ö wie Knödel“ der Familie Grüner und Mitarbeiter

der Schnalstaler Gletscherbahnen AG. Manfred Waldner, der Direktor der Tourismusgenossenschaft Schnalstal, betonte: „Dieser

Film ist zweifelsohne ein weiterer Höhepunkt“. Das Schnalstal dürfe sich über einen weltweiten Werbeeffekt freuen. „Heart of Stone“ reiht sich ein in eine Reihe von Filmen, die im Vinschger Seitental produziert wurden: Von „Das finstere Tal“ über HollywoodFilm „Everest“ und zahlreichen weiteren internationalen Produktionen bis hin zu Werbespots und Dokumentarfilmen. „Schnals hat sich einen guten Namen in der Filmbranche gemacht“, freut sich Waldner. Und: „Heart of Stone“ soll freilich nicht der letzte Schnalser Film sein. AM

Eine stolze Jubelkapelle Die bäuerlichen Organisationen Die Volksbühne Das Jagdrevier Latsch Der Kirchenchor
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Zufrieden: Regisseur Tom Harper (links) und Manfred Waldner.

Verbauung kurz vor dem Abschluss

Meter. Dazu kommen 8 Reihen Holzschneerechen mit einer Länge von insgesamt 152 Metern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf nicht ganz 3,4 Millionen Euro.

Bauern*markt

Bauern*markt

VERNAGT - Der Weiler Vernagt wurde immer wieder von der Lawine Hochegg bedroht, wie der Lawinenchronik der Gemeinde Schnals zu entnehmen ist. Zuletzt ging im Jahr 1986 eine Staublawine bis zum Stausee ab. Die Straße war 4 Tage lang unterbrochen. Um Vernagt vor der Lawine Hochegg zu schützen, hat das Landesamt für Wildbachund Lawinenverbauung West der Landesagentur für Bevölkerungsschutz vor fast 10 Jahren mit der Verbauung des Anbruchgebietes dieser Lawine auf über 2.000 Metern Meereshöhe begonnen. „Wir haben 2014 angefangen, Stahlschneenetze aufzustellen“, berichtet der Projektant und Bauleiter Martin Eschgfäller. Heuer wurden wieder Stahlschneenetze und Holzrechen errichtet. Es ist geplant, die Verbauungsarbeiten damit abzuschließen. Der Bautrupp mit Vorarbeiter Martin Müller hat mehrere Reihen, unterteilt in zwei Unteranbruchgebiete, errichtet. Die Gesamtlänge der Stahlschneenetze beträgt 1.112

„Im Jahr 2020 haben wir mit dem Holzschneerechenbau begonnen“, so Eschgfäller, „und gleichzeitig haben wir einen Informationsund Erfahrungsaustausch mit dem Forstinspektorat Meran be-

jeden Mittwoch Vormittag

Mittwoch Vormittag

gonnen, da Forstrat Lukas Leiter nach den Unwetterschäden des Sturmtiefs Vaia oberhalb von St. Nikolaus in Ulten ebenfalls Holzschneerechen errichtet hat.“ Kürzlich besichtigte das Forstinspektorat Meran mit Direktor Peter Klotz und seinen Mitarbeitern Reinald Tirler und Lukas Leiter und Vertretern der Forststationen Ulten und Naturns die

Holzrechen der Lawinenverbauung Hochegg. Mit dabei waren auch Julius Staffler (Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West) und Vorarbeiter Martin Müller, der die Baustelle Hochegg betreut, sowie Florian Albrecht, ein weiterer Vorarbeiter der Zone West, der hauptsächlich ingenieurbiologische Arbeiten ausführt. LPA/SEPP

von 7. Juni bis 11. Oktober in der Fußgängerzone von Mals

11. Oktober

Fußgängerzone von Mals

mit Musik und lokalen Produkten und einmal im Monat zu speziellen Themen:

lokalen Produkten

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Kunst und Handwerk

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Abendmarkt ab 17 Uhr, im Rahmen vom „Malser Sommer“

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MI 9. AUGUST

Kunterbunt

MI 13. SEPTEMBER

MI 13. SEPTEMBER

mit Musik und lokalen Produkten und einmal im Monat zu speziellen Themen wie Kunst und Handwerk, Abendmarkt, Kunterbunt für Kinder, Alles Käse

Alles Käse

Flohmarkt von Kinder für Kinder, Schatzsuche, Clown

Alles Käse Märkte leben

Alpkäse, Verkostungen

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Foto: LPA/Forstinspektorat Meran DER VINSCHGER 15/23 35 VINSCHGER GESELLSCHAFT
Gruppenbild auf Holzrechen: Mitarbeiter des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West mit Mitarbeitern des Forstinspektorates Meran bei der Besichtigung der Lawinenverbauung Hochegg in Vernagt.
1.738 M 978 Marktgemeinde Mals Comune di Malles Venosta
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Gerüstet für die kalte Jahreszeit

Richtig Heizen: Angenehm und nachhaltig durch den Winter.

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Nachhaltigkeit und Design

PRAD - Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm beginnt auch traditionell die Heizsaison – die ideale Zeit, das eigene Zuhause für die kalten Tage zu rüsten. Das Prader Unternehmen Internform Koch Waldner ist der richtige Ansprechpartner im Bereich Ofen- und Kaminbau. Mit seiner jahrzehntelangen Expertise setzt der Betrieb auf modernste Technologien und ermöglicht dadurch umweltfreundliches Heizen bei geringem Verbrauch. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit - speziell in Zeiten wie diesen.

Gesetzt wird aber nicht nur auf Nachhaltigkeit und Funktionalität, sondern auch auf das Aussehen. Die Öfen überzeugen mit einem modernen und ästhetischen Design – und sind gleichzeitig individuell. Der Kunde erhält ein Rundum-

sorglos-Paket: Vom umfassenden Beratungsgespräch vor Ort über die technische Planung und 3D-Visualisierung bis hin zur fachgerechten Ausführung durch bestens ausgebildete Ofensetzer. Das Angebot ist vielfältig und umfasst unter anderem klassische gemauerte Grundöfen bzw. Kachelöfen, Öfen mit Heizeinsätzen, Stellöfen, Effektfeueröfen sowie Küchenherde.

Im Showroom in der Prader Industriezone finden Besucherinnen und Besucher eine Auswahl an technisch ausgereiften, innovativen sowie traditionellen Öfen. Der Prader Betrieb ist im gesamten Vinschgau und darüber hinaus tätig. So findet man zufriedene Internform-Kunden nicht nur in allen Teilen Südtirols, sondern auch in Österreich und der benachbarten Schweiz

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VINSCHGAU - In der vergangenen Woche erlebte Südtirol nochmals eine echte Hitzewelle. Angenehme sonnige Tage bleiben hoffentlich auch noch im Herbst erhalten. Aber Fakt ist auch: Die Tage werden kürzer, es wird kälter. Gerne wird wieder vermehrt Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Und dies in Wohlfühlatmosphäre. Mit Jacke daheim sitzen muss heute niemand mehr. Sicherlich ist eine kuschelige Decke angenehm, aber in erster Linie ist eine sinnvolle Heizung und eine gesunde Wärme das Um und Auf in kalten Herbst- und Wintermonaten.

Möglichkeiten gibt es dafür zuhauf, insbesondere in Zeiten wie diesen spielen hierbei stets Anschaffungspreis und die laufenden Kosten eine wichtige Rolle. Abseits der Heizsysteme und unabhängig welche Anlagen man benutzt, gilt es aber einige Maßnahmen zu beachten, die für die Gesundheit eine wichtige Rolle spielen. So sind Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit wichtige Faktoren. Herkömmliche Heizsysteme neigen dazu, die Raumluft auszutrocknen und Staub aufzuwirbeln. Dies gilt

es zu kontrollieren. Wer Heizkörper benutzt sollte diese – genauso wie die Räume versteht sich - regelmäßig vom Staub befreien. Zudem empfiehlt sich regelmäßiges Lüften, hier sollte man auf Stoßlüften setzen.

Für eine behagliche und gesunde Wärme empfiehlt sich die Fußbodenheizung. Auch nachträglich lohnt sich ein Wechsel zu einem solchen System. Die gleichmäßige Wärmeverteilung bietet zahlreiche Vorteile. Auch Energie lässt sich hiermit sparen, da Fußbodenheizungen mit geringeren Vorlauftemperaturen als andere herkömmliche Systeme betrieben werden.

Energie sparen durch moderne Heizsysteme

Auch die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) gibt einige Tipps in Sachen Heizkostenreduzierung. Hier gilt vor allem das Motto „gut gedämmt ist halb geheizt“. Daher sollten demnach sämtliche Bauteile, „wie Außenwand, Dach, Decke zu unbeheiztem Keller, Terrasse usw. ausreichend gedämmt werden“. Auch ein Austausch der

alten Heizanlage lohnt sich, dafür kann um Landesbeiträge angesucht werden. Es empfiehlt sich, sich bei spezialisierten Betrieben zu informieren, um die individuellen Möglichkeiten zu prüfen.

Die richtige Beratung

Heizungsmöglichkeiten gibt es viele, von der Gasheizung über Pelletheizungen, herkömmliche Ölheizungen und Fernwärme bis hin zu modernen Wärmepumpen und vieles mehr. Erdwärme, Biomasse oder Solarthermie- wer sein Haus mit Wärme versorgen will, dem stehen vielen Lösungen zur Verfügung. „Ein Patentrezept gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Systeme“, erklärt „Baufuchs“ Florian Gamper. In Südtirols bekanntem Bau-, Wohn- und Energiehandbuch, dem „Baufuchs“, sowie online gibt er wertvolle Tipps. Um die verschiedenen Vor- und Nachteile abzuwiegen, lohnt es sich, sich von spezialisierten Unternehmen beraten zu lassen. Solche findet man auch im Vinschgau zuhauf. AM

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So gelingt der Schulbeginn

Was es zu beachten gilt.

VINSCHGAU - Am 5. September beginnt die Schule. Aufregung herrscht nicht nur bei den Kids, sondern seit jeher ist der Schulbeginn auch für die Eltern eine stressige Zeit. Eine Zeit, in der es gar einige Erledigungen zu machen gilt. Werden einige Tipps beachtet, dann starten Kinder und auch Eltern garantiert ausgeruhter ins neue Schuljahr.

„Für einen entspannten Schuleinkauf lohnt es sich schon frühzeitig zu prüfen, ab wann die Schulen die Einkaufslisten zur Verfügung stellen. Bei manchen Schulen ist dies bereits einige Wochen vor Schulstart online der Fall. In vielen Geschäften können diese Listen dann auch abgegeben werden und die benötigten Waren werden vom Personal hergerichtet. Dies vereinfacht das Prozedere für Eltern und das Personal im Handel“,

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Die Einkaufslisten der Schulen können in den meisten Geschäften abgegeben oder gemailt werden. Die benötigten Waren werden dann hergerichtet.

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erklärt Elisabeth Mair, Filialleiterin bei Athesia Naturns und selbst Mutter einer Tochter. Um eine schnelle Abwicklung zu gewährleisten, lohnt es sich, früh aktiv zu werden, die meisten Geschäfte starten bereits Wochen vor Schulbeginn mit den entsprechenden Angeboten. Stehen die Listen noch nicht zur Verfügung, empfiehlt es sich, jenes Material, was ohnehin benötigt wird, zu besorgen. „Klebstoff, Wasserfarben, Holzfarben, Schulkalender und Co. werden immer benötigt“. Nicht fehlen darf dabei eine umfassende Beratung, diese ist ein wertvolles Merkmal des lokalen Handels. Ein weiterer Aspekt lokaler Kreisläufe: wer Schuleinkäufe auch weiterhin schnell und unkompliziert im Dorf erledigen möchte, sollte auch beim Schulstart daran denken vor Ort einzukaufen. Generell gelte es – wo möglich – auf qualitativ hochwertige Produkte zu setzen. „Langfristig macht sich dies bezahlt“, erklärt Elisabeth Mair. Auch in Sachen gesunder Ernährung hat sie einen Tipp, wie Eltern und Kinder schon bei Schulbeginn tätig werden können: „Es gibt zahlreiche Bücher mit Ideen für gesunde Pausensnacks, welche auch auf Vorrat zubereitet und eingefroren werden können“. Weiters gilt es rechtzeitig vor Schulstart die Schultasche zu prüfen: diese sollte auf die aktuelle Körpergröße des Kindes eingestellt werden, am besten ausgehend von der Kleidung, die das Kind auf dem Schulweg trägt –also auch Jacken miteinberechnen. Nur wenn der Ranzen optimal sitzt wird das Gewicht vom Rücken optimal auf die Hüfte verlagert. Wird eine neue Schultasche oder Rucksack benötigt, ist die ideale Anpassung in einer guten Beratung inbegriffen.

Neben Schreibwaren und Co. darf auch der technische Aspekt nicht vernachlässigt werden. Denn nicht erst in CoronavirusZeiten wurde klar, wie wichtig es ist, auch digital gerüstet zu sein. Notebooks, Tablets und dergleichen sind mittlerweile wichtige Begleiter für Schülerinnen und Schüler, auch schon in Grundschulen. Lokale ComputerFachgeschäfte beraten gerne. AM

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Im Ritterfieber

Über 20.000 Besucher bei Ritterspielen 2023

SCHLUDERNS - Drei Tage lang gab es vom 18. bis zum 20. August zusätzlich zum Dorf Schluderns ein „zweites“ Schluderns. Es war dies das Flugplatzgelände, wo die 16. Ausgabe der „Südtiroler Ritterspiele Schluderns Vinschgau“ stattgefunden hat. Was während der drei Tage auf dem Gelände und zum Teil auch im Dorf selbst los war, veranschaulichen schon zwei Zahlen: Rund 1.800 Darsteller aus 11 Ländern waren aktiv beteiligt. Bei hochsommerlichen und zum Teil außergewöhnlich hohen Temperaturen kamen alle, die eine Vorliebe für das Mittelalter und die Zeit der Ritter haben, voll auf ihre Kosten. Tausende kleine und große Besucher aus dem ganzen Land und darüber hinaus, vor allem auch aus dem oberitalienischen Raum sowie aus den Nachbarregionen, waren nach

Schluderns gekommen, um die Nachstellungen der Calvenschlacht mitzuerleben, Ritterturniere und Vollkontakt-Kämpfe zu verfolgen, über das Können von Gauklern, Akrobaten, Magiern oder Falknern zu staunen, in das mittelalterliche Marktreiben einzutauchen, Kamele zu streicheln, den Umgang mit Schwertern zu üben, Honigwein zu probieren, Mensch und Pferd bei abendlichen Reitshows zu beobachten oder durch die mittelalterlichen Lagerstätten zu streifen. Zu den Höhepunkten der Großveranstaltung gehörte auch bei der heurigen Ausgabe ein großer historischer Umzug durch Schluderns. Zu den Gästen in den Ehrenkutschen gehörten u.a. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Johannes Graf Trapp, Bürgermeister Heiko Hauser, weitere Landes- und Gemeindepolitiker

sowie hohe Behördenvertreter. Zusätzlich zu bewährten Höhepunkten hatte sich das OK-Team auch für 2023 wieder einige Neuheiten einfallen lassen. Dass viele Vereine und Personen von Schluderns voll hinter den Ritterspielen stehen, war auch heuer wieder deutlich zu sehen. Entsprechend groß ist die Freude bei Edwin Lingg, dem Präsidenten des Vereins „Südtiroler Ritterspiele Schluderns Vinschgau“, dem Programmkoordinator Mirko Stocker, bei Bürgermeister Heiko Hauser, dem Grafen und allen weiteren Beteiligten. Ein besonderer Dank gilt den vielen freiwilligen Mithelfenden, den Vereinen sowie allen öffentlichen und privaten Sponsoren bzw. Unterstützern. Die Gesamtbesucherzahl der Ritterspiele 2023 bezifferte Edwin Lingg mit über 20.000. SEPP

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„Cordes y Butons“ zum Ausklang

SCHLANDERS - Zum Ausklang der heurigen Schlandersburger Sommerabende trat am 22. August die Formation „Cordes y Butons“ im Innenhof der Schlandersburg auf. Der Name des Trios ist ladinisch: „cordes“ heißt Saiten und „butons“ steht für Knöpfe. Saiten und Knöpfe sind die zwei wichtigsten Merkmale der Bandinstrumente.

ländischen Instrumenten überraschten die zwei Schwestern Reinhilde und Tamara Gamper aus dem Eisacktal sowie David Moroder aus dem Grödnertal das zahlreich erschienene Publikum mit einem breitgefächerten Programm mit traditioneller Musik aus den Alpen und modernen Klängen weltlicher Musik. Zum

anderem ein vertontes Gedicht von Luis Stefan Stecher. Stechers Gedichte und Texte empfindet das Trio als sehr berührend.„Von den Wetterbedingungen her haben wir heute den ersten wirklichen Sommerabend“, hatte der Bibliothekseiter Raimund Rechenmacher vorausgeschickt. 2 der 4 Sommerabende hatte man

verlegen müssen, so u.a. auch das sehr gut besuchte Konzert der Gruppe „Flouraschworz“. Rechenmacher nahm den letzten Sommerabend auch zum Anlass, um den Sponsoren und öffentlichen Unterstützern zu danken: Raffeisenkasse Schlanders und Immobilien Pohl sowie Gemeinde Schlanders und Land Südtirol

DER VINSCHGER 15/23 41 VINSCHGER KULTUR
Musik aus den Alpen und darüber hinaus gab das Trio „Cordes y Butons“ beim letzten Sommerabend 2023 im Innenhof der Schlandersburg zum Besten.

„Weder Provinzfall, …

… noch Phänomen der Peripherie.“

NATURNS - Es war nicht das Ende des Jubiläumsjahres, aber es war ohne Zweifel ein Höhepunkt. Nicht nur, weil am 26. August alles gepasst hatte. Trotz der Unruhe, den der leichte Regen am frühen Morgen unter den Freiwilligen des Prokulus-Kulturvereins, der Pfarrei St. Zeno, des ProkulusMuseums und der gemeindeinternen Initiativgruppe KULTUR Naturns zur Folge hatte. Der letzte Samstag im August wurde zum Kultur-und Festtag erklärt zur Erinnerung an die Freilegung der weltberühmten Fresken vor 100 Jahren. Das „faire Frühstück“ des Weltladens Latsch unter Obmann

Richard Theiner nannte Bürgermeister Zeno Christanell „einen sinnigen Auftakt und eine runde Geschichte.“ Vor der angekündigten Festrede des Kunsthistorikers

Leo Andergassen schauten die Besucher bei Restaurator Martin Pittertschatscher aus Bozen vorbei. Er bot einen handwerklichen Zugang zur Fresko-Maltechnik. Immer wieder und immer wieder altersgemäß musste der Restaurator und Konservator erklären, wie man vor mehr als 1.000 Jahren imstande war, solche Farben zu entwickeln und sie haltbar an den Wänden anzubringen.

„Tiefgründiges angestoßen“

Den Festakt eröffnete Kulturreferent Michael Ganthaler zu den Klängen eines Horn-Quartetts der Musikkapelle Naturns unter der Leitung von Dietmar Rainer. Bürgermeister Christanell machte für den warmen Samstag

den Viehpatron St. Prokulus auch zum Wetter-Heiligen. Er begrüßte unter den Ehrengästen Maria Theresia Kreidl als Präsidentin des Prokulus Kulturvereins, die Museumsleiterin Tanja Flarer, die Familie Koch als langjährige Betreuer in St. Prokulus und als Festredner den Kunsthistoriker Leo Andergassen. „Dieses Jahr hat sehr viel Tiefgründiges angestoßen“, stellte er fest. Und erwähnte als weiteres Vorhaben eine literarische Aufbereitung des ProkulusJahres“ durch Selma Malknecht zusammen mit dem Historiker Kurt Gritsch. Festredner Andergassen stellte sich freiwillig in den Schatten und schaffte auf scharfsinnige Weise nicht nur einen unmissverständlich klaren Blick auf die Datierung des Kirchenbaus und der Fresken, sondern gestand, dass sich die Fresken von St. Prokulus einer schnellen und griffigen Erklärung entziehen. „Aber gerade, weil sich die Malereien nicht mit einem eindeutigen ‚so und nur so‘ erklären lassen, wird sie unwahrscheinlich modern“.

Für Andergassen war klar: „Die Fresken von St. Prokulus machen ein breites europäisches Netzwerk erforderlich, um über Parallelen Rückschlüsse auf das Bildsystem einzuholen.“ St. Prokulus sei kein Provinzfall. Es bleibe eingebettet in eine breite Entwicklung, ohne selbst in dieser Entwicklung eine eindeutige, durch Schulbeispiele erhärtete Position zu beziehen. St. Prokulus sei auch kein Phänomen der Peripherie. An der Via Claudia Augusta gelegen erfüllte es alle Bedingungen hoher Frequenz, vergleichbar mit der einer mittelgroßen Stadt. Mobilität sei im Mittelalter die lebenserhaltende Infrastruktur per se. Das Nachdenken über St. Prokulus gehe weiter. An St. Prokulus werde deutlich, was Mittelalter eigentliche sei: ein Kräftemessen zwischen römischen, germanischen und christlichen Komponenten. Ein nachdenkliches Publikum begab sich in die Mittagspause.

„Forschung steht nie still“

Eine andere Art der Vermittlung bot der gebürtige Stilfser und Kunsthistoriker auf Schloss Runkelstein, Florian Hofer. Das Besondere an den Fresken in St. Prokulus sei die nicht enden wollende Diskussion über Alter und Interpretation der Fresken. Hier stehe die Forschung nie still. Einstimmen ließ er das Publikum mit Dudelsack, Drehleier und Trommel durch die mittelalterlichen Klänge des Trios „Pasui“.

Nicht weniger und nicht mehr wolle er das vermitteln, was die Gläubigen vor gut 1.000 Jahren auch gesehen haben. Erschwerend sei, dass die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Malerei nicht vergleichbar seien. In Sinne des Wortes „anschaulich“ versuchte Hofer einige Interpretationsansätze. Auch Hofer orientierte sich an der nachgewiesenen Datierung der verschiedenen Figurengruppen und -szenen. Gespannt verfolgte man die Interpretation der Darstellungen an Süd-, West- und Nord-Wand. Es waren Einzelheiten, auf die Hofer hinwies und die fesselten. So soll Prokulus, oder die Gestalt, die man für Prokulus hält, aus Verona gejagt worden sein. Für die rätselhafte Rinderherde an der Westwand trug Hofer zwei Interpretationen vor. Es könnte sich um die Darstellung des „ehernen Meeres“ im Alten Testament handeln. Ein Metallbecken ruhe auf 12 Rindern (Buch der Könige 7,23). Zudem würden in der Vita des Heiligen Zeno – bekanntlich der Pfarr-Heilige in Naturns – auch Rinder auftreten.

Abschließend dankte die Vorsitzende des Prokulus Kulturvereins, Maria Theresia Kreidl (im Bild), allen Beteiligten am Kulturtag und bat die Musiker um Erläuterungen zu ihren Instrumenten.

GÜNTHER SCHÖPF

Organisatoren und Festredner: Tanja Flarer, Zeno Christanell, Michael Ganthaler, Leo Andergassen und Sigrid Rosa (von links). Martin Pittertschatscher erklärte Deborah, Magdalena und Petra Fliri (v.l.) die Zusammensetzung der Putzmasse.
42 DER VINSCHGER 15/23 VINSCHGER KULTUR
Florian Hofer interpretierte und die Gruppe „Pasui“ mit Barbara Grimm (Bozen), Volker Klotz (Lana) und Johanna Springeth (Bozen) sorgte für den mittelalterlich-musikalischen Hintergrund.

Kultur in allen Facetten

GLURNS - Auch für die heurige „Nacht der Kultur“, die am 12. August viele Einheimische und Gäste in das mittelalterliche Städtchen Glurns lockte, hatte Glurns Marketing ein dichtgeballtes Kulturprogramm vorbereitet. Im Kulturcafé Salina in der Laubengasse wurde die Ausstellung „Zeitreise“ der aus Laatsch stammenden Künstlerin Heike Niederholzer eröffnet. Die gelernte Malerin und Steinbildhauerin ist seit fast 20 Jahren im Handwerk tätig. Viel Zeit widmet die Künstlerin ihren Bleistiftportraits, wobei sie mit Vorliebe alte Menschen zeichnet. In ihren Portraits, die derzeit noch im Salina besichtigt werden können, hat Heike Niederholzer versucht, einige alte Berufe und Tätigkeiten auf Papier zu bringen, die zum Teil schon vergessen sind. Von dem, was die Menschen früherer Generationen von Hand geschaffen haben, ist die Künstlerin seit jeher fasziniert. Ihr Interesse für die Geschichten von damals begann mit dem Satz: „Oma drzeil mr eppeas va friaher …“. - Mit der Frage „Was bleibt …“ beschäftigt sich der junge, seit kurzem in Glurns wohnhafte frei-

schaffende Künstler und Musiker Ariel Trettel in der Ausstellung, die im Rathaus in Glurns eröffnet wurde. Trettel, aus Völs gebürtig, besuchte den 3-jährigen Spezialisierungskurs für Holz- Bildhauerei in St. Ulrich und absolvierte die Meisterklasse an der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas. Seit dem heurigen Juli arbeitet er mit der Künstlerin Laura Pan zusammen im neuen Kunst-Atelier in Taufers im Münstertal. Wie Christof Anstein bei der gut besuchten Eröffnung der Ausstellung, die noch bis zum 12. September besichtigt werden kann, ausführte, stehen Ariels Werke beispielhaft für das Grundthema der Glurnser

Kulturnächte, nämlich für den „Dialog zwischen dem Ort mit seiner Geschichte und seinen Traditionen und den unterschiedlichsten Ausdrucksformen von Kunst und Kultur der Region.“ Zum Motto der Kulturnacht 2023, „Korn & Brot“, haben die Werke von Ariel Trettel einen direkten Bezug, zumal im Rathaus auch seine Assemblage „Täglich Brot“ (Holz-Brothurte und gebrochene Marmor-Stücke) zu sehen ist. Die Ausstellung ist orts-und materialbezogen. Trettel zeigt Zeichnungen, Marmorlandschaften und Assemblagen aus Holz und Marmor. „Was bleibt …“ ist eine ununterbrochene Suche nach Materialien, „die den Men-

schen im Alltag begleiten bzw. begleitet haben.“ Der Künstler stellt sich die Frage, was von den Geschichten der Menschen bleibt, vom Wissen, von der Kultur und Identität. Zusätzlich zur Eröffnung der zwei Ausstellungen gab es im Rahmen der „Nacht der Kultur“ noch viele weitere Angebote, so etwa Popsongs, Chansons und Balladen mit Vera Christophersen am Stadtplatz, die Verkostung lokaler Produkte im Salina („Vinschger Genuss“) sowie Führungen und Kulturspaziergänge. Die Theaterfreunde Glurns führten auf dem Festgelände „Glurns Festival“ zusammen mit der Schaukampftruppe „Die Dresch-Flegel“ aus Tirol das Stück „Die Glurnser Hexe“ auf. Für Musik sorgten David Frank aus Matsch (Konzert „Schräg und vertraut“) sowie Noah Thanei aus Schluderns. Fabian Pircher, der Geschäftsführer von Glurns Marketing, gab sich mit der heurigen „Nacht der Kultur“ zufrieden. Ein großer Dank gebühre dem Mitorganisator Christof Anstein sowie allen Vereinen, Institutionen und Personen, die zum Gelingen beigetragen haben. SEPP

Förderung der Streicherkultur

VINSCHGAU - Die Förderung der Streicherkultur ist ein zentrales Anliegen des Vereins „Venusta Musica EO“. Ziel ist es, Menschen für die Kammermusik zu motivieren. Auch heuer hat der Verein eine Kammermusik-Workshops organisiert und im Rahmen desselben zu 6 Konzerten eingeladen, bei denen die jungen Musiktalente ihr Können zeigten. Ein Dank geht an die Raiffeisenkassen des Vinschgaus und an den Raiffeisenverband für die Unterstützung. RED

David Frank hat beide Ausstellungseröffnungen musikalisch umrahmt. Heike Niederholzer neben einem Selbstportrait im Kulturcafé Salina. Ariel Trettel bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus in Glurns. Die Assemblage aus Holz (Brothurte) und gebrochenen Marmor-Stücken. Die Theaterfreunde Glurns führten das Stück „Die Glurnser Hexe“ auf. Maximilian Haller (Schlanders) an der Orgel. Alle Fotos: Foto Wieser Niccolò Ampezzan (Belluno) an der Geige.
DER VINSCHGER 15/23 43 VINSCHGER KULTUR
Flora Stecher Alonso Lilo (Schluderns) und Giacomo Battarino (Dozent).

„Schanzer“ Heimsieg in Latsch

Vinschgau Cup in Ingolstädter Händen. 3-tägiges Eishockeyfest im IceForum.

LATSCH - Eishockey auf hohem Niveau, zahlreiche Fans und eine großartige Stimmung: Das IceForum in Latsch war vom 25. bis zum 27. August Schauplatz des 7. Vinschgau Cups. Schlussendlich jubelten am Ende die „Hausherren“. Der ERC Ingolstadt, der in Latsch rund eine Woche lang sein Trainingslager absolvierte und in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch-Martell, der Gemeinde Latsch, dem AHC Vinschgau Eisfix und der Viva:Latsch das prestigeträchtige Turnier austrägt, ging nach hochklassigen Matches als Sieger

hervor. Bereits am Freitagabend stand mit dem Match zwischen Ingolstadt und dem HC Pustertal ein echter Auftaktkracher an. Im restlos ausverkauften Stadion mit etwa 500 Zuseherinnen und Zusehern waren es vor allem die Ingolstädter auf dem Eis und ihr Anhang auf den Tribünen, die im wahrsten Sinne des Wortes für ein Feuerwerk sorgten. Rund 250 mitgereiste Fans heizten mit Rauch und Pyrotechnik ein, im Latscher „Nebel“ feierte der deutsche Vize-Meister der vergangenen Saison dann einen souveränen 5:2-Sieg über den HCP.

Die Ingolstädter Festung

Am Samstag griffen Titelverteidiger Nürnberg Ice Tigers und der HC Innsbruck ins Turnier ein. Der Vinschgau-CupDebütant aus Nordtirol behielt mit 4:1 die Oberhand. Am Finaltag sicherte sich schließlich der ERC mit einem 6:0-Sieg gegen Innsbruck den Turniersieg. Groß war die Freude bei den „Schanzern“. Der Name für die Ingolstädter kommt übrigens aus dem 16. Jahrhundert. Damals war die Stadt zur bayerischen Landesfestung aus -

Das Stadion war am Freitag restlos ausverkauft, unter den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern sorgten rund 250 Fans aus Ingolstadt für Stimmung.
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Es ging teils heftig zur Sache: Eine Szene aus dem Match zwischen dem ERC und dem HCP.

gebaut worden, was der Stadt auch den Namen „die Schanz“ einbrachte. Eine echte Eishockey-Festung bildeten die Ingolstädter dann auch in Latsch und stellten eindrucksvoll fest: Die Form stimmt, die Aufgaben in der Champions-Hockey-League und in der DEL können kommen. Zum Abschluss des Vinschgau Cups bezwang Nürnberg noch mit 4:1 den HCP. Für die Statistik: Damit konnten sich die Franken rein tabellarisch aufgrund des Torverhältnisses – welches in der offiziellen Tabelle anstelle des direkten Vergleichs gezählt wurde – trotz der Niederlage gegen Innsbruck noch den 2. Platz vor den punktgleichen Nordtirolern sichern, der HCP beendete das Turnier punktlos als Schlusslicht.

Organisatoren zufrieden

Zufrieden zeigten sich die Mitorganisatoren des Tourismusvereins mit der Veranstaltung. Das Turnier und das Trainingslager generell habe wiederum für eine große Wertschöpfung gesorgt, zahlreiche Gäste, insbesondere aus dem Ingolstädter Raum,

aber auch aus Nürnberg, verbrachten gleich mehrere Tage in Latsch und Umgebung. Auch Gäste aus Nordtirol ließen sich das Turnier nicht entgehen. Nicht zuletzt konnte sich der Zuspruch der Einheimischen wiederum sehen lassen. Das Turnier sorge zudem für einen großen Werbeeffekt, in

zahlreichen Medien wurde aus Latsch berichtet. Zu Gast waren im Vorfeld der Wahlen auch mehrere Politikerinnen und Politiker, unter anderem Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Radtag Stilfserjoch am 2. September

PRAD/STILFSERJOCH - Dabei sein ist alles: Das ist und bleibt das Motto des Radtags Stilfserjoch. Die 21. Ausgabe des Radtags findet am Samstag, 2. September, statt. Organisiert wird der Radtag vom Nationalpark Stilfserjoch in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Prad am Stilfserjoch. Bei schönem Wetter wird der Radtag viele Radfahrer, die von allen drei Seiten das Stilfserjoch bezwingen wollen, anziehen. Der größte Teil wird dabei, wie die Erfahrung der vergangenen Ausgaben gezeigt hat, über die Südtiroler Seite auf das Stilfserjoch

fahren. Der Radtag findet heuer als Event des Nationalparks statt. Dies mit organisatorischer Unterstützung des Tourismusvereins Prad. Die Sektion Ski des ASV Prad Raiffeisen Werberings kümmert sich um den T-Shirt Verkauf, das Frühstück am Hauptplatz sowie den Festbetrieb im Grundschulhof beim Besucherzentrum aquaprad. Die Veranstalter sind bemüht, dass alles am und um das Event so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen wird, sowohl für die Teilnehmenden aus über 30 Nationen als auch für die Bevölkerung in und um

Prad herum und weit darüber hinaus. Im Rahmen des Radtags wird dafür Sorge getragen, dass regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert und geltende Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden.

Passstraßen zeitweise gesperrt

Die Straße von Trafoi auf das Stilfserjoch bleibt am 2. September von 08.00 bis 16.00 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ebenso die Varianten Sta. Maria-Stilfserjoch und BormioStilfserjoch. Vor allem außerhalb des Zentrums von Prad werden große Parkmöglichkeiten ausgewiesen, die mit mobilen Toiletten versehen sind, um den Verkehr der Anreisenden bestmöglich vom Zentrum fernzuhalten und für die Sauberkeit der ausgewiesenen Flächen zu garantieren. RED

DER VINSCHGER 15/23 45 VINSCHGER SPORT Geöffnet von 12 - 14 und 17 - 22 Uhr | Pizza und warme Küche | Ruhetag: Montag Silberstraße 1, Prad | Tel. 0473 616 123 | www.gasthof-stern.it
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher (Bildmitte) war zu Gast in Latsch. Hier mit (v.l.) Eisfix-Präsident Jürgen Pircher, dem Latscher Sportreferent Manuel Platzgummer, Bürgermeister Mauro Dalla Barba und der Geschäftsführer des Tourismusvereins David Stocker.

„Vola in Estate“ - Ein tolles Badminton-Camp

MALS - Sehr erfolgreich war wiederum das internationale Trainingscamp „Vola in Estate“ in Mals. 90 Teilnehmer/innen aus mehreren Ländern waren mit dabei sowie 10 Coaches, unter anderem aus Dänemark, Malaysia, Niederlande, Deutschland und ganz Italien. Es fand kürzlich vom 7. bis 11. August statt. Auf hohem Niveau wurde täglich trainiert, und zwar in Kleingruppen, damit jeder Spieler individuell betreut werden konnte. Die Spieler/innen waren sehr froh darüber, da sie einiges dazulernen konnten.

Natürlich durfte der gesellige Teil nicht fehlen. Ein Ausflug auf den Watles, Laufen um den Haidersee, die Yogaeinheiten mit Maria Stecher, das Mentaltraining mit Valentin Piffrader, das Athletiktraining mit Monika Müller, Nordic Walking mit Vera Stecher, ein Kulturausflug mit Kurt Sagmeister, Kochen und gesunde Ernährung mit Claudia Nista, ein buntes Abendprogramm und ein tolles Abschlussfest rundeten das tolle Ereignis ab. Die Idee des Camps stammte vom ehemaligen niederländischen Head -Coach

Sehr individuell wurde auch bei den Jüngsten aufs Badmintontraining eingegangen: im Bild Nationalformer Fabio Morino und Theresa Renner (Lichtenberg) vom ASV Mals Badminton

Henri Vervoort. Ein großer Dank ging an alle Trainer und Mentaltrainer sowie an die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die zum großartigen Gelingen beigetragen haben. Für das leibliche Wohl waren heuer die Frauen aus den eigenen Reihen verantwortlich unter der Leitung von Johanna Horrer: Helga Horrer, Monika Nista, Valentina Cannata (Sizilien), Raffi Frank, Alessa Sachsalber, Marah Punter und Anita Nischler. Ein weiterer Dank erhielten selbstverständlich auch die zahlreichen Sponsoren.

Naturns bleibt die Nummer 1 im Vinschgau

NATURNS - Vom 8. bis 12. August ging in Naturns zum zweiten Mal das prestigeträchtige Vorbereitungsturnier um den „Generali Vinschgau Cup“ über die Bühne. Im Viertelfinale bezwang Titelverteidiger Naturns den ASV Mals deutlich mit 5:0, Prad setzte sich gegen Schluderns im Elfmeterschießen durch, Partschins behielt gegen Plaus die Oberhand, Latsch bezwang Schlanders. In den Halbfinalspielen triumphierte Naturns mit 6:1 gegen Prad, Landesligist Latsch schaffte es durch ein 1:0 gegen Partschins ins Finale – und verhinderte damit im Endspiel ein Duell zwischen den beiden Oberliga-Aufsteigern. Das Finale gewann Naturns mit 1:0, für den einzigen Treffer der Partie sorgte Lukas Müller. Im kleinen Finale setzte sich Partschins gegen Prad durch, Plaus gewann das Spiel um Platz 5, Mals holte nach

einem Sieg gegen Schlanders den 7. Platz. Als „Spieler des Turniers“ wurde Noah Schweitzer vom ASV Partschins gewählt, als „Bester Torhüter des Turniers“ Martin Telfser vom ASV Plaus.

Die Organisatoren rund um den SSV Naturns zeigten sich mit der Veranstaltung zufrieden. Der Vinschger Fußball rücke dadurch zusammen, das Turnier sei ein gesellschaftliches Erlebnis. Zahl-

reiche Zuschauer verfolgten die Spiele. Der Termin für die dritte Ausgabe des „Generali Vinschgau Cups“ steht bereits: 2024 steht das Turnier vom 6. bis zum 10. August auf dem Programm. AM

Naturns hat Grund zum Feiern.
DANY
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Gruppenbild des Trainingscamps „Vola in Estate“, das auch heuer ein großer Erfolg war.

Der ULTIMATIVE Tourentag für alle (E-)MTB-Freunde

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SONNTAG 17.09.2023

Nach 6 Ausgaben zeigt sich der Ortler-Bikemarathon in neuem Gewand –kein Wettkampf sondern „Inser Volksradltog“ steht in den Startlöchern und kann von jedem Radbegeisterten bestritten werden!

Start und Ziel des 1. Volksradltogs – Ortler Bike Marathon ist dieses Jahr wieder in Glurns.

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DER VINSCHGER 15/23 47

Ein Vinschger Kitesurf-Traum

Flavio Marx will Südtiroler Kitesurf-Geschichte schreiben und träumt von Olympia.

TAUFERS IM MÜNSTERTAL - 2018 fiel die Entscheidung: Kitesurfen wurde zur Olympischen Disziplin ernannt. 2024 in Paris wird die Sportart Teil des Olympischen Segelprogramms sein. Dann wird der erst 19-jährige Flavio Marx die Wettbewerbe voraussichtlich gespannt vor dem TV beobachten, einige Jahre später will der Kitesurfer aus Taufers im Münstertal aber selbst bei Olympia angreifen. 2028 finden die Spiele in Los Angeles statt. Dies ist das große Ziel des jungen Vinschgers. „Olympia ist mein Traum. 2024 kommt wohl noch etwas zu früh, aber 2028 ist möglich“, betont Marx im Gespräch mit dem der Vinschger. Marx wäre damit der erste Südtiroler Kitesurfer bei Olympia – der Beste ist er schon jetzt.

Mit Kitesport aufgewachsen

Aber der Reihe nach: Alles begann im Alter von nur 4 Jahren. Der kleine Flavio wuchs sozusagen mit dem Kitesport auf. Sein Vater Elmar Marx ist seit jeher Kite-Lehrer am Reschensee. Der 4-jährige Flavio versuchte sich damals am Snowkiten auf Schnee, mit 6 Jahren erlernte er das Kitesurfen auf dem Wasser.

Im Alter von 12 Jahren bestritt er seinen ersten Wettkampf, in den Snowkite-Eliteklassen, damals in der Disziplin Freestyle. Weitere Wettbewerbe in den verschiedenen Kite-Disziplinen folgten. Seit einigen Jahren konzentriert sich Marx auf die „Kitefoil Raceklasse“, die olympische Disziplin. 2019 fuhr er erstmals ein Rennen mit einem Foilkite. Beim Foil handelt es sich um eine Art Tragflügel, der unter

dem Board angebracht ist. „Bei den Wettkämpfen ist natürlich alles genauestens geregelt, welche Foils und welche Kites, also Lenkdrachen, man hernehmen darf“, erklärt Marx, der diesen Sport als einziger Südtiroler wettkampfmäßig betreibt.

Ein langer Weg

Im Juli holte er bei den U21Weltmeisterschaften in Kalabrien

den 8. Platz und sorgte damit durchaus für eine Überraschung. „Das hat mir sehr viel bedeutet, weil ich mir nicht erwartet hätte, so weit vorne zu landen. Dieses Ergebnis zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mit der Weltspitze mithalten kann“, so Marx, der für den Adrenalina Kiteclub Reschensee startet. 2022 hatte er bei den Elite-Italienmeisterschaften als Vierter nur knapp eine Medaille verpasst, in der U21-Kategorie kürte er sich zum Italienmeister. Bereits im nächsten oder übernächsten Jahr wolle er regelmäßig in der Elite-Klasse fahren. Doch: „Es ist noch ein langer Weg“. Und: „Es braucht so einiges. Man muss natürlich körperlich topfit sein, ganz wichtig ist aber auch die mentale Stärke“, weiß Marx. Nicht zuletzt sei ein gutes Material das Um und Auf. „Das macht einen riesigen Unterschied“, betont der Kitesurfer.

„Totale Randsportart“

Es sei alles andere als einfach, den Sport auf höchstem Niveau in Südtirol zu betreiben. Trainieren muss Marx größtenteils alleine, einen professionellen Trainer für ihn gibt es nicht. „Das sind Kosten, die in der momentanen Situation kaum zu stemmen sind“, so der Athlet. Zwei bis drei Mal in der Woche stehen Trainingseinheiten im Reschensee auf dem Programm, wenn möglich sowohl im Winter auf Schnee als auch im Sommer auf Wasser. „In den arbeitsintensiven Monaten ist das Training nur an Wochenenden möglich, im Sommer, wenn ich mich mehr auf den Sport konzentrieren kann und internationale Wettkämpfe stattfinden, bin ich auch schon mal die ganze Woche auf dem Brett“, so Marx. In Südtirol handle es sich um eine „totale Randsportart“, wie er erklärt. „Leider“. Die Suche nach Sponsoren gestalte sich daher schwierig. „Ein großer Dank geht an jene, die ich bisher habe. Ich

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hoffe, dass sie mir auch weiterhin helfen“, betont der Kiftesurfer. Sponsoren sind wesentlich, da es sich um einen kostenintensiven Sport handelt: Insbesondere das so wichtige Material ist teuer. Eine Aufnahme in eine staatliche Sportgruppe ist sehr schwierig. In der Nationalmannschaft gibt es derzeit etwa nur fünf Plätze, drei für Männer, zwei für Frauen. Diese sind jedoch momentan allesamt vergeben. „In einigen Jahren klappt es vielleicht mit der Nationalmannschaft, dann ist auch die Tür für eine Sportgruppe

offen“, hofft Marx. So schafften heuer zwei Nationalathleten den Sprung in die „Marina Militare“, also die italienische Marine. Für Marx ist dieser Profistatus aber noch Zukunftsmusik. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Maurer in der Schweiz. Für die internationalen Wettkämpfe im Sommer hat er ausreichend Urlaubstage übrig. Unterstützung erhält Flavio von seiner Mutter Deborah, seinem Vater Elmar und seiner Freundin Judith, die ihn regelmäßig zu Wettkämpfen begleitet.

Dem Sport in Südtirol zum Boom verhelfen

Kitesurf und Snowkite-Wettkämpfe gibt es hierzulande quasi ausschließlich am Reschensee. Dort herrschen optimale Bedingungen für die Surfer. Marx habe sich immer gewünscht, dass der Sport auch Teil der Sportoberschule in Mals werde. „Schon als ich ein kleines Kind war dies ein Traum. Ergeben hat es sich aber nie“, blickt er zurück. Marx hofft, dass der Sport durch seine Erfolge auch in Südtirol populä-

rer wird. „Olympia könnte dem Ganzen natürlich zu einem Boom verhelfen“, so der junge Vinschger. Er wolle auch eine Art KitesurfBotschafter sein, ein Südtiroler Pionier in dieser Sportart. „Der Sport ist meine Leidenschaft, ich möchte das Kitesurfen bei uns bekannter machen“, so Marx. Sollte er weiterhin auf der Erfolgswelle reiten und sich den Traum von Olympia erfüllen, dann dürfte ihm das auf eindrucksvolle Weise gelingen.

Leichtathletikcamps in Latsch und Mals

LATSCH/MALS - Anfang August fanden 2 Leichtathletikcamps statt, eines in Latsch und anschließend eines in Mals. Insgesamt nahmen 100 sportbegeisterte Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren teil. Es wurden die Disziplinen der Leichtathletik meist spielerisch,

aber technisch korrekt, kennengelernt. Neben den verschiedenen Sprungdisziplinen, wie Hoch- und Weitsprung, wurde auch um die Wette gesprintet und kraftvoll die Wurfdisziplinen ausprobiert. Die abschließenden Staffelbewerbe bereiteten sehr viel Spaß und gleichzeitig wurde der Teamgeist

gestärkt. Es wurde geschwitzt und eifrig trainiert, sodass die Vormittagsjause für einen weiteren Energieschub sehr willkommen war. Am Abschlusstag gab es jeweils einen Spaßwettkampf. Die verdienten Medaillen und auch ein schmackhaftes Buffet durften dabei nicht fehlen. Die professio-

Starkes Zeichen für die Jugend

PRAD - Die Raiffeisenkasse PradTaufers hat den Sponsorenvertrag mit dem ASV Prad Raiffeisen Werbering auch für das Jahr 2023 erneuert und möchte so den großen Stellenwert, den der rund 850 Mitglieder starke Verein in der Gemeinde Prad hat, unterstreichen. Mit der erneuten großzügigen Zusage unterstützt die Raika die Freiwilligenarbeit des ASV und fördert dessen positive Wirkung auf die Dorfgemeinschaft. So wird es dem Verein auch ermöglicht, seine ehrgeizigen Vorhaben und Ziele

gestärkt weiter zu verfolgen. Der ASV Prad betreut eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen in verschiedensten Leistungsklassen. Gerade deshalb wird die Stärkung der Jugendarbeit innerhalb des Vereins auch in Zukunft von großer Bedeutung sein. Die Betreuung junger Talente zeugt vom starken Engagement des ASV für die Förderung des Sports. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht außerdem ein hochwertiges Trainingsprogramm für die jungen Sportlerinnen und Sportler. Die Raika und auch der ASV in-

vestieren seit Jahrzenten in die Jugend und sehen die Zusammenarbeit als gemeinsame Investition in den Nachwuchs. Der erneuerte

nelle Arbeit der Trainer, aber auch die tatkräftige Unterstützung der Betreuer machten die Camps zu einem erfolgreichen sportlichen Erlebnis für die Vinschger Nachwuchsathletinnen und -athleten. Ein Dank geht auch an die Sponsoren, an die Raiffeisenkasse Latsch und an die Gemeinde Mals. RED

Sponsorvertrag verdeutlicht die Bedeutung der Sportförderung und Jugendarbeit als wichtige Säule einer auch zukünftig starken Gemeinschaft. Die Raika und der ASV sind entschlossen, positive Veränderungen voranzutreiben und die Leidenschaft für den Sport an die kommenden Generationen weiterzugeben. Die Unterzeichnung des Vertrages mit dem Hauptsponsor Raiffeisen Prad-Taufers steht auch stellvertretend für alle Sponsoren des ASV Prad, denen ebenfalls ein großer Dank gebührt. RED

Leichtathletikcamp Mals Leichtathletikcamp Latsch ASV-Präsident Josef Telser (Bildmitte) mit Raika-Obmann Karl Heinz Kuntner (links) und Direktor Werner Platzer.
DER VINSCHGER 15/23 49 VINSCHGER SPORT

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– Teamleiter Einkauf

– Software Engineer

– Mitarbeiter Produktion

– SPS-Programmierer

– SAP-Experte

– Consultant IT Service Management

– Software Engineer

– Konstrukteur Maschinenbau

– Administrativer Mitarbeiter Qualitätssicherung in Teilzeit

– Konstrukteur Maschinenbau

Gemeinsam erreichen wir unser Ziel – Wollen auch Sie die Zukunft der Dentalbranche mitgestalten, sich persönlich weiterentwickeln und einen nachhaltigen Beitrag leisten? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Als Familienunternehmen mit langfristiger Perspektive wissen wir, dass unsere weltweit 3700 Mitarbeitenden der Schlüssel zum Erfolg sind.

Gemeinsam erreichen wir unser Ziel – Wollen auch Sie die Zukunft der Dentalbranche mitgestalten, sich persönlich weiterentwickeln und einen nachhaltigen Beitrag leisten? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Als Familienunternehmen mit langfristiger Perspektive wissen wir, dass unsere weltweit 3700 Mitarbeitenden der Schlüssel zum Erfolg sind.

Gemeinsam erreichen wir unser Ziel: Making People Smile.

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Alle Details zu den einzelnen Stellenangeboten finden Sie unter:

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Brennholz in verschiedenen Längen erhältlich, auch mit Zustellung.

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Wegen Umbauarbeiten ist Folgendes günstig abzugeben:

· 2 Tiefkühltruhen

· 2 Tiefkühlschränke (1 Eisvitrine und 1 Schrank)

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Bei Interesse bitte im Hotel Engel Schluderns melden.

Tel. 0473 615 278

IMPRESSUM

www.zahnarzt-ungarn-heviz.de

• seit über 15 Jahren erfolgreich in Südtirol

• ganzjährig geöffnete Partnerpraxis für Vor- und Nachbehandlungen in VINTL

• eine der größten Kliniken Ungarns mit 45-jähriger Erfahrung

• bestens ausgestattete Räumlichkeiten und 21 hochquali zierte Zahnärzte

• Top-Qualität und beste Behandlungsmöglichkeiten für Angstpatienten auch im Dämmerschlaf

• wöchentlicher Transfer im Dental-Taxi

• Professionalität und Herzlichkeit sprechen für uns

Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld, Daniel Trafoier, Anna Paulmichl

Serkretariat/Anzeigen/Werbung: Karoline Lösch: Tel. 0473 621 715 ; info@dervinschger.it

Irene Niederl: Tel. 347 89 58 469 ; in@bezirksmedien.it

Grafik: Manuel Platzgummer, Jasmin Kiem: grafik@dervinschger.it

Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Josef Laner (sepp): redaktion@dervinschger.it

Stellvertreter: Michael Andres (AM)

Redaktion: Ingeborg Rechenmacher (inge), Daniela di Pilla (DANY), Andrea Kuntner (AN), Günther Schöpf (S), Oskar Telfser (OSSI), Katharina Hohenstein (KAT), Hermann Schönthaler (HS), Christian Zelger (Z), Manuel Gruber (MG), Wolfgang Thöni (WOTH), Dominik Pazeller (DOM), Andrea Perger (ANP), Redaktion (RED).

Fotos: Redaktionsmitarbeiter (wenn nicht anders angegeben)

Druck: Athesia Druck, Bozen, Weinbergweg 7

Preise: Einzelnummer Euro 0,20 | Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 30,00 | außerhalb des geographischen Bezirkes Vinschgau: Euro 40,00 | restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 120,00 (inkl. Porto) | Schweiz: Sfr. 140,-

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Ges. Nr. 903 vom 9.2.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und Disketten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form, haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur.

Eigentümer und Herausgeber: Bezirksmedien GmbH - Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/1993; Eintragung in ROC 3226/1994

39028 Schlanders | Grüblstraße 142 | Tel.: 0473/62 17 15

Fax: 0473/62 17 16 | info@dervinschger.it

Bürozeiten: Mo. - Fr., 8.30 – 12.30 Uhr und 13.30 – 17.30 Uhr

VINSCHGER VERANSTALTUNGEN

FREITAG, 01. BIS SONNTAG, 24. SEPTEMBER

DAS SCHNALSER SCHAF

Auch heuer laden die Schnalser Gastronomiebetriebe wieder zu den Slow Food Spezialitätenwochen im Zuge der Transhumanz im Schnalstal ein. Rustikal, traditionell, modern oder neu kreiert - für jeden Gaumen gibt es das passende Genusserlebnis. Mehr Infos: schnalstal.it

SAMSTAG, 09. SEPTEMBER

PALABIRAMARKT IN DEN GLURNSER LAUBEN

Hier finden Sie ein einzigartiges Sortiment und viele regionale Produkte mit und aus der gesunden Palabirne. Für Speis und Trank sorgen die lokalen Gastbetriebe, musikalische Einlagen von Marian Telser.

SAMSTAG, 09. SEPTEMBER

50-JAHR-FEIER DER JAGDHORNBLÄSER

„ST. EUSTACHIUS”, MALS

Ab 19.30 Uhr lädt die Jagdhornbläsergruppe „St. Eustachius” Mals anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums im Kulturhaus Mals zu Feier, Konzert und Wildspezialitäten ein. Die Burggräfler Jagdhornbläser, der Männerchor Mals und die Jaghornbläsergruppe „St. Eustachius” werden ihr musikalisches Können zum Besten geben. Anschließend werden Wildspezialitäten serviert und das Amberg Duo sorgt für weitere musikalische Unterhaltung. Verlost werden ein Abschuss für einen Trophäenhirsch, 2 Kahlwildabschüsse, 2 Murmeltierabschüsse und zahlreiche Sachpreise. Lassen Sie sich musikalisch und kulinarisch von der Jagdhornbläsergruppe St. Eustachius Mals verwöhnen und genießen einen gemütlichen Abend in geselliger Runde.

MITTWOCH, 13. SEPTEMBER

BAUERNMARKT IN MALS - ALLES KÄSE

Christian Zuegg

- Reparaturen rund ums Haus

- Maurer- und Abbrucharbeiten

- Malerarbeiten

Tel. 371 52 49 547 - Latsch

pflegebedürftig?

Allumfassende Hilfe bei Pflegebedürftigkeit: Behördengänge, Ansuchen jeglicher Art, Beratung, Betreuung in allen Belangen!

Pflegebedürftig?

Agatha Egger 339 4776 494

Am zweiten Mittwoch im September findet der wöchentliche Bauermarkt zum speziellen Thema „Alles Käse” statt. Von Alpkäse bis zu KäseVerkostungen und musikalischer Umrahmung ist alles mit dabei. Dr.

Auf der Suche nach einer Pflegekraft? Personalagentur

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by Rungg

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