VINSCHGER GESELLSCHAFT
Landwirtschaft hautnah PLAUS - „Was weißt du über Apfel, Biene und Kuh?“: So lautete das Motto des zweiten Lehrtags für Grundschulkinder in Plaus. Der Lehrtag ist eine gemeinsame Aktion der Grundschule Plaus, des Südtiroler Bauernbundes und der Südtiroler Bäuerinnenorganisation und soll den Kindern die Landwirtschaft näherbringen. Worin besteht eigentlich die Arbeit eines Obstbauern? Was unterscheidet oder verbindet sie mit jener eines Milchbauern? Sind Kühe nicht lila? Heißt die Biene immer Maja? Diese und viele weitere Fragen wurden im Zuge des Lehrtages beantwortet. „Damit wollten wir nicht nur bleibende Erinnerungen für die Kleinen schaffen, sondern auch ein positives und realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln“, sagte Stefan Höllrigl, der Bauernbund-Ortsobmann von Plaus. 40 Kinder der ersten vier Klassen (die 5. Klasse hatte schon die erste Auflage miterlebt) der Grundschule
Plaus nahmen am zweiten Lehrtag teil und lernten das Leben und Arbeiten in der Landwirtschaft kennen. Von der Apfelbotschafterin Anja Ladurner Fritz erfuhren die Kinder, wie aus einer Blüte ein Apfel wird und wie die Bäuerinnen und Bauern ihre Apfelbäume das ganze Jahr über pflegen. Am Gröbnerhof durften die Grundschüler die bäuerliche Familie Karl, Alexandra und Manuel Raich bei der Benutzung von Hebebühnen und Traktoren über die Schulter schauen. Anhand des „Bienenkoffers“ erklärte Ortsbäuerin Miriam
Frei, wie Bienen Honig herstellen und wie eine Imkerei funktioniert. Um Milch und Kühe ging es anschließend am Melsmühlhof von Stefan, Erika und Michael Höllrigl. Sie zeigten den Grundschülern ihren Laufstall mit Kühen und Kälbern. Besonders freuten sich die kleinen Teilnehmer, von denen einige noch nie einen Stall von innen gesehen hatten, über das Füttern und Streicheln der Tiere. Und da zu einem Lehrtag natürlich auch das Verkosten gehört, durften die Kinder Naturjoghurt mit Marmelade genießen, das sie
zuvor selbst aus Milch hergestellt hatten, Äpfel der Obstgenossenschaft Texel sowie Powerriegel und Törtchen der Bäuerinnen-Ortsgruppe. Auch eine Apfelsaftverkostung stand auf dem Programm. Bauernbund-Ortsobmann Stefan Höllrigl, der auch Erwachsenen gerne die bäuerliche Welt näherbringt, ist mit der zweiten Auflage des Lehrtags für Grundschüler äußerst zufrieden: „Es ist sehr wichtig, Kinder mit der bäuerlichen Welt vertraut zu machen. Dabei muss man den richtigen Zugang zu den Kleinen finden, ihre Emotionen ansprechen und ihre Neugier befriedigen. Sie freuen sich, Neues kennenzulernen. Initiativen wie der Lehrtag schaffen bleibende kostbare Erinnerungen.“ Der Lehrtag war das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit, besonders mit der SBO-Ortsgruppe Plaus. Nach zwei erfolgreichen Auflagen soll der Lehrtag nun alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden. RED
RATGEBER WIRTSCHAFT
Landesbeitrag für Investitionen von Unternehmen Auch im Jahr 2023 fördert die Südtiroler Landesregierung über ein Wettbewerbsverfahren Klein- und Kleinstunternehmen für den Ankauf von beweglichen Gütern. Die Beihilfe wird in Form eines Verlustbeitrags im Ausmaß von 20% der zulässigen Kosten gewährt. Die Investitionen müssen sich auf operative Betriebsstätten beziehen, die in Südtirol angesiedelt sind. Bezuschusst werden ausschließlich Investitionen von mindestens 20.000 bis maximal 500.000 Euro. Die Auswahl der Anspruchsberechtigten erfolgt durch ein Wettbewerbsverfahren, wobei unter anderem folgende Punkte bewertet werden: · Förderungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte genehmigt in den letzten fünf Jahren; · Nutzung bestehender Baukubatur; · Einzelhandelstätigkeit als Nahversorgungsdienst; · Strukturschwache Gebiete; · Frauenunternehmen; · Neue Unternehmen; · Meisterbrief oder Handelsfachwirt, Diplom eines mindestens dreijährigen Universitäts- oder Fachhochschulstudiums; · Nachhaltigkeitszertifizierungen: EMAS, Klimafactory (Agentur Klimahaus), auditierte Nachhaltigkeitsberichte inklusive Gemeinwohl-Ökonomie, KlimaneutralitätsNachweise für das ganze Unternehmen, ausgestellt von anerkannten Anbietern; Die Voraussetzungen für die Zuweisung der Punkte müssen bei Gesuchstellung erfüllt sein. Der Beitrag ist
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nicht mit anderen Förderungen wie z.B. „Neues Sabatini“ kombinierbar. Es kann nur ein Beitragsantrag pro Unternehmen bis zum 2. Mai 2023, 12:00 Uhr, online übermittelt werden. Beihilfefähig sind Investitionen in materielle oder immaterielle Güter zur Errichtung einer neuen Betriebsstätte, zur Erweiterung einer bestehenden Betriebsstätte, zur Diversifizierung der Produktion einer Betriebsstätte durch neue, zusätzliche Produkte oder zu einer grundlegenden Änderung des gesamten Produktionsprozesses einer bestehenden Betriebsstätte. Gefördert werden können Investitionen in Einrichtungen, Hardware, Software, Maschinen, Arbeitsfahrzeuge wie Autokräne, Autobetonmischmaschinen, Autopumpen für Beton, Geräte, und Transportmittel, die als Fahrzeuge mit besonderer „Zweckbestimmung“ zugelassen sind. Ersatzinvestitionen sind nicht förderfähig! Die Investitionen müssen sich auf das Jahr 2023 beziehen, das heißt: a) Bestellung, Lieferung und Rechnung im Jahr 2023; b) Bestellung und Anzahlung im Jahr 2023 und die Lieferung und Endrechnung im Jahr 2024; c) die Bestellung, Anzahlung und Lieferung im Jahr 2023 und die Endrechnung im Jahr 2024, wobei die Anzahlung mindestens 20% der genehmigten Gesamtsumme betragen muss. MARTIN EDER
Martin Eder martin.eder@gspeo.com Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Naturns - Lana - Bozen