VINSCHGER GESELLSCHAFT
Herr Pinzger, wie läuft die Wintersaison? VETZAN - „Alles super, alles bestens, mit dieser allgemeinen Meinung in Sachen Wintertourismus in Südtirol, werde ich immer wieder konfrontiert. Aber ich muss sagen, dass ich, was den Vinschgau und auch andere Gebiete betrifft, nicht gänzlich zustimmen kann“, sagt Manfred Pinzger gegenüber dem der Vinschger. Der Vetzaner Gastwirt betont in seiner Rolle als Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) und als Vinschgau-Kenner: „Die Skiorte wie etwa Schnals, Sulden und die Skiregion Reschenpass waren teils zwar sehr gut gebucht. Im Unterschied zu anderen Skigebieten hat aber die Nachfrage mit Ende der Weihnachtsferien spürbar nachgelassen. “ Das sogenannte „Jännerloch“ sei im Vinschgau zu spüren. Ganz anders sei es etwa in Gröden und im Gadertal. „Dort gibt es kaum Rückgänge in diesen Wochen“, betont Pinzger. Während in den dortigen Gebieten Gäste aus vielen
Ländern vertreten sind, komme im Vinschgau der Gast traditionell aus der DACH-Region, sprich Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Die Dolomiten sind weltweit bekannt. Deshalb ist der internationale Markt bedeutend stärker ausgeprägt. Nach Gröden und Alta Badia kommen auch Gäste außerhalb der traditionellen Herkunftsländer unserer Gäste. Diese Märkte fehlen im Vinschgau“, erklärt der Touristiker. Vinschgau soll auch als Skidestination beworben werden Der Dienstleister IDM ist unter anderem für das Tourismusmarketing der Urlaubsdestination Südtirol zuständig. In Zusammenarbeit mit den lokalen Tourismusorganisationen werden auch spezifische touristische Angebote beworben. „Es ist meiner Meinung nach erforderlich, dass der Vinschgau verstärkt auch als Wintersportdestination beworben werden sollte.
© Hannes Unterhauser
Der Tourismus erweist sich als stabil, im Vinschgau ist aber Luft nach oben. Sulden noch bis Anfang Mai. „Diese Skiorte können noch den ganzen April sehr gut arbeiten“, so Pinzger. Der Blick auf die Sommersaison
Auch für die Sommersaison könne man Stand jetzt zuversichtlich sein. Von dieser spricht man im Vinschgau generell ab Ostern. Die Nachfrage sei vorhanden, auch Buchungen kommen bereits rein. Mittlerweile sei es aber so, dass Manfred Pinzger spricht Klartext. sehr kurzfristig, „im letzten MoIm Vinschgau kann man optimal ment“, gebucht wird. „Das ist leider Skifahren. Ich selbst war zuletzt vermehrt feststellbar und dürfte in verschiedenen Vinschger Skige- auch heuer wieder so sein“, erklärt bieten unterwegs. Wir haben hier der HGV-Präsident. Dies mache es bestens präparierte Pisten, sehr für die Gastronomie und die Begut geführte Skihütten und ein herbergung oft schwierig, was die tolles Gastronomie- und Beher- Planungen, etwa bezogen auf das bergungsgebot“. So solle vor allem Mitarbeiterteam, betrifft. „Aber in Richtung „Januar bis Beginn der ich glaube, wir können diesem Semesterferien“ der Vinschgau Sommer wieder positiv entgegenvermehrt beworben werden. Wäh- blicken“, betont Pinzger abschlierend tiefer gelegene Skigebiete im ßen. Laufe des März/April schließen, dauert die Saison in Schnals und MICHAEL ANDRES
Gesucht: der Weihnachtsweltmeister LATSCH - „Ein bisschen Liebe, ein bisschen Wärme“ sang der Niederländer Jantje Smit im Jahre 2000. Im Jahr 2022, zu Weihnachten, haben Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch ihre Version von sich gegeben. Der Auftritt in der Bibliothek Latsch führte zu einer rekordverdächtigen Besucherzahl, wie Bibliothekarin Alma Köll und ihre Helferinnen zufrieden feststellten. Als Engel mit Flügel verkleidet sang Selma: „Ein bisschen Liebe, ein bisschen Aldi, ein bisschen Sony, ein bisschen Saldi, ein bisschen Schnäppchen das wünsch ich mir. Ein bisschen Hochglanz in den Regalen…“ Der Aufhänger des Naturnser Kabarett-Duos in Latsch war aber nicht „St. Konsumus“, sondern
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DER VINSCHGER 01/23
Bibliothekarin Alma Köll stellte eine engelhafte Selma Mahlknecht mit Begleiter Kurt Gritsch vor.
die Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar. „Wer entscheidet denn, wer wirklich Weihnachtsweltmeister 2022 wird?“, wollte Selma wissen und sinnierte zu Gitarrenklängen über die „Kernkompetenzen des Winters“. Es gehe darum, Weihnachten korrekt regional abzubilden. Das „Dreaming of a white Christmas“ sollte zur Chance für
Durch die Meisterschaft in Qatar kam es zu dieser Weltmeisterschaftschristbaumkugel.
die Betriebe werden. Mit Mini-Fragebogen wurden die Besucher nach ihrem persönlichen Weihnachtsweltmeister gefragt, während sich Selma & Kurt mit der „Maximierung des Weihnachtsfestes“ befassten und feststellten, dass die drohende Atombombenkatastrophe nur mit einer Weihnachtsfeier zu beantworten
sei. Das Publikum bemühte sich, mit klugen Antworten und mit Losglück die „originale ChinaRamsch-Weihnachtskugel“ zu gewinnen. Dazu sangen Selma & Kurt: „Es wird schon schief geh‘n, irgendwer wird irgendwann schon wieder durchdreh‘n“. GÜNTHER SCHÖPF