Frühling in Glurns

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Toll, lehrreich, lustig SCHLUDERNS- Texte schreiben und vortragen, Stücke verfassen, Theaterspielen oder auf der Bühne improvisieren: 5 Tage lang konnten je zwei Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen aller 8 Mittelschulen des Vinschgaus (St. Valentin a.d.H., Mals, Prad, Glurns, Schlanders, Laas, Latsch und Naturns) bei der heurigen Auflage der Sprachwerkstatt „SpLeSch“ im Kulturhaus in Schluderns ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Zum Abschluss der Sprachwerkstatt, die im Rahmen der Begabtenförderung stattgefunden hat, überraschten die über 40 Mittelschülerinnen und Mittelschüler die Eltern, Lehrpersonen und Freunde am 17. März mit einem rund zweistündigen Programm und ernteten dabei viel Applaus. Alles, was dargeboten wurde, hatten die kreativen Köpfe während der Woche selbst erarbeitet, geschrieben und geprobt. Oder auch nicht geprobt, denn zusätzlich zu selbst verfassten und eingeübten Stücken stand auch Improvisationstheater auf dem Programm. Mit Musik begleitet wurde das Programm von Tobias Greis und Emil Seidl. Emil (7 Jahre) hatte wenige Tage zuvor beim Landeswettbewerb „prima la musica“ in Toblach einen 1. Preis mit Auszeichnung gewonnen und Tobias (12 Jahre) einen 2. Preis. Als Experten bzw.

Betreuer für die heurige Auflage von „SpLeSch“ (Sprechen, Lesen, Schreiben) hatten Karin Mazzari, die Direktorin des Schulsprengels Schluderns, und ihre Kolleginnen und Kollegen neben Sonia Thöni und Daniel Trafoier vom Jugendtheater Vinschgau (JuVi) auch die Autorin Selma Mahlknecht sowie den Autor Marcel Zischg gewinnen kön-

nen. Karin Mazzari zeigte sich vom Können aller Teilnehmenden begeistert. Sie dankte auch den Betreuern, der Gemeinde Schluderns für die Gastfreundschaft und nicht zuletzt Christian Telser, dem fleißigen Hausmeister des Kulturhauses. Nach Schluderns verlegt hatte man die heurige Ausgabe, weil im Josefshaus in Laas, wo „SpLeSch“

normalerweise ausgetragen wird, derzeit Umbauarbeiten im Gang sind. Abgeschlossen wurden die unterhaltsamen Stunden mit einem Buffet für alle. Auf den Kärtchen, auf denen die Mittelschülerinnen und Mittelschüler auf „SpLeSch“ zurückblickten, hieß es u.a.: „Toll, lehrreich, lustig“, „Besser als Schule“, „super“ SEPP und „megacool“.

deren Schatten sich ist. Im Roman taudie Geschichten entchen noch weitere wickeln, ausgehend Figuren auf: Braida, vom Feuer des Dorfdie Stolze, die sich in brands bis zur Glut einen aus dem Raum der Gegenwart. „Fö“, Bergamo zugewandas Feuer, brennt in derten Arbeiter verden Figuren der Geliebt, Gion, ein Verschichten weiter, die treter der nächsten sich vom Beginn des Generation, dessen 20. Jahrhunderts über Schwester Ilda, die fünf Generationen bis Rückkehrerin, oder in die Gegenwart ziehen, und Duri, der Bauunternehmer, der zwar von der „Nona“ (Großmut- am liebsten in der Küche seiner ter), die den Brand selbst erlebt, Alm sitzt, bis ihn das Schicksal hat bis zur Enkelin Braida, die zum Pfleger seines Mitarbeiters nichts davon weiß, der aber eine macht. In fünf Kapiteln schildert Furcht vor dem Feuer geblieben die Autorin die Lebensverhält-

nisse von der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis heute. Auch Wörter aus dem „Rumantsch“ hat sie eingebaut. „Fö“ erzählt außerdem die Widerstandsfähigkeit der Bewohner von Zernez und von den Funken, die in den Menschen glühen und sie an eine bessere Zukunft glauben lassen, allen Widrigkeiten zum Trotz. - Ebenfalls bei Edition Raetia ist kürzlich Mahlknechts historischer Roman „Helena“ als Taschenbuch erschienen. Der Roman wurde 2012 mit dem Sir Walter Scott-Preis als bester historischer Roman im gesamten deutschen Sprachraum ausgezeichnet. RED

Fö ZERNEZ - „Fö“ heißt der Titel des

neuen Romans der Schriftstellerin Selma Mahlknecht, der bei Edition Raetia erschienen ist. „Fö“ ist ein Roman über das Leben in einem Schweizer Bergdorf über fünf Generationen hinweg. 1872 zerstörte ein verheerender Brand das Dorf Zernez. Von 145 Häusern blieben nur 27 unversehrt. Heute präsentiert sich Zernez als attraktiver Ferienort. Wie sich dieser soziale Wandel und ökonomische Aufstieg vollzog, zeichnet die in Plaus aufgewachsene Autorin Selma Mahlknecht in „Fö“ nach. Dem Buch liegen historische Ereignisse zugrunde, in 36 DER VINSCHGER 06/23


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