VINSCHGER GESELLSCHAFT
Der Wunsch nach einem schönen und sauberen Dorf In einer Informationsveranstaltung in Laas ging es um die Neugestaltung der Vinschgaustraße und deren Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Ortes und die Lebensqualität der Bevölkerung. LAAS - „Etwas Neues lässt uns immer auch zweifeln. Aber es wäre ein Fehler, zu glauben, wenn man nichts tut, verändert sich auch nichts“. Mit diesen Worten eröffnete der gebürtige Laaser Uni. Prof. Dr. Gottfried Tappeiner seinen Gastvortrag mit dem Titel „Die Welt ändert sich: Was hält einen Ort lebenswert und wettbewerbsfähig?“ im Rahmen einer Bürgerversammlung in Laas. Zuvor hatte Gemeindereferentin Elfi Kirmaier, die den Gesamtprozess leitet und als Moderatorin des Abends fungierte, einige Punkte des programmatischen Dokuments der Verwaltungsperiode 2020-2025 erläutert, wie beispielsweise die Förderung und den Erhalt einer gut funktionierenden Nahversorgung, Ortskerne lebendig erhalten, das Erscheinungsbild des Dorfes aufzuwerten und zu pflegen, die Erhaltung beziehungsweise Schaffung von sicheren und altersgerechten Wegen sowie die Stärkung der Marke „Marmordorf“. Ein klares Ziel, das sich die politische Verwaltung unter anderem gesteckt hat. Diese Inhalte entsprechen auch den über 1000 Stellungnahmen, welche in einer informellen Bürgerbefragung unter dem Titel „Laas 2030“ abgegeben worden waren, erklärte Elfi Kirmaier. Eine Steuerungsgruppe und eine Arbeitsgruppe bestehend aus Laaser Bürgerinnen und Bürgern, Handelstreibenden, Gastwirten, Touristikern, Künstlern
Moderatorin Elfi Kirmaier führte durch den Abend.
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DER VINSCHGER 02/23
Sehr viele Laaserinnen und Laaser interessierten sich für die Projektvorstellung.
und Kulturschaffenden sowie der Landwirtschaft, haben zusammen mit einem externen Moderator wesentliche Impulse für die „Neugestaltung der Vinschgaustraße“ niedergeschrieben. Die Techniker Ing. Wolfgang Oberdörfer und Arch. Werner Pircher haben das Projekt in groben Zügen erarbeitet, und so konnte es der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1,4 Mio Euro, davon hat Landesrat Alfreider schon rund 800.000 Euro Finanzierung zugesichert. Die Umsetzung des Projektes wird noch in diesem Jahr erfolgen, so die Bürgermeisterin Verena Tröger.
und Nahversorgung wie Kinderbetreuung, Schule, Arzt und Apotheke, Einzelhandel und nicht zu vergessen das Gasthaus als sozialer Treffpunkt. „Am Budel sind alle gleich, ob Arbeiter oder Arzt“, so Tappeiner. Zu den Trends der Zukunft gehöre neben der Digitalisierung der Verwaltung, der Bildung und des Arbeitsplatzes auch die Klimaneutralität. So werden das Heizen, die Elektromobilität, der öffentliche Personenverkehr und die aktive Mobilität zu den großen Themen der Zukunft. Das Mobilitätsverhalten der Jugendlich habe sich bereits geändert, bestätigte der Referent.
kraft der Kunden, die Frequenz, die Kontaktzeit, das Schaufenster als Anreiz und das Erlebnis als Kundenbindung. „Ich kaufe nicht nur ein Produkt, ich kaufe auch das Ambiente“. Das Verkehrskonzept selbst könne die Kontaktzeit erhöhen, da die Menschen vermehrt zu Fuß unterwegs wären, es verbessere das Einkaufserlebnis und somit die Kundenbindung und es biete Potential für Veranstaltungen usw. Die Lebensqualität der Bevölkerung steige in einem verkehrsberuhigten Zentrum, so Gottfried Tappeiner. „Ich würde das Risiko eingehen, aber es soll nicht bei diesem Stück Straße bleiben“.
Was bedeutet Lebensqualität?
Was bringt Umsatz?
„Dörfer gewinnen immer mehr an Wert im Gegensatz zu Städten“, so Gottfried Tappeiner, und zur Lebensqualität eines Dorfes gehören Wohnen, Freunde und soziale Netze, Umwelt und Naherholung, Arbeitsplatz, öffentliche Dienste
Da die sinkende Wettbewerbsfähigkeit eines der großen Ängste der Laaser Wirtschaftstreibenden nach einer Verkehrsberuhigung war, erläuterte Gottfried Tappeiner die Faktoren, von denen der Umsatz am meisten abhängt: die Kauf-
Zentrale Ergebnisse der Arbeitsgruppe
Die Techniker (von links) Geom. Arnold Rieger, Arch. Werner Pircher und Ing. Wolfgang Oberdörfer
Beim „Stück Straße“, die neugestaltet werden soll, handelt es sich um die Vinschgaustraße vom Lebensmittelgeschäft Kofler im Oberdorf bis vor die Pfarrkirche. Die zentralen Ergebnisse der Arbeitsgruppe waren folgende: breitere, mit der Straße niveaugleiche Gehwege geben den Fußgängern den Vorrang, Autoparkplätze entlang der Straße auf acht Kurzparkzonen reduzieren, Radabstellplätze schaffen, erhöhte Sicherheit durch Tempo 30, Lärmreduzierung durch Erneuerung des Straßenbelags, Entschärfung der Kreuzung „Schneideregg“, Reduzierung und zeitliche Regelung des LKW-Ver-