Frühling in Glurns

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Für Natur, Umwelt und Heimat Vinschger Heimatpfleger wollen Lobbys trotzen. SCHLANDERS - „In einem historischen Gebäude. Wo nach Stillstand wieder viel Bewegung reingekommen ist. Das ist ein guter Platz für diese Versammlung“, betonte Franz Fliri, der Bezirksobmann der Vinschger Heimatpfleger. Mit dem historischen Gebäude meinte er die Räumlichkeiten der BASIS Vinschgau in der Schlanderser Drusus-Kaserne. Dort, im Salotto, fand die Bezirksversammlung der Heimatpfleger statt. Und es gab dabei einiges zu sagen. „Wir blicken auf arbeitsreiche Jahre zurück“, wusste Fliri. Es sei nicht immer einfach. Es gebe einiges zu tun, gar viele Herausforderungen. Unter anderem müsse man sich gegen so manche Lobbys wehren. „Unser aller Ziel und Streben muss es sein, dem Vinschgau den Stellenwert in der Heimatpflege zu geben, der ihm zusteht; denn der Vinschgau ist in Südtirol und darüber hinaus nicht unbedeutend. Gar einiges an Baukultur, Natur- und Kulturlandschaft, Biodiversität ist noch vorhanden, dies gilt es zu schützen“, brachte es der Obmann auf den Punkt. Und auch Landesverbandsobfrau Claudia Plaikner wurde in ihren überbrachten Grußworten deutlich: „Der Bezirk Vinschgau des Heimatpflegeverbands ist einer der aktivsten im ganzen Land, hat rührige Vereine und kümmert sich auf vielfältige Art und Weise um die Erhaltung unserer Kultur- und Naturlandschaft.“ Aufgrund einer starken Verkühlung konnte Plaikner nicht persönlich anwesend sein. Freilich, „die Herausforderungen werden nicht weniger“, unterstrich sie. Man stehe in einer Zeit der großen Umbrüche „und daher ist unser Beitrag zur Weiterentwicklung einer ökokompatiblen Umwelt und einer solidarischen Gesellschaft von großer Bedeutung“. Man müsse das Wort erheben, erheben „gegen die Maßlosigkeit, die dazu führt, dass unsere geliebte Heimat so oft unter die Räder der Gewinnmaximierung

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Engagierte Heimatpfleger: Der Vinschger Bezirksobmann Franz Fliri und Florian Trojer, Geschäftsführer des Landesverbands.

kommt.“ Dem Bezirk und Ob- Heckenlandschaft zu pflegen und mann Fliri sprach sie aufgrund zu erneuern. der guten Arbeit einen Dank aus In Laas wurde das „Doktorhaus“ und wünschte viel Erfolg „und als lobenswertes Beispiel genannt. engagierte Menschen, die sich „Ein Abriss war angedacht. Dann um unsere geliebte Heimat küm- bildete sich aber eine Arbeitsmern“. gruppe mit Bürgern, die sich dagegen wehrten, wir von den Heimatpflegern unterstützten sie“, Kritik an Skiverbindung, Lob für „Doktorhaus“ betonte Fliri. Schlussendlich wurde das Haus mustergültig saniert Wie viel der Heimatpflegever- und blieb erhalten. „Wir haben band im Vinschgau tut, wurde bei dazu beigetragen, dass es nicht den einzelnen Berichten aus den niedergerissen wurde und kein Gemeinden deutlich. In Graun 08/15-Neubau entstanden ist“, so kritisiere man eine geplante Ski- der Bezirksobmann der Heimatverbindung zwischen Schöneben pfleger. Lob gab es auch für die und Nauders. „Es handelt sich um Gemeinde Latsch, wo der Schießeine talquerende Verbindung, die stand saniert wird. Der „Kaiser für unsere Kulturlandschaft nicht Franz Josef Jubiläumsschießstand“ gut ist. Es ist zu hoffen, dass sich war 1908 errichtet worden. Nun die Landesregierung dagegen soll hier der Latscher Heimatausspricht“, erklärte Fliri. Sol- pflegeverein ein Archiv erhalten, che Projekte seien in Zeiten wie wie der Latscher Heimatpfleger diesen nicht sinnvoll. „Äußere Thomas Pedross berichtete. ZuUmstände wie der Klimawandel dem bekommt die Schützenkomzeigen uns den Weg“, so Fliri. Was panie Platz im Schießstand. In die Gemeinde Mals betrifft, solle Kastelbell bedauern die Heimatdas uralte Waal-Bewässerungs- pfleger, dass der Unterwirt, das system der Malser Haide unter ehemalige Gasthaus Mondschein, Schutz gestellt bzw. Teil des im- abgerissen wird und ein Wohnmateriellen UNESCO-Weltkul- block entsteht. turerbes werden. Die Eintragung Auch in den weiteren Vinschger in das gesamtstaatliche Register Gemeinden tat und tut sich in ist bereits erfolgt. Es gelte die Sachen Heimatpflege einiges. In kulturelle Bedeutung der Waale Glurns gelte es vor allem auch sichtbar zu machen, berichtete ein Auge auf das hohe Verkehrsder Malser Heimatpfleger Roland aufkommen zu werfen, so der Peer. Auch das Projekt „Hecken- Glurnser Heimatpfleger Karl Sagverbund“ wurde in Mals wieder- meister. In Schnals etwa sei die belebt. Dabei gehe es darum, die Heimatpflege Teil des Kulturver-

eins Schnals, dieser ist Mitglied des Südtiroler Heimatpflegevereines und setzt sich verstärkt für die Erhaltung gewachsenen Kulturgutes ein. Kritik gab es dort insbesondere am neu errichteten Sellawand-Steinbruch bei Karthaus, so Benjamin Santer vom Kulturverein. Der Steinbruch bringe große Belastungen mit sich. Was Schlanders betreffe, lobte Fliri nochmals die Drusus-Kaserne und die Arbeit von Hannes Götsch und seinem BASIS-Team. Götsch war es auch, der den Heimatpflegern einen kurzen Überblick gegeben hatte, was sich auf dem Kasernenareal tat und tut. Ortsvereine als „Anliegen“ Bezirksobmann Fliri lobte die Ortsvereine. „Diese sind uns ein Anliegen“. Derzeit seien im Vinschgau vier Ortsvereine tätig, in Mals, Glurns, Latsch und Schnals. Der Ortsverein in Prad ist derzeit stillgelegt. 35 Ortsvereine gibt es in ganz Südtirol. „Ab und zu gelingt es, einen neuen Ortsverein zu gründen, aber das ist sehr mühsam. Letzthin wurde in Branzoll ein Verein gegründet. Momentan werden die ehrenamtlich tätigen Vereine mit allen sehr aufwendigen Vorschriften stark belastet. Da fragen sich viele, ob sie sich das wohl antun sollen“, so Fliri. Bei den Vinschger Neuwahlen wurde der amtierende Vorstand mit Obmann Franz Fliri sowie Roland Peer und Roland Angerer wiedergewählt. Ein Aufruf ging derweil an den Tourismus. „Der Vinschgau wird mit seiner noch intakten Natur- und Kulturlandschaft, mit all den noch erhaltenen und bewirtschafteten Bergbauernhöfen, mit den schönen Almen, mit der einmalig dem Tale entsprechender Baukultur, mit all der noch vorhandenen Vielfalt an verschiedenen Anbauflächen, mit all den kleinbäuerlichen Denkmälern beworben. An dieser Stelle ergeht der Aufruf an die Touristiker


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